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Neue Regierung

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  1. Autor dieses Themas

    tchiarcos

    tchiarcos hat kostenlosen Webspace.

    Hallo Leute,

    was haltet ihr eigentlich von der neuen Regierung? Auch wenn diese (Stand heute) noch nicht in trockenen Tüchern ist, ist diese ja erwartbar.
    Ich selbst habe ja so meine Zweifel, dass bei dieser Kombi auch nur annähernd positive Resultate kommen, jedoch hat mich schon überrascht, dass es so schnell ging einen Koalitionsvertrag zu präsentieren.

    Naja Themen, die noch interessant werden werden vielfältig sein, denn beim Mindestlohn kann man nehmen was man will, es wird zu einer Verwerfung im Niedriglohnsektor kommen, der vor allem die Jobs, die wenig attraktiv sind, noch unattraktiver machen wird, inkl. der Pflegeberufe. Somit wird das dann der nächste extreme Schub für die Inflation in Deutschland werden. Darüber hinaus ist noch offen, wie man die Cannabislegalisierung überhaupt realisieren könnte, da ja der Anbau nach wie vor illegal sein wird. Habe da nur die Befürchtung, dass es Verhältnisse wie in Holland geben würde.
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  3. Ich bin absolut dafür, dass die niedrig bezahlten Berufe endlich mehr verdienen. Man soll jedenfalls durch seine Arbeit - und da ist es doch egal was man arbeitet - menschenwürdig und mit Anstand leben können. Und mit Inflation hat das wohl eher wenig zu tun.

    Im übrigen bin ich Österreicher. Und auch bei uns gibt es ja seit heute wieder mal einen neuen Bundeskanzler und etliche neue Minister.
  4. Autor dieses Themas

    tchiarcos

    tchiarcos hat kostenlosen Webspace.

    Naja Österreich wirkt ja mehr und mehr wie eine Farce, ist aber ein anderes Thema!

    Ganz ehrlich, Mindestlohn kann zu etwas positiven führen, wenn ich jedoch mal das so sehe, derzeit haben wir einen Mindestlohn von 9,50 €. Jetzt kommt die SPD und möchte 12 €, was per se ja nicht so verkehrt wäre. Es erzielt jedoch einen sofortigen Anstieg um 25% im Niedriglohnsektor. Es werden also auch Tätigkeiten betroffen sein werden, die leicht über dem derzeitigen Mindestlohn sind. Diese müssen ebenfalls um sofort diese 25% im Mindestmaß angehoben werden.

    Wenn ich nur mal als Beispiel nehme, Kassierer im Supermarkt werden mit derzeit einem Einstiegsgehalt von 12,50€ bis 13,50€ angeworben. Hier muss ebenfalls das Einstiegsgehalt angehoben werden. Dazu kommen Pflegeberufe, die im Bereich von 19€ pro Stunde liegen. Manche verzichten auf Gehalt, nur weil es denen dann schlicht einfacher gemacht wird, durch einfachere Tätigkeit, weniger Verantwortung und weniger Nacht oder Wochenendschichten. Es wird also durch mindestens 50% der Arbeitnehmer eine Verpflichtung der Arbeitgeber die Forderung getrieben, die Gehälter anzuheben. Ich befürchte, dass es dadurch einfach zu einer chaotischen Entwicklung führt, welche am Ende durch eine gesteigerte Inflation, wegen der steigenden Kosten führen wird, denn viele vergessen, derzeit arbeiten bereits 10 Mio Menschen in Deutschland auf Mindestlohn. Durch einen Anstieg werden es nochmal 3-5 Mio mehr werden. Bedeutet dass von derzeit 25% der Arbeitnehmer dann min. 35% betroffen sind, was durch zusätzliche Lohnanstiege dann kompensiert werden muss, nicht jedoch in der Breite wird. Somit ist davon auszugehen, dass die Armut sogar steigen wird, auch wenn es auf dem Papier besser für die Arbeitnehmer sein sollte!

    Ich halte einen Anstieg des Mindestlohns, über einem Maß von 5% auf Einmal für falsch, da es einfach zu schnell hoch gepumpt wird, ohne die Folgen dessen zu betrachten.
  5. Das stimmt sicherlich zum Teil was du schreibst. Andererseits wo liegt das Problem, dass die Inflation steigt, wenn eh die Gehälter auch steigen?
  6. Autor dieses Themas

    tchiarcos

    tchiarcos hat kostenlosen Webspace.

    Es ist ja kein vorsätzliches Problem, dass die Gehälter für einen Teil der Bevölkerung steigt. Nur ist der Anteil relativ groß und bedeutet nicht automatisch, dass diejenigen, die drüber liegen auch mehr bekommen werden. Somit sinkt die Kaufkraft durch künstliche Inflation vor allem bei denen, die keine Anpassung erhalten und das werden nicht wenige sein! Es wird somit zu einer durchschnittlichen Verarmung führen, dank der SPD und seiner Forderung!
  7. tchiarcos schrieb:
    Somit sinkt die Kaufkraft durch künstliche Inflation...

    Wir sind in keinem Vakuum - die Inflation in Deutschland wird nicht nur durch Deutschland beeinflusst. Aktuelle Preissteigerungen haben globale Ursachen und sind genauso in den USA und anderen EU-Staaten vorhanden. (Siehe https://de.statista.com/statistik/daten/studie/72328/umfrage/entwicklung-der-jaehrlichen-inflationsrate-in-der-eurozone/)

    In den USA hat jeder Bürger wegen Corona einen Bonus von 1200 USD bekommen und die Fed hat haufenweise Geld gedruckt und in die Kapitalmärkte gesteckt, trotzdem ist der USD gegenüber des EUR sogar stärker geworden (d.h. ein Amerikaner bekommt jetzt mehr Euro für jeden US Dollar)

    D.h. bloß weil ein paar sehr arme Leute bisschen mehr Geld bekommen wird die Inflation in Deutschland nicht ansteigen. Die Inflation wird ansteigen weil es weltweite Knappheit bei bestimmten Gütern gibt, die OPEC mehr Geld will und die Fed in den USA gerne eine höhere Inflation hätte - zudem kommt es auch auf die Politik der EZB an. Das alles hat einen größeren Einfluss auf unsere Inflation als die Preise im Niedriglohnsektor.

    Deine Argumentation nach müssten Länder, die höhere Löhne zahlen ja auch eine größere Inflation haben. Schau dir mal Nordeuropa und Australien an - genau in solchen Ländern ist die Inflation sogar niedriger!

    So etwas könnte vielleicht entstehen, wenn wir eine eigene Währung und so gut wie keinen Handel mit anderen Ländern hätten - aber denkt daran: Deine Tomaten werden von Flüchtlingen in Spanien gepflückt, auf die ein deutscher Mindestlohn überhaupt keinen Einfluss hat.
  8. Autor dieses Themas

    tchiarcos

    tchiarcos hat kostenlosen Webspace.

    webfreclan schrieb:
    tchiarcos schrieb:
    Somit sinkt die Kaufkraft durch künstliche Inflation...

    Wir sind in keinem Vakuum - die Inflation in Deutschland wird nicht nur durch Deutschland beeinflusst. Aktuelle Preissteigerungen haben globale Ursachen und sind genauso in den USA und anderen EU-Staaten vorhanden. (Siehe https://de.statista.com/statistik/daten/studie/72328/umfrage/entwicklung-der-jaehrlichen-inflationsrate-in-der-eurozone/)


    Das habe ich nicht behauptet, dass wir ein Vakuum wären. Ganz im Gegenteil! Das worauf du hinaus willst, sind makroökonomische Einflüsse. Das worauf ich hinaus möchte sind lokale Einflüsse!
    Inflation wird zwar gern global gesehen, diese ist jedoch sehr stark lokal abhängig! Du darfst nicht vergessen, dass es lokale und globale Einflüsse gibt, die sich gegenseitig aufheben oder verstärken können. In diesem Fall lasse ich jedoch doch globalen Einflüsse komplett außen vor, da es ansonsten zu komplex würde!

    Nur mal ein Rückblick, wir haben einen Mehrwertsteueranstieg, eine CO2 Steuer welche lokal und ausschließlich auf Deutschland angewandt eine Inflation erzeugen, welche zeitverzögert eintritt!

    Erster Effekt ist der direkte Anstieg von Kraftstoffpreisen, Nahrungsmitteln und allen Produkten und Dienstleistungen, auf welche dieser Effekt direkt angewandt wird!
    Nachgelagerte Effekte sind Effekte, die indirekt angewandt werden! Somit wird der Kostenanstieg sukzessive durch die Lieferkette hindurch gereicht, sodass Endprodukte insgesamt teurer werden, ohne dass ein globaler Effekt vorliegen muss! Also eine verlängerte Ausdehnung der Inflation, bis die Kosten durch das komplette System durch diffundiert sind!

    Bezogen auf den Mindestlohn, wird dies ebenfalls passieren. Gehen wir mal davon aus, der Mindestlohn steigt einfach um 20%. Mindestlohnbezieher gibt es durchweg in allen Branchen des täglichen Bedarfs und Personen, die leicht drüber sind ebenfalls.
    Gehen wir also davon aus, dass der Personalkostenanteil in allen Branchen bei durchschnittlich 10% liegt. Bei einem durchsackenden Anstieg der Personalkosten werden hier durch Anstieg um 20% automatisch aus 10% gleich 12%. 2% Anstieg der Gesamtkosten, welche dann umgelegt werden müssen! Jetzt haben viele Unternehmen hauchdünne Margen, sodass diese 2% analog durch gereicht werden müssen. Darüber hinaus gibt es Rundungsfaktoren, sodass aus den 2% auch mal 3% werden!

    Angewandt auf die Nahrungsmittelindustrie wird es noch extremer! Saisonarbeiter erhalten durch die Bank weg Mindestlohn und verursachen einen Kostenanteil von 30 - 50% der Produktion eines Bauern. Ein Anstieg bedeutet damit einen Anstieg zwischen 6 - 10% Zusätzliche Kosten. Diese werden mit einem erhöhten Margenanteil durch gereicht. Sagen wir 15%. Dann bei den Verarbeitern liegen die Kosten dann wieder bei 10% also weitere 2% kommen hinzu, zu den Einkaufskosten, wobei der Einkauf ca. 60% des Produktes enthält. Jetzt haben wir also 15% aus 60% zzgl 2% lokal, also 11% vom Output des Verarbeitenden Betriebs. Hinzu kommt der Supermarkt, der dann ebenfalls 2% hinzu rechnet.
    Ein Supermarkt hat schätzungsweise 70% Kostenanteil durch Einkauf von Produkten, zzgl der 2% der eigenen Kosten als Anstieg.
    Somit haben wir dann bereits einen durchschlagenden Anteil des Preisanstiegs von 9,7% zzgl. 19% MwSt. von 1,8% (bei 19%) oder 0,68% (bei 7%). Somit eine analoge Inflation zwischen gerundet 10 und 11% auf Nahrung!

    Ich habe es absichtlich einfach gehalten, denn die Komplexität würde dann noch makroökonomische Komponenten berücksichtigen, die einen verringernden Effekt ausüben! Hierbei gehe ich vereinfacht nur von Nahrungsmittelherstellung in Deutschland aus, ohne Zukauf aus dem Ausland, was dann mit Sicherheit steigen wird! Zudem ist davon ausgegangen worden, dass Kosten analog durch gegeben werden können, was meistens nicht der Fall ist!

    Es wird kein sofortiger Kostenumschlag kommen, sondern ein sukzessiv durchsickernder Kostenumschlag, sodass man über einen verlängerten Zeitraum diesen Kostenanstieg erhalten wird.

    Für jeden der es nicht glauben möchte, dies ist jedes Jahr zu beobachten seit Einführung des Mindestlohns! Durch die komplexe Kalkulation der Inflation und den Makroökonomischen Faktoren, wurden viele Einzelfaktoren nicht sichtbar, da in den vergangenen 10 Jahren Rohstoffpreise relativ stark gesunken sind und Nahrungsrohstoffe sehr häufig aus dem Ausland beschafft wurden, sodass Kosten drastisch verringert werden konnten durch Nichtanstellung in Deutschland, sondern in Ländern mit geringerem Kostenanteil, Subunternehmen, Automatisierung oder anderen Methoden!

    Dann zu den Ländern bei denen die Inflation einfach anders ist. Hierbei ist sehr stark zu sehen, dass Inflationskomponenten Makroökonomische Basis haben! Abhängigkeiten sind hier oftmals woanders zu suchen! Nehmen wir als Beispiel Norwegen, Schweden oder Finnland! Hier werden bis zu 80% der Nahrung importiert. Der Kostenanteil der lokalen Kosten ist also deutlich geringer und der Einfluss von externen Faktoren deutlich höher! Hier ist wichtiger zu sehen, dass diese Länder stärker in der Inflation von Öl betroffen sind, als von lokalen Löhnen! Zudem sind in vielen Ländern gezielt Subventionen in der Nahrungsmittelindustrieversorgung, sodass es nicht wirklich 1:1 vergleichbar ist! Man müsste jetzt jede einzelne Wirtschaft getrennt betrachten und sämtliche Faktoren auseinander ziehen um eine Vergleichbarkeit wirklich her zu stellen!

    Ich sage auch nicht, dass 100% der Waren in vollem Umfang betroffen sein werden, allerdings müssen wir in der Abgrenzung die lokalen Faktoren komplett losgelöst betrachten, was dazu führt, dass es zu einer nicht zu vernachlässigenden Inflation durch den Mindestlohn kommen wird! Zudem sind wir für manche Nahrungsmittel komplett autark und produzieren sogar mehr (bspw. Zuckerrüben, Kartoffeln und Weizen), wohingegen wir bei anderen stark importieren müssen (bspw. Karotten, Gemüse allgemein). Somit können wir ermitteln, wo der Effekt mit am höchsten sein wird.

    Insgesamt ist das ganze zu komplex um es hier komplett aufzulösen!

    Dann noch zu deinen (ein paar) sehr armen Leuten. Wir reden über 10 - 12 Mio Arbeitnehmer in Deutschland, die aktuell unter 12€/h bekommen. Bemessen auf die Erwerbsfähige Bevölkerung sind dies 25% der Bevölkerung als direkt Abhängig vom Mindestlohn. Natürlich müsste man auch das auflösen, was ebenfalls zu komplex ist!
    Die 1200$ in den USA waren nur ein Wahlversprechen, nicht mehr nicht weniger. Das verursacht keine Inflation sondern nur Staatsverschuldung, da die Wirtschaft diesen Einmaleffekt nur im Konsum, nicht jedoch in den Wirtschaftskosten sieht! Ist ne komplett andere Baustelle und nicht miteinander vergleichbar!
  9. tchiarcos schrieb:
    Dann noch zu deinen (ein paar) sehr armen Leuten. Wir reden über 10 - 12 Mio Arbeitnehmer in Deutschland, die aktuell unter 12€/h bekommen.

    Die Leute werden ja gerade mal 2 Euro mehr pro Stunde bekommen. Das sind auf dem Jahr nur 4k, gerechnet auf 10 Millionen sind das 40 Milliarden.

    40 Milliarden sind Peanuts im Finanzmarkt / der Wirtschaft.

    In den USA leben gut 300 Millionen Menschen. Ich weiß jetzt die genauen Zahlen nicht, wenn aber nur gut die Hälfte davon den Scheck bekommen hat, macht das 180 Milliarden USD. D.h. mit diesem "nicht vergleichbaren Einmaleffekt" könnte man in Deutschland fast 5 Jahre lang den höheren Mindestlohn zahlen.
  10. Autor dieses Themas

    tchiarcos

    tchiarcos hat kostenlosen Webspace.

    Sorry aber auf welchem Planeten lebst du?
    Wir reden über Inflation! Sorry wenn ich es direkt sage, allerdings hast du vom Wirtschaftssystem keine Ahnung!

    1. Was die USA gemacht haben sind einfach nur Schulden um den Konsum anzukurbeln. Da hat der Steuerzahler sich selbst was bezahlt! Das Wirtschaftssystem bleibt unberührt! Hat also nur einen Einfluss auf Einnahmen und Ausgaben des Staates und keine Relevanz für die Inflation, sondern nur die Verschuldung! Das lernt man bereits in der Schule!

    2. Wenn du die Inflationskalkulation kennst, weißt du, woran es bemessen wird! Hierbei geht es ausdrücklich nicht um die Kosten bemessen auf das BIP! Hierbei werden dauerhaft der Wirtschaft, allem voran der Wirtschaft, welche direkten Einfluss auf die Inflationskalkulation nimmt, 40 Milliarden pro Jahr aufgebürdet! Diese müssen kompensiert werden und somit steigt die Inflation! Die Kaufkraft aller sinkt dadurch!

    Dein Vergleich wäre mit dem Vergleich von Äpfeln und Birnen noch schön umschrieben, denn höhere Inflation steigert sogar das Staatseinkommen dank analog steigender Steuern und deren resultierenden Mehreinnahmen!

    Nochmal, die USA schütten Geld aus, was direkt die Schulden steigert. Deutschland erhöht den Mindestlohn, steigert damit Inflation, Steuereinnahmen und senkt dadurch die Kaufkraft für 25% der Gesellschaft. Wenn man nur ein wenig drüber nachdenkt, sollte man begreifen, dass das 2 komplett unterschiedliche Dinge sind!

    Inflation und Schulden machen vergleichst du also als ein und dasselbe, was mehr als falsch ist!
  11. tchiarcos schrieb:
    Wenn du die Inflationskalkulation kennst, weißt du, woran es bemessen wird!

    Die Inflation wird gemessen am Verbraucherpreisindex. Der steigt, wenn die Preise steigen.

    Die meisten Menschen im Niedriglohnsektor sind im Dienstleistungsbereich oder in Gaststättensektor. D.h. es werden primär Dienstleistungen steigen, weil dort die Arbeitgeber das Geld umlegen müssen.

    Jetzt besteht der Verbraucherpreisindex aber nicht nur aus Dienstleistungsberufen, sondern die größten Kosten werden primär von Faktoren außerhalb von Deutschland beeinflusst.

    tchiarcos schrieb:
    Inflation und Schulden machen vergleichst du...

    Wenn du dich mit Wirtschaft so gut auskennst, wie du behauptest, weißt du auch, dass diese beiden Dinge durchaus zusammenhängen. Es hätte in Deutschland nie eine Hyperinflation gegeben, wenn man dadurch nicht versucht hätte, Schulden abzubauen.
  12. Autor dieses Themas

    tchiarcos

    tchiarcos hat kostenlosen Webspace.

    Also der Verbraucherpreisindex zeigt die Inflation an und bemisst diese nicht! Ein Anstieg des Verbraucherpreisindex um 5% bedeutet eine Inflation von 5%!

    Der Verbraucherpreisindex wird gebildet aus Dienstleistungen und Waren rund um den Konsum der Privaten Haushalte. Hinzu kommt der standardisierte Warenkorb aus 650 Gütern des täglichen Bedarfs und Energiekosten.

    Wenn der Staat Schulden macht, dann hat dies keinen Einfluss auf die Verbraucherpreise! Es sei denn, wie in deinem Beispiel, dass der Staat einfach Geld druckt ohne Ende und ohne Sicherheiten im Hintergrund!

    Der Effekt in den USA, um es nochmal auszudrücken, ist ein Fliegenschiss! Die USA haben eine Verschuldung von 35.000 Mrd $. Wenn jetzt 180 Mrd (oder etwas mehr) hinzu kommen, erhöht das die Schuldenlast im Einmaleffekt um 0,5%. Das ist der Inflation komplett egal! Zudem kommt durch den erhöhten Konsum auch gleichzeitig ein nicht unerheblicher Anteil als Steuern wieder zurück!
    Bei einem Lohnanstieg erhöht man die Gesamtwirtschaftsleistung des Staates, also das BIP, da diesen wiederum die Kaufkraft nicht interessiert! Preise Steigen, Kosten steigen, BIP steigt, da ja notwendige Dienstleistungen und Güter weiterhin in vollem Umfang benötigt werden! Um diesen Anteil sinkt die Kaufkraft jedes Einzelnen! Der positive Effekt, der Staat nimmt mehr Steuern ein und hat durch die Umlage sogar einen geringeren Verschuldungsgrad als Vorher.

    Somit 2 komplett konträre Systeme!
  13. tchiarcos schrieb:
    Wenn der Staat Schulden macht, dann hat dies keinen Einfluss auf die Verbraucherpreise!!

    Alle Staaten nutzen die Inflation um die Schulden des Staates zu senken. Die Fed sehnt sich geradezu zu einer höheren Inflation über mehrere Jahre, damit die Staatsschulden kleiner werden. (Eigentlich wollte die Fed die letzten Jahre eine Inflationsrate von 3 Prozent - das hat aber nicht geklappt, weshalb man jetzt auch kurzfristig nichts gegen höhere Raten hat)

    Immer wenn der Staat Schulden macht, hat das auch etwas mit Inflation zu tun, weil das das übliche Mittel zur Entschuldung ist.

    Siehe z.B.: https://www.handelsblatt.com/finanzen/geldpolitik/entschuldung-ueber-inflation-die-staaten-muessen-sich-bei-vermoegenden-bedienen/6166354-2.html?ticket=ST-5313831-a5IPK9nqKWt1SVIoLDwf-cas01.example.org

    Es gibt keine kostenlosen Schulden - alles hat seinen Preis.
  14. Autor dieses Themas

    tchiarcos

    tchiarcos hat kostenlosen Webspace.

    Natürlich wird Inflation genutzt um Schulden abzubauen. Aber die Inflation, wie diese im Handelsblatt geschrieben ist funktioniert bei weitem nicht mehr so einfach, wie dies vor 100 Jahren der Fall war! Dafür ist die Wirtschaft viel zu komplex geworden und Mechanismen aufgebaut worden, um eine Hyperinflation zu verhindern, wenn diese auch immer noch möglich ist, aber nicht in dem Maße!

    Der Staat hat Interesse an permanenter Inflation von 2%, was als regulärer Wert auch akzeptiert ist. Wenn es mal kurzfristig drüber oder drunter liegt ist es akzeptiert aber im Mittel sind 2% der Wert wo es hin gehen soll!
    Nur nochmal, die USA heben ihre Schulden um 0.5% an, allerdings Abgaben und Steuern bleiben komplett gleich. Schulden als Inflationstreiber funktionieren nicht, sondern Inflation als Schuldenreduktion!

    Um die Inflation mit Schulden zu treiben muss man das Geld, was man aufgenommen hat dahin stecken, wo es zu einer Preissteigerung führt. Weswegen die EU/USA und Japan auch alle Anleihen vom Markt kauft, die es gibt und den Anlegern nichts lässt. Darüber hinaus Projekte fördert, die eine Verknappung im Markt verursachen. Somit erhöhe ich unter Zuhilfenahme niedriger Zinsen oder Negativzinsen für Spareinlagen den Druck, Geld schnell auszugeben, was wiederum eine Spirale anstoßen soll, die aus Konsum und Inflation zu reduzierter Wertigkeit führt. Das worauf do hinaus willst ist der Effekt resultierend aus der Schuldenaufnahme durch Verlagerung in die Wirtschaft.

    Problematisch wird es nur eben, wenn dieses Instrument nicht mehr funktioniert! So wie aktuell, denn aufgenommene Schulden werden zwar investiert global, jedoch geben die Kunden ihr Geld nur bedingt aus und sparen es einfach!

    Du darfst auch nicht vergessen, wie Staaten Schulden machen, um die Wirtschaft zu stärken, es hängt jeweils davon ab, worin das Geld gesteckt wird! Die Inflation wird getrieben durch Angebot und Nachfrage, kurbel ich den Konsum an, erhöhe ich idealerweise die Nachfrage und somit lege ich die Basis für eine Inflation!

    Derzeit versucht man seit geraumer Zeit die Inflation anzutreiben, man kauft einfach alles an Anleihen vom Markt, um zu verhindern, dass Versicherungen und Banken das machen und der Endverbraucher sowieso! Somit muss das Geld einfach in was andres gesteckt werden, das idealerweise Inflation hervor ruft durch Geldentwertung und Geld verbrennen! Der Staat nutzt die Schulden meist als Lenkung zur gezielten Eskalation und Deeskalation. Deswegen wird man allgemein an der Strategie Geld zu drucken und Anleihen zu kaufen nichts ändern, denn man benötigt Inflation um Überlebensfähig zu bleiben.
  15. Die Inflation wäre ja kein Problem, wenn die Lebensqualität der Menschen kontinuierlich bleiben oder steigen würde. Es kann nicht sein, dass man vollzeit seine Zeit und Arbeitskraft irgendwo zur Verfügung stellt und nicht in der Lage ist, die Maslowschen Bedürfnisse der ersten Ebene zu erfüllen. wie viele Leute sitzen zu Hause im Kalten, weil sie angst haben, Ihre Heizkostenabrechnung nicht stemmen zu können? dann haben diese Leute vielleicht einen Job, der kein Gehalt sondern Lohn abwirft und werden gesundheitlich angeschlagener und shon geht die Spirale los... kollegen müssen doppelschichten schieben, was deren Gesundheit auch nicht zuträglich ist, usw.

    und das kann man nicht auf die internationalen Märkte schieben, dass ist diese Öko-Politik, die mehr Ärger verursacht als Nutzen, weil mal wieder keiner Nachgedacht hat. Wie viele Leute kündigen ihren Job, weil sie die ganze Pendelei nicht bezahlen können? läuft prima... sollen die leute noch mehr der Arbeit hinterher ziehen und ihr privates und soziales leben vernachlässigen. Ach geht ja nicht mehr, z.b. in Berlin kriegst du ja seit Jahren keine Wohnung mehr...

    Das ist auch eine Verschlechterung der Lebensqualität. und es geht ja weiter... wenn nicht mal mehr geld da ist, um primäre Bedürfnisse zu erfüllen, wie sollen dann kulturelle bedürfnisse, von denen andere Menschen leben, befriedigt werden? Wie viele Leute weniger gehen ins restaurant essen? wie viele Leute holen sich noch Theater/Kino/Konzertkarten? das ist nicht nur wegen Corona rückläufig, das hat auch damit zu tun, dass die Mittelschicht etwas ausgedünnt wurde... schon vor corona hatte der Einzelhandel probleme. Das ist nicht nur den Arbeitszeiten zu schulden, dass man öffnet, nachdem die potentielle Kundschaft auf Arbeit ist und schließt, bevor sie Feierabend machen, sodass man zum einkaufen extra Urlaub nehmen müsste. Das hat auch damit zu tun, dass unnötige Kleinigkeiten, die Früher gekauft wurden, heute nicht mehr gekauft werden, weil man sich für schlechte Zeiten vorbereitet oder schlicht das Geld weniger ist.

    Die Inflation könnte bei 1000% täglich sein und es würde niemand murren, wenn die Leute trotzdem ihre Lebensqualität beibehalten. Aber vielleicht ist es gewollt, Ersparnisse abzuschmelzen, damit das Geld schneller in Umlauf kommt, und dazu ist Inflation erforderlich... aber wie kommt man da wieder raus, wenn das Ziel erfüllt wurde, die staaten entschuldet, die Ersparnisse bedeutungslos, die Leute von der hand in den Mund leben?

    Vielleicht hilft es, die mathematischen Fähigkeiten der Bevölkerung zu erhöhen, wenn man im Wochenturnus eine weitere 0 auf die Geldscheine druckt... das wird die schwarze 0 der Zukunft.

    [Achtung, dieser Post könnte Satire enthalten]
    [von jemandem, der auch keine Ahnung von Wirtschaft hat, aber davon viel]
  16. Autor dieses Themas

    tchiarcos

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    Interessanter Punkt @sebulon!
    Ich muss dir ja prinzipiell recht geben. Hierbei spielt jedoch auch der Abbau des Mittelstands eine erhebliche Rolle! Im Prinzip ist das Risiko aus dem Mittelstand nach unten abzurutschen erheblich gestiegen. Daran muss man jedoch allen Parteien eine Mitschuld geben, denn da reißt sich keiner eine Krone raus!
    Ich kenne jetzt den Berliner Immobilienmarkt nicht wirklich aber hatte gestern eine interessante Unterredung mit einem Kollegen und ich finde es, genau, wie die meisten mit denen ich drüber rede auch frappierend, wie extrem die Immobilienpreise gestiegen sind aber Deutschland weit! Man müsste ja jeweils die Kalkulation anstellen, was müsste man da für Mieten zahlen, dass es sich tendentiell lohnen würde, wo man immer wieder sieht, dass das Verhältnis Eigentum zu möglicher Mietzahlung komplett auseinander driftet. Berlin hatte zwar die Mietpreisbremse, nur habe ich da nie so wirklich einen Sinn darin gesehen, da diese halt auch Neubauten massiv unterbindet und gar den Rückbau fördert, somit implizit über einen längeren Zeitraum ein Hemmnis ist, aus welchem eine Kostensteigerungsspirale generiert würde, die wiederum die Inflation befeuert!

    Da finde ich es extrem interessant mal drüber nach zu denken, wie es in den 70ern war, die Boom Jahre. Da war doch meist nur der Mann arbeiten, Frau und Kinder daheim und ein Auto hat man sich ebenfalls geleistet und hat immer noch genug zum leben gehabt, wohingegen heutzutage beide Vollzeit arbeiten, mit dem Fahrrad zur Arbeit radeln und dann trotzdem am Hungertuch nagen! Wenn man mal weiter verfolgt, was ich unten geschrieben hatte, Löhne steigen 20%, Inflation wird, etwas geglättet auf Zeit, im gleichen Zeitraum 10-11% betragen, könnte man annehmen, dass die Personen die es betrifft dann ja 10% mehr Kaufkraft erworben hätten. Gleichzeitig verringert man die Kaufkraft der restlichen Bevölkerung ebenfalls um 10-11%, wodurch im Mittel die Kaufkraft sogar sinken wird, insofern keine signifikanten Ausgleiche stattfinden. Man schwächt also in zunehmendem Maße den Mittelstand, sodass es nur noch Upper Class und den Rest der Bevölkerung gibt. Das alles dank der SPD!
    Hinzu kommen verwöhnte Stadtkinder, die meinen die Grünen hätten Antworten auf Fragen. Diese sorgen jedoch nur mittel- und langfristig dafür, dass Kosten steigen, genau so, wie in deren letzten Amtsperiode, was die jugendlichen Erstwähler leider gar nicht wissen, da diese damals noch gar nicht da waren. Interessant nur, dass es wieder mal ne Bewegung gibt in Richtung Grün, die wahrscheinlich wieder zum Erliegen kommen wird, wenn sich zeigt, dass die Grünen keine Zukunftsfähigkeit beweisen. Zudem haben diese ja schon unter beweis gestellt, dass diese Rückgratlos sind und Profillos.
  17. Ein Anstieg der niedrigen Gehälter ist in meinen Augen jedenfalls besser, als Leuten die eh schon gut verdienen noch mehr zu geben. Ich weiß dass das sozialistisch ist. Deshalb ist es aber nicht von vorherein schlecht.

    Jedenfalls kannst davon ausgehen, dass bei Kleinverdienern das umgehend wieder in die Wirtschaft fließt und nicht in irgendwelche Finanzanlagen, wo wieder nur die Big Player überdimensional partizipieren..
  18. tchiarcos schrieb:
    Ich selbst habe ja so meine Zweifel, dass bei dieser Kombi auch nur annähernd positive Resultate kommen

    Um nochmal back zum Topic zu kommen: Die neue Regierung ist ja voller Widersprüche - ich weiß nicht ganz, was ich davon halten soll - FDP und SPD sind für mich ein Gegensatz und ich bin gespannt, wie sie diese Gegensätze lösen.

    An sich glaube ich aber nicht, dass es zu einer totalen Katastrophe kommt und wenn doch, kann man ja einfach in ein anderes Land auswandern - ich hab mir über die letzten Jahre keine großen Gedanken über Geld machen müssen, kann eine Inflation gut verkraften und kenne Leute in meinem Umfeld, die z.B. in die Schweiz ausgewandert sind.

    tchiarcos schrieb:
    Ich kenne jetzt den Berliner Immobilienmarkt nicht wirklich aber hatte gestern eine interessante Unterredung mit einem Kollegen und ich finde es, genau, wie die meisten mit denen ich drüber rede auch frappierend, wie extrem die Immobilienpreise gestiegen sind aber Deutschland weit!

    In anderen Ländern innerhalb von Europa ist das aber noch viel schlimmer - z.B. in den Niederlanden und England sind die Löhne im Schnitt niedriger als in Deutschland, die Immobilienpreise aber sogar noch höher.
    Dazu kommt, dass mittlerweile ja Clans und Mafia gerne in Deutschland mit Bargeld einfach so ganze Blocks kaufen und die Politik immer noch nichts gegen Geldwäsche, die von Italien immer mehr nach Deutschland schwappt, unternommen hat...
  19. Autor dieses Themas

    tchiarcos

    tchiarcos hat kostenlosen Webspace.

    Also per se bin ich auch gespannt. Sehe jetzt weniger den möglichen Konflikt zwischen SPD und FDP, als zwischen FDP und Grünen! Davon abgesehen, dadurch, dass die Grünen sich auf Grundbedürfnisse der SPD Wählerschaft fokussiert hatte in den vergangenen Jahren, sollte die SPD versuchen die Amtsperiode zu nutzen, Profil zurück zu gewinnen!

    Dann wegen Immobilien, stimmt schon, dass es Märkte gibt, die extrem überhitzt sind. Allerdings im Gegensatz zu den Niederlanden und England, sind auch Sekundärmärkte maßlos überkauft in Deutschland! Wenn man also außerhalb der Metropolen dort schaut, kann man sich in gewissen Gegenden immer noch was leisten. Hier in Deutschland ist der Erwerb eher zum luxus allgemein geworden! Selbst in Gegenden, in denen die Arbeitslosigkeit verhältnismäßig hoch ist und dadurch oftmals auch die Abwanderung, sind maßlos zu teuer im Verhältnis gesehen! Wenn ich gleiches sehe in England als Beispiel, dann ist es dort auf dem Sekundärmarkt nicht so extrem!

    Auf dem Primärmarkt ist es allerdings auch wirklich pervers in manchen Städten, aber weltweit sogar!
  20. Diskutiere mit und stelle Fragen: Jetzt kostenlos anmelden!

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