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Original oder Übersetzung?

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  1. Autor dieses Themas

    tzuzuku

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    Neulich habe ich mich bei etwas Interessantem erwischt.
    Ich stand im Buchladen in der Stadt und fand ein Buch, wo ich dachte: Mensch, das klingt doch interessant... Dann hab ich vorne ins Impressum geguckt, mir den englischen Originaltitel gemerkt, und mir das Buch auf Englisch bei Amazon bestellt...

    Erst als die Bestellung weg war, fiel mir auf, dass ich das so schon häufiger gemacht habe ohne genau darüber nachzudenken, warum ich das tue.

    Ich denke es hängt wohl damit zusammen, dass ich die Originale immer etwas besser geschrieben finde als die deutschen Übersetzungen (es sei denn natürlich, das Original ist in deutsch verfasst).

    Jetzt meine Frage an euch: Geht euch das auch so? Oder bin das tatsächlich nur ich, die so empfindet?
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  3. Ich lese meist die Bücher auf deutsch, da ich keine Lust habe LEO zu strapazieren. Mein Englisch ist nicht schlecht, aber mir fehlt zum Teil das Vokabular. Naja ansonsten finde ich die Originale besser, weil deutsche Sätze auch manchmal einfach nicht wiedergeben können, was im Englische dasteht und weil das Original meistens kürzer ist. (Siehe Harry Potter)
  4. Das ist in der Tat fast immer der Fall. Ich bevorzuge auch immer den Originaltext, wenn ich die entsprechende Sprache kann.
    Was auch wirklich cool wäre, wenn es in HTML eine Möglichkeit gäbe, bei einen Text die Originalversion zu referenzieren und diesen automatisch anzeigen zu lassen. Im Moment habe ich auch Englisch als Primärsprache eingestellt, aber hin und wieder sind die Originaltexte auch auf Deutsch oder Französisch und ich muss manuell umschalten.

    Und es ist ja auch keine besonders leichte Aufgabe einen Text zu übersetzen und ihn dann in einer anderen Sprache auszuformulieren. Jede Sprache hat gewisse Formulierungsmöglichkeiten und wenn diese in der Zielsprache fehlen, dann ist es schwierig eine möglichst originalgetreue Übersetzung zu finden. In solchen Fällen kann es auch notwendig sein, mehrere Sätze komplett neu zu formulieren, weil die Sätze zu stark inhaltlich ineinander übergehen. Dabei hat der Übersetzer wesentlich weniger stilistische Möglichkeiten als der Autor, wenn er die Übersetzung nicht zu sehr verzerren will.

    Und dann gibt es natürlich noch die Möglichkeit von Wortspielen, die sich meistens nicht Übersetzen lassen.
  5. w******s

    In den meisten Fällen wird das Original doch wesentlich besser sein. Wobei ich glaube, dass bei modernen Romanen die Übersetzungen doch relativ gelungen sind. Wohingegen gerade bei älteren Büchern das ein Problem ist. In meiner Schulzeit hatte ich Macbeth (Shakespeare) gelesen und habe mir davon zum besseres Verständnis die Reclam-Übersetzung zugelegt. Ich musste dabei feststellen, dass ich lieber mich durch die englische Version quäle als die Übersetzung weiterzulesen. Die Abweichungen waren einfach so extrem, dass man das Gefühl hatte man liest zwei unterschiedliche Bücher. Genaue glaube ich, dass eine Übersetzung von Schiller, Goethe in eine andere Sprache auch sehr schwierig ist. Die Sprachen haben sich doch sehr stark von dem unterschieden, was heute gesprochen und verstanden wird.
    bladehunter schrieb: Was auch wirklich cool wäre, wenn es in HTML eine Möglichkeit gäbe, bei einen Text die Originalversion zu referenzieren und diesen automatisch anzeigen zu lassen. Im Moment habe ich auch Englisch als Primärsprache eingestellt, aber hin und wieder sind die Originaltexte auch auf Deutsch oder Französisch und ich muss manuell umschalten.
    Ich verstehe da gerade den Zusammenhang nicht? Wie kommst du auf HTML? Es gibt doch:
    <cite>Quelle</cite>
    oder meinst du etwas anderes?

    Beitrag zuletzt geändert: 25.5.2009 11:11:04 von werktags
  6. werktags schrieb:
    bladehunter schrieb: Was auch wirklich cool wäre, wenn es in HTML eine Möglichkeit gäbe, bei einen Text die Originalversion zu referenzieren und diesen automatisch anzeigen zu lassen. Im Moment habe ich auch Englisch als Primärsprache eingestellt, aber hin und wieder sind die Originaltexte auch auf Deutsch oder Französisch und ich muss manuell umschalten.
    Ich verstehe da gerade den Zusammenhang nicht? Wie kommst du auf HTML? Es gibt doch:
    <cite>Quelle</cite>
    oder meinst du etwas anderes?

    Wenn man Texte liest, dann kann das ja sowohl offline als auch online sein :wink:
    Viele Websiten entscheiden anhand der Sprache, die der Browser mitsendet, welche Version von einer Website der Benutzer zu sehen bekommt. Und ich würde gerne eine Einstellung haben, so dass ich vom Server automatisch den Originaltext angezeigt bekomme, wenn er in einer mir bekannten Sprache verfasst ist.
  7. Autor dieses Themas

    tzuzuku

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    werktags schrieb: In den meisten Fällen wird das Original doch wesentlich besser sein. Wobei ich glaube, dass bei modernen Romanen die Übersetzungen doch relativ gelungen sind. Wohingegen gerade bei älteren Büchern das ein Problem ist.


    Da bin ich mir nicht so sicher. Ich habe auch schon "moderne" Übersetzungen gelesen, die unter aller Kanone waren. Und auch schon "alte" die wirklich in Ordnung waren. Bei letzterem fällt mir insbesondere Sherlock Holmes ein...
    Ich denke nicht, dass es viel mit modern oder nicht zu tun hat.
  8. w******s

    bladehunter schrieb: [...]
    Wenn man Texte liest, dann kann das ja sowohl offline als auch online sein :wink:
    Viele Websiten entscheiden anhand der Sprache, die der Browser mitsendet, welche Version von einer Website der Benutzer zu sehen bekommt. Und ich würde gerne eine Einstellung haben, so dass ich vom Server automatisch den Originaltext angezeigt bekomme, wenn er in einer mir bekannten Sprache verfasst ist.
    Achso. Jetzt habe ich das verstanden. Ich habe aber keine Ahnung ob man das nicht irgendwie umgehen kann..

    tzuzuku schrieb: [...]
    Da bin ich mir nicht so sicher. Ich habe auch schon "moderne" Übersetzungen gelesen, die unter aller Kanone waren. Und auch schon "alte" die wirklich in Ordnung waren. Bei letzterem fällt mir insbesondere Sherlock Holmes ein...
    Ich denke nicht, dass es viel mit modern oder nicht zu tun hat.

    Ja, kann sein, dass man es so nicht verallgemeinern kann. Aber zunächst einmal ist der Autor von Sherlock Holmes ja schon etwas "moderner" als Schiller. Und Shakespeare gehört immerhin zur ganz frühen Zeit Im Allgemeinen wird es schwerer sein grammatikalisch falsche Sätze zu übersetzen als solche die nunmal richtig sind. In den meisten modernen Romanen stimmt dies und kann deshalb leichter und originalgetreuer übersetzt werden. Und darauf kommt es doch an?! Wenn der Text originalgetreu übersetzt ist, bleibt die Intention erhalten (wie bladehunter sagte wird es bei Wortspielen schwierig) und somit müsste das Buch gleichwertig sein. Dies ist nur bei den meisten Büchern nicht der Fall.
  9. Autor dieses Themas

    tzuzuku

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    Also, Shakespeare ist denke ich etwas anderes... fällt bei mir schon fast in eine Kategorie mit Chaucer ^^ - und dass obwojl ich weiß, dass sie nicht gleichzeitig lebten :-)
    Shakespeare hat ja bei der Übersetzung mehrere Probleme: Vor allem, sind die Texte in Gedichtform geschrieben und so etwas zu übersetzen ist immer schwer (hast du mal versucht den "Faust" auf englisch zu lesen?). Dann spricht er häufig in Metaphern, die interpretiert werden müssen, und dem deutschen Leser fehlt meist einfach das Hintergrundwissen, um das zu tun (im Grunde genommen fehlt das jedem modernen Leser, auch den Briten...). Und dann kommt noch dazu, dass er ja kein modernes English benutzt, sondern die früheste Form, die manchmal noch ins Mittelenglische abgleitet... das wiederum in seiner Grammatik völlig anders ist (dem Deutschen des 16. Jhds nicht unähnlich).
    Dieser Art von Überstzungen können meiner Ansicht nach sowieso nur eine Zusammenfassung bieten und das Original auf keinen Fall ersetzen.

    Meine Ursprungfrage bezog sich demnach mehr auf "moderne" Literatur. So etwa von 1880 - bis heute...
  10. Also ich verspüre kein Bedürfnis, Harry Potter auf englisch zu lesen, weil ich die Übersetzung (ohne das Original zu kennen) für sehr gelungen halte. Außerdem finde ich es auch anstrengend auf Englisch zu lesen. Ich denke dann meistens mehr über die Sprache nach und kann den Inhalt nicht wirklich genießen, v.a. weil es mir am entsprechenden Vokabular mangelt.
    Etwas anderes ist es bei mir griechisch-deutschen Texten. Wenn ich eine zweisprachige Ausgabe z.B. von Aristoteles habe, dann lese ich meistens das Deutsche und schaue im griechischen Originaltext immer nach, wenn der deutsche für mich nicht eindeutig ist. Ich finde das besonders bei philosophischen Texten sehr hilfreich, weil häufig abstrakte Begriffe in griechischer Sprache benutzt werden, die ins Deutsche einfach nicht übertragbar sind.

    Zu modernen Übersetzungen: Bei antiken Texten ist es oft so, daß heute (fast) nur noch wissenschaftliche Übersetzungen angefertigt, die zwar sehr genau sind, was die Wort- und Sinnwiedergabe des Textes angeht, aber nicht unbedingt schön sind. Ein Beispiel: Die homerischen Epen wurden um 1780 von Johan Heinrich Voß übersetzt; dabei hat er das Versmaß in der Übersetzung nachgebaut nachgebaut, eine modernere Übesetzung (etwa von Wolfgang Schadewaldt) verzichtet auf Verse, sondern übersetzt in Prosa. Bei der voß'schen Übersetzung ist es natürlich auch nicht ganz einfach, dem Inhalt immer zu folgen, weil die Sprache von Voß zum einen über 200 Jahre alt und zum anderen noch sehr poetisch ist. Aber es gibt ja natürlich noch andere Übersetzungen der homerischen Epen ;-)

    Lei
  11. k****o

    Nun, ich hab mal gelesen Übersetzungen wären wie Frauen die schönen sind nicht treu und die treuen nicht schön :biggrin:

    Im Gegensatz zu George Bernard Shaw, möcht ich dies bei Frauen nun einmal nicht verallgemeinern (auch weil meine eben schön ist) bei Übersetzungen kann man das allerdings durchaus sagen.

    Ich hab zwei Bücher auf Deutsch sowie auf Englich (beide von Dave Barry) und bei diesen beiden Büchern ist es durchaus der Fall, dass die deutsche Übersetzung gut ist, aber die genialität des orginals einfach nicht hinbekommen, dazu habe ich ein weiteres Buch des Autors nur auf deutsch von einem anderen Übersetzer wie die anderen Bücher, welches einfach schlecht geschrieben wirkt und nicht nach den Stil des Schriftstellers, ich denke der Übersetzer hat Dave Barrys Humor einfach nicht richtig kapiert.
  12. Vom philosophischen Standpunkt betrachtet kann jede Sprache in jede andere Sprache übersetzt werden. In der Praxis ist das aber sehr schwer bis unmöglich und immer geht das eine oder andere dabei verloren.

    Das gilt in gleicher Weise, wenn ich ein Buch in einer Sprache lese, die ich nicht vollständig beherrsche. Es reicht nicht aus, die Worte zu kennen. Ich müsste auch die Kultur genau kennen, denn entsprechende Anspielungen und mache Aussagen zwischen den Zeilen bemerke ich ohne diese Kenntnisse u.U. gar nicht. Ein Übersetzer wird versuchen, auch diese Passagen zu übernehmen und sie in die andere Sprache und Kultur einzuweben.

    Lese ich ein Buch in einer Fremdsprache, mache ich das ebenso wie ein Übersetzer (ich übersetze den gelesenen Text in Gedanken in meine Sprache) – nur viel stümperhafter als ein professioneller Übersetzer dies tut.

    Ich kann mich der hier vorherrschenden Meinung nicht anschliessen und habe viel Achtung vor Übersetzern: Die meisten machen ihren Job vermutlich gut, manche definitiv exzellent.
  13. Autor dieses Themas

    tzuzuku

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    jacquesjanda schrieb:Ich kann mich der hier vorherrschenden Meinung nicht anschliessen und habe viel Achtung vor Übersetzern: Die meisten machen ihren Job vermutlich gut, manche definitiv exzellent.


    Ich habe auch Achtung vor Übersetzern, so ist das nicht. Habe während meiner Uni-Laufbahn auch diverse Texte übersetzen müssen und weiß daher, wie schwierig das ist.
    Nichts desto trotz bleibt meiner Ansicht nach die Tatsache bestehen, dass eine Übersetzung niemals alle feinheiten des Originals miteinbeziehen kann.

    jacquesjanda schrieb: Es reicht nicht aus, die Worte zu kennen. Ich müsste auch die Kultur genau kennen, denn entsprechende Anspielungen und mache Aussagen zwischen den Zeilen bemerke ich ohne diese Kenntnisse u.U. gar nicht. Ein Übersetzer wird versuchen, auch diese Passagen zu übernehmen und sie in die andere Sprache und Kultur einzuweben.


    Im Großen und Ganzen hast du damit recht. Wenn ich zurückdenke wie ich mal Rushdie's Midnight Children gelesen habe gruselt es mich heute noch (musste unheimlich viele Dinge goggeln). Auf der anderen Seite aber gibt es Literatur, bei der dieses kulturelle Hinetrgrundwissen nur bedingt vorhanden sein muss, um an dem Text Spaß zu haben - prominentes Beispiel: Harry Potter.
  14. Finde schon dass man sich die Bücher im Originaltext antuen sollte wenn man der Sprache mächtig ist. Oftmals dient es ja auch der Auffrischung des ausländischen Sprachschatzes wenn man länger die Sprache nicht mehr gelesen hat....
  15. c****s

    Das Lesen in fremden Sprachen dienst IMHO nicht nur der Auffrischung des eigenen Sprachschatzes, sondern fördert auch ungemein dessen Ausbau. Und man lernt noch mehr: Lexikon, Grammatik, Stilistik, Idiomatik, etc pp.
    Ich persönlich lese auch Bücher nur in der Originalsprache, solang ich dieser mächtig bin: Deutsch, Spanisch, Englisch, Latein, Französisch, Italienisch. Selbst an Ночной Дозор hab ich mich im Original gewagt, aber nach einigen Seiten aufgegeben, weil ich das Wörterbuch doch so oft habe bemühren müssen, dass ein flüssiges Lesen nicht mehr nötig ist.

    Auch ist die Lernkurve sehr steil. Zum Beispiel war meine persönliche Lernkurve bei englischer Literatur ungefähr: "Animal Farm", "1984", "The Wind in the Willows", "The Hobbit", "The Lord of the Rings", viele andere Bücher und schlussendlich ungefähr 20 "Disk World Novels". Die Male, da man ein Wörterbuch bemühen muss, werden mit der Zeit selten. Zwar stolpert man immer mal wieder über ein unbekanntes Wort (z.B. letztens "paramount"), aber selbst bei solchen Wörtern hat man gute Chance, sie entweder aus dem Kontext zu erschließen oder aus anderen Sprachen (beim Englischen wohl primär Latein, Deutsch und Französisch) abzuleiten.

    Im Original lesen und fernzusehen bringt also nicht nur die Gewissheit, dass man jenes liest, was der Autor schreiben wollte, und nicht jenes, was ein motivierter Übersetzer ausdrücken wollte, nein, man gibt auch seiner eigenen Sprachausbildung einen ungemeinen Ruck.

    Wer fremde Sprachen nicht kennt, weiß nichts von seiner eigenen.

    - Johann W. v. Goethe
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