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stimmt ihr Westerwelle zu?

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  1. Autor dieses Themas

    qunfolio

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    hallo, mich würde mal interessieren wie ihr zu der Aussage unseres Vizekanzlers steht ..
    die Medien machen ihn ja gerade richtig fertig damit, dass er angeblich gesagt haben soll dass Hartz IV-Empfänger alles Faule schweine sind. Doch zu seiner Verteidigung muss ich sagen dass ich seiner Formulierung nach nur raushören konnte, dass er sagen wollte Hartz IV lädt zum faulsein ein.
    findet ihr nun unser lieber guido labert schwachsinn und Hartz IV ist das beste , oder seid ihr auch dafür, dass Arbeitnehmende zumindest besser bezahlt werden sollten als Hartz IV-Bezieher ?

    Abstimmung (Nur eine Auswahl möglich)

    Westerwelle hat recht
    43,75 % (21 Stimmen)
    er labert mist
    41,67 % (20 Stimmen)
    mir doch egal
    4,17 % (2 Stimmen)
    was worum gehts eigentlich ?
    10,42 % (5 Stimmen)
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  3. Es ist immer gefährlich dort zu pauschalisieren, wo es Menschen wirklich dreckig geht. Bei Hartz 4 ist das definitiv der Fall. Ich kenne einige wenige Leute, die in Hartz 4 waren und dort beinahe depressiv geworden sind. Es ist schon ein extremer Knacks, wenn man auf Lasten der Gesellschaft lebt, obwohl man arbeitsfähig und arbeitswillig ist.

    Da tun solche Behauptungen sehr weh, wie sie in letzter Zeit von Politikern immer wieder gemacht wurden, die in keinster Weise schon mal in Lebensverhältnissen wie Hartz 4 gelebt haben.

    Es liegt an der Politik, dem Arbeitsamt, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass Missbrauch bestraft wird. Denn dass dies Leute ausnutzen ist keine Frage, aber ich behaupte mal, dass die Mehrheit der Hartz 4-ler eigentlich schon gerne arbeiten würden.
  4. Noch nie ist mir so deutlich aufgefallen, wie in einer öffentlichen Debatte Argumente und ganze Aussagen verdreht und verbogen wurden.

    Aber m.M.n. hat Westerwelle durchaus Recht. Der Sozialstaat ist dazu da, dass Menschen, die ihre Arbeit verlieren nicht von heute auf morgen verhungern und ihre Wohnung verlieren, aber nicht, dass sie ein Leben in kleinem Wohlstand führen können.

    Der heiß diskutierte Kommentar von Westerwelle im Original:
    http://www.welt.de/debatte/article6347490/An-die-deutsche-Mittelschicht-denkt-niemand.html

    Beitrag zuletzt geändert: 13.2.2010 14:42:07 von bettcrew
  5. Das ein Hartz 4 Empfänger manchmal Geld bekommt, wie der ein oder andere Arbeitnehmer liegt aber in meinen Augen daran, dass die Anzahl der Dumpinglohn-Empfänger immer mehr steigt. Wären die ein oder anderen Arbeitsplätze vernündtig bezahlt, dann würde auch der ein oder andere Hartzler überlegen, ob er nicht doch arbeitet. Aber das sind in meinen Augen die Ausnahmen, die meisten würden doch überhaupt eine Arbeit annehmen, wenn sie denn eine finden.
  6. karpfen schrieb:
    Das ein Hartz 4 Empfänger manchmal Geld bekommt, wie der ein oder andere Arbeitnehmer liegt aber in meinen Augen daran, dass die Anzahl der Dumpinglohn-Empfänger immer mehr steigt.

    Oder dass die Hart-IV-Sätze zu hoch sind im Vergleich zu realen Einkommen. (Ist nicht meine Meinung, aber jede Medaille hat zwei Seiten.)

    Wären die ein oder anderen Arbeitsplätze vernündtig bezahlt, dann würde auch der ein oder andere Hartzler überlegen, ob er nicht doch arbeitet. Aber das sind in meinen Augen die Ausnahmen, die meisten würden doch überhaupt eine Arbeit annehmen, wenn sie denn eine finden.

    Daran, dass Arbeit nicht vernünftig bezahlt wird, sind wir alle Schuld, weil wir alles möglichst billig haben wollen und kaum Wert auf Qualität legen. Das heißt aber nicht, dass man die Hartz-IV-Sätze anheben sollte.
  7. Es gibt Leute, die von Harz 4 gut Leben können.
    Aber das ist die Ausnahm.
    Gerade Familien haben Probleme.
    Darum ist das was die Kinder bekommen zu wenig.
    Ob das Geld dann bei den Kindern ankommt ist eine andere Frage.
    Das ändert aber nichts an der Tatsache das es zu wenig ist.

    Die andere Sache ist das ein Arbeiter mehr als ein nicht Arbeiter verdienen sollte.
    Der Markt kann das anscheinend nicht regeln, denn die FDP stellt ja schon fest, dass es nicht so ist.

    Ich frage mich, warum sie dann gegen einen Mindestlohn sind.
    Denn die Tatsache dass Arbeit sich nicht Lohnt liegt nicht daran dass zu viel Harz 4 bezahlt wird sondern das zu wenig Lohn bezahlt wird.
    Natürlich kann man sagen, dann können wir nicht mit billig Lohn Ländern mithalten.
    Das konnten wir aber noch nie, weil die Lebenshaltungskosten in Deutschland einfach höher als in diesen Ländern sind.
  8. jacr schrieb:
    Der Markt kann das anscheinend nicht regeln, denn die FDP stellt ja schon fest, dass es nicht so ist.

    Genau andersherum wird ein Schuh daraus. Nachdem Rot-Grün den Arbeitsmarkt umstrukturiert hat, wurde es für Arbeitgeber immer attraktiver niedriger Löhne zu zahlen, da der Staat diese aufstockt. Nicht der Markt hat hier versagt, sondern der keynesianische Interventionswahn. Der Staat fordert doch geradezu zur Unmoral auf, indem er zu verstehen gibt, zahlt doch was ihr wollt, wir zahlen schon den Rest. Diese Art von sozialistischem Denken ist, was Westerwelle (zu recht) spätrömisch dekadent nennt.

    Im Kaptialismus wird es immer Leute geben, die ärmer und reicher sind, weil sich jeder selbst anstrengen muss und es einfach unterschiedliche Voraussetzungen und Begabungen gibt. Der Sozialstaat ist wichtig, damit niemand auf der Strecke bleibt, das entbindet aber niemanden davon, sich anzustrengen.
  9. bettcrew schrieb:
    Im Kaptialismus wird es immer Leute geben, die ärmer und reicher sind, weil sich jeder selbst anstrengen muss und es einfach unterschiedliche Voraussetzungen und Begabungen gibt. Der Sozialstaat ist wichtig, damit niemand auf der Strecke bleibt, das entbindet aber niemanden davon, sich anzustrengen.


    Das ist auch kein Problem, es gibt ja auch unterschiedliche Verantwortungsgrade. Gegen unterschiedliches Gehalt sagt ja auch niemand was, aber es gibt dennoch zu viele Unverschämtheiten bezüglich dieser Arbeitswelt. Dennoch bevorzuge ich es einer Arbeit nachzugehen, obwohl ich mit Sozialleistungen wohl nicht weit weg von meinem lächerlichen Nettolohn kommen würde. Aber ich hätte keine Lust der Gesellschaft auf der Tasche zu liegen und noch weniger, daheim rumzudümpeln den ganzen Tag.
  10. karpfen schrieb:
    Aber ich hätte keine Lust der Gesellschaft auf der Tasche zu liegen und noch weniger, daheim rumzudümpeln den ganzen Tag.


    Und so ist es nicht nur bei dir, sondern bei der Mehrheit der Deutschen bzw. der Harzt IV Empfänger. Ich weiß ja nicht wer sich noch an seine Schulzeit erinnert, aber nach 6 Wochen Sommerferien wusste man häufig schon nicht mehr was man machen sollte....
    Und so geht es nicht nur den Kindern bei/in/nach den Ferien, sondern auch vielen Harzt IV Empfängern.

    Da der Minister alle Empfänger von Harzt IV über einen Kamm geschoben hat finde ich schlimm....
    So etwas darf eigentlich in meinen Augen auch kein Politiker, egal ob FDP, Grüne, Linke, SPD, CDU/CSU.. usw., vor der Presse behaupten.

    Das Hartz IV nicht zum Leben "reicht" bzw. unmenschlich hat ja bereits ein Gericht festgestellt. Das vorallem die KInder da leiden ist so ziemlich auch jedem klar. Aber ich denke nicht, dass alle Probleme gelöst werden, wenn die Regelsätze angehoben werden.
    Zum einen muss ein flächendeckender Mindestlohn verabschiedet werden, dazu müssten Gutscheine für eine warme Mahlzeit für die Kinder in der Mensa geben, Schulbücher und Stifte, etc. können anhand des Kassenbeleges vom Staat zurückgefordert werden und dann könnte man meines Erachtens von einer fairen Behandlung aller sprechen...

    Denn wir dürfen ja nicht vergessen, dass vor allem jetzt sehr viele neue Arbeitslosen dazugekommen sind, durch Opel, Quelle und Co.
    Und diese Menschen sind zu 100% nicht faul, Herr Westerwelle....

    mfg

    m16
  11. Da ich aus einer Arbeiterfamilie komme habe ich nichts dagegen wenn man die arbeitende mittelschicht entlasten will^^ Ist das nicht eigentlich die Aufgabe von einer Arbeiter Partei?
  12. Autor dieses Themas

    qunfolio

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    Ich persönlich kenne Hartz IV Empfänger die sich locker mal nen flatscreen und ne xbox davon leisten konnten.
    Das ist in meinen Augen Luxus ... und den sollte man nicht haben ohne etwas dafür zu tun, also trifft die Bezeichnung dieses Zustandes als "spätrömische Dekadenz" zu , finde ich.
    Dass es auch noch eine andere Seite gibt kann ich nicht bestreiten und das wIll ich auch nicht .
    Aber die Tatsache dass es möglich ist lädt die ein oder andere faule Person natürlich ein,
    wie die Made im Speck zu leben.
  13. Die mediale Jagt auf betrügerische Hartz IV-Empfänger ist nichts anderes als ein riesiger Manipulationsversuch und ein Ablenkungsmanöver.
    1. Die Anzahl der zur Verfügung stehenden Arbeitstellen ist zu gering.
    2. Deutschland soll in einen riesigen Niedriglohnsektor für Dienstleistungen verwandelt werden.
    Diese ganzen Mechanismen kann man gut in NO LOGO von Naomi Klein nachlesen.
    Sich Negativbeispiele wie den "Faulsten Arbeitslosen Deutschlands" herauszusuchen, hat ja wohl nichts mehr mit anspruchsvollem Journalismus gemein.
    Das Thema ist leider so komplex, dass es nicht in ein paar Zeilen abzuhandeln ist. Das große Problem unserer überinformierten Gesellschaft ist die unsichtbare Meinungsmache der Industrie und ihrer multinational agierenden Konzerne. Ein gutes Beispiel ist hier die INSM, die wie eine PR-Agentur die Interessen der Industrie vertritt.
    Einfach mal auf "www.Nachdenkseiten.de" gehen. Da finden sich täglich interessante Informationen.


    Beitrag zuletzt geändert: 14.2.2010 14:37:38 von ikondrar
  14. m16 schrieb:
    Da der Minister alle Empfänger von Harzt IV über einen Kamm geschoben hat finde ich schlimm....
    So etwas darf eigentlich in meinen Augen auch kein Politiker, egal ob FDP, Grüne, Linke, SPD, CDU/CSU.. usw., vor der Presse behaupten.


    Lies den Original-Kommentar doch erst einmal, bevor du haltlose Anschuldigungen erhebst.

    ikondrar schrieb:
    Die mediale Jagt auf betrügerische Hartz IV-Empfänger ist nichts anderes als ein riesiger Manipulationsversuch und ein Ablenkungsmanöver.
    1. Die Anzahl der zur Verfügung stehenden Arbeitstellen ist zu gering.
    2. Deutschland soll in einen riesigen Niedriglohnsektor für Dienstleistungen verwandelt werden.
    Diese ganzen Mechanismen kann man gut in NO LOGO von Naomi Klein nachlesen.

    Westerwelle hat niemanden Betrug vorgeworfen.

    Zu 1.:
    Sollte es zu wenig Arbeitsstellen geben, ist dennoch nicht die Politik dafür verantwortlich diesen Umstand zu beeinflussen. Es sei denn Du willst Zwangsarbeitsbeschaffungsmaßnahmen wie zu Zeiten des Reichsarbeitsdienstes.

    Zu 2. und zu Naomi Klein:
    Auf dem Blog "Der Lindwurm" findet sich ein recht guter und aufschlussreicher Artikel über Naomi Kleins Heilsversprechen: http://lindwurm.wordpress.com/2007/09/15/die-linke-antisemitin-naomi-klein/


    Sich Negativbeispiele wie den "Faulsten Arbeitslosen Deutschlands" herauszusuchen, hat ja wohl nichts mehr mit anspruchsvollem Journalismus gemein.

    Wo wurde das denn gemacht? Deine Beispiele würden mich ja echt interessieren.

    Das Thema ist leider so komplex, dass es nicht in ein paar Zeilen abzuhandeln ist.

    Oder ist das eine faule Ausrede, um sich nicht mit nicht vorhandenen Argumenten einer Diskussion stellen zu müssen, von der Du weißt, dass Du ihr nicht standhälst?

    Einfach mal auf "www.Nachdenkseiten.de" gehen. Da finden sich täglich interessante Informationen.

    Zum hier diskutierten Thema wird auf http://www.nachdenkseiten.de/?p=4521 z.B. die Lüge der Kinderarmut, die noch dazu "drastisch" ansteige, verbreitet.
    Weiter unten heißt es dann:
    Genauso wichtig wäre es allerdings die Rahmenbedingungen für die Zukunft der Kinder und Jugendlichen aus Hartz IV Familien zu verbessern, vorschulische Förderung, die Ganztagsbetreuung, das Herausholen aus dem Hartz IV-Ghetto, Verbesserung der sprachlichen Voraussetzungen, Ganztags- und Gesamtschulen mit ausreichender soziapädagogischer Betreuung.

    Das klingt wie, moment, wie war das Wort, achja, Umerziehungslager. Hauptsache Familien auseinander reißen. Kinder solange wie möglich von ihren Eltern entfernen, am Besten gleich komplett das Sorgerecht entziehen.

    Und da wundert man sich, dass (zu recht) von sozialistischen Verhältnissen gesprochen wird?
  15. Zu 1.:
    Sollte es zu wenig Arbeitsstellen geben, ist dennoch nicht die Politik dafür verantwortlich diesen Umstand zu beeinflussen. Es sei denn Du willst Zwangsarbeitsbeschaffungsmaßnahmen wie zu Zeiten des Reichsarbeitsdienstes.

    Das sehe ich anders. Natürlich nicht über Zwangsarbeit (dann haben wir ja eine Diktatur) sondern über die Rückverlagerung geoutsourcter Beschäftigungen. Das kann die Politik (z.B.) durch gezielte Besteuerungen von ökologisch unsinnigen Transportkosten oder der Deklarierung nicht nachhaltig hergestellter Gebrauchsgüter erreichen.

    Zu 2. und zu Naomi Klein:
    Auf dem Blog "Der Lindwurm" findet sich ein recht guter und aufschlussreicher Artikel über Naomi Kleins Heilsversprechen: http://lindwurm.wordpress.com/2007/09/15/die-linke-antisemitin-naomi-klein/

    Bitte selbst das Buch lesen. Naomi Klein macht keine Heilsversprechen, sondern analysiert die Probleme in unserer heutigen, von multinationalen Konzernen beherrschten, Gesellschaft. Ihr Fazit ist eher düster ... keine Heilsversprechen.


    Sich Negativbeispiele wie den "Faulsten Arbeitslosen Deutschlands" herauszusuchen, hat ja wohl nichts mehr mit anspruchsvollem Journalismus gemein.

    Wo wurde das denn gemacht? Deine Beispiele würden mich ja echt interessieren.

    Die BILD vor wenigen Tagen. Hab ich auch im Internet nachlesen können. Nein, ich bin kein BILD-Leser.

    Das Thema ist leider so komplex, dass es nicht in ein paar Zeilen abzuhandeln ist.

    Oder ist das eine faule Ausrede, um sich nicht mit nicht vorhandenen Argumenten einer Diskussion stellen zu müssen, von der Du weißt, dass Du ihr nicht standhälst?

    Eine Unterstellung. Schade ...

    Einfach mal auf "www.Nachdenkseiten.de" gehen. Da finden sich täglich interessante Informationen.

    Zum hier diskutierten Thema wird auf http://www.nachdenkseiten.de/?p=4521 z.B. die Lüge der Kinderarmut, die noch dazu "drastisch" ansteige, verbreitet.
    Weiter unten heißt es dann:
    Genauso wichtig wäre es allerdings die Rahmenbedingungen für die Zukunft der Kinder und Jugendlichen aus Hartz IV Familien zu verbessern, vorschulische Förderung, die Ganztagsbetreuung, das Herausholen aus dem Hartz IV-Ghetto, Verbesserung der sprachlichen Voraussetzungen, Ganztags- und Gesamtschulen mit ausreichender soziapädagogischer Betreuung.

    Das klingt wie, moment, wie war das Wort, achja, Umerziehungslager. Hauptsache Familien auseinander reißen. Kinder solange wie möglich von ihren Eltern entfernen, am Besten gleich komplett das Sorgerecht entziehen.

    Und da wundert man sich, dass (zu recht) von sozialistischen Verhältnissen gesprochen wird?
    [/quote]

    Ich bin leider etwas pessimistisch, was die Diskussionen in solchen Foren angeht. Oft werden dort nur Vorwürfe hin- und hergespielt. Mich haben aber die Aussagen von Herrn Westerwelle verärgert, da er - meines Erachtens - von ganz anderen Problemen abzulenken versucht und das Heer der Arbeitslosen zu Arbeitsunwilligen und Faulenzern abstempelt. Das ist politisch unglaublich simpel. Zumal Arbeitslose kaum eine Lobby haben.


    Beitrag zuletzt geändert: 15.2.2010 19:47:41 von ikondrar
  16. Die Thematik Hartz IV hat immer für Zündstoff gsorgt. Sei es mit der Einführung, der Umsetzung in den Argen (abgesehen von deren verfassungswidrigen Ausgestaltung) etc. Herr Westerwelle wird einem Teil der Bevölkerung aus der Seele sprechen, scheint dabei aber jeglichen Bezug zur Realität verloren zu haben. Alle Leistungsbezieher auf eine Stufe zu stellen und insgesamt in einer derartigen Weise zu titulieren finde ich unakzeptabel. Es wird immer schwarze Schafe geben, die den Leistungsstaat missbrauchen. Deswegen sind derartige Äußerungen lange nicht berechtigt.
  17. bettcrew schrieb:
    m16 schrieb:
    Da der Minister alle Empfänger von Harzt IV über einen Kamm geschoben hat finde ich schlimm....
    So etwas darf eigentlich in meinen Augen auch kein Politiker, egal ob FDP, Grüne, Linke, SPD, CDU/CSU.. usw., vor der Presse behaupten.


    Lies den Original-Kommentar doch erst einmal, bevor du haltlose Anschuldigungen erhebst.



    Habe ich sehr wohl. Und ich erkenne dort nicht, dass er die "ehrlichen" Menschen, die leider von Hartz IV leben müssen positiv herausfiltert....

    mfg

    m16
  18. ikondrar schrieb: Zu 1.:
    Das sehe ich anders. Natürlich nicht über Zwangsarbeit (dann haben wir ja eine Diktatur) sondern über die Rückverlagerung geoutsourcter Beschäftigungen. Das kann die Politik (z.B.) durch gezielte Besteuerungen von ökologisch unsinnigen Transportkosten oder der Deklarierung nicht nachhaltig hergestellter Gebrauchsgüter erreichen.

    Die Folgen, der von Dir vorgeschlagenen Maßnahmen, wären m.E.n:
    Verteuerung der Produkte dieser Firmen (entweder durch die einzuführende Besteuerung oder die gestiegenen Kosten durch die ortsnahe Produktion).
    Das führt zum einen zum Rückgang der Nachfrage. Dieser Schaden kommt zusätzlich zu den Kosten durch die interventionistischen Maßnahmen dazu. Die Folge davon wären höchstwahrscheinlich Entlassungen oder Werksschließungen.
    Dieses resultiert in noch höherer Arbeitslosigkeit.

    Ganz zu schweigen, dass das natürlich auf erhebliche Einschnitte für nichtdeutsche Unternehmen hat. Das käme einer Abschottung unserer Märkte gegen Anbietern aus anderen Ländern gleich mit ähnlichen Folgen. Nicht nur die "Armut" hier würde also zunehmen, sondern auch die "Armut" in Zweite- und Dritte-Welt-Ländern.

    Vor diesem Hintergrund erscheint mir Dein Vorschlag sehr unsozial (wenngleich sehr sozialistisch).

    Bitte selbst das Buch lesen. Naomi Klein macht keine Heilsversprechen, sondern analysiert die Probleme in unserer heutigen, von multinationalen Konzernen beherrschten, Gesellschaft. Ihr Fazit ist eher düster ... keine Heilsversprechen.

    Ja, aber was ist denn bitte schön eine Alternative, ohne dass wir in Gesellschaftsstrukturen zurückverfallen, die in Europa seit über 20 Jahren als überwunden gelten?


    Die BILD vor wenigen Tagen. Hab ich auch im Internet nachlesen können. Nein, ich bin kein BILD-Leser.

    Gut. Das ist, was Bild macht. Bei aller Fairness kann das aber nicht dem Außenminister angelasstet werden.
    (Ist nicht so wichtig, aber hast Du den Link noch?)

    Eine Unterstellung. Schade ...

    Eine provozierende noch dazu. Schade, dass Du darauf nicht eingehst.

    Mich haben aber die Aussagen von Herrn Westerwelle verärgert, da er - meines Erachtens - von ganz anderen Problemen abzulenken versucht und das Heer der Arbeitslosen zu Arbeitsunwilligen und Faulenzern abstempelt.

    Westerwelles Einwurf war tagesaktuell und bezog sich auf eine öffentliche Diskussion in Folge eines BVG-Urteils. Von daher würde ich den Einwurf, er versuche abzulenken, so nicht mittragen.

    Dass Westerwelles Denkanstoß bei seinen politischen Gegnern auf negative Resonanz stößt, ist klar. Es wäre schlimm, wenn alle die gleiche Meinung hätten. Und dass man die gleichen Worte unterschiedlich auslegen kann, ist ebenfalls richtig, weshalb ja auch m16 schreibt: "Und ich erkenne dort nicht, dass er die 'ehrlichen' Menschen, die leider von Hartz IV leben müssen positiv herausfiltert...." (Obgleich sich diese Kritik darauf aufbaut, dass er etwas nicht gesagt hat.)

    Ich finde, und da stimme ich Westerwelle zu, dass der Sozialstaat in einer Krise steckt, über die man sachlich diskutieren sollte, und am Ende sollte ein sozialstaatlicher Neuanfang stehen.
    Denn gleich, ob man sich Westerwelles Äußerungen anschließt oder darüber empört ist, dass es mit dem Sozialstaat so nicht weitergehen kann, liegt auf der Hand.
  19. Die Folgen, der von Dir vorgeschlagenen Maßnahmen, wären m.E.n:
    Verteuerung der Produkte dieser Firmen (entweder durch die einzuführende Besteuerung oder die gestiegenen Kosten durch die ortsnahe Produktion).
    Das führt zum einen zum Rückgang der Nachfrage. Dieser Schaden kommt zusätzlich zu den Kosten durch die interventionistischen Maßnahmen dazu. Die Folge davon wären höchstwahrscheinlich Entlassungen oder Werksschließungen.
    Dieses resultiert in noch höherer Arbeitslosigkeit.

    Auch hier habe ich einen anderen Standpunkt. Ich sehe da viel eher positive Effekte. Zum Beispiel eine Stärkung des Mittelstandes (in dem ich selbst beschäftigt bin und der den größten Teil der Beschäftigungsverhältnisse in Deutschland ausmacht). Hier wird das Geld dann auch wieder ausgegeben und nicht über Spekulationsanlagen aus dem Waren-Geld-Kreislauf gezogen. Aber genau an diesem Punkt sind sich auch die Ökonomen uneins.
    Ein anderes Problem sehe ich vor allem darin, dass sich multinationale Konzerne ihren wirtschaftlichen Vorteil über die Ausbeutung der Natur und das extreme Lohngefälle in Dritte-Welt-Ländern "erarbeiten". Müßten hierfür die großen Konzerne Verantwortung übernehmen, könnten auch kleinere Betriebe mit den Multis mithalten.


    Ganz zu schweigen, dass das natürlich auf erhebliche Einschnitte für nichtdeutsche Unternehmen hat. Das käme einer Abschottung unserer Märkte gegen Anbietern aus anderen Ländern gleich mit ähnlichen Folgen. Nicht nur die "Armut" hier würde also zunehmen, sondern auch die "Armut" in Zweite- und Dritte-Welt-Ländern.

    NO LOGO versucht aufzuzeigen, dass dem nicht so ist. Das Buch ist über 500 Seiten stark. Eine Kurzabhandlung ist mir daher leider nicht möglich.

    Vor diesem Hintergrund erscheint mir Dein Vorschlag sehr unsozial (wenngleich sehr sozialistisch).

    Die Begriffe Kapitalismus/Kommunismus/Sozialismus sind inzwischen so entwertet, dass ich diese selbst nur noch sehr ungern benutze. Was bedeutet "sehr sozialistisch". Eine Floskel ... mehr nicht.

    Ja, aber was ist denn bitte schön eine Alternative, ohne dass wir in Gesellschaftsstrukturen zurückverfallen, die in Europa seit über 20 Jahren als überwunden gelten?

    Naomi Klein beschreibt gesellschaftliche Fehlentwicklungen. Aufklärung ist der erste Schritt, um Änderungen einzuleiten.


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    Gut. Das ist, was Bild macht. Bei aller Fairness kann das aber nicht dem Außenminister angelasstet werden.
    (Ist nicht so wichtig, aber hast Du den Link noch?)

    Hier der Link zu dem BILD-Artikel:
    http://www.bild.de/BILD/news/2010/02/01/deutschlands-frechster-arbeitsloser-arno-duebel/so-gammelt-der-hartz-iv-empfaenger-sich-durch-den-tag.html

    Beitrag zuletzt geändert: 20.2.2010 20:07:57 von ikondrar
  20. kalinawalsjakoff

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    Nun ich kenne einen Fall aus meiner engeren Bekanntschaft. Sie ist selbst 38 Jahre und hat eine 10 jährige Tochter. Vor ca. 2 Jahren ist sie unverschuldet in Arbeitslosigkeit gerutscht (ihre alte Firma ist pleite gegangen). Ein knappes dreiviertel Jahr hat sie sich um eine neue Arbeitsstelle beworben (etwas über 140 Bewerbungen). Dann hat es doch geklappt, daß sie eine üvberbetriebliche Ausbildung zur Krankenschwester an einer Berufsfachschule machen kann. Dadurch daß es es überbetrieblich ist, kriegt sie erstmal kein Ausbildungsentgeld. Sie hat aber dennoch ein Scheiß Glück, daß das Arbeitsamt ihr dennoch Hartz4 zahlt und eben die Mietkostenzüschüsse und sie nicht versucht irgendwo hin zu vermitteln.

    Jetzt kommt aber der Haken. Durch ihr Kind steht ihr ja noch Kindergeld zu. Was sie auch alles kriegt. Aber das Kindergeld kriegt sie auf ihr Hartz4 angerechnet. Das heißt, das Kindergeld kriegt sie zwar aber eben den Betrag vom Amt an Hartz4 weniger. Das Arbeitsamt wollte sogar, daß sie einen "fiktiven" Wohngeldantrag für ihre Tochter stellt um von anderen Ämtern noch andere Leistungen zu beziehen, die ihr ans Hartz 4 angerechnet werden (bzw abgezogen werden) Jetzt zahlt das Arbeitsamt vielleicht nur noch 100 Euro, den Rest um an den Hartz4 Regelsatz zu kommen zahlen andere Stellen und wird vom Kindergeld und vom "fiktiven" Wohngeld für die Tochter ausgeglichen.

    Für mich stellt sich die Situation wie folgt dar: Das 10 Jährige Kind kommt für das Einkommen der Mutter auf. Normalerweise sollte das doch insgesamt anders herum sein.

    Was die Aussage von Westerwelle angeht, denke ich daß er nicht wirklich recht hat. Gut es gibt ein paar Ausnahmen die sagen, daß sie vom Staat ganz gut leben und nicht arbeiten gehen wollen. Ich denke die gibt es überall. Was mich ankotzt ist, daß mit solchen Aussagen jeder Hartz4 Empfänger über einen Kamm geschert wird und sowas vielleicht noch von der arbeitenden Bevölkerung gern gehört wird.
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