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Fremdenfeindlichkeit unter Jugendlichen

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  1. Autor dieses Themas

    createtheweb

    createtheweb hat kostenlosen Webspace.

    Immer wieder lese ich Texte von Jugendlichen (<20), die im Grunde denselben Tenor pflegen, wie so manches Parteiprogramm einiger rechtsradikaler Parteien. Das sind dann so "Standpunkte" wie "Türken übernehmen Deutschland", "Ausländer wollen doch (fast) alle nur Hartz 4" oder "Christen werden hier und da schlecht behandelt, behandeln wir die entsprechenden Religionsangehören genauso".
    Dass solche Phrasen häufig auch von Rechtspopulisten benutzt werden scheint vielen gar nicht klar.
    Ich frage mich einfach:
    Wie tief sitzt der Rassenhass tatsächlich in unserer Jugend, in unserer Gesellschaft, und wie vielen ist dessen Ausmaß überhaupt bewusst?
    Wissen junge Menschen genug vom Nationalsozialismus, Sozialstaat und der Gloablisierung? Oder warum fühlen sie noch immer im Innersten ein "Deutschland den Deutschen"?

    Ich würde in diesem Thread gerne darüber diskutieren, woher dieser Fremdenhass eigentlich kommt. Kommt er aus Erfahrungen aus dem eigenen Leben? Oder weil die Thesen mancher Populisten so einleuchtend sind?
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  3. s******g

    Das ganze ist ein sehr komplexes Thema. Ich habe einigen Jahre im Bayerischen Wald gelebt, dort war der Hass auf Ausländer extrem groß. Die Ursahce war wahrscheinlich das viele Firmen Outsourcing in die Tschechei betrieben haben. Wodurch natürlich Arbeitsplätze verloren gingen.

    In München haben wir dagegen das Problem das wir einen Ausländeranteil von über 47% haben. Von einer „deutschen“ Stadt kann also kaum noch die Rede sein.

    Ich denke das Hauptproblem ist das Eingewanderte sich nicht der deutschen kultur anpassen wollen/können. es fängt ja schon damit an das sogar die Lehrer an den Schulen freiwillig türkisch/arabisch lernen um mit den Schülern kommunizieren zu können.

    Ich kann es durchaus verstehen das man eine gewisse abneigung gegen Ausländer entwickelt und hier rutscht man halt sehr leicht in die rechtsradikale Ecke.

    Anstatt jedoch nur Parolen zu schmettern sollten sich beide Seiten dafür einstezten dies zu ändern. Leider (und das habe ich selber mitelrlebt) weigern sich viele „Ausländer” dies zu tun und beschimpfen einen dann gleich als Nazi.
  4. Es ist halt so, dass man mit solchen Mitteln und Methoden vor allem Jugendliche auch sehr schnell und einfach ansprechen kann. Anstatt die Komplexität der Probleme zu Erkennen (z.B. bei Missbrauch von Sozialleistungen) sucht man schnell eine Sau, die man durchs Dorf treiben kann. Das ist einfacher.

    Das Outsourcing ist sicher ein kleiner Bauteil, der in einem komplexen Konstrukt zur Ausländerfeindlichkeit beiträgt, aber da sollte man auch schauen, wie man diese Probleme anders geregelt bekommt. Was können die Ausländer dafür, dass die deutschen Firmen ins Ausland gehen zur Produktion?

    Klar gibt es unter Ausländern schwarze Schafe, aber mir fallen genügend "Deutsche" ein, die ebenfalls so handeln und sich vor Sozialmissbrauch nicht hüten.

    Und was noch dazu beiträgt ist, dass immer nur Negativbeispiele genannt werden, weil sich das besser verkaufen lässt und die vielen integrierten Ausländer die unser Land mitfinanzieren unter den Tisch fallen.
  5. Ich denke das beruht ein wenig auf gegenseitigkeit.

    In Deutschlands Straßen, egal ob Osten oder Westen, gibt es oft Krach zwichen Deutschen und Türken. Ich will nicht sagen, dass einer von beiden angefangen hat, aber irgendwie ist es daraus entstanden.

    Ich denke, es fehlt nicht an Aufklärung über den Nazionalsozialismus. Nein, die meisten Deutschen denken sogar (und genau das ist der Fehler) ach, sag lieber nichts gegen die Türken. Wir haben schon so viel angestellt (wegen Hitler). Doch was können wir heute dafür, was damals geschah? NICHTS!

    Da wir sowieso eine Klassengesellschaft sind, macht das bisschen Rassentrennung auch nichts mehr aus.
    Ein VEREINTES Deutschland, werden wir eh nicht mehr. Mit vereint meine ich, das ALLE MENSCHEN miteinander umgehen (können).
  6. kaetzle7

    Moderator Kostenloser Webspace von kaetzle7

    kaetzle7 hat kostenlosen Webspace.

    Das erste Problem, dass ich in deinem Thread erkenne ist, du beschränkst die Fremdenfeindlichkeit auf Jugendliche. Nicht nur diese sind davon betroffen, sondern auch Menschen jeglichen Alters. Jugendliche reden oft nur das nach, was sie von älteren irgendwo aufschnappen und die Rechtspopulisten sind doch auch erwachsen.

    Da zweite Problem: Fremdenfeindlichkeit ist nicht nur auf Türken beschränkt, sondern sie betrifft eben fremde Kulturen. Und da ist wohl der Grund zu finden. Alles was anders, neu oder ungewohnt ist, wird von vielen Menschen grundsätzlich misstrauisch und sogar einfach nur negativ betrachtet.

    Und drittens ist Fremdenfeindlichkeit auch nicht nur auf Deutschland beschränkt - es gibt sie in jedem Land. Ich war mal ein paar Tage bei einer Familie in Vancouver/Kanada untergebracht. In dieser Stadt gibt es sehr viele asiatische Zuwanderer und interessanterweise wurden diese mit ganz genau den gleichen Vorurteilen behaftet, wie bei uns die Türken. Anderes Land, andere Zuwanderer, die selben Vorurteile...
  7. Autor dieses Themas

    createtheweb

    createtheweb hat kostenlosen Webspace.

    sideblog schrieb:Leider (und das habe ich selber mitelrlebt) weigern sich viele „Ausländer” dies zu tun und beschimpfen einen dann gleich als Nazi.


    Ich wohne zwar in einer Kleinstadt, und trotzdem wurde mir schon "Schlampe", "Scheißdeutsche " und so weiter hinterhergerufen. Meisten von kleinen Kindern, was durchaus erschrecken könnte, woher die das wohl haben.
    Tatsächlich gibt es hier auch nur ein paar wenige ausländische Familien.
    Und trotzdem.
    Wieso reiten viele darauf herum, dass man das Kopftuch verbieten solle, weil Frauen damit geknechtet werden, obwohl sie konkret eine derartige "Knechtung" erlebt haben?
    Weil "es ist so", oder weil alle es sagen? Ich frage mich eben, wie kommt das?

    @dj-spotlight: Und weil wir nichts für die Vergangenheit können dürfen wie jetzt auf den rassistischen Putz hauen?
    Und allein die Aussage: "ein bisschen Rassentrennung macht nichts aus": Ist dir bewusst, dass das zutiefst braunes Gedankengut ist? Es gibt genügend Leute mit solchem Gedankengut, die Ausländerwohnheime abfackeln. Willst du dazugehören?

    Der Pessimismus "Klassengesellschaft" geht übrigens weit an der Realität vorbei. Schau dir mal echte Klassengesellschaften an. Du wirst erschrecken, was du da behauptest.

    Mit "Vereintes Deutschland" ist die Verinigung von Ost und West gemeint. Nicht mehr oder weniger. Und die Globalisierung zwingt uns schon dazu mit anderen Nationen firedvoll zu verkehren.

    ---------------
    @kaetzle7:

    Zum ersten Abschnitt:
    Mir ist klar, dass das Problem mit dem deutschen Fremdenhass nicht nur mit der Jugend zusammenhängt. Und doch. Aus meinem frührerem Stammforum habe ich eine besondere Erinnerung: In sämtlichen Diskussionen, sei es Selbstmord, Politik oder eben betreffend Ausländer, waren es in den meisten Fällen Jugendliche, die unrefklektierte und pauschalverurteilende Aussagen gebracht haben. Auf Argumente wurde entweder gar nicht reagiert und sie wurden mit wiederholender Ideologie abgeschmettert.
    Klar, es gibt zahlreiche alte Leute, Menschen mittleren Alters etc. mit rechtem Gedankengut. Nur wird man dort definitiv weniger finden, als das bei heutigen Jugendlichen der Fall ist.
    Ich erinnere mich außerdem an einen Lehrer, der wutenbrannt in die Stunde kam, weil ihn zuvor ein (überzeugt braun denkender) Schüler als "linke Sau" betitelt hatte.

    Zum zweiten Abschnitt:
    Folgendes Szenario: Eine türkische und eine vietnamische Familie buhlen um die letzte Sozialwohnung in Deutschland. Was meinst du wohl, wem würde sie hierzulande(!) wohl eher gegeben werden?

    Dritter Abschnitt:
    Auch das ist mir bewusst. Ich habe Mitschüler gehabt, die ein Jahr im Ausland waren (USA). Was die so zum Thema erzählt haben...
    Dagegen ist der untergründige Fremdenhass hier noch harmlos.

    Beitrag zuletzt geändert: 31.3.2010 12:52:34 von createtheweb
  8. Aufgewachsen bin ich in einer kleinen Gemeinde und dort war zwar eine gewisse Konkurrenz und auch freundliche Pöbelei zwischen Immigranten und Deutschen vorhanden, aber das war wirklich mehr freundschaftliches Necken. Denn im Endeffekt waren dort die meisten Jugendlichen zusammen aktiv und auch befreundet. Das ergibt sich aber auch daraus, dass man sich in einem Dorf auch aus Ausländer nicht verstecken kann, da die Anonymität fehlt.

    Alle Ausländer, die ich dort kennengelernt habe, sind bestens integriert und gehen auch mit den Werten unseres Landes konform. Es scheint also durchaus eher ein Problem in Städten zu sein. Zumindest was den Missbrauch von Sozialleistungen und Sonstigen betrifft.

    Man merkt aber durchaus, dass das Klima zwischen den unterschiedlichen Gruppen in Deutschland rauher wird, doch wo gibt es denn Veranstaltungen, bei denen ausländische und deutsche Kinder und Jugendliche zusammen aktiv sind? Das waren früher vor allem die Fussballvereine, die heute immer mehr aus den Orten verschwinden...

    Beitrag zuletzt geändert: 31.3.2010 12:49:47 von karpfen
  9. karpfen schrieb:
    Alle Ausländer, die ich dort kennengelernt habe, sind bestens integriert [...]

    Das ist oft das Problem. Die Ausländer die ich kenne, sind nett, aufgschlossen und bemühen sich um gute Integration. Es sind eben oft diejenigen, die man nicht kennt, diejenigen, die sich wirklich "abschotten" und in Gegenden wohnen, in die sich kaum ein Einheimischer mehr verirrt (klassische Beispiele Berlin-Kreuzberg und -Neukölln). Diesen Aspekt darf man, bei aller positiven Einstellung gegenüber Imigranten, auch nicht einfach ausblenden. Es gibt eben zwei Seiten und beide Seiten machen Fehler...
  10. thunfisch schrieb:
    Das ist oft das Problem. Die Ausländer die ich kenne, sind nett, aufgschlossen und bemühen sich um gute Integration. Es sind eben oft diejenigen, die man nicht kennt, diejenigen, die sich wirklich "abschotten" und in Gegenden wohnen, in die sich kaum ein Einheimischer mehr verirrt (klassische Beispiele Berlin-Kreuzberg und -Neukölln). Diesen Aspekt darf man, bei aller positiven Einstellung gegenüber Imigranten, auch nicht einfach ausblenden. Es gibt eben zwei Seiten und beide Seiten machen Fehler...


    Da hast du vollkommen Recht, man muss an die komplexeren Probleme der Gesellschaft herantreten. Ich wollte hier nur mal wieder Betonung auf die positiven Beispiele von Immigration legen, da sich hier schon wieder nur die negativen Aspekte durchsetzen. Auch gibt es nicht nur wenige Gründe für das Fehlschlagen von Immigration sondern sehr sehr sehr viele verschiedene oder gar ein Wechselspiel zwischen den Ursachen.

    Würde man diese Probleme angehen und sinnig im Dialog zwischen allen Seiten lösen, so würde man den Nährboden für ausländerfeindliche Einstellungen vernichten, auch wenn es immer Menschen gibt auf allen Seiten, die sich nicht an Regeln und Rahmenbedingungen halten werden. Aber vieles ist einfach aufgrund von mangelnder Problemlösung entstanden. Man hat es in Deutschland ja auch jahrelang versäumt über die Probleme der Immigration zu sprechen.
  11. kaetzle7

    Moderator Kostenloser Webspace von kaetzle7

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    createtheweb schrieb:
    Klar, es gibt zahlreiche alte Leute, Menschen mittleren Alters etc. mit rechtem Gedankengut. Nur wird man dort definitiv weniger finden, als das bei heutigen Jugendlichen der Fall ist.
    Vielleicht haben Jugendliche eben auch schon mehr negative Erfahrungen mit Ausländern gemacht. Die Zahl der Immigranten steigt und somit auch die Berührungspunkte. Wer einmal eine negative Erfahrung gemacht hat, steht vielleicht in der Gefahr, alle in einen Topf zu werfen.
    Außerdem haben ältere Menschen vielleicht gelernt, was man in der Öffentlichkeit sagt und was nicht, was gut ankommt und was nicht - und was gute Argumente sind und was schlechte. Deshalb sagen sie vielleicht eher gar nichts, bevor sie wegen ihrer Meinung angegriffen werden.
    Ich selbst habe jedenfalls noch nicht die Erfahrung gemacht, dass vor allem Jugendliche fremdenfeindlich sind und Erwachsene weniger. Du musst dir nur mal die Wähler der FPÖ, einer Rechtspopulistischen Partei bei uns in Österreich, ansehen - da sind jung und alt vereint...


    Folgendes Szenario: Eine türkische und eine vietnamische Familie buhlen um die letzte Sozialwohnung in Deutschland. Was meinst du wohl, wem würde sie hierzulande(!) wohl eher gegeben werden?
    Das kommt sicher auch darauf an, wie diese türkische Familie auftritt. Wenn der Mann im 5m Abstand zu seiner Frau daherkommt und auch seine 10-jährige Tochter ein Kopftuch trägt, dann trifft ganz einfach das zu, was ich oben schon sagte: fremdländische Sitten und Kulturen werden eben oft sehr misstrauisch betrachtet. Ich kenne aber Türken, denen sieht man schon gar nicht mehr an, aus welchem Land sie ursprünglich kommen und solche haben sicherlich keine Probleme eine Wohnung, welcher Art auch immer, zu bekommen. Ob es allerdings gut ist, einen Menschen anhand seiner Kleidung zu beurteilen, wäre wieder ein anderes Thema...
  12. kalinawalsjakoff

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    In den letzten Jahren gab es ja immer wieder Fälle, wo ausländische Bürger hier in Deutschland deutsche Bürger brutal zusammen geschlagen haben. Sicher es gibt auch ne Menge Fälle wo das anders herum geht, denn von Deutschen geht oftmals auch Gewalt aus, gerade von denen die rechtsextrem veranlagt sind.

    Aber ich kann zum Beispiel auch den Zorn von Deutschen Bürgern nachvollziehen, gerade der die Opfer einer Gewalttat geworden sind, wenn der ausländische Täter nachdem er das Opfer niedergeschlagen hat Asyl beantragt hat und erst einmal nicht gerichtlich belangt werden darf oder kann, eben wegen dem Antrag auf Asyl. Ja, das gab es schon (diejenigen, die damals in der U-Bahn den Rentner niedergeschlagen haben). Und ich denke das verstehen die wenigsten Leute.

    Und solche Tatsachen verschärfen den Konflikt zwischen den Kulturen eher, als daß man von Integration der Ausländer in Deutschland sprechen könnte.
  13. kalina, da sollte man die Rahmenbedingungen eben anpassen, so dass diese Asyslbewerber auch belangt werden können. Das hat aber weniger mit den Ausländern selber zu tun als mit unseren Gesetzen. Und die machen wir und nicht die Ausländer.

    Grundsätzlich sollte man die Diskussion bei Ausländern nicht auf die Ausländersache herunterbrechen, sondern, dass jeder der hier im Land ein Verbrechen ausübt bestraft werden muss, egal ob Deutscher oder nicht.
  14. kalinawalsjakoff

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    karpfen schrieb: kalina, da sollte man die Rahmenbedingungen eben anpassen, so dass diese Asyslbewerber auch belangt werden können. Das hat aber weniger mit den Ausländern selber zu tun als mit unseren Gesetzen. Und die machen wir und nicht die Ausländer.

    Grundsätzlich sollte man die Diskussion bei Ausländern nicht auf die Ausländersache herunterbrechen, sondern, dass jeder der hier im Land ein Verbrechen ausübt bestraft werden muss, egal ob Deutscher oder nicht.


    Nun es geht hier im Thread über Fremdenfeindlichkeit und ich stimme dir auch 100 Prozent zu, daß jeder belangt werden muß, der eine Straftat begeht, egal ob Deutscher oder Ausländer. Was ich eigentlich damit sagen wollte, daß die ganze Sache, also die Fremdenfeindlichkeit, sich mit der aktuellen Gesetzeslage und den Geschehnissen darum herum (also wie ich die schon beschrieben habe) wohl eher noch aufschaukeln wird.
  15. Da stimme ich dir ja auch zu, aber das liegt an uns, die Gesetze entsprechend anzupassen und nicht an den Ausländern, das ist doch keine Frage. Also muss man aktiv werden und die Gesetze dahingehend ändern, wenn es so Schlupflöcher gibt, dann muss man sie schliessen.
  16. aldistammkunde

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    kalinawalsjakoff schrieb:
    In den letzten Jahren gab es ja immer wieder Fälle, wo ausländische Bürger hier in Deutschland deutsche Bürger brutal zusammen geschlagen haben. Sicher es gibt auch ne Menge Fälle wo das anders herum geht, denn von Deutschen geht oftmals auch Gewalt aus, gerade von denen die rechtsextrem veranlagt sind.


    Und genau da finde ich, tragen die (Massen-)Medien eine gewaltige Mitschuld - diese haben heute eine zu große Macht. Wenn ich überlege, wie sehr diese "Ausländer schlägt Deutschen nieder"-Geschichten in unserer Medienwelt aufgebauscht werden, dann ist das für mich übelste Hetze auf der Quotenjagd. Ich will das Problem mit kriminellen ausländischen Jugendlichen/Jugendlichen aus Einwandererfamilien nicht herunterspielen, aber ich habe den Eindruck, dass hier viele Medien es auch ganz gerne sehen, wenn mal wieder einer dieser Leute zuschlägt - für mindestens eine Woche sind bei einer brutalen Schlägerei die Nachrichten gefüllt, wenn das Opfer dann dabei auch noch verstorben ist, kann man das ganze Theater, das Geschrei nach "kriminelle Ausländer raus", zig Statistiken zur Ausländerkriminalität etc. noch über Wochen strecken und damit seine Seiten oder sein Programm nach Belieben füllen. Ein klasse Lücken- und Sommerlochfüller also, diese "Prügel-Kanaken".
    Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang noch an eine BILD-Titelseite von vor ca.3-4Wochen, als in Berlin dieses Pokertunier überfallen worden war und man einige Tage später die Täter hatte: Nebeneinander die Bilder der 5(?) Täter, darunter ihre Namen, ihr Alter und ihre Nationalität (etwa Hassan B., 20, Libanese). Ich habe den Rotz nicht gelesen, aber es hätte mich bei der BILD nichtmal gewundert, wenn in dem entsprechenden Artikel gar nicht weiter auf die Herkunft der Täter eingegangen worden wäre, sondern der - meist ohnehin manipulierbare - BILD-Leser dann beim Betrachten des Titelbildes selbst auf die Idee gekommen wäre "Ha, da haben wirs wieder, dieses Türken- und Libanesenpack".
    Ebenso muss ich an eine Äußerung einer Muslimin aus dem Zentralrat der Muslime(Name ist mir entfallen) in einer Talkshow zurückdenken(sinngemäß):

    Wenn ein verrückter Muslim ein Familienmitglied tötet, dann ist die Angelegenheit für die Medien automatisch ein [für den Islam typischer] Ehrenmord. Tötet ein Deutscher dagegen seine Familie oder seine Frau aus Eifersucht, handelt es sich um ein Familiendrama.

    Ich finde, das trifft die Sache ganz gut. Nochmal: Wir haben gewiss ein Problem mit gewalttätigen Jugendlichen mit Migrationshintergrund (arg, jetzt muss ich dieses ätzende Wort, das mittlerweile jeder Idiot in den Mund nimmt, doch verwenden :wink:), aber wir werden auch zu einem nicht zu vernachlässigendem Teil von den Medien manipuliert.

    Und genau das ist es whr. auch, was Karpfen und Thunfisch sagten:
    thunfisch schrieb:
    karpfen schrieb:
    Alle Ausländer, die ich dort kennengelernt habe, sind bestens integriert [...]

    Das ist oft das Problem. Die Ausländer die ich kenne, sind nett, aufgschlossen und bemühen sich um gute Integration. Es sind eben oft diejenigen, die man nicht kennt, diejenigen, die sich wirklich "abschotten" und in Gegenden wohnen, in die sich kaum ein Einheimischer mehr verirrt (klassische Beispiele Berlin-Kreuzberg und -Neukölln). Diesen Aspekt darf man, bei aller positiven Einstellung gegenüber Imigranten, auch nicht einfach ausblenden. Es gibt eben zwei Seiten und beide Seiten machen Fehler...


    Der Mensch denkt seit jeher in bestimmten Erfahrungs- und Vorurteilsmustern. Macht er positive Erfahrungen mit Ausländern, neigt er vielleicht dazu, diese eher zu verallgemeinern und geht vielleicht sogar zu optimistisch an die Sache, macht er hingegen von Anfang an schlechte Erfahrungen oder bekommt er das vermeintliche Wissen darüber, dass Ausländer grundsätzlich kriminell sind von Haus aus, durch Eltern oder Bekannte vermittelt, so ist jede weitere Meldung über kriminelle Ausländer eine weitere Bestätigung dieser Denkweise. Und dazu kommt dann wieder der psychologische Effekt - den genauen Namen dafür weiß ich gerade nicht, geht etwas in Richtung selffullfilling prophecy - dass man Ereignisse, die die eigene Meinung/Vermutung unterstützen unterbewusst deutlicher wahrnimmt als die, die dagegen sprechen und diese dann als Einzelfälle/Ausnahmen interpretiert
  17. kalinawalsjakoff

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    @Aldistammkunde

    Japp du hast leider völlig recht, daß die Medien viel Hetze gegen Ausländer macht. Vorneweg solche Schmuddelblätter wie die Bild-Zeitung vom Axel Springer Verlag. Leider wird viel zu oft die Bild Zeitung in anderen Medien auch zitiert. Als Beispiel möchte ich GMX und Web.de nennen, die einige ihrer Artikel von der Bild übernehmen bzw. zitieren.

    Aber gegen solche Geschichten, die von den Medien ausgeschlachtet werden, kann man als Otto-Normalbürger eher weniger machen. Nur kann man sich dazu noch andere Quellen zum Vergleich herannehmen. Ich persönlich lese keine Tageszeitungen mehr. Bild so oder so nicht und die Regionalnachichten auch nicht. Das was ich mir dazu heran hole sind einige RSS-Feeds von verschiedenen Blogs aus der Gegend, die die Themen die mich in der Politik und Wirtschaft meiner Region interssieren.

    Was Ausländer angeht, wird niemand abstreiten, daß es darunter vernünftige Menschen gibt, aber auch Menschen, die zur Gewalt neigen. Solche Leute gibt es in so ziemlich jeder Kultur.
  18. taboreasrecken

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    Fremdenfeindlichkeit ist in Deutschland auf Grund der Geschichte dieses Landes von je her ein sehr sensibles Thema.

    Selbstverständlich sind fremdenfeindliche Parolen oder sogar Gewalt gegen Ausländer nicht in Ordnung.

    Aber auch wenn man prinzipiell nichts gegen Mitbürger ausländischer Abstammung hat, muss man in unserem Land genau aufpassen was einem so raus rutscht, sonst heißt es gleich man sei ein Nazi. Schon aus diesem Grund wünschte ich den Nationalsozialismus, und in folge die Nazis von heute würde es nicht geben.

    Jedes mal, wenn es um ein Thema geht, in dem ausländische Mitbürger involviert sind, fängt man automatisch an jedes einzelne Wort auf die Goldwaage zu legen, um nur nichts politisch unkorrektes zu sagen und gleich abgestempelt zu werden.

    Vor nicht all zu langer Zeit hat ein türkischer Kollege zu mir gesagt: Wenn ich ein Deutscher wäre, wäre ich mit Sicherheit ein Nazi, es ist unglaublich was ihr Deutschen euch alles gefallen lasst, nur weil ihr Angst habt als ausländerfeindlich abgestempelt zu werden.

    Extremistische Einstellungen sind immer gefährlich. Dies gilt für die totale Ablehnung ausländischer Mitbürger ebenso wie für die kompromisslose Duldung von allem, auch wenn es einem gegen den Strich geht.

    Nicht zuletzt spielt es gerade den Hetzern in die Hände, wenn es immer wieder Leute gibt, die frustriert sind, dass sie durch gesellschaftliche Zwänge alles was irgendwie als fremdenfeindlichkeit ausgelegt werden könnte, runter schlucken müssen.
  19. ich finde, dass die Menschen 20+ immer behaupten, wir jugendliche wären die bösen, wir sind fremdenfeindlich. aber jetzt mal ehrlich: an wem orientieren wir uns? das sind doch eindeutig die erwachsenen, die sich so oft als beispiel benennen. da kann es dann auch sein das solche ungewollten charaktereigenschaften übernommen werden.

    trotzdem gebe ich euch recht, wenn ihr sagt, das die fremdenfeindlichkeit unter jugendlichen weit verbreitet ist, ich sehe das ja an unserer Schule.

    aber man kann nicht alle in einen topf stecken. ich bin persönlich ausländern gegenüber tolerant, solange sie sich normal benehmen und keine unruhe verbreiten.

    gruß norbi
  20. Autor dieses Themas

    createtheweb

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    kaetzle7 schrieb:
    Außerdem haben ältere Menschen vielleicht gelernt, was man in der Öffentlichkeit sagt und was nicht, was gut ankommt und was nicht - und was gute Argumente sind und was schlechte. Deshalb sagen sie vielleicht eher gar nichts, bevor sie wegen ihrer Meinung angegriffen werden.


    Ich weiß noch eine Situation aus meiner Zeit als Medikamentenbotin. Ich habe damals ein Haus gesucht, konnte die Hausnummer nicht finden und fragte einen Mann, der gerade vor seinem Haus fegte. Der meinte zunächst, er wüsste nicht, ob es die Nummer überhaupt gäbe, aber ich sollte mal "bei den Russen" gucken. Er drückte das ein bisschen drastischer aus, den genauen Wortlaut habe ich leider vergessen.
    Nur dachte ich damals "Wow". Derart drastische Äußerungen hab ich bisher nicht wieder gehört.


    Ich selbst habe jedenfalls noch nicht die Erfahrung gemacht, dass vor allem Jugendliche fremdenfeindlich sind und Erwachsene weniger. Du musst dir nur mal die Wähler der FPÖ, einer Rechtspopulistischen Partei bei uns in Österreich, ansehen - da sind jung und alt vereint...


    Was die Vorgänge in Österreich angeht, so hört man alt und jung stöhnen, wer die FPÖ eigentlich wählt. Ist wie hier. Hohe Beliebheit, nur wählen tut die ja angeblich keiner.
    Ich kenne über meine Stammcommunity ein, zwei politisch motivierte Jugendliche aus Österreich und die schämen sich für ihre Regierung.

    Es ist dort wie hier. Braune Parteien können immer mehr Wählerstimmen verbuchen. Aber niemand wars dann, wenn schließlich ausgezählt wird.

    Zum Thema nochmal: Ich frage mich lediglich: Warum haben Jugendliche zunehmend weniger Berührungsangst bezüglich rechtem Gedankengut? Warum werden rechte Thesen gerne übernommen? Wie kann ein Jugendlicher Ausländer verdammen, obwohl da niemals Kontakt bestand?
    Ist die Zeit des dritten Reichs schon zu lange her? Sind die Medien daran schuld? Leisten die Eltern keine Aufklärung?
    Woher kommt der Fremdenhass?


    Das kommt sicher auch darauf an, wie diese türkische Familie auftritt. Wenn der Mann im 5m Abstand zu seiner Frau daherkommt und auch seine 10-jährige Tochter ein Kopftuch trägt, dann trifft ganz einfach das zu, was ich oben schon sagte: fremdländische Sitten und Kulturen werden eben oft sehr misstrauisch betrachtet. Ich kenne aber Türken, denen sieht man schon gar nicht mehr an, aus welchem Land sie ursprünglich kommen und solche haben sicherlich keine Probleme eine Wohnung, welcher Art auch immer, zu bekommen. Ob es allerdings gut ist, einen Menschen anhand seiner Kleidung zu beurteilen, wäre wieder ein anderes Thema...


    Ich denke, dass Fremdenhass gerade dadurch entsteht, dass der Kontakt fehlt. Denn sobald Kontakt bestehen würde, müsste man über seine Vorurteile nachdenken.

    ------

    norbi schrieb:
    ch finde, dass die Menschen 20+ immer behaupten, wir jugendliche wären die bösen, wir sind fremdenfeindlich. aber jetzt mal ehrlich: an wem orientieren wir uns? das sind doch eindeutig die erwachsenen, die sich so oft als beispiel benennen. da kann es dann auch sein das solche ungewollten charaktereigenschaften übernommen werden.


    Ist natürlich immer doof, wenn sich da ältere hinstellen und meinen zu wissen, wie in der eigenen Generation der Hase läuft. Ist bei mir ja nicht anders. Wenn da irgendwelche Feuilletonnisten schreiben, dass meine Generation die Internetnatives seien, dann frag ich mich schon, wie die darauf kommen. Google hab ich mit 14 kennengelernt. Meine Schwester hat schon mit sieben Jahren gegoogelt.

    Wie bereits geschrieben: In meiner Stammcommunity liegt das durchschlagende Durchschnittsalter bei 16 Jahren. Wir haben da eine Plauderecke, wo immer mal wieder auch Gesellschaftsthemen angesprochen werden. Immer wieder muss man dann unreflektiertes fremdenfeindliches Blabla lesen. Vielleicht bin ich mit der Zeit ja selber ein wenig vorurteilsbehaftet. Nur kommen da dann immer wieder Beiträge ala "Was wollen die Scheißtürken hier überhaupt" oder "Die kommen eh nur wegen Hartz4".
    Was für ein Bild, meinst du, hat man dann irgendwann?

    Beitrag zuletzt geändert: 12.4.2010 10:58:38 von createtheweb
  21. Es geht hier nach meiner Ansicht oft um die Frage das Jugendliche an Ihrer eigen schlächten Situation jemanden die Schuld geben wollen. Das sind dann eben die Ausländer. Auf der anderen seite ist es aber auch schwierig wenn der Ausländeranteil in einem Stadtvietel so hoch ist. das sich der Deutsche Jugentliche als Gast fühlt
  22. Diskutiere mit und stelle Fragen: Jetzt kostenlos anmelden!

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