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  • in: Todesstrafe für Kinderschänder?

    geschrieben von barbarez


    Hmmm....
    ok, ich gebe dir Recht, das wir "LAIEN" wie du uns so schön nennst absolut nix mit diesem Thema zu tun haben.
    Wohl haben die Eltern etwaiger Opfer wohl Rechtswissenschaften oder ähnliches studiert.
    Das ist ein Meinungsforum, und ich finde es durchweg unpassend sich hier anzumaßen das Recht auf eigene Meinung für Laienhaft zu beurteilen.
    Ob die angeführten Gründe nun Unwissenheit, Verzweiflung, Wut oder schlicht Provokation sind spielt dabei doch nur eine untergeordnete Rolle.
    Das hier ist ein "Meinungsforum" kein "Wissensforum" ich gehe sicher auf andere Seiten, wenn ich mich über Gesetze informieren will.

    Faktum ist es nunmal so dass ich es absolut daneben finde, sich hier so wichtig zu tun, profilieren wolltest du dich doch nicht ;)

    Nun gut, da eine Meinung wohl nichts mehr Wert ist, sollten alle Foren ihre Dienste einstellen und wir befinden uns wieder beim Stand 0, dann hast du die Möglichkeit die Geschichte umzuschreiben ... sorry, gehört nicht hier her ...oder wie du so schön sagst ..."das führt jetzt zu weit" ;):blah:



    Ich diskutiere gern, gerade auch über Themen mit juristischen Anknüpfungsunkten. Sicher geht es dabei immer um Meinungen und selbstverständlich kann ein jeder seine äußern. Ich kann nur nix mit unreflektierte, nur emotional begründete Meinungen anfangen. Ich kann zwar vielen Beiträgen hier entnehmen, dass bestimmte Verbrechen bzw. Täter besonders verdammt werden, aber das Thema geht um Todesstrafe. Ein heftiges Thema und da reicht keinesfalls eine besondere Abscheu. Besonders sinnlos wird es dann, wenn versucht wird, seine Meinung mit offensichtlich falschen Tatsachen zu untermauern, z.B. mit der Angabe völlig falscher Strafandrohungen. Wozu soll das gut sein, wo soll das hin führen?

    Meine Meinung zur Todesstrafe habe ich auch. Natürlich kann da jeder anderer Meinung sein, aber ich kann nix anfangen mit Meinungen a la " Das gehört mit dem Tode bestraft, weil das so schlimm ist."
    Ich bin entschieden gegen Todesstrafe. Es ist eine recht radikale "Strafe" unter dem Aspekt, dass bei der Feststellung der Strafbarkeit allerlei Fehler unterlaufen können. Außerdem ist es, wenn man es überhaupt als Strafe sieht, eine unter dem Aspekt der Strafzwecke recht sinnlose Strafe.
    Ich glaube auch nicht, dass jemand überhaupt das Recht hat, über das Leben eines anderen zu bestimmen. Mal abgesehen davon, dass es eine menschenverachtende und würdelose Strafe ist, mit der sich der Strafenden ebenfalls auf eine sehr niedrige Stufe setzt.

    So, das ein Thema, dass man gut emotional führen kann. Erst, wenn man dann über "Effektivität" der Todesstrafe in Bezug auf Kriminalitätsbekämpfung
    etwas sagen möchte, weil das die jeweilige meinung unterstützt, sollte man wieder wissen, wie die bisherigen Erfahrungen mit der Todesstrafe und ähnlich absoluten Strafen aussieht.....





  • in: Todesstrafe für Kinderschänder?

    geschrieben von barbarez

    Moin, moin.

    Insgesamt ist die Diskussion, wie bei dem Thema nahezu immer, wenn es Laien diskutieren, in großen Teilen unsachlich und emotionalisiert.

    Über die Strafwürdigkeit gewisser Delikte bedarf es keiner Diskussion. Ebensowenig, dass eine Welt ohne Kriminalität das Idealbild ist.
    By the way, "Kinderschänder" ist undefiniert, d.h. man kann nur raten, welche Delikte den Täter als "Kinderschänder" stigmatisieren und ihn damit als potentielles Objekt der "Todesstrrafe" qualifizieren. Ebenso kann man bereits darüber streiten, ob Tod eine Strafe sein kann, aber das führt zu weit.

    Wenigstens sollte man sich aber über die Strafandrohungen, den Strafvollzug und weitere relevante Themen, hier insbesondere aus der Kriminalisitk, informieren und dann präzise bleiben. Das ist ARBEIT, es erfordert Zeit und eine Auseinandersetzung mit dem Thema. Wenn man sich diese Mühe nicht macht, bleibt eine Diskussion zu einem solchen Thema nichts weiter als eine Profilierung als guter Mensch und/oder Ventil für Emotionen.
    Dabei ist es schlicht unsinnig, aber wenigstens fahrlässig, sich in wesentlichen Teilen oder gar ganz nur im Internet zu informieren. Auch das führt zu weit, aber im Internet gibt es viel "Scheinwissen" und minderwertige Information.
    Das Gesetz sollte man jedenfalls kennen und dann wenigstens ein bisschen Wissen aus Wissenschaft/Literatur oder von mir auch Rechtsprechung haben.

    Das Problem dieser Diskussion, wie der Meinunsgäußerung überall im scheinbar anonymen Internet mit all seinen Diensten ist nicht, dass nicht jeder sagen kann, was er denkt, sondern dass jeder etwas sagen kann ohne zu denken. Das klingt jetzt hart und ist auch so gemeint, denn es werden Begründungen zu Ansichten gebracht, die teilweise einfach Tatsachen in Blaue hinein behaupten, teilweise schlicht unwahre Tatsachen behaupten oder deren Verknüpfung nicht schlüssig sind. Da bringt nix für die Dikussion.

    Zum eigentlichen Thema:
    Die Sexualstraftaten gegen Kinder sind seit den 70er stark rückläufig. Diamtral dazu findet in den letzuten Jahren eine Berichterstattung in Form einer Überhäufung und Ausschlachtung diverser Fälle sowie die "literarische" Aufarbeitung von Einzelschicksalen statt. Scheinbar ist das Folge von dem Wettbewerb unter den Medien und deren dahinter stehenden Unternehmen. Natürlich sind aber auch Statistiken über Kriminalität immer mit Vorsicht zu geniessen, aber es gibt auch keinen nachvollziehbaren Grund für eine Änderung der Strafandrohungen.
    Es ist erschreckend, wie diese Meinungsmache offensichtlich Wahrnehmung verfälscht und zu solchen Diskussionen führt, deren Teilnehmer die Errungenschaften des modernen Rechtsstaates ignorieren, beseitigen möchte und die Justiz ins Mittelalter zurückführen wollen. Da spielt entweder eine gewisse Arroganz oder aber eine nicht unerhebliche Naivität mit, denn:
    Insgesamt ist das ein SEHR komplexes Thema. In der Rechtswissenschaft werden Gründe u.a. für Kriminalität und Wirkung von Strafandrohungen, aber auch Strafgründe und Strafzwecke seit Jahrzehnten untersucht und diskutiert. Da arbeiten nicht nur dumme oder inkompetente Menschen, die zudem auch noch gefühlskalt sind oder gar irgendetwas kriminelles unterstützen wollen.
    Es ist mehr als vermessen, hier den Rechtsstatt, die Justiz, den Gesetzgeber und letztendlich die Wissenschaft per se als irrelvant oder "falsch" in ihrem Handeln zu beurteilen, ohne sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Und nein, 98 % der Argumente hier sind keine, sondern einfach nur emotional begründetes Gerede.

    Seit längerem geht man z.B. davon aus, dass die Abschreckungswirkung reiner Strafandrohungen relativ gering ist. Soweit die "schwere Kindheit", die angeblich zu oft oder "immer" dem Täter nutze, negativ kritisiert wird, sollte man sich auch über diesen Punkt einfach mal informieren. Es ist ist richtig, dass u.a. bei Sexualdelikten, aber auch bei anderen schweren Straftaten, es ETWAS öfter zur UNTERSUCHUNG der Schuldfähigkeit als bei Bagatelldelikten kommt. Auch ist es so, dass die Opfer in der Regel umfassend betreut werden, aber das ist nicht Aufgabe der Justiz. Vor allem erfolgt die Betreuung der Opfer sinnvollerweise möglichst ohne Berichterstattung und medialer Aufmerksamkeit.

    Nix für ungut. Es ist einfach schade, dass wir alle die Möglichkeiten des Internets und damit des Meinungsaustausches und des (positiv gemeinten) Streits um Standpunkte so leicht und dilettantisch vergeben.

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