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Der DDR-Thread

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  1. Autor dieses Themas

    john-gunn

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    weil der David das gewünscht hat, mache ich ihn hier auf, den Thread zur DDR.

    vorweg: Ich habe nicht behauptet und werde nicht behaupten, daß die DDR ein ideales System war. Ich behaupte aber und beabsichtige das zu belegen,
    1. daß in der DDR nicht alles so war, wie es heute immer noch in den westlichen Medien dargestellt wird.
    2. daß vieles sich nur nominell von den Zuständen in der BRD unterschied
    3. daß es etliche Dinge gab, die in der DDR besser waren, als bei uns.

    Und nein, ich bin immer noch kein Kommunist!

    1. Entnazifizierung: In der Sowjetischen Besatzungszone wurde die zweithöchste Anzahl an Tätern angeklagt. Die höchste war in der amerikanischen Besatzungszone. Während aber in allen 3 westlichen Besatzungszonen annähernd die Hälfte der Beklagten 1947 bereits wieder auf freiem Fuß war, traf dies in der DDR nur auf 12% zu.
    Im Gegensatz zum Westen wurden in der SBZ Nazis konsequent aus öffentlichen Ämtern entfernt. Darüber hinaus konnten etliche NaziGrößen in der BRD erfolgreich Karriere in Politik und Wirtschaft machen.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fes_Bundesverdienstkreuz_%28Tatsachenroman%29
    https://de.wikipedia.org/wiki/Entnazifizierung
    In Mülheim an der Ruhr ist erst in den 80er Jahren die Ehrenbürgerschaft für Adolf Hitler aufgehoben worden. Etliche Straßen tragen noch die Namen von Nazi-Größen.
    DDR=1, BRD=0

    2.Lebensnotwendige Güter waren in der DDR erschwinglicher. Da sagt jetzt mal jemand, den ich nicht kenne:
    Außerdem: Die Grundbedürfnisse wurden in der DDR für Jede und Jeden erfüllt. Jeder Bürger hatte ein Dach über dem Kopf, genug zum Essen und Trinken, Kleidung, Schul- und Berufsausbildung und eine Arbeit, es gab kostenlose Gesundheitsfürsorge und Weiterbildung.

    und zwar hier:http://www.cosmiq.de/qa/show/3319082/Luxusbeduerfnisse/
    sagte die (ökumenische) Kirche der DDR:
    Gemeinsam anerkennen wir die soziale Sicherheit und die Sicherung der materiellen Grundbedürfnisse in der DDR als Schritt auf dem Weg zu mehr Gerechtigkeit, unterscheiden uns aber in der Wertung vieler damit zusammenhängender Probleme

    und zwar hier:http://oikoumene.net/regional/dresden/dmd.12/index.html
    Auch persönlich haben mir gegenüber ehemalige Bürger der DDR die preiswerten Mieten, die gute Versorgung mit Grundnahrungsmitteln und preiswerte Kleidung erwähnt. Außerdem sei die Sache mit den Bananen z.B. dummes Geschwätz bzw. Westpropaganda gewesen.
    DDR=2, BRD=0

    3.Daß das Bildungssystem besser war belegen Bücher aus der ehemaligen DDR. Geht mal in Eure örtliche Bibliothek und guckt nach Büchern, die vor dem Mauerfall z.B. in Leipzig gedruckt wurden. Und dann wundert Euch mal, wie viele das sind. (weil es teilweise qualitativ nichts vergleichbares aus WestDLand gab und gibt). Außerdem haben das Bildungsexperten früher gesagt und heute bestreiten sogar Gegner der DDR das nicht mehr.
    DDR=3, BRD=0

    4.die medizinische Versorgung war besser. Medikamente und ärtzliche Behandlung, Krankenhausaufenthalte, Kuren und ander Heil- und Pflegemittel bekam man umsonst.
    DDR=4,BRD=0

    5.Die Frauenarbeitsquote war besser als in der BRD. Und die allgemeine Arbeitslage war besser. In der DDR gab es keine Arbeitslosigkeit.
    DDR=6,BRD=0

    6. als Sozialist hatte man in der DDR keine Schwierigkeiten zu befürchten. In West-Deutschland gab es für Sozialisten politische Verfolgung,öffentliche Diffamierung in den Medien, Diskriminierung, Polizeigewalt, Berufsverbote, Auftrittsverbote (z.B. für Hannes Wader) und ein paar Morde (z.B. Rudi Dutschke und Benno Ohnesorg)
    DDR=7, BRD=0

    noch zwei Links zu Quellen:
    http://www.cosmiq.de/qa/show/2499682/Wie-war-das-Leben-in-der-DDR/
    http://www.zeit.de/2009/14/DDR-Geschichte

    Allerdings gab es auch ein paar Probleme

    Die Leute wurden unzufrieden, weil Urlauber aus dem Westen erzählte´n und angaben, was es in der BRD alles tolles gäbe. Sie vergaßen aber dabei zu erwähnen, daß sich das im Westen auch nicht jeder leisten kann. Damit war der soziale Friede in der DDR schwer unterminiert, aber nicht, weil die Leute dort keinen Grund gehabt hätten, zufrieden zu sein, sondern weil sie der Angeberei der Wessis geglaubt haben.

    Die wirtschaftliche Lage der DDR war katastrophal. Das hing damit zusammen, daß die DDR keine Außenhandelsbeziehungen führen konnte, wie die BRD. Im Gegenteil wurde die DDR von den meisten Nationen der ersten Welt boykottiert, ebenso wie andere Länder des Ostblocks, Kuba und China. Die Länder des Ostblocks und Kuba versuchten sich gegenseitig zu helfen, aber in den Ländern des Ostblocks war der größte Teil der Produktionsmittel und Infrastruktur durch den Krieg zerstört, während Kuba zur dritten Welt gehörte und gehört.
    Die BRD hat dagegen von den Siegermächten Zucker in den A... geblasen gekriegt, daß die eigentlich immer noch Torten sch... müßten.
    Na und dann kamen noch die besagten Schmarotzer, die sich aus dem Allgemeingut für private Zwecke bedienten

    Und jetzt habt Ihr erst mal was zum anfeinden. Und ich brauch eine Pause. Ich bin aber noch lange nicht fertig.

    Beitrag zuletzt geändert: 10.3.2016 1:20:14 von john-gunn
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  3. john-gunn schrieb:
    wein der David das gewünscht hat, mache ich ihn hier auf, den Thread zur DDR.
    Gewünscht ist der falsche Begriff, ich wollte lediglich, dass der andere Thread nicht zu sehr vom Thema abkommt.
    Wie dem auch sei, sagte ich ja bereits, dass ich da mit einigen Punkten nicht übereinstimme.

    6. als Sozialist hatte man in der DDR keine Schwierigkeiten zu befürchten.
    Man hatte aber wohl etwas zu befürchten, wenn man dem Regime nicht wohlgesonnen war und das auch noch frei geäußert hat.

    Die wirtschaftliche Lage der DDR war katastrophal.
    Eben, und unteranderem deswegen wäre die günstige Versorgung auch alles andere als dauerhaft sicher gewesen. Warum die Situation katastrophal war, ist da wohl erstmal nebensächlich.

    Generell kann ich nichts gutes in einem Staat sehen, der auf seine eigenen Bürger an der Grenze schießen lässt (bzw. generell auf Menschen schießen lässt, ich heiße auch sämtliche Kriege die »wir« so in der Welt führen keinesfalls gut). Auch wird es einen guten Grund geben, wenn Menschen schon Tunnel > 100M unter der Grenze durchgraben, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Fluchttunnel_in_Berlin_w%C3%A4hrend_der_deutschen_Teilung. Und das wird nicht nur ein Gerücht sein, dass es da »drüben« doch viel besser ist. Dafür muss es einem schon auch selber ziemlich dreckig gehen.
    Die verschiedenen Verhörmethoden waren auch alles andere als Menschenfreundlich.
    Über die »demokratischen« Wahlen dort muss ich dich ja denke ich auch nicht aufklären.

    Bei Deinem »7:0« Ergebnis hast Du schlichtweg die Negativpunkte der DDR weggelassen. Nach dieser Methode könnte man wohl bei so ziemlich jeden Staat erklären, warum er »besser« als jeder andere Staat ist.

    Ich will Dir insgesamt gar nicht widersprechen, dass es auch einige positive Punkte gab. Generell liest sich Dein Post aber wie eine Lobeshymne auf die DDR und das kann ich nicht gutheißen.

    Würde ich ein bisschen mehr Nachdenken, könnte ich da sicherlich auch noch ein paar mehr negative Punkte aufführen, aber ich bin müde und hab da auch eigentlich gar keine Lust drauf.
  4. Autor dieses Themas

    john-gunn

    Kostenloser Webspace von john-gunn

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    Ich hatte an anderer Stelle schon gesagt, wer die Leute waren, die gegen das System aufgemuckt haben. Rekapitulieren wir: Ein Sozialist hat keinen Grund gegen ein sozialistisches System zu agieren oder auch nur zu protestieren. Jemand, der damit zufrieden ist, daß er zu essen, ein Dach über dem Kopf, Kleidung und kostenlose medizinische Versorgung hat, auch nicht. Jemand, der die Geschichte kennt und weiß in welcher Situation sich die DDR im Gesammtgefüge der politischen und wirtschaflichen Gegebenheiten befindet, wird auch soviel Verstand besitzen, sich zu bescheiden.

    Na, wer bleibt denn dann übrig, um gegen das System zu protestieren und zu kämpfen? Diejenigen, die den Hals nicht voll kriegen und diejenigen, die zu dumm sind, die Fakten zu erkennen. Oder fällt Dir sonst noch jemand ein?
    Ob aber Gier oder Dummheit der Maßstab sein sollte, an dem man ein System beurteilt, bei dem das Wohl der Gemeinschaft im Mittelpunkt steht, wage ich zu bestreiten.
    Für mich geht Gemeinwohl vor Eigennutz.

    Und die Ursachen für irgendetwas können niemals nebensächlich sein. "Hoppla, da ist die Bombe hoch gegangen. Daß ich auf den Knopf gedrückt habe, ist dabei wohl erst mal nebensächlich." oder wie?

    Die Amerikaner haben auch auf ihre eigenen Leute schießen lassen, als diese friedlich in einem Park gegen den Vietnam-Krieg demonstrierten und schlimmer: die Amerikaner schießen auf Leute aus anderen Ländern und Völkern, wenn die mit ihnen nicht einer Meinung sind. (Von so ein paar rassistischen Polizei-Übergriffen mal abgesehen).

    Daß da Leute möglicherweise dumm genug waren, einen Tunnel zu buddeln, kommt Dir nicht in den Sinn?

    Ich habe Dir mit den Links ein paar Aussagen von anderen Leuten geliefert. Ich habe Dir auch erzählt, was Leute mir aus der DDR erzählt haben. Unbestreitbar sind die Punkte, die ich aufgeführt habe.

    Jetzt wärest Du dran, mit den Negativpunkten und dann können wir das diskutieren. So macht man das bei Diskussionen.
    Aber Du bist müde. Ok, morgen is ok en dag, heißt es auf Platt.

    Aber Du hast ausserdem keine Lust. Ja, dann laß es halt.
    Ich muß mir in der Hinsicht nichts mehr beweisen. Die Indizien sprechen dafür, daß die DDR in erster Linie am Wirtschaftsboykott durch den Westen, die Großkotzigkeit der Westler, die in der DDR Urlaub gemacht haben, die Dummheit der Leute, die die Situation vollkommen verkannt haben und die den Schwätzern aus dem Westen jedes Wort geglaubt haben, statt zu begreifen, was sie da hatten, die Gier von einigen, die den Hals nicht voll kriegten (ähnlich wie in dem Thread mit den Gulden) und dem dummen Geschwätz von ein paar Wichtigtuern kaputt gegangen.

    Gegenbeweise stehen aus. Und das jetzt seit über 30 Jahren. Und Du bist nicht der Erste, der mich da belehren will. Ich ließe mich ja gerne Überzeugen, aber dafür müßte man mir mit überprüfbaren Argumenten kommen.
    Wie in dem anderen Thread gesagt: Alles, was nicht durch Augenschein überprüft ist oder durch Empirik oder Logik oder durch entsprechende (überprüfbare) Zeugnisse belegt ist, lasse ich nicht gelten.
    Also bleibt meine These unwiedersprochen. Und solange, bis mir jemand das Gegenteil beweist, nehme ich sie als wahr an - wenn Du gestattest.


    Beitrag zuletzt geändert: 10.3.2016 1:56:15 von john-gunn
  5. john-gunn schrieb:
    Na, wer bleibt denn dann übrig, um gegen das System zu protestieren und zu kämpfen? Diejenigen, die den Hals nicht voll kriegen und diejenigen, die zu dumm sind, die Fakten zu erkennen.
    Daß da Leute möglicherweise dumm genug waren, einen Tunnel zu buddeln, kommt Dir nicht in den Sinn?
    Ich muß mir in der Hinsicht nichts mehr beweisen. Die Indizien sprechen dafür, daß die DDR in erster Linie am Wirtschaftsboykott durch den Westen, die Großkotzigkeit der Westler, die in der DDR Urlaub gemacht haben, die Dummheit der Leute, die die Situation vollkommen verkannt haben und die den Schwätzern aus dem Westen jedes Wort geglaubt haben, statt zu begreifen, was sie da hatten, die Gier von einigen, die den Hals nicht voll kriegten (ähnlich wie in dem Thread mit den Gulden) und dem dummen Geschwätz von ein paar Wichtigtuern kaputt gegangen.

    Vorweg: Ich kenne mich mit dieser Thematik nicht wirklich gut bzw. tiefgehend aus. Die einzigen persönlichen Berichte, die ich bisher erhielt, stammten von meinem Vater ("Wessi") und jemandem der zwar aus dem Osten kommt, aber halt nach der DDR. Kann also nicht auf direkte Zeugen oder Informationen "aus dem System" zurückgreifen und bin auf Internet, TV und Co angewiesen,

    ABER:

    Wenn die DDR so toll war und nur an den Westlern und Boykotten gescheitert ist, wieso war dann die Mauer vonnöten? Man hätte die Bürger doch einfach reisen und eigene Erfahrungen machen lassen können. Wäre dann doch sicherlich dem ein oder anderen aufgefallen, dass es nur Geprotze ist? Inwiefern hat es dem Staat geholfen auf die Leute, die ausreisen wollten, zu schießen? Deiner Theorie zufolge wären die ja wieder angekrochen gekommen und hätten gebettelt, das bessere System weiter nutzen zu dürfen ..

    Wofür war die STASI gut? Macht es einen Staat besser, der nur auf das Wohl der Gemeinschaft ausgerichtet ist, Akten über alle möglichen Menschen anzulegen? Mit Geruchsprobe und Co.? Da fällt mir grad ein Bericht aus dem TV ein. Hat einer damals einen Brief auf seinen Tisch gelegt, adressiert an einen angeblichen Kumpel: "Hey, habe das Haar zwischen die Tür und den Rahmen geklemmt. Denk bitte dran ein neues einzuklemmen, wenn du gehst" und dann hatte er in unregelmäßigen Abständen Haare in der Tür, ohne je ein eigenes verwendet zu haben. Gegenüberwachung vom Feinsten :biggrin:

    Was mir mehrere Quellen bisher lieferten war, dass durch die Mauer Familien getrennt wurden. Wenn ich mir vorstelle ich ziehe nach Berlin oder welchen Ort auch immer und es zieht jemand eine Mauer um mich und will verhindern, dass ich diesen Bereich verlasse - Ich weiß nicht ob ich nicht auch, Zitat du, "dumm genug" wäre einen Tunnel zu buddeln. Warum sollte ich Besuche meiner Eltern beispielsweise auf ein paar Mal im Jahr regulieren lassen? Hab ich doch gar keinen Grund zu? Zumal es vorher womöglich jahrzehntelang ging und nur weil jemand meint er müsse jetzt eine DDR aufstellen würde ich das nicht einsehen, sorry.

    ---

    Auch ich bin für bezahlbare Mieten, eine gesicherte Grundversorgung in Form von Nahrung und keiner Angst ob ich mir morgen meine Gesundheit noch leisten kann, etc. Aber wenn ich mich dafür grundlos überwachen und einsperren lassen muss, beginne ich zu zweifeln ob sich das rechnet.
    Hab ich das letzte Mal im Krankenhaus vor etwa 3 Wochen gespürt - Nach 1,5 Wochen Isolationszimmer wurde ich langsam deprimiert und aufgekratzt. Die DDR war jetzt größer als die 25 m² Krankenhauszimmer, aber auch da stellt sich irgendwann dieses dumpfe Gefühl im Magen ein. Zumindest ist das bei mir so ...

    Und damit werfe ich einfach mal meine hoffentlich logischen Fragen in den Raum und bin enorm gespannt auf deine Antwort :)
  6. Autor dieses Themas

    john-gunn

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    Wie an mehreren anderen Stellen bereits gesagt, hatte ich das Vergnügen mehrere Jahre die Schulbank mit jemandem zu drücken (2.Bildungsweg), der tatsächlich damals über den Todesstreifen gegangen ist.
    Seiner Aussage zufolge, war die DDR nicht besser, sondern ziemlich exakt das Gleiche, wie die BRD. Er sagte: "Da ist es genau wie hier. Es heißt bloß anders."

    Natürlich wurde auch er gefragt: "Warum die Mauer?"
    Sagte er: "Stellt Euch das vor: eine Republik im Aufbau, unter denkbar schlechten Bedingungen..." (weil eben nicht so gebauchpinselt und verpampert wie die BRD) "bildet Fachkräfte aus. Das kostet. Un dann verlassen diese Fachkräfte nicht nur scharenweise das Land, nein sie nehmen darüber hinaus von den begrenzten Gütern noch mit ohne Ende. Und sie nehmen auch von den begrenzten Ressorcen des Landes große Teile von einer ganz wichtigen mit: nämlich Wissen. Einige sind in ihrer Ausbildung in Produktionsabläufe eingeweiht worden, andere in Betriebsgeheimnisse und einige sogar in Staatsgeheimnisse. Die DDR konnte die nicht einfach so laufen lassen."

    Und er wurde gefragt: "Warum wollten die Leute denn unbedingt, wenn es da drüben doch angeblich so gut war?"
    Und sagte: "Dafür gab es im Wesentlichen zwei Gründe: 1. gab es ein neues kommunistisches System unter russischer Kontrolle und das, nachdem man den Leuten Jahrzehntelang Horrorstories über die bösen Russen und den bösen Kommunismus erzählt hat. 2. Waren die Westler hier und haben uns Geschichten vom "goldenen Westen" erzählt. Und dann haben sie Sachen mit gebracht - manche als Geschenke, aber alle, um damit vor uns anzugeben. Erst als ich in der BRD war, habe ich begriffen, daß hier nicht jeder ein eigenes Haus und 2 Autos und ein Segelboot und noch ein Ferienhaus usw.hatte."

    Die Stasi war für das Gleiche gut, wofür hier bei uns das BKA gut ist. Und es gibt eine Akte beim BKA über mich, weil ich in den späten 70ern und frühen 80ern auf Friedensdemos war, gegen Atomkraftwerke, Berufsverbot und Nazis demonstriert habe. Aber da kümmert sich hier kein Schwein drum, weil Stasi-Akten sind ja viel schlimmer.

    Das mit der Trennung von Familien stimmt. Aber ich sagte auch an anderer Stelle bereits: Warum soll die DDR nicht auch Mist bauen dürfen. Werden die USA für den immer noch latent vorhandenen Rassismus oder für ihre Überfälle auf andere Länder so kritisiert, wie die DDR?

    Und der jemand der damals "...meinte..." "...eine DDR aufstellen zu müssen..." waren die Russen, die gerade einige Jahre zuvor von Deutschland überfallen und in einen Krieg gezwungen worden sind, der ihnen unendliches Leid gebracht hat. 2 von 3 Toten im 2.Weltkrieg waren Russen oder zumindest Angehörige der Sowjet-Republiken - Familien, die Söhne, Brüder, Väter, Frauen, Mütter, Schwestern, Töchter nicht mal eben so "...nur einmal im Jahr..." sehen werden, sondern nie wieder. Und die konnten nicht sagen: "Das seh ich nicht ein, sorry"
    Und die unmittelbar nachdem der Krieg zu Ende war - Wirtschaft und Infrastruktur am Boden - gleich von den Welthelden von Superman und Co (ja, ich meine die Vereinigten Staaten von Amerika) in den nächsten - den "Kalten Krieg" gezwungen wurden.

    Ich hoffe, damit ein Bißchen zur Beantwortung Deiner Fragen beigetragen zu haben. Ansonsten: Ich habe meine Akte beim BKA schon. Ich kann noch lustig weiter machen.

    Und dann kommt eben dieser Punkt, daß mein Schulkollege sagt: "Da ist es genauso, wie hier." (damals gab es die DDR ja noch) und er fährt fort: "Ich meine, da drüben gibt es welche, die haben Beziehungen und die haben dann auch mehr als andere und denen geht es dann besser. Und das ist hier nicht anders."

    Und dann erfahre ich: 3Zimmer-Wohnung, Altbau, 60qm für 40DM(Ost)im Monat , wo ich für mein Apartment mit Duschbad, Kochnische und Flur, 25qm im Monat 350 zahlen muß, in einem häßlichen Hochhaus.
    Und das die Schrippen/Brötchen/Wecken in der DDR immer noch ein Zehntel kosten, von dem was ich dafür bezahle. Und das Schulbücher für lau sind, während ich dafür bezahlen muß.
    Und was die Fahrt zur Schule/Arbeit da kostet und was hier.
    Und das ich während der 4 Jahre, wo ich da auf der Schule war, mir keine Krankenversicherunge leisten konnte, während in der DDR die medizinische Versorgung in der DDR umsonst ist.

    Und da sagt er: "Da ist es genau so wie hier." und ich denke: "Nein, ist es nicht!" und wollte nur noch weg aus der BRD und bin nicht gegangen, wegen meiner Familie und meiner Freunde und weil ich erst die Schule zu Ende machen wollte und was man sonst so für Ausreden in so einem Fall hat.

    Beitrag zuletzt geändert: 10.3.2016 13:38:16 von john-gunn
  7. mein-wunschname

    mein-wunschname hat kostenlosen Webspace.

    john-gunn schrieb:


    Die wirtschaftliche Lage der DDR war katastrophal. Das hing damit zusammen, daß die DDR keine Außenhandelsbeziehungen führen konnte, wie die BRD. Im Gegenteil wurde die DDR von den meisten Nationen der ersten Welt boykottiert, ebenso wie andere Länder des Ostblocks, Kuba und China. Die Länder des Ostblocks und Kuba versuchten sich gegenseitig zu helfen, aber in den Ländern des Ostblocks war der größte Teil der Produktionsmittel und Infrastruktur durch den Krieg zerstört, während Kuba zur dritten Welt gehörte und gehört.
    Die BRD hat dagegen von den Siegermächten Zucker in den A... geblasen gekriegt, daß die eigentlich immer noch Torten sch... müßten.
    Na und dann kamen noch die besagten Schmarotzer, die sich aus dem Allgemeingut für private Zwecke bedienten

    Und jetzt habt Ihr erst mal was zum anfeinden. Und ich brauch eine Pause. Ich bin aber noch lange nicht fertig.


    Dieser Absatz enthält einige Aspekte, die man ausführlicher behandeln kann. Also ein paar Bemerkungen dazu:

    Einen allgemeinen Boykott der USA und der anderer NATO-Länder gegenüber der Sowjetunion und ihren Verbündeten (oft verkürzt als Ostblock oder COMECON bezeichnet), gab es nicht, ganz im Gegenteil, BRD und DDR trieben sogar einen florierenden Handel miteinander. Dieser wurde allerdings seitens der BRD nicht als Außenhandel sondern als "Innerdeutscher Handel" bezeichnet. Dieser "Innerdeutsche Handel" hatte für die DDR mehrere Vorteile:
    1. wurde er nicht in DM oder US$ abgewickelt, sondern in einer fiktiven Verrechnungswährung, wobei sich beide Ländern eine Art zinslosen Dispo-Kredit (Swing) einräumten, der seitens der DDR regelmäßig bis an die jeweilige Grenze ausgenutzt wurde.
    2. da die BRD den Handel mit der DDR nicht als Außenhandel betrachtete, entfielen auf Importe aus der DDR keine Einfuhrumsatzsteuer erhoben, d.h. die DDR hatte gegenüber anderen Exporteuren einen Preisvorteil in Höhe von zuletzt (1989) 14%.

    Es gab allerdings eine Embargo-Liste, mit deren Hilfe die USA und die mit ihr verbündeten Staaten den Export von Rüstungsgütern und High-Tech-Produkten in Länder des sowjetischen Einflussbereiches unterbanden.

    Die "katastrophale" Wirtschaftslage in der DDR sollte man ebenfalls näher betrachten, wobei mir hier allerdings schon der Begriff Schwierigkeiten bereitet. Vollkommen unbestritten scheint mir, dass DDR, UdSSR u.a. mit der weltweiten technologischen Entwicklung nicht Schritt halten konnten (auch wenn es auf einzelnen Gebieten Ausnahmen gab). Der Abstand wurde im Verlauf der 1970er und vor allem 1980er Jahre immer größer. Dies führte dazu, dass sich der Abstand im Lebensstandard nicht verminderte, wie dies noch in den 50er und 60er Jahren der Fall, sondern, im Gegenteil vergrößerte. So war es zumindest in die Wahrnehmung vieler Menschen in der DDR und anderen soz. Ländern. Diese Vergrößerung des Abstandes war politisch gesehen katastrophal, von einer wirtschaftlichen Katastrophe war man aber weit entfernt, zumindest sind mir keine Bilder bekannt, die zeigen, dass DDR-Bürger
    - bettelnd vor Kaufhallen stehen
    - die Papierkörbe nach Pfandflaschen und Essbarem absuchen oder Zigarettenkippen auflesen
    - sich in langen Schlangen vor "Tafeln" anstellen, um Lebensmittel kostenlos oder für einen symbolischen Preis zu ergattern


    Beitrag zuletzt geändert: 10.3.2016 10:06:09 von mein-wunschname
  8. Auch in diesem Thread stellt sich wieder die Frage nach dem Sinn. Wer ist hier überhaupt alt genug, um die DDR noch richtig erlebt zu haben? Wer hat wirklich in der DDR gelebt und wer ist eventuell bei der Stasi oder in hohen Parteiämtern gewesen um auch die wirtschaftliche Situation umfassend beurteilen zu können? Und damit meine ich nicht jemanden, der in "Osten" nur aufgewachsen ist und Geschichten von den Leuten dort von früher gehört hat.

    Ohne diese Zeitzeugen, bleibt wieder alles nur Spekulation.
  9. Autor dieses Themas

    john-gunn

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    Und da isser wieder: der WegnachGermanien, wie wir ihn kennen!

    Geschichte, Alter. Nichts von dem, was morgen passiert, ohne daß es eine Entwicklungsgeschichte dazu gibt.
    Und wer die nicht kennt, wer nicht weiß wie es zu bestimmten Dingen gekommen ist, wird die gleichen Fehler wieder und wieder machen.

    Und dann:
    1. In den Medien läuft eine Spielfilmreihe - soweit ich das anhand von Plakaten mit bekommen habe. Ich habe nämlich schon länger, als ich nicht mehr rauche, keinen Fernseher mehr. In dieser Serie geht es dann noch mal darum, wie "pöhse" die DDR war. Und da werden dann wieder Menschen verurteilt und gebrandmarkt, weil sie keine Probleme mit dem System hatten.
    2. Ist die "Vergangenheitsbewältigung" in Sachen DDR um soviel gründlicher gewesen, als die in Sachen Nationalsozialismus, daß man auf die Idee kommen könnte, die Erstere hätte stattgefunden um von dem Mangel an Zweiterer abzulenken (oder davon, daß es "da mal was gab".)
    War die DDR auch nur annähernd so schlimm, wie das 3.Reich? Warum sind Opfer der NS-Zeit immer noch nicht entschädigt, während man angeblichen "Opfern" aus der DDR den Bauch pinselt.

    Ich weiß ja nicht, woher Deine Abneigung für Geschichte kommt. Aber das wäre dann auch mal so ein Punkt, sich raus zu halten, wenn man so gar keine Ahnung hat.

    Also, wenn Du jetzt gestattest, kehren die Leute, die Ahnung von Geschichte haben, weil sie daran interessiert sind, jetzt wieder zum Thema zurück.

    @mein-wunschname:
    Revueflex, Hausmarke von Quelle in Sachen Spiegelreflex-Kameras. Vater hatte mehrere Modelle und bei mir fliegt irgendwo noch eine rum mit speziellem Objektiv und Motor-Steuerung. Jenaer Glas vom Feinsten. Und wenn ich mir diverse technische Bücher so anschaue, waren die gar nicht so weit zurück. Nur an der Umsetzung hat es gehapert.

    Was Du über das Betteln vor Supermärkten oder die Suche nach Verwertbarem im Müll gesagt hast... hat mir etwas Ähnliches auch die ganze Zeit im Hinterkopf geschwebt. Und ich habe es dann doch wieder vergessen.
    So etwas gab es nicht in der DDR. Und ich weiß, daß zu Zeiten, als es die DDR noch gab, dies in Deutschland schon zu den Alltäglichkeiten gehörte, ebenso wie Obdachlosigkeit und DRK-Kleiderkammern.
    ind damit wären wir dann bei 10:0.

    Sicher, für jemanden der darauf abgewiesen ist, mehr zu haben als andere, ist so ein System der blanke Horror. Jemand, der ein dickeres Bankkonto braucht als sein Schwager oder ein größeres Haus oder ein schickeres Auto, damit er sich nicht unterlegen und wertlos vorkommt, für den ist so ein System nichts.
    Für Menschen, die ihre Bedürfnisse erkennen und sagen: "Ich bin damit zufrieden.", für Leute also die gelernt haben, sich zu bescheiden, kann das ein Paradies sein.

    (Und da sind sicher ein paar Satzzeichen zu viel und ein paar andere zuwenig und ein paar Tippfehler auch :tongue::P)

    @gatheringxp: Zu der Geschichte "... man hätte die Leute doch einfach reisen lassen können..." ist mir etwas Witziges eingefallen:
    Michael Moore, ein amerikanischer Filmemacher, hat Katastrophenhelfer vom 11.September nach Kuba geflogen, warum? Nun, diese Leote sind in Folge ihres Einsatzes am Katastrophenort krank und beufsunfähig geworden und wurden von ihren Dienststellen entlassen. Dadurch konnten sie sich auch die notwendigen Medikamente nicht mehr leisten.
    Gut, aber was sollen diese Leute in Kuba? Michael Moore hat in diesem Film zwei Szenen gezeigt, die mir klar gemacht haben, wo die Wahrheit liegt und welches das bessere System ist (nicht das ideale):
    In einer Apotheke auf Kuba sagter er zu einer von den Frauen, die mitgereist war, sie solle die Apothekerin nach dem Medikament fragen, das sie so dringend benötige.
    Und die Frau sagte, das hätten sie bestimmt sowieso nicht und außerdem könne sie es sich nicht leisten, weil es über 100 Dollar koste.
    Die Apothekerin sagte, doch sie hätten das Medikament da und nannte einen Preis.
    Als die Amerikaner das umgerechnet hatten, auf Ihre Währung, stellte sich raus, daß dieser etwa 80cent betrug.
    Dann fuhr Moore mit den Leuten in ein Krankenhaus und schilderte dort einem Verantwortlichen, wer sie waren. Der rief ein paar Ärtzte hinzu und wenige Minuten später wurden die "guten Amerikaner" von den "bösen Kubanern" im Krankenhaus aufgenommen und kostenlos behandelt. Niemand hat gesagt: Aber die kommen doch gar nicht aus Kuba und die zahlen hier keine Steuern.

    Aber ja: Sozialismus ist Sch... und Kapitalismus ist toll.

    ps.: Der entsprechende Film von Michael Moore heißt übrigens "Sicko"

    Beitrag zuletzt geändert: 10.3.2016 22:31:19 von john-gunn
  10. Ich habe nichts gegen Geschichte. Ich interessiere mich sogar sehr dafür. Deshalb frage ich ja auch danach, wer die DDR hier wirklich erlebt hat und davon berichten kann.

    In den Medien läuft eine Spielfilmreihe
    Genau, Film, Märchenbuch oder sonstwas und keine Zeitgeschichte!

    Was Du über das Betteln vor Supermärkten oder die Suche nach Verwertbarem im Müll gesagt hast... hat mir etwas Ähnliches auch die ganze Zeit im Hinterkopf geschwebt. Und ich habe es dann doch wieder vergessen.
    So etwas gab es nicht in der DDR.


    Aus meiner Erfahrung, ja ich habe auch mal aus dem Fenster gesehen, gab es in der DDR genausoviele Leute, die die Mülltonnen durchsucht haben, wie heute, auch so wie heute, mit Handwagen und Hunden.

    Genausogut könnte ich jetzt Deine anderen Punkte auseinandernehmen. Aber das lass ich jetzt mal.

  11. Autor dieses Themas

    john-gunn

    Kostenloser Webspace von john-gunn

    john-gunn hat kostenlosen Webspace.

    Aha, jetzt hast DU sie mit einmal doch erlebt - und zwar als Einziger.

    Und weil Du sagst: "Ich habe das gesehen", sind all die anderen Zeitzeugnisse gelogen, nicht wahr?

    Also langsam wird´s von nur dumm zu absurd und Du merkst es nicht mal.

    Dann nimm mal die Punkte auseinander und bitte mit Belegen und nicht nur mit Behauptungen und Geschwafel.

    Und noch ein paar Zeitzeugen, die natürlich alle lügen, weil Herr WegnachGermanien was anderes gesehen hat.
    http://www.gutefrage.net/frage/wie-gross-war-die-armut-und-die-soziale-ungerechtigkeit-in-der-ehemaligen-ddr

    Beitrag zuletzt geändert: 12.3.2016 0:27:08 von john-gunn
  12. john-gunn schrieb:
    Aha, jetzt hast DU sie mit einmal doch erlebt - und zwar als Einziger.

    Und weil Du sagst: "Ich habe das gesehen", sind all die anderen Zeitzeugnisse gelogen, nicht wahr?

    Also langsam wird´s von nur dumm zu absurd und Du merkst es nicht mal.

    Dann nimm mal die Punkte auseinander und bitte mit Belegen und nicht nur mit Behauptungen und Geschwafel.

    Und noch ein paar Zeitzeugen, die natürlich alle lügen, weil Herr WegnachGermanien was anderes gesehen hat.
    http://www.gutefrage.net/frage/wie-gross-war-die-armut-und-die-soziale-ungerechtigkeit-in-der-ehemaligen-ddr


    Selbstverständlich gab es Obdachlose in der DDR. Aber nicht offiziell.

    Ich dachte, wenn man einen Ort nicht selbst besucht hat, darf man darüber nicht diskutieren. War dein Vorwurf an mich nicht so, john-gunn?

    Zur Obachlosigkeit. Es gab in der DDR offiziell keine Obdachlosigkeit. Ebenso, wie es keine Morde in der Sowjetunion gab und auch heute keinen von der Regierung bestätigten Hunger in NordKorea gibt.

    Wobei, doch, eogentlich hat er Recht. Denn Asoziale, bzw. Wohnungslose wurden in der DDR bestraft.
    Diese haben von der Regierung dann ganz schnell einen kleinen Platz in einer Zelle bekommen. Nach §249 StGB bis zu zwei Jahr. Nachdem 1974 das Strafmaß verschärft wurde konnten es sogar bis zu 5 Jahre hinter schwedischen Gardinen werden.
    Quelle: Sven Korzilius, Asozialität mit Tradition. Die Entstehung und Entwicklung des §249 StGB der DDR, in: Horch und Guck. Zeitschrift zur kritischen Aufarbeitung der SED-Diktatur, 17 (2008) 2, S. 14–19.
  13. Autor dieses Themas

    john-gunn

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    http://zwangsadoptierte-kinder.de/download/paragraf-249-stgb-der-ddr.pdf
    http://www.verfassungen.de/de/ddr/strafgesetzbuch74.htm
    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13502574.html
    http://www.mykath.de/topic/6225-obdachloseddr/

    Und wieder beweist der Kamerad, der so großspurig die Logik im Namen führt, seine Fähigkeit, zu lesen.
    In dem Paragraphen steht kein Wort über Obdachlose. In dem Spiegelartikel, deren Schlagzeile er fas wörtlich zitiert, geht es um Obdachlose nach dem Mauerfall, deren Zahl sprunghaft angestiegen sei. Explizit wird darauf hingewiesen, daß entlassene Strafgefangene Arbeit unbd Wohnung zugewiesen bekamen und deshalb kein Bedarf an anderen Maßnahmen bestand (was diese Gruppe angeht).
    Bei uns in WestDLand war das immer schon so geregelt: Wenn zu erwarten ist, daß die Haftzeit ein halbes Jahr übersteigt (und selbst, wenn es sich dabei um Untersuchungshaft handelt), ist die Wohnung weg, wenn der Häftling nicht ein hinreichend dickes Konto und einen Dauerauftrag hat und das Geld nicht im Zuge des Verfahrens eingezogen wird.
    Zwar sind die Haftanstalten offiziell verpflichtet, dem entlassenen Gefangenen bei der Wiedereingliederung zu helfen. Über die Realität dieser Forderung solltet Ihr Euch mal mit ehemaligen Strafgefangenen unterhalten. Das würde hier den Thread sprengen und belegen könnte man es eh nur, wenn man einen Ex-Knacki dazu holt.
    Der Rest des Artikels behandelt deutlich die Zeit nach dem Mauerfall. Und an keiner Stelle legt der Spiegel irgendeinen Beweis für die Andeutung, inoffizell hätte es ja wohl welche gegeben.

    Jetzt haben wir mit den 3Links die sagen: "Nö!" (da gibt´s übrigens noch mehr, wo die herkommen) der Aussage von mein-wunschname und meinem Schulkollegen 5 Quellen, die Deiner wiidersprechen. Und nu?
    Weil die 6. Quelle zwar eine Andeutung macht. Aber das war´s dann auch schon, uuppps.
    Und ich habe neben normalen Bürgern, Aussagen von Christen vorgelegt - und die sind wirklich keine Fans vom Sozialismus - während Deine Quelle ein Blättchen ist, das Schlagzeilen und damit seinen Umsatz daraus macht, wie "pöhse" die DDR war.

    Und auch meine Aussage hat er nach eigenem Gusto interpretiert. Ich hatte gesagt, daß ich überprüfbare Zeugenaussagen und Dokumente sowie empirische und logische Beweise gelten lasse. Natürlich ist die persönliche Inaugenscheinnahme (je nach Bedarf mit Hilfsmitteln zur "Beweissicherung"/Dokumentation das Maximum an Empirik.
    Wenn man aber so alles vermissen läßt, was auch nur annähernd in Richtung Beleg geht, oder mit Sachen ankommt, die man nachweislich nicht verstanden, weil vollkommen fehl interpretiert, oder mit AgitProp-Material, dann macht man sich einfach nur lächerlich.

    Übrigens Dein Eifer, auf den "heißen Hintern" zu reagieren, hätte Dich noch bis 1975 in Westdeutschland in´s Gefängnis bringen können, ohne daß Du ein Verbrechen begangen hast. Oder ja, doch! In deren Augen war das ein Verbrechen. Hier kann ich allerdings nichts zu sagen, wie sich das in der DDR verhielt. Dazu fehlen mir Zeugnisse.

    Beitrag zuletzt geändert: 12.3.2016 8:10:53 von john-gunn
  14. Sehr interessant wie du dir erst meinen Beitrag falsch auslegst und dann anhand dessen deine Gegenargumente anbringen willst.

    Wenn du der Meinung bist ich habe aus einem Spiegel-Artikel zitiert stelle die Aussagen gegenüber und zeige auf, wo ich da was verwendet habe. Da ich den Spiegel Artikel noch nicht einmal gelesen habe halte ich ich es für sehr unwahrscheinlich.

    Und nein. Auch wenn du es gerne hättest. Ich beziehe mich nicht auf die Zeit navh der Wende, sondern auf die davor.
  15. Autor dieses Themas

    john-gunn

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    Naja, an anderer Stelle hast Du den Text der schwäbischen Sternwarte (ohne Angabe der Quelle) so genau kopiert, daß ich dachte, das wäre Dein Ding.
    Aber der Meister im Interpretieren bist immer noch Du. Ich hatte nämlich das Blättchen, auf das Du Dich berufst erwähnt. Der Spiegelartikel war ein Beispiel dafür, wie schnell sich solche unüberlegten Äußerungen zum Selbstläufer entwickeln.

    Und nachdem ich jetzt noch einmal nachgezählt habe, waren es 8(in Worten acht) sehr unterschiedliche Quellen, die ich als Beleg geliefert habe, die alle übereinstimmend etwas anderes sagen als Du. Und die haben sich nicht abgesprochen und die kennen sich nicht und einige davon können die anderen nicht mal leiden.

    Aber Du bist als Einziger im Besitz der Wahrheit und die lügen alle.

    Ach so, ja nee... bist nicht Du. Ist dieses Blättchen. Na, wenn das mal kein Käse ist.
  16. Du schaffst es in keinem der Threads hier auf Gegenargumente sachlich dagegen zu argumentieren. Jedes mal versuchst du die gleiche Leier, das zeugt doch nur davon dass du nicht fähig bist eine Diskussion auf korrekter Ebene weiterzuführen, weil dir entsprechende Argumente scheinbar fehlen.

    Daher: bleib beim Thema. Zeige auf wo ich den Spiegel Artikel zitiert haben soll und demnach eine falsche Quelle nutzte.

    Aber ... eigentlich ist es mir auch egal. Huldige weiter die DDR als perfektes System und lasse keine kritische Zeitzeugen zu die anderes berichten.
    Frei nach Pippi Langstrumpf ... Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt.
  17. Autor dieses Themas

    john-gunn

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    Hallo geht´s noch? Merkst Du noch was?

    Ich habe Deinem Käseblättchen "Schnarch und Zuck" 8 Quellen gegenüber gestellt, die alle etwas anderes schreiben. Aber Deine Quelle ist natürlich die einzig wahre.

    Natürlich ist doch kigologisch: Was dem Herrn nicht in den Kram passt, das wird ignoriert.

    Und Du hast den Spiegel-Artikel zitiert, aber wahrscheinlich unwissendtlich: "Offiziell gab es in der DDR keine Obdachlosen." Und wenn das Ding mit der schwäbischen Sternwarte nicht gewesen wäre, gäbe es für mich da keinen Grund, darauf hin zu weisen.

    Fakt ist immer noch, daß Du im Besitz der allein selig machenden Wahrheit bist und alle anderen lügen.

    Aber ok, nennen wir Dich also ab sofort Pipi Langstrumpf.

    Und by the way: Dieser Thread ist wunderbar sachlich geführt worden, bis dDu hier aufgetaucht bist, Pipi.

    Aber vieleicht mußt Du auch nur erst mal Deinen Rausch ausschlafen. Dein letzter Post zeugte noch mehr als sonst nicht gerade von wachem Bewußtsein.


    Beitrag zuletzt geändert: 12.3.2016 11:40:19 von john-gunn
  18. john-gunn schrieb:
    Ich habe Deinem Käseblättchen "Schnarch und Zuck" 8 Quellen gegenüber gestellt, die alle etwas anderes schreiben.


    Ich picke mir mal das zu dem Thread gehörende heraus, ist ja nicht viel.

    Deine 8 Quellen:
    #1:
    http://zwangsadoptierte-kinder.de/download/paragraf-249-stgb-der-ddr.pdf
    Stützt meine Aussage hier:
    "§ 249. Beeinträchtigung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit durch asoziales Verhalten.
    (1) Wer das gesellschaftliche Zusammenleben der Bürger oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit beeinträchtigt, indem er sich aus Arbeitsscheu einer geregelten Arbeit entzieht, obwohl er arbeitsfähig ist, wird mit Verurteilung auf Bewährung, Haftstrafe oder mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren bestraft."

    #2
    http://www.verfassungen.de/de/ddr/strafgesetzbuch74.htm
    Stützt meine Aussage siehe oben, bzw. §249

    #3
    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13502574.html
    Auch dieser Artikel stützt doch meine Aussage:
    "Obdachlose gab es in der ehemaligen DDR offiziell nicht. Deshalb fehlen organisierte Wohlfahrt, Heime oder Asyle, die im Westen das Schlimmste verhüten. Das Problem hat die Kommunen in den neuen Bundesländern nahezu unvorbereitet getroffen. Die Behörden sind hilflos und kennen nicht einmal Zahlen."

    #4, #5
    http://www.mykath.de/topic/6225-obdachloseddr/
    http://www.gutefrage.net/frage/wie-gross-war-die-armut-und-die-soziale-ungerechtigkeit-in-der-ehemaligen-ddr
    Link zu einem Forum mit Nutzerbeiträgen. Welche Aussagekraft hat eine solche Quelle?
    Ich kann ebenso in fremde Foren schreiben und dann meinen eigenen Beitrag hier als Quelle angeben oder wie?. lächerlich.

    #6, #7, #8 müsstest du nochmal nachreichen. Sehe in Bezug auf mich nur diese.

    So und jetzt darfst du wieder versuchen deine Gegenargumente mit persönlichen Beleidigungen ein bisschen zu stützen :lol:

    Beitrag zuletzt geändert: 12.3.2016 12:22:42 von kigollogik
  19. Autor dieses Themas

    john-gunn

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    #1 Quatsch! Da steht, daß man für Arbeitsverweigerung, asoziales Verhalten und Prostitution bestraft wird. Von Obdachlosen steht da überhaupt nichts. Das wünscht Du Dir da rein.

    #2 desgleichen. Du halluzinierst, wenn Du so etwas daraus liest.

    #3 Das ist genau die Phrase, die ich meine. Das Du die nachbabbelst, macht sie genau so wenig wahr, wie daß der Spiegel sie schreibt, ohne darauf näher einzugehen oder sie zu beweisen. Das ist pure Polemik.

    #4 in dem Forum schreiben ehemalige Bürger der DDR. Aber deren Meinung zählt natürlich nicht, weil Pipi Langstrumpf das nicht mag. Die Leute die da schreiben haben mehr Ahnung von der DDR als Du und ich zusammen.

    #5 #6 #7 #8 stehen weiter oben im Thread. Aber Du mußtest nur schnell wieder Dein ADS ausleben und drauflos posten, ohne zu wissen, worum es eigentlich geht.
  20. mein-wunschname

    mein-wunschname hat kostenlosen Webspace.

    Die Vermeidung von Obdachlosigkeit und Arbeitslosigkeit hatten in der DDR eine sehr hohe Priorität. Ein wichtiger Auslöser für Obdachlosigkeit waren / sind ja Mietschulden. Allein die Kommunale Wohungsverwaltung (KWV) Prenzlauer Berg in Berlin hatte in den 1980er Jahren Forderungen gegenüber Mietschuldnern in Höhe von 3,4 Mio Mark. Zwangsräumungen wurden aber um jeden Preis vermieden (Strom und Gas wurden hingegen bei extremen Zahlungsrückständen abgeschaltet).
    Ein aus meiner Sicht interessantes Beispiel zur Problematik Obdachlosigkeit und Arbeitslosigkeit in der DDR sind die Amnestien von Strafgefangenen. Die letzte große Amnestie fand 1987 in der DDR statt, 40 Tsd. Strafgefangene wurden freigelassen (also kein echter Straferlass sondern zumeist Umwandlung in Bewährungsstrafen). Im Vorfeld so einer Amnestie wurde immer am großen Rad gedreht, Betriebe mussten Arbeitsplätze zur Verfügung stellen, die KWV Wohungen. Dabei konnte es allerdings dann auch passieren, dass sich ein Knacki aus Berlin plötzlich in Bitterfeld wiederfand. Artikel 37 der Verfassung der DDR:
    1 Jeder Bürger der Deutschen Demokratischen Republik hat das Recht auf Wohnraum für sich und seine Familie entsprechend den volkswirtschaftlichen Möglichkeiten und örtlichen Bedingungen. Der Staat ist verpflichtet, dieses Recht durch die Förderung des Wohnungsbaus, die Werterhaltung vorhanden Wohnraums und die öffentliche Kontrolle über die gerechte Verteilung des Wohnraums zu verwirklichen.
    2 Es besteht Rechtsschutz bei Kündigungen.
    3 Jeder Bürger hat das Recht auf Unverletzbarkeit seiner Wohnung.

    wurde also im Hinblick auf die "volkswirtschaftlichen Möglichkeiten und örtlichen Bedingungen" flexibel" ausgelegt.
    Im Zuge so einer Amnestie konnte es dann auch durchaus vorkommen, dass eine Schule, die zwei feste Angestellte für die Reinigung der Sanitäranlagen hatte, plötzlich die Arbeit so verteilen musste, dass auch drei oder gar vier Personen zu tun hatten.
    Als nach 1989 die Arbeitslosigkeit in der DDR bzw. in den NBL sprungshaft anstieg, wurde dann auch auf solche Beispiele verwiesen und festgestellt, dass es ja auch in der DDR eine "verdeckte Arbeitslosigkeit" gegeben habe. Eine Form dieser "verdeckten Arbeitslosigkeit" war das Rentenalter. Das Rentenalter für Frauen lag nämlich in der DDR bei 60 Jahren.
    Eine andere Form der "verdeckten Arbeitslosigkeit" nannte sich Haushaltstag. In den 1950er Jahren wurde eingeführt, dass verheiratete Frauen einen freien Tag im Monat bekamen. Der Geltungsbereich wurde im Verlaufe der Jahre schrittweise erweitert, Einzelheiten dazu müsste man recherchieren. In der BRD gab es so etwas ähnliches auch mal (in einzelnen Bundesländern?), wurde aber wegen Ungleichbehandlung abgeschafft.

    Beitrag zuletzt geändert: 12.3.2016 16:18:16 von mein-wunschname
  21. Autor dieses Themas

    john-gunn

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    john-gunn hat kostenlosen Webspace.

    Als es uns noch "gold" ging, war in der BRD ja das Rentenalter generell auf 60.

    Welcher Hirni auf die Idee gekommen ist: "Wenn nicht genug Arbeit für alle da ist, müssen die, welche Arbeit haben, länger und mehr arbeiten, damit die anderen auch Arbeit kriegen." Und warum die Deutschen so dusslig sind, solchen Quatsch auch noch zu glauben - keine Ahnung.

    Und als die Gewerkschaften noch auf Seiten der Arbeiter waren, da gab es so Kampagnen wie "Am Samstag gehört der Vati uns". Seit aber der größte Teil der Funktionäre - genau wie unsere Politiker - mehr auf AUfsichtsrats-Pöstchen schielt, hat sich das erledigt.

    Noch mal: Es gab Probleme in der DDR, weil das System genau wie alle anderen nicht für jedes Problem die Ideal-Lösung hatte.
    Und wie ebenfalls bereits gesagt: Für Leute, die sich über den Habitus definieren, war die DDR nicht das Richtige.
    Menschlich, kulturell und sozial war sie besser als unser System.

    War das Konfuzius, der gesagt hat, man könne ein Ereignis erst 50 Jahre später richtig beurteilen? Vieleicht brauchen die meisten Leute noch so lang. Nur Zeitzeugen gibt´s dann kaum noch. Und im Moment wird - was die DDR angeht - noch gelogen, daß sich das Blaue vom Himmel verbiegt, oder wie war das noch.
    Und da simmer dann wieder: "...seit 5 Uhr 45..." und immer noch nix gelernt. Obwohl das schon länger her ist.
  22. Diskutiere mit und stelle Fragen: Jetzt kostenlos anmelden!

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