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Folgen des Krim-Konflikts

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  1. Autor dieses Themas

    g****y

    Hallo Lima-City-Community,
    Am Sonntag waren die Wahlen über die Aufnahme der (ehemals) ukrainischen Halbinsel Krim in die russische Föderation. Gestern, am 18. März, hat Wladimir Putin einen Beitrittsantrag der Halbinsel unterzeichnet.

    Gestern abend ist auch ein ukrainischer Soldat namens "S.V. Kakurin" (angeblich) von der russischen Armee erschossen worden. Ein Weiterer wurde verletzt.

    Heute morgen haben russische Kräfte den Stützpunkt der ukrainischen Armee in Nowoosjornoje attackiert und ukrainischen Offiziere mussten den Marinestützpunkt in Sewastopol verlassen.

    Andere Staaten reagierten geschockt auf die Geschehnisse:
    "Die USA, die EU und die Ukraine sehen einen eklatanten Bruch des Völkerrechts. Washington drohte Moskau mit weiteren Sanktionen, Kanzlerin Angela Merkel beriet erneut mit US-Präsident Barack Obama."
    (Zit. nach http://www.spiegel.de/politik/ausland/krim-ukrainische-soldaten-verlassen-besetzte-marinebasis-a-959547.html


    Nun ist auch noch das Gerücht lautgeworden, dass russischsprachige Ost-Ukrainer ebenfalls eine Anexion der Ost-Ukraine erwarten.

    Ich würde gerne wissen, was Ihr von dem Ganzen haltet. Was sind die Folgen der Tötung eines ukrainischen Soldatens? Gibt es weitere und härtere Sanktionen von der EU?

    Ich bin gespannt auf Eure Meinung!
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  3. kalinawalsjakoff

    Kostenloser Webspace von kalinawalsjakoff

    kalinawalsjakoff hat kostenlosen Webspace.

    Ich sehe die Sache wie folgt:

    Die Bürger der Krim wurden gefragt, ob sie denn nun zu Russland wolen oder nicht, denn die Ukraine ist massiv verschuldet. Die Bürger der Krim haben sich klar für das wohlhabendere Russland entschieden, also ist für mich das Referendum gültig.

    Was die derzeitige ukrainische Regierung in Kiew angeht, so hat man die alte Regierung abgesetzt, wie auch immer und die derzeitige Regierung wurde nicht gewähnlt. Also regiert diese ohne demokratische Zustimmung, was der Westen (Deutschland, EU, USA) allerdings verschweigt. So gesehen unterstützt der Westen eine illegitime Regierung in der Ukraine.

    Leider ist das alles, was bei uns durch die Medien (Fernsehen und Radio) geht Stimmungsmache gegen Putin, der sich bisher recht zurückhaltend geäußert hat. Gerade er hat heute gemeint, daß Deutschland den Russen viel zu verdanken hat, ohne die keine Wiedervereinigung möglich gewesen währe.

    Um ehrlich zu sein, ich bin der Meinung anstatt dauernd mit Sanktionen zu drohen (und diese auch durchzusetzen) sollte man warten, bis eine ordentlich gewählte Regierung in Kiew steht und sich dann mit allen Parteien zusammensetzen und das durch Gespräche lösen. Drohgebärden bringen absolut nichts. Zumal Russland für die EU und Deutschland den größten Teil Öl und Gas liefert. Wire schneiden uns da ins eigene Fleisch.

    Der Westen sollte sich im allgemeinen mit Sanktionen zurückhalten und anstatt auf Konfrontation zu gehen auf Gespräche setzen.

    Ob nun die ehemalige, abgesetzte Regierung die vielen Demonstranten am Maidan erschossen hat, ist ja immer noch fraglich. Ich gebe auf den westlichen Journalismus in der Sache wenig, da laut diesem ja ein Kalter Krieg zwei Punkt null ausgebrochen ist.

    Beitrag zuletzt geändert: 19.3.2014 19:13:54 von kalinawalsjakoff
  4. Da stimme ich dir teilweise zu: einziger Wehrmutstropfen, es ist nicht klar ob die Abstimmung tatsächlich dieses Ergebnis gebracht hat. Und nein, das ist kein direkter Vorwurf an Russland sondern an die westlichen Staaten, die ja wohl ganz bewusst keine Wahlbeobachter senden wollten. Eine solche Beobachtung hätte Klarheit gebracht ...

    Grundsätzlich ist aber Dialog immer besser als Konfrontation, doch manchmal glaube ich man will auf beiden Seiten derzeit nicht wirklich einen Dialog sondern lässt lieber seine Muskeln spielen, weil nun keiner mehr nachgeben will ...

    Von kaltem Krieg würde ich aber noch längdt nicht sprechen, immer hin haben sich ja auch Russland und die USA getroffen, wenn auch ergebnislos ...
  5. kalinawalsjakoff

    Kostenloser Webspace von kalinawalsjakoff

    kalinawalsjakoff hat kostenlosen Webspace.

    meron schrieb:
    Da stimme ich dir teilweise zu: einziger Wehrmutstropfen, es ist nicht klar ob die Abstimmung tatsächlich dieses Ergebnis gebracht hat. Und nein, das ist kein direkter Vorwurf an Russland sondern an die westlichen Staaten, die ja wohl ganz bewusst keine Wahlbeobachter senden wollten. Eine solche Beobachtung hätte Klarheit gebracht ...

    Grundsätzlich ist aber Dialog immer besser als Konfrontation, doch manchmal glaube ich man will auf beiden Seiten derzeit nicht wirklich einen Dialog sondern lässt lieber seine Muskeln spielen, weil nun keiner mehr nachgeben will ...

    Von kaltem Krieg würde ich aber noch längdt nicht sprechen, immer hin haben sich ja auch Russland und die USA getroffen, wenn auch ergebnislos ...


    Ich denke schon, daß die Abstimmung dieses Ergebnis gebracht hat, denn die Bevölkerung der Krim besteht zu fast 70 Prozent aus Russen, der Rest sind Ukrainer und ca 300.000 Tataren. Letztere haben die Abstimmung boykottiert also fallen diese Stimmen schonmal weg.

    Wie ich schon sagte, sind die Ukrainer nicht wirklich wohlhabend. Wenn die Krim zu Russland gehört, wird Russland viel Geld in die marode Wirtschaft dort stecken müssen, genauso währe das, wenn die Krim zur EU gehört. Und ich glaube auch, daß durchaus ein paar Ukrainer auch für Russland gestimmt haben, weil die sich erhoffen, daß es ihnen dort besser geht.

    Momentan macht die EU an die Ukraine wohl eher nur Versprechungen, um die Ukraine in die EU zu locken. Und es kann sich durchaus erweißen, daß die Versprechungen nur Versprechungen bleiben. Und um ehrlich zu sein, ich möchte als Steuerzahlerin nach Spanien, Italien, Griechenland und Zypern nicht noch ein Land, was wirklich pleite ist, mitfinanzieren. Oder wie siehst du das?

    Mittlerweile haben sich ja auch einige Melduhngen, die übereifrige Journalisten gemacht haben (siehe Massaker auf dem Maidan) nicht ganz als korrekt erwiesen. Es konnte der alten Regierung unter Janukowitsch (oder wieder auch immer geschrieben wird) nicht nachgewiesen werden, daß diese dieses Massaker angeordnet haben. Es können auch pro-russische oder pro-ukrainische Gruppierungen gehandelt haben, die selbständig ohne irgend einen Befehl von weiter oben einfach geschossen haben. Die Tage waren ja recht wirr in Kiew.

    Beitrag zuletzt geändert: 19.3.2014 21:16:10 von kalinawalsjakoff
  6. mein-wunschname

    mein-wunschname hat kostenlosen Webspace.

    Vieles von dem, was hier geschrieben wurde, entspricht im wesentlichen auch meinen Auffassungen.

    M.E. läuft sowohl in den westlichen Medien wie auch in den russischen zurzeit so eine Art (Vorkriegs-)Propaganda und da ist es bekanntlich noch schwerer, Lüge, Halbwahrheit und Wahrheit voneinander zu unterscheiden.

    Nehmen wir mal das Thema Völkerrecht, völkerrechtswidrig, dass jetzt aktuell gerade im Zusammenhang den aktuellen Ereignissen hin- und hergewendet wird. Waren denn die NATO-Luftangriffe auf Serbien oder der 2. Irakkrieg völkerrechtskonform oder sind es die gezielten Tötungen durch Drohnen?

    Noch etwas anderes fällt mir ein: Wir hatten mal einen BuPrä, der nahm kein Blatt vor den Mund und meinte:

    Meine Einschätzung ist aber, dass insgesamt wir auf dem Wege sind, doch auch in der Breite der Gesellschaft zu verstehen, dass ein Land unserer Größe mit dieser Außenhandelsorientierung und damit auch Außenhandelsabhängigkeit auch wissen muss, dass im Zweifel, im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege, zum Beispiel ganze regionale Instabilitäten zu verhindern, die mit Sicherheit dann auch auf unsere Chancen zurückschlagen negativ durch Handel, Arbeitsplätze und Einkommen. Alles das soll diskutiert werden und ich glaube, wir sind auf einem nicht so schlechten Weg.

    Zitiert nach http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-in-afghanistan-koehler-entfacht-neue-kriegsdebatte-a-696982.html

    Könnte doch auch glatt von Putin sein oder?
  7. davidmuc

    Co-Admin Kostenloser Webspace von davidmuc

    davidmuc hat kostenlosen Webspace.

    kalinawalsjakoff schrieb:
    Um ehrlich zu sein, ich bin der Meinung anstatt dauernd mit Sanktionen zu drohen (und diese auch durchzusetzen) sollte man warten, bis eine ordentlich gewählte Regierung in Kiew steht und sich dann mit allen Parteien zusammensetzen und das durch Gespräche lösen.


    Hi Kalina,

    prinzipiell hast du da Recht, aber Putin macht doch momentan genau das Gegenteil und annektiert, solange noch keine offizielle Regierung gewählt wurde, schnell noch ein bisschen Land...

    kalinawalsjakoff schrieb:
    Die Bürger der Krim wurden gefragt, ob sie denn nun zu Russland wolen oder nicht, denn die Ukraine ist massiv verschuldet. Die Bürger der Krim haben sich klar für das wohlhabendere Russland entschieden, also ist für mich das Referendum gültig.


    Naja, wenn man bedenkt, dass das Gebiet praktisch über Nacht besetzt wurde und die Wahlmethoden von Putin bekannt sind, kann ich mir durchaus vorstellen, dass da SEHR Vieles nicht mit rechten Dingen abgelaufen ist.


    Das Problem was ich sehe, ist einfach, dass die Russen nur sehr gefilterte Nachrichten erhalten und hier natürlich streng zensiert wird, so dass die sich sicher kaum ein objektives Bild der Lage gestalten können...

    Die andere Frage, die hier auch im Raum stand, ist natürlich, wie objektiv denn die westlichen Medien sind...





    Beitrag zuletzt geändert: 19.3.2014 22:45:26 von davidmuc
  8. kalinawalsjakoff

    Kostenloser Webspace von kalinawalsjakoff

    kalinawalsjakoff hat kostenlosen Webspace.

    Hi Elch,

    die westlichen Medien sind auch nicht sonderlich objektiv würde ich meinen. Und mir kommt es wirklich so vor, und ich verfolge diese ganze Sache auch schon sein geraumer Zeit, daß in den westlichen Medien auch nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Zumindestens wird gegen Putin ganz schön Stimmung gemacht. Wenn es denn so schlim währe, hätten auch in den Vereinigten Nationen die Chinesen gegen Putin gestimmt und als aufstrebende Wirtschaftsmacht sanktionen unterstützt. Aber das ist ausgeblieben. Nach fast 2 Monaten Konflikt hat sich Japan erst entschlossen mit gegen Putin in die Front zu ziehen.

    Vielleicht annektiert Putin schnell etwas Land. Aber dazu brauchte er doch nicht unbedingt dieses Referendum vom Wochenende. Das hätte er auch über die Bevölkerung weg entscheiden können. Nein ich bin auch nicht unbedingt für Putin. Ich habe im Fernsehen morgens bei der Tagesschau durchaus in der derzeitigen Regierung in Kiew Leute mit Hakenkreuz am Arm herumlaufen sehen, ob es einfach nur Abgeordnete oder Angestellte irgendeiner Partei waren, oder irgendwelche Leute, die dort das Sagen haben, weiß ich nicht. Aber glaub mir, so eine Regierung will ich nicht mit meinen Steuern noch helfen.

    Was Frau Timoschenko angeht, so wie sie sich im Fernsehn präsentiert hat (wirklich herumgeifernt und unsachlich), ist sie mir auf Anhieb unsympatisch. Volksvertreter sollten doch Sachlich bleiben. Weiterhin ist an der Tatsache, daß sie in 2008 ihre Ämter mißbraucht hat und später dann noch Gelder in Millionenhöhe veruntreut hat (Wikipedia und Spiegel als Quellen) tatsächlich was dran. Von daher halte ich die derzeitige Regierung in der Ukraine genauso wenig unterstützenzwert wie Putin.

    Gegen Putin spricht, daß er bis Mai, bis eine neue Regierung in der Ukraine gewählt ist, warten konnte, bis er die Krim in die Russische Föderation aufnimmt. Aber eine Weitere Tatsache ist, daß es in der Ukraine schon seit mindestens 2008 gährt und das Land in zwei Hälften gespalten ist. Nur ist in diesen Wochen der Konflikt hochgeschlagen.

    Beitrag zuletzt geändert: 19.3.2014 23:13:26 von kalinawalsjakoff
  9. davidmuc schrieb:

    Naja, wenn man bedenkt, dass das Gebiet praktisch über Nacht besetzt wurde und die Wahlmethoden von Putin bekannt sind, kann ich mir durchaus vorstellen, dass da SEHR Vieles nicht mit rechten Dingen abgelaufen ist.


    Das der Großteil der Bevölkerung der Krim sich zugehörig zu Russland fühlt ist aber nichts neues. Auch für den Westen nicht. Es gibt noch mehr Länder - ich glaube der ehemaligen SowjetUnion - die gerne zu Russland gehören würde, weil das Volk sich dadurch mehr verspricht.

    Die Frage ist allerdings auch noch; kann ein Volk einfach so durch Wahl bestimmen, zu welchem Land es in Zukunft gehört?

    davidmuc schrieb:
    Die andere Frage, die hier auch im Raum stand, ist natürlich, wie objektiv denn die westlichen Medien sind...


    Selbstverständlich nicht objektiv. Man kann auch in solchen Belangen nicht objektiv sein. Entweder man vertritt diese oder jene Meinung. Ich finde jedoch, dass der Weste es mit Russland nun mal gut lassen soll. Keine weiteren Provokationen, keine weiteren Sanktionen, damit es nich doch noch das große Feuerwerk von Europa und Russland zu 100Jahr Feier des 1. weltkrieges gibt (Postillon).
    Soweit würde es ohnehin nicht kommen. Der Westen hält sich berechtigterweise zurück. Man mischt sich ja nicht einmal in Syrien ein, wo es angebrachter wäre.

    Nichtsdestotrotz wird sich auch der Westen - denke ich - davor hüten wirklich von den Russen die Konten hier einzufrieren. Man muss sich dann die Frage stellen, ob der Westen damit leben könnte, wenn auch Russland die Konten einfrieren würde und ebenso den Import westlicher Produkte stoppen. Russland würde damit zwar die eigene Wirtschaft abschwächen (Alleine ein westlicher Importstop von Gas würde die wirtschaft um ca. 3% schwächen), aber Russland alleine könnte die Eurokrise wieder zurückholen.
    Ich denke, es geht mit dem Geplänkel und den Drohungen noch eine Weile weiter bis sich alles wieder beruhigt hat.


  10. kalinawalsjakoff

    Kostenloser Webspace von kalinawalsjakoff

    kalinawalsjakoff hat kostenlosen Webspace.

    Mittlerweile gibt es ja neue Meldungen aus der Ukraine: Der Chef eines Fernsehsenders wurde von rechtsgerichteten Regierungsfunktionären bzw der rechtsgerichten Partei Swoboda vor laufender Kamera verprügelt weil Putin im Fernsehen zu sehen war. Nun fühlt man sich im Kreml wieder in der Meinung bestätigt, daß in der Ukraine nur extremisten an der Macht sind.

    Ich denke soetwas bauscht sich natürlich auch hoch und bestärkt mich selbst in meiner Meinung, daß die EU und die USA zu schnell mit Hilfeversprechungen an die Ukraine herangehen. Wenn tatsächlich rechtsgerichtete Abgeordnete und Funktionäre in der ukrainischen Regierung sitzen und solche Aktionen durchziehen, dann finde ich, daß die Ukraine es nicht verdient hat der EU beizutreten. Rechtsextremismus ist mit der EU und den Werten dazu zu vereinbaren.

    Was nun im Ukrainischen Fernsehen über Putin gesagt wurde kann ich jetzt aus der aktuellen Lage nicht sagen. Aber ich denke ein Fernsehsender sollte natürlich so neutral wie möglich berichten und in dieser Lage eben Pro-Westliche und Pro-Russische Meinungen zulassen, sofern diese nicht zu extrem sind.

    Ob sich die genannten Parteimitglieder irgendwie in ihrer Ehre verletzt gefühlt haben kann ich nicht sagen.

    Beitrag zuletzt geändert: 20.3.2014 14:17:19 von kalinawalsjakoff
  11. sonok

    Moderator Kostenloser Webspace von sonok

    sonok hat kostenlosen Webspace.

    Na, daß die ubrainische Regierung eine Übergangsregierung ist stimmt wohl, und ich persönlich verstehe auch nicht so recht, warum die EU nun (bzw nicht erst seit heute, sozusagen) die Anbindung an Europa dermaßen stark vorantreibt.

    Was aber die Krim angeht, so ist der gesamte Vorgang dort ja unglaublich, wenn es nicht passiert wäre. Man kann sich Gründe suchen, die das Handeln Putins scheinbar rechtfertigen, aber das ist meiner Ansicht nach größtenteils Schöngerede der Situation.
    Zum Beispiel wird da mit historischen Argumenten herumgefuchtelt. Das dort die Bevölkerung überwiegend russisch sei. Im Radio habe ich gehört, daß die Bevölkerung dort so russenlastig ist, weil Stalin kräftige eethnische Säuberungen durchgeführt hatte. Was der eh fadenscheinigen Begründung aus historischer sicht ja mal ordentlich das Wasser abgräbt. Ganz abgesehen davon, daß diese "hat mal zu uns" - Gehört - Argumentation Tür und Tor für alle Nationen öffnet, irgendwelche Landteile einzunehmen, Selbst Alaska war afaik mal russisch ...

    Ich denke, es ist relativ egal, welche wirren Handlungen der kompletten REvoluton / Putsch vorausgingen, daß sich Rußland anmaßt, die Krim einzunehmen ist ein Desaster und ich halte in diesem Sinne Sanktionen für vollkommen gerechtfertigt und stimme sogar mit den östlichen EU-Staaten überein, daß sie ein bissl lasch sind zur Zeit. Mal ehrlich, 20 Leuten die Einreise zu verbieten und daß Sanktion zu nennen, da braucht sich niemand windern, daß man hinter der Hand über Europa kichert.
  12. kalinawalsjakoff

    Kostenloser Webspace von kalinawalsjakoff

    kalinawalsjakoff hat kostenlosen Webspace.

    sonok schrieb:
    Na, daß die ubrainische Regierung eine Übergangsregierung ist stimmt wohl, und ich persönlich verstehe auch nicht so recht, warum die EU nun (bzw nicht erst seit heute, sozusagen) die Anbindung an Europa dermaßen stark vorantreibt.

    Was aber die Krim angeht, so ist der gesamte Vorgang dort ja unglaublich, wenn es nicht passiert wäre. Man kann sich Gründe suchen, die das Handeln Putins scheinbar rechtfertigen, aber das ist meiner Ansicht nach größtenteils Schöngerede der Situation.
    Zum Beispiel wird da mit historischen Argumenten herumgefuchtelt. Das dort die Bevölkerung überwiegend russisch sei. Im Radio habe ich gehört, daß die Bevölkerung dort so russenlastig ist, weil Stalin kräftige eethnische Säuberungen durchgeführt hatte. Was der eh fadenscheinigen Begründung aus historischer sicht ja mal ordentlich das Wasser abgräbt. Ganz abgesehen davon, daß diese "hat mal zu uns" - Gehört - Argumentation Tür und Tor für alle Nationen öffnet, irgendwelche Landteile einzunehmen, Selbst Alaska war afaik mal russisch ...

    Ich denke, es ist relativ egal, welche wirren Handlungen der kompletten REvoluton / Putsch vorausgingen, daß sich Rußland anmaßt, die Krim einzunehmen ist ein Desaster und ich halte in diesem Sinne Sanktionen für vollkommen gerechtfertigt und stimme sogar mit den östlichen EU-Staaten überein, daß sie ein bissl lasch sind zur Zeit. Mal ehrlich, 20 Leuten die Einreise zu verbieten und daß Sanktion zu nennen, da braucht sich niemand windern, daß man hinter der Hand über Europa kichert.


    Sieh es beispielsweise mal aus Sicht der Amerikaner. Wird irgend ein Staat oder Landstrich, wo hauptsächlich Amerikaner neben ein paar anderen Minderheiten leben, von den USA eingegliedert, so ist das dann wohl voll korrekt? Sehe ich jedenfals nicht so. Nur weil Putin die Krimbevölkerung gefragt hat, ob sie zu Russland wollen und dann alles nötige in die Wege leitet, so ist das jedenfals nichts anderes als wenn es um einen Landstrich geht, wo Amerikaner leben.

    Was Sanktionen und Druck angeht, mit immer mehr Druck erzeugt man nur noch weiteren Druck und Gewalt führt zu weiterer Gewalt. Und ich kann auch historisch verstehen, daß ein Putin mit einer an die Macht geputschten rechts gerichteten Regierung nichts zu tun haben will. Das geht mir in Deutschland genauso.

    Im Endeffekt solln die Konfliktparteien sich auf ihre dicken Ärsche setzen und zwar irgendwo gemeinsam an einen Tisch und sich irgendwie einigen.

    Und steckt man Putin, Merkel oder Obama in einen Sack, verschnürt den und haut dreimal mit nem Knüppel drauf, erwitschts bestimmt den Richtigen und bringt ihn zur Vernunft.
  13. kalinawalsjakoff schrieb:
    Sieh es beispielsweise mal aus Sicht der Amerikaner. Wird irgend ein Staat oder Landstrich, wo hauptsächlich Amerikaner neben ein paar anderen Minderheiten leben, von den USA eingegliedert, so ist das dann wohl voll korrekt?

    Gibt es dafür ein Beispiel? Nein! Warum nicht? Aus gutem Grund. ergo: Dummer Vergleich!

    Wenn man mal ein wenig in die Geschichte der Krim schaut, ist die russische Mehrheit dort unter eventuell ganz anderer Sicht zu betrachten.Wie kommt sie da hin? Ein geographischer Bezug zu Russland ist primär nicht zu sehen. Die Russen sind deshalb dort in der Mehrheit, weil russische Umsiedlungspolitik der letzten 150 Jahre dafür gesorgt hat. Die Minderheit der Krimtataren ist nur deshalb so klein, weil ihnen, nach dem sie in stalinistischer Zeit zwangsumgesiedelt wurden, erst Ende Der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts eine Rücksiedlung auf die Krim erlaubt war.

    Ob das Referendum legitim war oder nicht, mag ich, mangels Kenntnis der ukrainischen Verfassung nicht zu beurteilen.

    Eines glaube ich aber gewiss: Diese, eventuell demokratische, Entscheidung der Zugehörigkeit, zu Russland war die letzte demokratische Entscheidung dieser Art, die die Bewohner der Krim treffen durften. Putin hat nicht umsonst in seiner Rede vor dem Kreml ein Zitat der Zarin Katharina II wiederholt. Sinngemäß: "Die Krim von nun an und für alle Zeiten russisch". Die FAZ zitiert ihn mit „Die Krim wird immer Teil Russlands bleiben“.
    Da ich der russischen Sprache nicht mächtig bin, kann ich natürlich nicht sagen, ob die Übersetzung korrekt ist. Widerspruch von Seiten der Russen, gegen dieses, auch in internationaler, deutschsprachiger Presse zu findendes Zitat, ist nicht zu finden.

    Egal, welcher Seite man glaubt, ist eines aber sicher: Die Interessen der Menschen dort interessieren die Politiker aller Seiten einen Dreck! Wichtig sind Wirtschaftliche, politische und militärische Interessen.


    Russland kann aus militärischer Sicht auf die Krim kaum verzichten. Daher ist mit einem Rückzug von russischer Seite kaum zu rechnen.

    "Der Westen" wird weiter; und das sicher noch lange; gegen diese faktische Annektion schimpfen. Ein großartiges Interesse, dagegen vorzugehen, hat niemand. Gerade die ehemaligen Ostblockstaaten in der EU habenein existentielles Interesse daran, weiter Handel mit Russland zu betreiben, da sie zum Teil 90% ihres Außenhandels dort abwickeln. Die Amerikaner haben genug eigene Probleme und wenig Chancen, einen aktiven Eingriff ins Geschehen bei ihrer Bevölkerung zu rechtfertigen. Selbst als Ablenkung von eigenen Problemen kommt die Krim gerade nicht passend.
    Den Ukrainern fehlt es ebenfalls an Mitteln und Möglichkeiten, ihre Interessen an der Krim durchzusetzen. Sie sind aber die einzigen, die einen wirklichen Schaden aus der Entwicklung zu tragen haben. völker- und seerechtlich haben sie einen entscheidenden Teil ihres Zugangs zum schwarzen Meer verloren. Nicht nur militärisch, sondern auch wirtschaftlich ein nachhaltiges Problem.

    Fakt ist, es wird viel geschimpft und wenig gehandelt. Die Krim ist faktisch russisch und wird es wohl auch bleiben. Putin ist abgezockter Taktiker/Stratege und wird aus seinem Handeln langfristig mehr Vorteile als Nachteile ziehen. Egal, was wir als Aussenstehende davon halten. Bleibt nur eines, nämlich den Bewohnern der Krim zu wünschen, daß sie nicht doch aufs falsche Pferd gesetzt haben.




    Beitrag zuletzt geändert: 21.3.2014 2:12:32 von fatfreddy
  14. Das der Großteil der Bevölkerung der Krim sich zugehörig zu Russland fühlt ist aber nichts neues.

    Zu dieser (putinschen) Behauptung passt allerdings nicht, dass sich die Krim zuletzt 1991 bei vergleichsweise (im Gegensatz zu denen von Putin) relativ freien Wahlen mit 90.3 % für eine Unabhängigkeit ausgesprochen hat.
  15. tengwar schrieb:
    Das der Großteil der Bevölkerung der Krim sich zugehörig zu Russland fühlt ist aber nichts neues.

    Zu dieser (putinschen) Behauptung passt allerdings nicht, dass sich die Krim zuletzt 1991 bei vergleichsweise (im Gegensatz zu denen von Putin) relativ freien Wahlen mit 90.3 % für eine Unabhängigkeit ausgesprochen hat.


    Als erstes Mal: deine Zahlen, die dein Argument stützen, sind schlichtweg falsch. Das kommt davon, wenn man schnell googelt und ohne den Kontext zu lesen Zahlen als Grundlage für das Argument nimmt. Auf der Krim war es knapp über die Hälfte, die für die Unabhängigkeit stimmten.
    Deine 90,3% bezieht sich auf die komplette Bevölkerung der Ukraine.

    Der Wunsch zur Unabhängigkeit hatte wirtschaftliche/politische Gründe nach dem Augustputsch in Moskau
    Die Krim ist schon immer in der Geschichte sehr Meinungsoffen gewesen (um es mal freundlich auszudrücken.)
  16. Sorry, ich hatte nicht sorgfältig nachgeschaut. Du hast selbstverständlich recht, dass ich die falsche Zahl gepostet habe.

    Es gab 1991 zwei verschiedene Abstimmungen auf der Krim. Bei der Abstimmung vom 20. Januar 1991 ging es um die Frage, ob die Krim wieder eine eigenständige Sowjetrepublik werden sollte (siehe Crimean sovereignty referendum, 1991). Dies wurde von 94.30 % befürwortet. Am 1. Dezember 1991 fand das Referendum über die Unabhängigkeit der Ukraine statt. Es wurde auf der Krim von 54 % befürwortet.

    Die Krim hat von 1783 bis 1917 zu Russland gehört und nach der Deportierung der Krimtataren von 1945 bzw. 1946 bis 1954 zur russischen Sowjetrepublik – insgesamt deutlich weniger lange als etwa Teile der Ostukraine oder des Baltikums, wo ebenfalls zahlreiche russischsprachige Menschen leben.

    Beitrag zuletzt geändert: 3.5.2014 17:19:37 von tengwar
  17. Diskutiere mit und stelle Fragen: Jetzt kostenlos anmelden!

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