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Rußland macht sich Sorgen

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  1. Autor dieses Themas

    r***********l

    Nachdem Rußland sich den UN Resolutionen gefügt und vereinbarte Waffenlieferungen in den Iran gestopt hat, beginnt man nun sich Sorgen um einen immer näher rückenden Krieg zu machen und bezieht Position.

    "Wir können Signale nicht überhören, die uns hinsichtlich der Absicht einiger unserer Partner erreichen, die damit beginnen, über zusätzliche, härtere restriktive Maßnahmen gegen Iran als die von der UN-Sicherheitsratsresolution vorgesehenen nachzudenken.« Sollten davon russische Unternehmen oder Individuen betroffen sein, behalte Rußland sich »Vergeltungsmaßnahmen« vor, warnte das Außenministerium."
    http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=1543

    Altkanzler Gerd Schröder schreibt:
    „Ohne die Türkei versinkt die EU im Mittelmaß.
    Nur mit vereinten Kräften wird die EU neben den Machtzentren USA und China bestehen können. Deshalb muss sie die Türkei aufnehmen und Russland assoziieren."
    http://www.welt.de/debatte/kommentare/article7436815/Ohne-die-Tuerkei-versinkt-die-EU-im-Mittelmass.html

    Wo liegt die Zukunft der EU und Deutschlands?
    cu

    Beitrag zuletzt geändert: 15.6.2010 16:45:04 von resident-evil
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  3. d******t

    Ich denke nicht dass die USA oder Israel sich dazu hinreißen lassen werden einen (Guerilla)Krieg mit dem Iran anzuzetteln.

    Das Problem ist nur dass der Iran zur Zeit immer wieder provoziert und sich nicht einsichtig zeigt. Mehr als Sanktionen wird es nicht geben, da bin ich mir sicher.

    Sollte es dennoch zu einem bewaffneten Konflikt kommen, kann ich mir durchaus vorstellen dass dies vom Iran aus geht.
  4. kaetzle7

    Moderator Kostenloser Webspace von kaetzle7

    kaetzle7 hat kostenlosen Webspace.

    @resident-evil: Deine Meinung? Quellen? Eine Diskussionsgrundlage? Wir sind hier kein Nachrichteninstitut, sondern ein Forum, in dem man über bestimmte Geschehnisse diskutieren kann. Bitte editiere deinen Eingangspost und beantworte meine kurzen Fragen...
  5. Autor dieses Themas

    r***********l

    kaetzle7 schrieb: @resident-evil: Deine Meinung? Quellen? Eine Diskussionsgrundlage? Wir sind hier kein Nachrichteninstitut, sondern ein Forum, in dem man über bestimmte Geschehnisse diskutieren kann. Bitte editiere deinen Eingangspost und beantworte meine kurzen Fragen...


    Meine Meinung: Amerika treibt die Welt von einem Krieg in den nächsten.
    Amerika ist unser Freund.
    Amerika wird uns und Europa wie eine heiße Kartoffel fallen lassen, wenn wir seinen Ansprüchen nicht mehr gerecht werden können oder wollen.
    Hat Gerd Schröder mit seiner Meinung den Nagel auf den Kopf getroffen?
    cu.
  6. Und weil Amerika von einen in den anderen Krieg marschiert mit der Rückendeckung der Europäer willst du etwa, dass wir uns mit den Russen auf eine Ebene bewegen sollten, die in Tschetschenien ihre etwas schwer nachvollziehbaren Militäreinsätze haben, bei denen die Pressefreiheit mit Füssen getreten wird und so weiter und so fort?

    Die Türken haben immerhin noch Schwierigkeiten ihre eigenen Massaker (z.B. Armenien) einzugestehen und damit habe ich auch ein Problem.
    http://www.stern.de/politik/ausland/usa-duepieren-tuerkei-massaker-an-armeniern-als-voelkermord-eingestuft-1548464.html

    Ich denke mal die Machtposition der EU ist inzwischen groß genug, um sowohl den USA als auch den anderen "Großmächten" Paroli zu bieten, insofern man das mal macht. Aber es kommt nicht oft vor, dass die EU intern eine gemeinsame Linie fährt.

    Aber gerade die Atommacht Frankreich liegt ja doch inzwischen sehr oft auf einer Linie mit Deutschland und versucht das ein oder andere anzusprechen.

    Beitrag zuletzt geändert: 15.6.2010 17:00:42 von karpfen
  7. Autor dieses Themas

    r***********l

    Ja, Frankreich hatte immer schon eine starke Außenpolitik.
    Mit Tschetschenien und den Armeniern stimme ich dir zu. Vergangenheitsbewältigung fällt eben manchmal schwer.
    Beim Tschetschenienkonflikt habe ich niemals begriffen worum es sich dabei eigentlich dreht.

    Schröder wird in erster Linie die wirtschaftliche und globale Position der EU sehen und den Umstand aufzeigen, wie wir vermeiden können nicht zwischen zwei Mühlsteine zu geraten.
    cu
  8. Ehrlich gesagt halte ich Schröder für die größte Katastrophe der letzten Bundeskanzler schlechthin. Der hat in meinen Augen vor allem in Russland so viel agiert um dann später dort selber wirtschaftlich einzusteigen. Des Weiteren ist die SPD aufgrund seiner Politik den Bach runter gegangen und die Auswirkungen sind bis heute spürbar.

    Der hat mir schlichtweg zu viel schöngegrinst, ohne klare Linien zu haben und ich war auch grad im Bezug auf seine Russlandpolitik sehr am Zweifeln.
  9. Hallo zusammen:stupid:
    resident-evil schrieb: .................................
    Beim Tschetschenienkonflikt habe ich niemals begriffen worum es sich dabei eigentlich dreht.


    Ich versuche es mal.
    Natürlich ist auch der Tschetschenienkrieg ein Ölkrieg, denn abgesehen von den sibirischen Vorkommen, hat Tscheschenien die größten Ölressourcen der ganzen, ehem. UDSSR. Es gibt aber auch historische Hintergründe für diesen Konflikt.
    Die UDSSR, als Vielvölkerstaat, hatte und hat auch heute, als Russland, wenn auch kleiner, unzählige Zwiste und natürlich den Gulag, der schon mit Leo Trozky begann, von Stalin ins Extrem getrieben, aber auch nach ihm, bis in die frühen 80er Jahre andauerte.
    Stalin hat den Tschetschenen um etwa 1930 antisowjetisches Verhalten unterstellt, (was wollte ein kleines Bergvolk, ausser weiterleben wie davor?), es kam zu einem Massaker an tschetschenischen Zivilisten, viele starben, viele gingen in den Untergrund und kämpften einen hoffnungslosen Freiheits- / Partisanenkrieg gegen das allmächtige Sowjet Regime, später wurde ihnen daraufhin unterstellt mit Deutschland, dem 3.Reich zu kolaborieren und so wurde wieder einmal ein ganzes Volk in den Gulag verschickt, unzählige kamen um, nach Stalins Tod jedoch, etwa 1953, durften die Überlebenden aus Sibirien und anderen Gulags zurück nach Tschetschenien. Aber der Hass hält noch immer an, setzt sich bis tief in die sog. Tschetschenenmafia fort und alle späteren Auseinandersetzungen und Genozide haben dies nur verfestigt.
    Ein weiterer Faktor ist natürlich die Religion, die Tschetschenen, einst orthodoxe Christen waren sie um das 18 Jahrhundert herum fast geschlossen zu Islam konvertiert. Das führt sich auf Pressalien der Zarenzeit zurück.
    Alles was nach 1984, bis hinein in die Gegenwart geschah und geschieht, lässt sich mit Rache, Gegenrache, Gegen-Gegenrache, Blutrache und dem bedingungslosen Willen der Russischen Führung, sich das tschetschenische Erdöl nicht entgleiten zu lassen, zusammenfassen.
    Hier ein paar Links:
    Historisch =
    http://www.hirtenhunde-liptak.de/blaettle/pages/laender/2004-06-tschetschenien.html
    Erster Tschetschenienkrieg =
    http://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Tschetschenienkrieg
    http://www.sozialwiss.uni-hamburg.de/onTEAM/preview/Ipw/Akuf/kriege/243ak_tschetschenien.htm
    Der zweite Tschetschenienkrieg:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Zweiter_Tschetschenienkrieg
    http://www.sozialwiss.uni-hamburg.de/onTEAM/preview/Ipw/Akuf/kriege/243_tschetschenien.htm

    Beitrag zuletzt geändert: 16.6.2010 8:01:44 von tutmoses
  10. fah-unterwegs

    fah-unterwegs hat kostenlosen Webspace.

    Zukunft der EU ? Schröder hat in einem Recht im anderen nicht. Die EU braucht die Türkei nicht, aber ein gutes Verhältnis zu Russland ist schon im historischen Kontext für Deutschland und sicher auch den Rest Europas nie zum Nachteil gewesen. Die Balance ist dabei wie immer der Schlüssel. Eine Abhängigkeit wie sie Weissrussland und die Ukraine von Russland erdulden müssen, bringt natürlich nichts. Aber wenn man als europäischer Wirtschaftsraum und auch als politisches Machtzentrum ernst genommen werden möchte, dann muss man die anderen Machtzentren der globalen Politik auf gemeinsame Interessen abklopfen und diese Interessen als Ansätze für gemeinsame Initiativen nutzen.
    Die Türkei hingegen zeigt, auch durch seine überraschende Anti-Israel-Haltung (die tatsächlich erst seit der Erdogan-Regierung bemerkbar ist) dass sie sich nicht in deutsche oder europäischen Werte-Parameter einpasst und somit zwar als Partner, aber nicht als stimmberechtigtes Mitglied der EU seine Brückenfunktion in den Nahen Osten erfüllen sollte, falls überhaupt.
  11. Natürlich ist auch der Tschetschenienkrieg ein Ölkrieg, denn abgesehen von den sibirischen Vorkommen, hat Tscheschenien die größten Ölressourcen der ganzen, ehem. UDSSR.

    Es ist falsch. In Tschetschenien sind weniger als 1% von den gesamten russischen Ölreserven konzentriert. Also kaum ein Grund für den Krieg.

    Zur Geschichte: Im XIX Jahrhundert hat Russland in einem äußerst blutigen Krieg den Nordkaukasus, darunter auch Tschetschenien, erobert. Der Krieg dauerte 35 Jahre und es wurde keinen Friedensvertrag unterzeichnet. Wie in allen Imperien üblich ist, wurde das Prinzip "Teile und herrsche" angewendet: Einige Bergvölker wurden zur Freunden erklärt, andere zur Feinden. Freund-Feind-Trennung verlief genauso wie heute nach der Religionszugehörigkeit: Christen wurden Freunde, Muslime dagegen Feinde. Die "feindlichen" Völker wurden nach Kräften diskriminiert - unter den Zaren genauso wie unter dem Sowjetregime. So wurden einige muslimischen Bergvölker der Kollaboration mit Nazi-Deutschland bezichtigt und zur Strafe in andere Regionen umgesiedelt, vor allem nach Kasachstan. Ihre Gebiete wurden den "freundlichen" Bergvölker übergeben, was dann später zahlreiche Konflikte verursachte. Nach Stalins Tod durften die Verbannten zurückkehren.
    Nach dem Zerfall der Sowjetunion hat Tschetschenien Unabhängigkeit ausgerufen, die von Russland nie anerkannt, aber faktisch geduldet war. Dann, nach zwei Kriegen, wurde Tschetschenien in Russland wieder integriert. Kann man auch hier nachlesen.
  12. Hallo zusammen:stupid:

    lcorcunov schrieb:
    Natürlich ist auch der Tschetschenienkrieg ein Ölkrieg, denn abgesehen von den sibirischen Vorkommen, hat Tscheschenien die größten Ölressourcen der ganzen, ehem. UDSSR.

    Es ist falsch. In Tschetschenien sind weniger als 1% von den gesamten russischen Ölreserven konzentriert. Also kaum ein Grund für den Krieg..................................... Kann man auch hier nachlesen.


    Alles geht einmal zu Ende, nicht nur in Kuwait, Saudi Arabien und den USA. Nach 100 Jahren Ölabbau leeren sich auch ergiebige Quellen. So sind die Gründe heute genau noch Rache und Gegenrache, kein Widerspruch. Die Kriege in Tschetschenien wurden doch schon geführt als viele gegenwärtige Quellen Russlands noch nicht einmal erschlossen waren.
    Der Rest lässt sich ohnhin alles unter den Links nachlesen die ich gesetzt hatte.
    Krieg um Öl:
    [url]www.steinbergrecherche.com/askaratschi.htm[url]
    Russische Konzerne begehren das Erdöl der Tschetschenen ...:
    [url]http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2000/0131/none/0044/index.html[url]

    Tschüss Ludwig

    Beitrag zuletzt geändert: 18.6.2010 23:47:08 von tutmoses
  13. Der Rest lässt sich ohnhin alles unter den Links nachlesen die ich gesetzt hatte.

    Ich habe die Links, die du gesetzt hast, gelesen. Da ist alles ziemlich einseitig dargestellt..
    Den Russen werden immer wieder die ethnischen Säuberungen vorgevorwen. Die Fakten: Nach der Volkszählung 1989 lebten in Tschetschenien 1.270.429 Menschen, davon 734.501 Tschetschenen und 293.771 Russen, der Rest waren andere Ethnien. Die Volkszählung 2002 ergab folgendes: 1,085 Mio, davon nur 40.645 Russen. Also wurden eine viertel Million Russen aus ihren Häusern vertrieben.
  14. Hallo,
    lcorcunov schrieb:
    Der Rest lässt sich ohnhin alles unter den Links nachlesen die ich gesetzt hatte.

    Ich habe die Links, die du gesetzt hast, gelesen. Da ist alles ziemlich einseitig dargestellt..
    Den Russen werden immer wieder die ethnischen Säuberungen vorgevorwen. Die Fakten: Nach der Volkszählung 1989 lebten in Tschetschenien 1.270.429 Menschen, davon 734.501 Tschetschenen und 293.771 Russen, der Rest waren andere Ethnien. Die Volkszählung 2002 ergab folgendes: 1,085 Mio, davon nur 40.645 Russen. Also wurden eine viertel Million Russen aus ihren Häusern vertrieben.


    Da hast du sicher Recht, ich habe auch gewiss weder für die eine, noch die andere Seite Partei ergriffen, sondern nur versucht anhand der letzten ca. 80 Jahre die Ursachen für diesen Krieg (?) zu ergründen. Es steht ausser Frage dass immer die Schwachen leiden, da macht es keinen Unterschied ob es nun Tschetschenen, Usbeken, Kirgiesen oder Russen sind.
    Wenn ich von russischen Interessen sprach, sind (wie bei mir üblich) die Eliten und Kader gemeint. Es steht auch ausser Zweifel dass es verbrecherische tschtschenische Kader gibt, die sich am Leid der anderen bereichern.

    Tschüss Ludwig
  15. tutmoses schrieb:
    Wenn ich von russischen Interessen sprach, sind (wie bei mir üblich) die Eliten und Kader gemeint. Es steht auch ausser Zweifel dass es verbrecherische tschtschenische Kader gibt, die sich am Leid der anderen bereichern.

    Da hast du völlig Recht, es ist (fast) immer die Wirtschaftsbosse und willfährige Politiker, die den Krieg anzetteln. Auslöffeln müssen dann natürlich andere.
    Aber zurück zum Thema: ob Europa Russland braucht, ist schwer zu sagen, weil Europa sich seit der EU-Erweiterung aus der politischen zurück in geografische Dimension gewandelt ist. Ehemalige Ostblock-Staaten mißtrauen Russland und fürchten außerdem, dass die engeren Beziehungen der Alten Europa zu Russland sie noch tiefer in Bedeutungslosigkeit versinken lassen. Für die Alte Europa und speziell für Deutschland ist es umgekehrt sinnvoll enger mit Russland zusammenzuarbeiten - schon deshalb, weil dann leichter wird, eigene Interessen gegen die erdrückende Macht Amerikas durchzusetzen.
  16. lcorcunov schrieb:

    ... In Tschetschenien sind weniger als 1% von den gesamten russischen Ölreserven konzentriert. Also kaum ein Grund für den Krieg. ...


    Hmmh, wenn der Artikel bei berlinonline.de stimmt, ist die erste Aussage zwar richtig, die Folgerung daraus (also die 2. Aussage) aber nicht.

    Einerseits:
    In kürzester Zeit könnte die Jahresförderung der Pumpstationen wieder auf bis zu zwei Millionen Tonnen gebracht werden, schätzen Moskauer Öl-Ingenieure. Das ist zwar eigentlich eine wirtschaftlich fast unbedeutende Menge, auch wenn es sich um Rohöl hervorragender Qualität handelt, das beim gegenwärtigen Preisstand in kurzer Zeit etwa 30 Millionen Dollar Gewinn bringen würde.


    Aber andererseits:
    Wichtiger ist, dass das Tschetschenen-Öl der strategische Schlüssel für die Zukunft der Republik sein könnte.


    mit anderen Worten: Russland ist hinter dem Tschetschenischen Öl her, weil es für Tschtschenien wichtig wäre, wenn es unabhängig wäre (und somit immer sozusagen ein "Stachel im Fleisch Russlands") und somit potentiell Unruhen in den russischen nachbarrepubliken finanzieren könnte

    Die wirtschaftliche Bedeutung für Russland als solche ist aber gering.

    Ich hoffe, ich liege mit meiner Einschätzung richtig.



    Beitrag zuletzt geändert: 19.6.2010 21:13:22 von wpl
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