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  • in: In den USA Studieren

    geschrieben von khartman927

    1. Was genau brauche ich für ein USA Studium? Also einen guten Abi und TOEFL Test schnitt brauch ich sowieso. Brauch ich aber noch was?

    Eigentlich geht es gar nicht ums Abi. Das schreibst du im Mai bzw. Juni der letzten Schulstufe - bis dahin werden deine Bewerbungen abgeschickt werden, und du wirst sogar die Annahme- bzw. Ablehnungsbriefe in der Hand haben. Viel mehr geht es darum, jedes Jahr gute Noten in allen Schulfächern zu bekommen. (Es gibt keine Reifeprüfung an sich in den USA, deswegen wird viel mehr Wert auf schulische Leistung zwischendurch gelegt.)

    Neben dem TOEFL musst du auch den SAT (http://sat.collegeboard.org/home?affiliateId=nav&bannerId=g-cbh-sat) im Frühling des vorletzten bzw. im Herbst des letzten Schuljahres schreiben. Der Test besteht aus drei Teilen: Schreiben, Leseverständnis bzw. Vokabel, und Mathematik, und ist eigentlich für Englisch-Muttersprachler geeignet. Das heißt natürlich nicht, dass auch Personen, für die Englisch eine Fremdsprache ist, keine guten Ergebnisse bekommen können, aber es wird viel Aufwand neben dem normalen Englischunterricht brauchen, um die geprüften Begrifflichkeiten zu lernen.

    2. Was würde es ungefähr kosten? (Hab im www recherchiert und fand Beträge im 5-6 stelligen Bereich, ich würde allerdings gerne eine genaue Zahl wissen.

    Die USA hat kein einheitliches Hochschulsystem, deswegen sind Studiengebühren je nach Uni und auch von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich (wobei sie immer aufsteigen, nie absteigen ...). Die meisten Privatunis kosten zur Zeit zwischen 50.000 und 60.000 Dollar pro Jahr (Lebenskosten inklusiv). Wenn du dich erst in vier oder fünf Jahren studieren möchten, könnten sie sogar bei 70.000 Dollar sein. (Es gibt natürlich die Hoffnung, dass diese Seifenblase der Unikosten irgendwann platzen muss, aber damit würde ich nicht rechnen.) Öffentliche Unis sind ein bisserl günstiger, zwischen 40.000 und 50.000 Dollar pro Jahr.

    WICHTIG: Fast jede Uni kämpft gegen die wahnsinnigen höhen Studiengebühren dadurch, dass sie Leistungsstipendien (merit scholarships) an Bewerbende mit (für diese Uni) überdurchschnittlicher Schulleistung spenden. (Leider bin ich mir nicht sicher, ob auch internationale Bewerbende für diese konkurrieren dürfen. Die Regeln sind aller Wahrscheinlichkeit nach je nach Uni unterschiedlich. Und bei den Elitenunis - Ivy League, MIT, Stanford, CalTech, usw. - gibt es gar keine Leistungsstipendien. Dafür gibt es Vergünstigungen für Studierende aus armen Familien, auch aus dem Ausland.)

    3. Welche Uni würdet ihr mir dafür empfehlen?

    Das kann ich dir zu diesem Zeitpunkt sicher nicht sagen. Bei der Uniauswahl handelt es sich um Studienort, gewünschten Studiengang, Stipendiumsmöglichkeiten, Aussehen des Campus, usw. Du musst selber recherchieren. Die Webseite https://bigfuture.collegeboard.org/college-search ist sehr zu empfehlen.

    4. Lohnt sich der ganze Aufwand? Falls nein, würde ich gerne eure andere Vorschläge hören/lesen :)

    Ich kenne mich mit dem deutschen Hochschulsystem nicht aus, aber ich habe ein Auslandssemester in Österreich verbracht und studiere grad auf den Master auch hier in Wien. Was ich dir sagen kann:

    Vorteile des amerikanischen Systems (zumindest im Vergleich zum österreichischen):
    - Betreuung auf den ausgewählten Studierenden statt Massenkampf um Laborplätze, BachelorarbeitsbetreuerInnen, StudAssi-Stellen, usw.
    - Campus-Leben: es ist wirklich wie im Film. Wie wohnen, lernen, feiern, etc. alle gemeinsam auf einem (mehr oder weniger) schönen Campus.
    - eine (meistens) international gut anerkannte Absolvierung: es kommt natürlich auf die Uni an, aber eine Vielzahl von amerikanischen Unis zählen unter den weltweit besten. Die durchschnittliche amerikanische Uni würde ich als viel besser als die Uni Wien, wo ich jetzt studiere, schätzen. Dafür sind aber viele deutsche Unis auch besser als die Uni Wien, und von denen kann ich gar nicht sprechen.

    Nachteile:
    - höhe Studiengebühren
    - Entfernung von Zuhause: Es klingt selbstverständlich, aber willst du wirklich vier Jahre weg von der Familie und den Freunden verbringen? Übers Meer kommt man eh nicht so leicht drüber. Die meisten internationalen Studierenden an meiner Uni haben es nur einmal während des Jahres (zu Weihnachten) geschafft, nach Hause zu kommen.
    - Länge des Studiums: Mindeststudienzeit in den USA auf Bachelorniveau ist 4 Jahre; in Europa hingegen 3 Jahre. Dafür gibt es bei uns viel weniger Studierende, die die Mindeststudienzeit überschreiten, da sie ja so viel jedes Semester bezahlen müssen und auch besser betreut werden.
    - mangelnde Anerkennung des Bachelorabschluss in Europa: wobei es bei uns üblich ist, nach dem 4-jährigen Bachelor in die Arbeit zu gehen, studieren die meisten Europäer (Österreicher?) bis zum Master, bevor sie in eine Karriere einsteigen. Bewerbende mit nur einem Bachelorabschluss sind deshalb hier in Europa bzw. in Österreich benachteiligt bzw. seitens der Konzerne gar nicht ernstgenommen. Willst du wirklich ein zusätzliches Jahr beim Bachelorstudium verbringen, wenn du unmittelbar danach (im Gegensatz zu deinen amerikanischen Kollegen) ein Masterstudium beginnen musst?

    Allerdings könntest du auch ein Auslandssemester bzw. ein ganzes Jahr an einer amerikanischen Uni verbringen, um das amerikanische System zu erfahren.

    Quelle: Ich bin selbst Amerikanerin und habe auch dort studiert.

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