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Belgien - nach 541 Tagen wieder eine Regierung

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  1. Autor dieses Themas

    thevamp

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    thevamp hat kostenlosen Webspace.

    Einmal ein Link zum Aritkel auf den ich aufsetzen möchte und eure Meinung dazu hören möchte: http://www.dw-world.de/dw/article/0,,15580939,00.html

    Also ich denk mir nur WTF? Das tag/land">Land war 541 Tage ohne parlamentarisch legitimierte Regierung? Da kommt mir doch gleich die Frage ins Hirn geschossen: "Brauchen wir überhaupt eine Regierung, wenn es auch irgendwie ohne geht?" Die einzigen Berichte die ich irgendwo mal am Rande gesehen hab war, das nach ca. 200 Tagen ohne Regierung, die Menschen in Belgien interviewt worden sind, und sich keiner mehr für Politik interessiert hat. Jeder hat sein eigenes Ding durchgezogen und wollte bloß von der Politik in Ruhe gelassen werden. Auch wird in dem Artikel von Sparmaßnahmen geredet. Schlappe 11.000.000.000 sollen gespart werden und natürlich bei den Arbeitslosen und Rentnern soll eingespart werden.
    Was ist mit den Reichen? Im Jahr 2010 gab es ca. 75.000 Millionäre in Belgien Tendenz steigen (Quelle:http://www.deredactie.be/cm/vrtnieuws.deutsch/nachrichten/1.1050768) Warum werden die nicht herangezogen? Immer auf die arme kleine Sau. Ich mein die haben doch sowieso genügend Geld und dann können die auch mal was abgeben. Solche unsozialen Leute :D mal Makaber gesagt.
    Der Streit zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen, also den Wallonen und Flamen ist ja auch enorm. Das Flamenland ist das wirtschaftlichste Gebiet in Belgien und im Wallonenland leben die Bedürftigen die die soziale Hilfe beanspruchen (so mal salopp gesagt ^.^)

    Also was meint ihr zu:

    - Die Regierung erst nach 541 Tagen wieder da ist gut 1,5 Jahre
    - Das wieder einmal die Armen von den Kürzungen betroffen sind
    - Konflikt zwischen Flamen und Wallonen

    Beitrag zuletzt geändert: 6.12.2011 14:15:25 von thevamp
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  3. thevamp schrieb:
    Da kommt mir doch gleich die Frage ins Hirn geschossen: "Brauchen wir überhaupt eine Regierung, wenn es auch irgendwie ohne geht?"

    Man muss hier unterscheiden zwischen Verwaltung und Regierung. Wenn es keine parlamentarisch legitimierte Regierung gibt, gibt es ja immerhin eine geschäftsführende Regierung, die zwar politisch überhaupt nichts bewegen kann, aber die Verwaltung leitet. (so haben es jedenfalls in der Regel die Verfassungen moderner Länder festgelegt) Und ein Land kann eine Zeitlang auch nur mit Verwaltung funktionieren. Allerdings irgendwann müssen auch einmal politische Entscheidungen getroffen werden - und dafür braucht man eine Regierung.
    thevamp schrieb:
    Was ist mit den Reichen? Im Jahr 2010 gab es ca. 75.000 Millionäre in Belgien Tendenz steigen (Quelle:http://www.deredactie.be/cm/vrtnieuws.deutsch/nachrichten/1.1050768) Warum werden die nicht herangezogen?

    Das gilt aber nicht nur für Belgien, das gilt leider für alle Länder - es gibt nämlich ein grundsätzliches Dilemma: Wer viel Kapital hat, hat in der Regel auch die Möglichkeit, dieses in Länder zu transferieren, die steuermäßig günstiger sind. Wenn nun die Steuersätze für die Kapitalkräftigen erhöht werden, besteht immer die Gefahr, dass diese sich einfach aus dem Land verabschieden und woanders hingehen. Folge ist, dass das Land am Ende weniger statt mehr Einahmen hat. das ist zwar nicht schön, aber leider ist dies so - man hält sich immer an diejenigen, die sich am wenigsten wehren können.


    thevamp schrieb:
    Der Streit zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen, also den Wallonen und Flamen ist ja auch enorm. Das Flamenland ist das wirtschaftlichste Gebiet in Belgien und im Wallonenland leben die Bedürftigen die die soziale Hilfe beanspruchen

    Heute ist Flandern zweifellos wirtschaftlich wesentlich stärker als die Wallonie. Das war aber nicht immer so - im 19. Jahrhundert, als Kohle und Stahl noch ein Maß für Wirtschaftskraft war, war es genau umgekehrt - die Montanindustrie war/ist in der Wallonie beheimatet, deswegen hat im 19. Jahrhundert dieser Landesteil auch wirtschaftlich und politisch dominiert. Flandern war damals eher agrarisch geprägt. Heute verfügt Flandern über die modernen Industrien und die Wallonie ist zur Krisenregion geworden, weil die wirtschaftliche Umstellung weg von Kohle und Stahl nicht rechtzeitig angegangen wurde.
    An der sprachlichen Dominanz des Französischen hat sich aber bis heute nichts geändert - obgleich die Region Brüssel eigentlich offiziell zweisprachig sein soll, wird dort fast ausschließlich Französisch gesprochen - dagegen setzen sich die Flamen natürlich zur Wehr, was wiederum schwierig ist - eine "kleine" Sprache wie das Niederländische (das Flämische gehört zum Niederländischen) hat es naturgemäß sehr schwer, sich gegen eine Weltsprache wie das Französische zu behaupten.
  4. Ich glaube auch, dass es zu einfach ist das Ganze auf dort leben die Armen und dort leben die Reichen zu reduzieren. Zum Einen, weil wir es mit Phasen zu tun haben und zum anderen weil die Beziehungen von Regionen untereinander nicht so einfach zu trennen ist. Um zu vergleichen, muss man immer auch zwei getrennte Bereiche haben, die man vergleichen kann. Be zwei Nachbarregionen ist das wohl kaum möglich. Kurz gesagt: Es ist doch recht wahrscheinlich, dass die Schwäche, der einen Seite auch was mit der Stärke der anderen zu tun hat.
  5. thevamp schrieb:
    Was ist mit den Reichen? ... Warum werden die nicht herangezogen? Immer auf die arme kleine Sau. Ich mein die haben doch sowieso genügend Geld und dann können die auch mal was abgeben. Solche unsozialen Leute :D mal Makaber gesagt.


    Woraus leitet sich denn der Anspruch einer "amen kleinen Sau" auf das rechtmäßige Eigentum eines anderen ab? Das verstehe ich nicht.

    Wie schon resena richtig bemerkt, ist das zu vereinfacht. Insbesondere wirkt solche Art der Kritik gesellschaftszersetzend, hat sie doch nur das Ziel die "einen" gegen die "anderen" auszuspielen. In diesem Fall eben die "Armen" gegen die "Reichen". Den "Armen" suggeriert man, es sei die Schuld der geizigen Reichen. Dass man "arm" bleibt, ist aber auch eine Einstellungsfrage. Man hilft den "Armen" nicht, indem man den Hass auf andere projiziert, sondern indem man ihnen Selbstbewusstsein gibt, sich aus ihrer Lage zu befreien.
    Auf der anderen Seite wird bei dieser Argumentation unter den Tisch fallengelassen, dass viele "Reiche" sich im sozialen Bereich engagieren, ganz ohne, dass der Staat sie dazu zwingen muss.

    Und @Belgien:

    Es ist doch recht interessant, dass ein Land ohne Regierung überleben kann und es ihm gut geht. Ich finde, daraus kann man noch was lernen.
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