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  • in: Rosenkranz - Präsidentin in Österrich? Nazis!?

    geschrieben von montrilac

    Aklasse, Dein letzter Beitrag öffnet interessante Einblicke in die (mir unbekannte) Welt der sehr jungen Menschen in Österreich auf dem Lande. Gegen die dort bestehenden und von Dir plastisch geschilderten Probleme helfen wirklich nur Bildung, nochmal Bildung und die ausgiebige Beschäftigung mit bildender Kunst, Musik, Literatur, Astronomie, Philosophie... Die einseitige Fixierung auf angewandte Naturwissenschaften und die damit einhergehende systematische Vernachlässigung von Sprache, Philosophie und Kunst in der Bildung wirken fatal, geschehen aber wohl nicht ohne Absicht - umfassend (humanistisch) gebildete Menschen sind ja „unbequem“ und nicht so leicht zu verblenden oder bevormunden... Ideologien und „Political Correctness“ würden nur belächelt, „Demokratur“ oder Diktatur wären (ohne physische Gewaltanwendung) nicht denkbar.

    Es ist richtig, dass Du auf diejenigen hinweist, die gegen Unterdrückung und auf eigene Gefahr hin Freiheitsrechte erkämpft haben. Diese Menschen würden sich „im Grabe umdrehen“, sähen sie, wie heutige Ungeister die (noch) bestehende Freiheitsrechte naiv und fahrlässig auf irgendwelchen „Altären“ opfern, z.B. die Meinungsfreiheit auf dem „Altar“ einer sogenannten „political correctness“. So sinken Achtung vor und Interesse an der „Demokratie“ in dem Maße, in dem sie sich von Freiheit und Mitbestimmung entfernt und die Menschen von allen für sie wirklich wichtigen Entscheidungen (z.B. bei „Euro-Einführung“ und „Lissabon-Vertrag“) systematisch ausschließt. Wahlen suggerieren zwar „Beteiligung“, tatsächlich gibt man einer Partei die Legitimation, ihre Wahlversprechen gleich nach Wahlen wieder zu brechen und einige Jahre lang ihre eigenen Interessen zu verfolgen. Statt zu "wählen", versuche ich, z.B. in meinem Umfeld Gutes zu bewirken und Dinge zu Positiven hin zu verändern.

    Dass mit sinkendem Bildungsniveau und sinkenden Perspektiven der Anteil an Rechtsextremen zunimmt, ist auch hier so und leicht erklärbar. Anders auf dem (scheinbar) entgegengesetztzten Ende des politischen Spektrums: Der Anteil Linksextremer steigt offenbar mit Bevölkerungsdichte und mit der Einseitigkeit durchaus vorhandener Bildung. Bei beiden spielt auch die Sozialisation eine wichtige Rolle. Hingegen dürften vielseitig (humanistisch) gebildete Menschen gegen das Virus „Extremismus“ weitgehend immun sein.

    Wenn bei Euch „auf dem Lande“ Rechtsextreme das vorherrschende Problem sind, ist es gut, dass Du Dich gegen sie engagierst. Du bist dort nicht zu beneiden. Gut, dass Du nicht "mit den Wölfen heulst", sondern Dir treu bleibst. Es muss frustrierend sein, zumal Du bei Extremen mit Argumenten, Aufklärung etc. (mangels deren Verstand) absolut nichts erreichst – allenfalls in Einzelgesprächen unter vier Augen, Extreme sind ja mitunter nur in ihrer Gruppe extrem; es handelt sich um ein Herdenphänomen, um Gruppendynamik und gar Gruppenzwang. Physische Gewalt oder verbale Beschimpfungen ersetzen fehlende Argumente. Bei uns in deutschen Großstädten geht die propagandistische und längst auch physische Gewalt vor allem von „Linksextremen“ und deren Klientel aus. In Wirklichkeit sind diese natürlich alles andere als (im positivem Sinne) „links“ oder "liberal"…

    Vor dem Hintergrund Deiner konkreten Erfahrungen und vermutlich Ärgernissen bei Euch verstehe ich die Motivation Deines Banners. Trotzdem gut, dass Du es vom Netz genommen hast. Vielleicht hättest Du damit gegen geltendes Recht (Urheberrecht, Herabwürdigung o.ä.) verstoßen. Nicht nur mit rechtsextremen Aussagen, sondern mit extremen Aussahen jeder Richtung sollten die Menschen in jedem Land vorsichtig sein, unabhängig von jeweiliger Geschichte. So darfst Du, der Fairness willen, Frau Rosenkranz, auch wenn Du ihre Ansichten ablehnst, nicht mit Massenmördern (hier: Nazis in den 30er und 40er Jahren) assoziieren. Im übrigen, Herr Fischer und Frau Rosenkranz hin oder her... regiert wird de facto in Brüssel. Gefahren für die Zukunft Österreichs und Europas erwachsen aus anderen Richtungen.

    Sei ganz beruhigt, mit Verallgemeinerungen sollst und musst Du arbeiten! Wer Dich dafür kritisieren sollte, ist nicht „kritisch“, sondern einfältig (wie soviele, die sich „kritisch“ nennen). Verallgemeinerungen sind „Musterbeschreibungen“, Abstraktion. Und Abstrahieren bedeutet nicht weniger als – Denken! (Kein Wunder also, dass Verallgemeinerungen von der „political correctness“ als unzulässig dargestellt werden, denn Denken ist ja nicht gewünscht…) Verallgemeinere also ruhig und ohne Hinweis auf bestehende Ausnahmen – verständige Gesprächspartner wissen um die Ausnahmen und dass „die A sind B“ nicht bedeutet „ausnahmslos alle A sind B“. Also: Die Kellner in italienischen Restaurants sind freundlich und Tische haben vier Beine. Nun versuche einmal, das „politisch korrekt“ auszudrücken ;-) ...

    Behalte Dein selbstständiges Denken. Und irre DIch auch ruhig mal. Lass Dich nicht entmutigen - schon garnicht von Leuten, die denken lassen. Oder mit Samuel Beckett gesagt: "They were most correct, according to their god." (The Expelled, 1946), "The sun shone, having no alternative, on the nothing new" (Murphy, 1938) und das unsterbliche "Ever try, ever fail, no matter. Try again, fail again - but better." (Waiting for Godot, 1952)

    Alles Gute und herzliche Grüße nach Österreich!
    montrilac
  • in: Rosenkranz - Präsidentin in Österrich? Nazis!?

    geschrieben von montrilac

    "keingerede", entschuldige, dass ich zu Deinen Beitrag vom 10.04.2010 erst jetzt reagiere - ich habe ihn schlicht übersehen. Du schreibst sehr viel Bedenkenswertes. Interessant wäre z.B. die Frage, ob Diskussionen zwischen gutwilligen und intelligenten Menschen nach beliebiger Dauer zwangsläufig zur Übereinstimmung führt. Ich weiß es nicht...
    Ich gehe hier nur auf die paar Punkte ein, in denen wir nicht übereinstimmen. Bilder mit dem Anspruch auf eine 1-zu-1-Aussage sind m.E. strenger zu bewerten als "Comics", weil deren Wesen ja gerade die Verzerrung, Übertreibung, die nichtgetreue Wiedergabe von Wirklichkeit ist. Und "engagiert" muss nicht immer etwas Gutes bedeuten. Das Banner verbindet Frau Rosenkranz ganz pauschal mit der Nazizeit; das ist herabwürdigend.
    Mutmaßungen und Wertungen sind für Begriffsbildung, Wertebildung, Wissenschaft, Leben etc. nötig und in Ordnung, bilden Thesen, Modelle, werden widerlegt, entwickelt... - wenn aber Mutmaßungen und Wertungen aber nur zu Unterstellungen (missbraucht) werden...
    Alle Deine übrigen Ausführungen, das mögen 90% und mehr sein, sind richtig und bedenkenswert, aber, aufgepasst, nicht "politisch korrekt", weil selbstständig und ohne vorgefasste Meinung entwickelt.


    Katzle7/Andi, ich will Deine sorgfältig gefassten Ausführungen gern nochmal kommentieren. Mein diesbezüglicher abschließender Satz gilt für Schreiber, die, auf Sandkastenniveau, lediglich mit Fremderdachten und Schlamm (Diffamierungen) um sich geworfen haben.

    Demgegenüber beruht das Verständigungsproblem zwischen uns beiden zum Teil auf einfach unterschiedlichen Einschätzungen, größtenteils aber wohl darauf, dass ich versucht hatte, Beschränkung von Meinungsfreiheit) abstrakt (kontextunabhängig) zu problematisieren. Dies ist jedoch jedoch kaum mehr möglich, weil sogenannte "Linke" via "political correctness" die alleinige inhaltliche, sogar moralische, Deutungshoheit über Sprache und Diskurs beanspruchen. Alle ihnen nicht genehme Äußerungen werden reflexartig als "rechts", "rechtsextrem", "populistisch" etc. diffamiert. Kollateralschaden: Rechte und Rechtsextreme werden aufgewertet...

    Das ständige Hin- und Her-Zitieren gleicht einem "Kampf gegen Windmühlenflügel"- zu aufwendig im Hinblick auf den fehlenden Nutzen. Darum in möglichster Kürze:

    Nicht Zweifel sind rechtsradikal, sondern Motivationen (und Einstellungen). Du deutest das schon an. Beides ist sauber zu unterscheiden. Zweifel an nazistischer Judenverfolgung und dem Massenmord an Juden sind demzufolge nicht rechtsradikal, sondern schlicht schwachsinnig, sondern beruhen auf rechtsradikalen Motivationen und Einstellungen. (Allerdings ist dann der Begriff "rechtsdarikal" sehr weit gefasst und includiert z.B. Achmadinedjad und ähnliche.) Auch etwas "in einen Topf zu werfen", ist nicht zwangsläufig "rechts". "Linke" tun das auch. Und Extremisten aller Seiten erst recht! Dieser oft zu hörende Vorwurf will jedoch meist nicht unzulässige Gleichsetzungen verhindern, sondern "Abstraktionsverbote" (mithin Denkverbote) etablieren: "Muster", vorherrschende Charakteristika (z.B. von Einwanderergruppen) sollen nicht mehr benannt werden dürfen. So bezweifle ich eine nennenswerte "importierte Kriminalität" in Österreich aufgrund deutscher Einwanderer, nicht aber aufgrund anderer Einwanderergruppen. Das für "rechts" zu halten, davor bewahrt ein Blick in (hoffentlich korrekte) Statistiken oder Gespräche mit Betroffenen. Die süddeutschen Einwanderer in Rumänien oder die Hugenotten in Brandenburg waren ein wahrer Segen für die Aufnahmeregionen. Das festzustellen, ist nicht "links" oder "rechts". Auch wird niemand mit gesundem Verstand "Ausländer" (Menschen) als "importierte Kriminalität" (Handlungen) bezeichnen. Dass aber (nicht nur) die "potentielle Kriminalität" in bestimmten Einwaderergruppen höher ist als in anderen, dürfte unbestreitbar sein.

    Der Umkehrschluss... "Wer A (Gescheites) sagt, ist B (Nazi)" ist etwas anderes als "Wer B (Nazi) ist, sagt A (Gescheites)". Die Inclusionen unterscheiden sich. Mit der Gleichsetzung beider Sätze kannst Du nie irgendwelche "Absurditäten offenlegen". Auch zwischen "Plakativität" (Überzeichnung/Übertreibung) und "Plumpheit" (Derbheit, Grobheit) bestehen große Unterschiede. Du referierst auf "Plumpheit", weil Du die These (bzw. die ihr zugrundeliegende Einschätzung) ablehnst und deshalb abwerten möchtest. In Ordnung. Hier bleiben wir unterschiedlicher Einschätzung.

    Wie kommst Du aber zu der Behauptung, ich würde mein "Glück" (Wohlstand) nicht teilen wollen? Mit Wohltätigkeit mag ich nicht prahlen, aber gut, ich habe z.B. ein Patenkind (moslemischen Glaubens) im Nordwesten Sri Lankas, spende regelmäßig für Menschenrechts- (IGFM), Kinderschutz- (UNICEF) und Naturschutz- (Greenpeace) -Organisationen, arbeite für eine Demenzgruppe etc. Im weltweiten Maßstab heißt Helfen, statt unternehmensfördernder "Entwicklungshilfe" den Menschen in den Ländern gezielt zu helfen und ihre Lebensbedingungen möglichst weit zu verbessern. Brunnen und Schulen sind zu bauen, es ist zu bilden und aufzuklären, gegen Genitalverstümmelungen und Christenverfolgungen in mohammedanischen Staaten zu wirken und, und, und... Helfen heißt nicht, Massenzuwanderung in unsere Sozialsysteme zuzulassen, im Gegenteil, damit zerstören wir sogar unsere Fähigkeit, weiterhin zu helfen - und diskreditieren gebildete, fleißige und anpassungswillige Einwanderer. Soviel zu Deiner Behauptung, ich sei "dem Kern" einer Deiner Ausführungen "ausgewichen".

    Propagandaneusprech: Der Unsinn z.B. des Wortes "ausländerfeindlich" wird deutlich, wenn Rechtsradikale in den Urlaub nach Spanien fahren oder hier beim Italiener Pizza essen. Beide Bestandteile dieses Kompositums verfehlen in ihrer (wohl gewollten) Ungenauigkeit den Sachverhalt. Treffendere, korrektere Begriffe sind vonnöten; mit denen lässt sich aber nicht so trefflich manipulieren, sie eigenen sich auch nicht als Schablone.

    Deine Wertungen einiger meiner Äußerungen als "zugeben", "beteuern", "ausweichen" etc. sind sichtlich falsch und halte ich im Stil für fragwürdig.

    In dem Bild erinnert mich "Herr" Rosenkranz stark an den elenden "Gefreiten" aus der Zeit 1914-1918, der lieber mehr Erfolg beim Postkartenmalen gehabt hätte (und damit der Welt erspart geblieben wäre)... einfach abstoßend, der "Herr", auch ohne eindeutigen "Gruß". Was Frau Rosenkranz an ihm findet, bleibt wohl ihr Geheimnis. Ich würde sie nicht wählen, weil ich einen solchen "Präsedentinnengatten" nicht wollen würde. Selbst wenn sie ansonsten vernünftige Aussagen macht. Trotzdem kann niemand Außenstehender einen Anspruch darauf erheben, dass sie sich von diesem Mann "distanziert". Sie sollte ihm privat heftig die Leviten lesen und sich nötigenfalls von ihm scheiden lassen.

    Zum Schluss sei "keingerede" zitiert: "Im Grunde ist jedwede Äußerung zu politischen oder philosophischen Themen eine Mutmaßung, eine objektive Wahrheit gibt es nicht oder ist uns zumindest nicht bekannt." Dann sollten weder "Linke" noch sonstwer aber auch nicht so tun, als hätten sie "die Wahrheit gepachtet". Dem ist nichts hinzuzufügen.


    Sehr mir nach, wenn ich künftig weniger schreibe, es ist recht mühsam und zeitaufwendig...

    Beiden (keingerede, kaetzle7/andi) viele Grüße und alles Beste!
  • in: Rosenkranz - Präsidentin in Österrich? Nazis!?

    geschrieben von montrilac

    Zum letzten Beitrag von jelal:
    Dein allererster Beitrag war noch vollkommen richtig und in Ordnung. Und jetzt?... Keine Argumentation, keine Begründungen, nichts... nur Behauptungen und bekannte Parolen... und Linksextremisten zu "liberalen politische Strömungen" rechnen, aber einigen CDU/CSU-Kreisen "rechte [gemeint ist rechtsextreme] Polit-Propaganda aus der tiefbraunen Ecke" unterstellen... sehr eigentümlich. Ich habe - im Gegensatz zu Dir - unüberlesbar JEDE Form von Extremismus kritisiert, Rechtsextremismus UND Linksextremismus, Du - bis jetzt - nur den Rechtsextremismus. Was soll man daraus folgern? Sei also bedachtsamer damit, anderen zu unterstellen "weit jenseits der demokratischen Struktur" zu stehen.
    In meinem Verwandtenkreis haben BEIDE Extremismen in den früher 40er- und 50er/60er-Jahren Opfer verursacht, das ganze Spektrum, Traumatisierungen, Haft, Folter, Tod. So verwahre ich mich selbstverständlich gegen Deinen Versuch, mich als "Sympathisant der Rechtsextremisten" zu diffamieren. Aber Deine Worte sprechen ja "für" sich selbst.
    Soviel (und nichts mehr weiter) von mir dazu.
  • in: Rosenkranz - Präsidentin in Österrich? Nazis!?

    geschrieben von montrilac

    Eigentlich könnte ich mich darauf beschränken, Kants kategorischen Imperativ auch für die Meinungsfreiheit einzufordern, denn m.E. umfasst dieser Grundsatz alles Nötige und schließt alles Unnötige aus - fernab aller aktuellen Aufgeregtheiten und Zänke. Aber ich will doch auf ein paar Beiträge noch einmal eingehen...


    Zu tibel:

    ...ganz recht, mich auch nicht. Grausig, dieser Beitrag des "Qualitätsmediums" NDR, ein Beispiel für aktuellen Extremismus in den Medien. Ein Verstorbener wird 40 Sekunden lang übel verunglimpft. Zusammengestoppelte Schnipsel anschließend sollen den Zuschauer wohl davon ablenken, die ersten 40 Sekunden klar zu beurteilen. Tote können sich nicht mehr wehren. Schäbig, das. Tote soll man ruhen lassen. Auch Herrn Heider.


    Zu kaetzle7:

    Einsichten und Ansichten sind schwer zu gewinnen und zu entwickeln. Sogar wir, die wir beide nach eigenem Bekunden weder rechts noch links sind, werden uns nicht verständigen können. Wir leben bereits in einem "begrifflichen Babylon", geschaffen durch Wirklichkeitsverzerrung und -verweigerung. Propagandistisch verwendete Begriffe wie "Ausländerfeindlichkeit", "Toleranz", "aufhetzend", "multikulturell", "bunt" etc. werden durch inflationäre Verwendung nicht korrekter, sondern verbauen gewollt und erfolgreich die Fähigkeit zur und Legitimation der Mustererkennung - und damit den Blick auf die Wirklichkeit. Wenn ein Impressionist wie Renoir eine Landschaft malt, ist es eine Landschaft, auch wenn es eigentlich nur Punkte sind und man nicht "beweisen" kann, dass Renoir eine Landschaft malen wollte.

    Werten darf natürlich jeder, auch ich, doch sollte man, wie schon gesagt, keine Argumentationen und Sachaussagen auf bloßen Wertungen aufbauen. Zumindest nicht mit der Absicht, zu manipulieren. Ich "verteidige" und "bewerte" Frau Rosenkranz' Äußerungen nicht, sondern ihr Recht, sich in jeder Weise äußern (oder auch nicht äußern) zu dürfen. Das ist ein gewaltiger Unterschied.

    Natürlich gibt es in unserer Gesellschaft schon zu wenig Meinungsfreiheit. Das ist nun keine Wertung, sondern Feststellung. Ein täglicher Blick in die "Qualitätsmedien" und deren Sprache (s. das von tibel angeführte Video), die Vermischung von Information und Wertung, das schmale Meinungsspektrum zeigen das überdeutlich. Schon werden Demonstrationen - also Meinungsäußerungen vereitelt und sogar deren Verbot erreicht - gewaltsam, mit Blockaden, Belästigungen und Nötigungen, z.B. in Köln und Dresden. Gern werden auch Veranstaltungen auf benachbarten Plätzen angemeldet und Lärmterror ("Konzerte") organisiert, um Redner am Sprechen zu hindern... Methoden der "SA". Und die Polizei lässt zu oft gewähren...

    Jeder soll, auch das ist Meinungsfreiheit, an allem zweifeln dürfen. Wenn das "rechtsradikal" ist, dann Gute Nacht! Werden Taboos gesetzt, leider die Meinungsfreiheit. Und keine Sorge: Zum Beleidigtsein gehören ja immer zwei, einer, der beleidigt, und einer, der sich beleidigen lässt. Darum würde ich auf verbale Beschimpfungen gegen meine Person garnicht reagieren. Beschimpfungen stellen eh' den Urheber bloß. Was kümmert es den Mond...

    Du magst die Feststellung "ungezügelter Massenzuwanderung“ und „importierter Kriminalität“ als "rechts" beurteilen. Private Gespräche mit von diesen Segnungen Betroffenen, z.B. Taxifahrern, Vollzugsbeamten, Lehrern, Sozialamtsmitarbeitern, aber auch eine eingehendere Recherche im Internet würden Dir verdeutlichen, dass diese Feststellung nicht "rechts" ist.

    Semantisch unsinniges Propagandaneusprech wie "ausländerfeindlich" und "aufhetzend" ist mir zu niveaulos, darauf gehe ich deshalb nicht ein. Selbstverständlich ist es unverantwortlich, Einwanderung weiterhin nicht steuern und nicht zu prüfen, ob besondere Qualifikationen oder (tatsächliche!) Hilfsbedürftigkeit vorliegen. Zwischen dem Aufenthaltsrecht von Einheimischen (Autochthonen) und Zugewanderten (Allochthonen) sollte es schon klare Unterschiede geben. Das leitet sich aus staatlicher Souveränität ab. In kleinerem Maßstab: Du sollst bestimmen können, wer Deine Wohnung betreten, wer dort essen und wer dort gar übernachten darf und wer nicht.

    Ich schrieb: "Bei Horst Rosenkranz darf man politischen Extremismus vermuten". Du machst daraus "Wenn ihr Ehemann eindeutig rechtsextrem ist, wie du ja auch selbst zugeben musst...". Merkst Du den Fehler? Und dessen Ursache?

    Warum sollten Personen, auch die in der Öffentlichkeit, verpflichtet sein, sich "öffentlich von rechtsextremen Gedankengut jeglicher Art und von jeder Person zu distanzieren"? Das ist nicht nur einseitig, es wären auch wertlose Rituale. Solche Rituale sind Ausdruck fehlender Meinungsfreiheit und Kennzeichen wohl jeder Diktatur. So wertvoll ist rechts- oder linksextremes Gedankengut nun wirklich nicht, dass man sich genötigt fühlen muss, öffentlich darauf eingehen. Ich würde mich gegen solche Forderungen verwahren. Die Zeiten der Inquisition sollten vorbei sein.

    Wenn alle Bundespräsidentschaftskandidaten nicht rechtsextrem, rechts, links oder linksextrem sind, sondern nur noch "mitte" mit "einigen Schattierungen", dann haben wir nur noch die Wahl zwischen diesen "Schattierungen", also zwischen Grautönen. Na danke. Nicht bei Linken und Rechten, aber bei Extremen hätte ich schon so meine Probleme, aber das sind meine, und strenggenommen müssen auch die an Wahlen teilnehmen können. Jeder Kandidat, einmal im Amt, muss aber, wenn er in Handlungen gegen Kants Kategorischen Imperativ verstößt, automatisch wieder enthoben werden.

    Aus meiner (bewusst plakativen) Aussage "Jeder, der ein gescheites Wort sagt, wird heute als 'Nazi' bezeichnet", machst Du sinngemäß "Jeder, der heute 'Nazi' genannt wird, hat ein gescheites Wort gesagt". Das ist ein logisch unzulässiger Umkehrschluss und entstellt den Sinn meiner Äussage. Soetwas hast Du nicht nötig.

    Dein abschließender Satz ist Allgemeingut, aber völlig richtig - und gilt übrigens noch umfassender, als Du selbst meinst! Er gilt nicht nur für "gewisse", sondern für alle Ansichten.


    Zu den Beiträgen von jelal und aklasse:

    Da sind wir unterschiedlicher Meinung. Ich würde mich nicht zum Richter darüber aufspielen, wer seine Ansichten äußern darf und wer nicht. Dein Beitrag zeigt aber in aller Kürze das Problem: Einseitigkeit. Deine Ausführungen haben, wenn schon, für alle (!) Extremismen zu gelten - von links, von rechts oder von sonstwoher. Gerade in Deutschland ist die Lage absurd: Linksextreme (SED alias PDS alias "Linkspartei" alias "Die Linke") sind an Landesregierungen beteiligt, während Rechtsextreme (NPD, DVU) (lobenswerterweise) keine Rolle spielen - aber als Gefahrenquelle wird in der veröffentlichten Meinung fast ausschließlich der Rechtsextremismus benannt.?

    Zwischen Denken (Meinungen, Einstellungen) und Handlungen (Verbrechen etc.) besteht ein objektiver, unmittelbar einsichtiger Unterschied. Denken kann zu Handlungen führen und umgekehrt, sind aber nicht identisch! Das zu ignorieren, führt an die Abgründe Orwell'scher "Gedankenverbrechen". Das benannte Urteil des Bundesverfassungsgerichts ("Rechtsextremismus ist keine Meinung, sondern Verbrechen") halte ich darum für verständlich, aber recht problematisch. Rechtsextremismus wäre demzufolge eine Art "Meinungsverbrechen". Orwell lässt grüßen. Urteile und Paragraphen besagen vielleicht etwas über ihre Autoren, beheben aber nicht das Problem. Man schafft Taboos, ändert aber keine Meinungen, vereitelt offen geführte Auseinandersetzungen. Demzufolge fehlt eine solche Auseinandersetzung in Deutschland. Wo aber frische Luft fehlt, fault es... Extremismen (gleich welcher Couleur) müssen einfallsreich, fair, offen und effizient bekämpft werden - nicht durch Verbote, sondern durch vernünftige, menschenzugewandte, nachhaltige, freiheitliche, gerechte Politik und einen sauberen, weitgefächerten, unverzerrten, taboolosen Diskurs. Das ist gelebter Antiextremismus! Eine intelligent und nachhaltig handelnde Gesellschaft sollte keine geringeren Ansprüche an sich selbst stellen. Ich weiß, das ist viel verlangt.

    Wirklich nett ist ja die "Logik" von aklasse: Verbieten und Freiheit abbauen, um Freiheit zu erhalten. Nun ja... Das "friedliche Zusammenleben von Menschen" ist im heutigen Europa tatsächlich mancherorts gefährdet und an einigen Orten (Vororte von Paris. London etc.) kaum mehr möglich, ganz sicher aber nicht wegen der Meinungsäußerungen einiger Rechtsradikaler.

    ***

    Die Freiheit des Menschen sollte (erst) dort enden, wo sie die Freiheit anderer Menschen einschränkt. Dieser einfache Grundsatz stünde jeder Demokratie gut an - und ist eigentlich schon alles. Bei Äußerungen verletzen z.B. erst Verleumdungen konkreter Personen und Rufmordkampagnen diesen Grundsatz und gehören geahndet. Bei Handlungen gilt Analoges. Also rege ich mich über Raucher, die mich belästigen, wohl mit mehr Recht auf als über radikale Meinungsäußerungen.

    Dank jahrzehntelanger Propaganda im öffentlichen Sprachgebrauch (z.B. zur Durchsetzung eines inzwischen beherrschenden "Gender Mainstreaming" und eines sichtbar gescheiterten "Multikultismus") wird der Wert einer konsequenten Meinungsfreiheit entsprechend Kants kategorischem Imperativ immer weniger verstanden... Wir werden unsere offenbar sehr unterschiedlichen Ansichten zum Thema Meinungsfreiheit behalten. Das ist in Ordnung, ist ja Meinungsfreiheit. Es lohnt also nicht, weiter darüber zu streiten.
  • in: Rosenkranz - Präsidentin in Österrich? Nazis!?

    geschrieben von montrilac

    Zu den Ausführungen von "kaetzle7":

    Nur mit genauen Kenntnisse aus erster Hand sollte man Menschen und ihre Haltungen bewerten. Das ist heute wichtiger denn je. Artikel aus "Wikipedia" und "Qualitätsmedien" reichen dafür nicht aus. Ich kenne weder Barbara oder Horst Rosenkranz, kann also kaum etwas über sie sagen. Bei Horst Rosenkranz darf man politischen Extremismus vermuten, wenn er Funktionär der österreichischen NDP war und diese eine Wiedereinführung der "Todesstrafe" forderte.

    Barbara Rosenkranz Aussagen als "ausweichend" bezeichnen, ist Wertung. Genau das ist das Problem: es werden Wertungen und Vermutungen anstelle gesicherter Tatsachen gesetzt und verbreitet. Im übrigen findet man ausweichende Antworten immer dort, wo etwas mit der Meinungsfreiheit nicht (mehr) stimmt.

    Von "ungezügelter Massenzuwanderung“ und „importierter Kriminalität“ zu sprechen, ist für sich weder rechts noch rechtsextrem. Auch dürfte Frau Rosenkranz wissen, dass es durchaus Menschen gibt, deren Einbürgerung im Interesse des aufnehmenden Staates liegen, beispielsweise hochqualifizierte Wissenschaftler oder Künstler. Aufgrund der Aussagen auf ihrer eigenen Internetseite vermute ich, dass sie lediglich dafür ist, "keine Einbürgerungen mehr zuzulassen", die den Interessen der Österreicher widersprechen. Also: Aussagen bitte immer im Kontext bewerten.

    Ein Stil à la "Jetzt lies mal" ist fehl am Platze. Der Ehemann ist nicht das Thema. Und warum sollte sich eine Ehefrau von Einstellungen ihres Mannes (öffentlich) distanzieren? Beide sind erwachsen und dürfen eigene, meinetwegen auch unterschiedliche, Einstellungen haben, beibehalten - oder auch ändern.

    Ich hoffe, Du fändest es auch "skandalös", wenn ein Bundespräsidentschaftskandidat dem linken oder auch linksradikalen "Milieu" zuzuordnen ist? Aber was bliebe dann noch - nur Kandidaten der "Mitte"?

    Vor einigen Jahrzehnten war jeder, der ein gescheites Wort sagte, "Kommunist"; heute... "Nazi". Beides ist Unfug, kennzeichnet aber das politische Klima. Solche Unterstellungen schaffen ein Klima politischer und menschlicher Intoleranz. Erschreckend aktuell drückte es der italienische, sozialistische Schriftsteller Ignazio Silone aus: "Der neue Faschismus wird nicht sagen: 'Ich bin der Faschismus'. Er wird sagen: 'Ich bin der Antifaschismus'."

    Zu den Ausführungen von "keingerede":

    Soviel Gerede... Sachorientierte Banner und per sé übertreibende Comics dürfen nicht gleichgesetzt werden. An solche Banner sind also strengere Bewertungsmaßstäbe zu legen als an Comics. Doch selbst wenn Vergleichbarkeit bestünde, wäre das "Argument" keins: ein Missgriff kann nicht durch schlimmere Missgriffe entschuldigt werden.

    "Die FPÖ ist sofort da..."?? Ich bin nicht "die FPÖ" - ich bin ja nichteinmal in Österreich (aber herzliche Grüße dorthin).
    Der Rest dieses Absatzes sind subjektive Mutmaßungen und Wertungen - nicht zu kommentieren. Auch die Äußerung "nicht sehr überzeugend[en]" [Distanzierung] ist nur Wertung.

    Mit "öffentlich-rechtliche Medien" meine ich in erster Linie die deutschen Medien. Den ORF kann ich nicht empfangen. Ich schätze aber, dass er, wie ihre deutschen Pendants, durchaus (u.a. dank der nach 1968 ausgebildeten Redakteure) oft "linkslastig" berichtet, wobei dieses "links" viel "Rechtes" an (wirklicher) Intoleranz und Dogmatismus in sich trägt. Die Meinungsfreiheit ist zur Zeit von gleich mehreren Seiten bedroht, auch von einem oft "unüberhörbaren Schweigen", sicher (und Gott sei Dank) aber nicht von angeblichen oder tatsächlichen Rechtsextremen.

    "Frau Rosenkranz als Retterin unserer Meinungsfreiheit..." ist wieder nur Wertung. Natürlich dürften gegen ihre FPÖ auch Menschen demonstrieren, die man durchaus mit einigem Grund als "rote Nazis" (oder auch "rote SA") bezeichnen kann - Menschen, die gewaltsam, mit Blockaden, Belästigungen und Nötigungen, anderen gezielt das Demonstrationsrecht verwehren. Zumindest in Deutschland gab es solche Vorfälle in den letzten Jahren wieder.

    "Gefasel", "solche Leute wie" etc. sind ebenfalls Wertungen und sprechen "für" sich.

    "Deshalb bin ich der Meinung, dass dieses Gesetz erst abgeschafft werden darf, wenn niemand mehr seine Abschaffung fordert." Diese gewollt absurde Aussage zeugt von einer Prise Zynismus und einem ganzen Menge Intoleranz gegenüber Andersdenkenden.

    Ob die "Freiheitliche Partei" für "Law-and-Order-Politik steht, kann ich nicht beurteilen. Sicher ist aber, dass, wann immer wir "Bürger" wirklich betroffen sind ("Euro"-Einführung, Lissabon-Vertrag, Bevölkerungspolitik, Verwendung von Steuergeldern etc.), über unsere Köpfe hinweg entschieden wird, oft gegen den Willen und gegen die Interessen der Mehrheit. Das ist "Law-and-Order-Politik".

    Abschließend mein Fazit: Die Meinungsfreiheit gehört in jede (!) Richtung geschützt vor Aushöhlung durch Wertungen, Vermutungen und Intoleranz gegenüber Andersdenkenden. Statt "links" oder "mitte" oder "rechts" sollte man vielleicht "oben" sein, d.h. sich Überblick verschaffen [ Berge habt's ja genug ;-) ] und dann menschen- und naturgerecht regieren. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Viele Grüße nach Österreich!


















  • in: Rosenkranz - Präsidentin in Österrich? Nazis!?

    geschrieben von montrilac

    Skandalös wäre, wenn denn bedeutsam, das Banner. Mit "Mut" hat das wenig zu tun; es macht einen Menschen ganz in der Manier von Rechtsextremen (oder auch Linksextremen) verächtlich. Ganz gleich, ob man die Einstellungen anderer teilt oder nicht, man sollte ihn nicht als Menschen herabwürdigen. Guten Argumente sind gefragt. Ob Frau Rosenkranz rechtsextrem denkt, ist zumindest aus "Wikipedia" nicht ersichtlich. Jedenfalls hat sich Frau Rosenkranz eidesstattlich vom Nazismus distanziert, um einer Kampagne der "Qualitätspresse" entgegenzutreten. Wenn öffentlich-rechtliche Medien Frau Rosenkranz als "rechts" bezeichnen, besagt das nichts. Diesen Medien zufolge ist oft schon rechts (oder gar rechtsextrem), wer nicht links ist. Dass Frau Rosenkranz nach eigenem Bekunden Wert auf den Erhalt der Meinungsfreiheit legt, kann man ihr nicht verdenken in Zeiten, in denen die Meinungsfreiheit mehr und mehr eingeschränkt wird. Es stünde unserer Kultur besser an, auch abweichende, unbequeme, sogar unsinngige Ansichten zu tolerieren. Persönliche Herabwürdigungen sind hier völlig fehl am Platze. Es braucht wohldurchdachte Argumente! Und hierfür sollte man sich nicht fremden, sondern des eigenen Verstandes bedienen.

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