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Poesie mit Reimen oder nicht ?

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  1. Autor dieses Themas

    bulking-up

    bulking-up hat kostenlosen Webspace.

    Mir ist auf gefallen das der eine oder andere das meste ohne Reime schreibt.

    Aus welchem Grund ist das so ?

    Ich wenn schreibe schreibe alles mit Reimen, weil ich finde das gehört einach zusammen.
    Will auch niemanden zu nahe treten, aber ich finde das Verse ohne Reim irgendwie keine Verse sind.

    Oder mach ich mir das alles umstandshalber schwerer als ich sollte ?

    LG
    bulking-up
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  3. sonok

    Moderator Kostenloser Webspace von sonok

    sonok hat kostenlosen Webspace.

    Naja, da kann man nicht nach Gründen fragen, daß ist ja künstlerische Freiheit.
    Ich glaube, wenn man damit nichts anfangen kann macht man das so wie in der restlichen Kunstwelt - man nickt wissend ...

    Ich halte nicht viel von Poesie, aber insgesamt habe ich schon den Eindruck, das es dabei mehr um den Inhalt gehen sollte als um die Form (abgesehen natürlich von den Formgedichten oder wie die sich nennen) - anders gesagt sollte Poesie nicht daran festgemacht sein, wie sie gemacht ist, sondern was sie transportiert.

    Beitrag zuletzt geändert: 23.1.2010 10:40:19 von sonok
  4. Autor dieses Themas

    bulking-up

    bulking-up hat kostenlosen Webspace.

    Indirekt ja,
    aber ch sehe das etwas anders.
    Versuche das mal in einem Beispiel zu verdeutlichen.
    Wenn die Aufmachung nicht relevant wäre, dann würden wir keine aufwendig Produzierten Werbespots in den öffentlichen Fernsehsendern sehen, sondern nur eine einfache Einblendung für 30sec wie eine Diaprojektion.
  5. Reime sind eine Möglichkeit der Sprache eine klangliche Form zu geben.
    Das Metrum gehört auch dazu. Es gibt aber in der konkreten Poesie auch ganz andere Möglichkeiten eine sehr strenge und konsequente Form aus Klang und Inhalt zu entwerfen.
    Ernst Jandl ist ebenfalls ein Genie in der "Verdichtung" von Wort, Bedeutung und Klang auch wenn der oft gerade die Verfremdung von Worten nutzt um auf der Ebene des Wortklanges neue Formbezüge zu bekommen.
    Ich denke Reime überzeugen, wenn sie als Spiel deutlich werden, das kann bei Goehte ebenso klappen wie in irgend einem Rap. Reime aus Gewohnheit, weil man meint, dass damit alles gleich ein "Gedicht" sei, könnten manchmal gerade da interessant werden, wo die all zu brav befolgte Regel einmal gebrochen wird.
    Also imho: nimm es als Spiel, solange es Spaß macht, ist es gut.
    Gruß
    fh
  6. Meiner Meinung ist der Endreim nur eine Möglichkeit, ein Spezialfall dafür, eine regelmäßige Struktur in ein Gedicht zu bringen.

    Es gibt aber noch mehr Möglichkeiten:

    1. Neben dem Endreim gibt es auch noch den Stabreim (auch Alliteration genannt). Beispiel im Hildebrandslied (althochdeutsch): "Welaga nu, waltant got". Ich selbst habe einmal einen Text geschrieben, in dem jedes Wort mit dem Phonem /f/ beginnt (also mit den Graphemen [f], [v] oder der Graphemfolge [ph] – Vergleiche auch Heinz Erhards Sketch, in dem jedes Wort mit [g] beginnt.

    2. Die klassische Poesie (lateinisch, griechisch) kennt überhaupt keinen Endreim, sondern nur Versmaße (am bekanntesten ist hier der Hexameter) Weltweit ist die Vielfalt an Versmaßen unüberschaubar, darum will ich hier gar nichts weiter darüber sagen (ich bin auch kein Experte)

    3. Dann gibt es noch die Silbenzählung (genau genommen: Morenzählung) - am bekanntesten ist hier der japanische Haiku, der grundsätzlich das Schema 5-7-5 hat, d.h. das Gedicht hat drei Zeilen, von denen die erste 5 Moren, die zweite 7 und die letzte wieder 5 Moren hat. Im Deutschen ist ein Haiku immer 17-silbig (weil es im Deutschen keine Morenzählung gibt), aber ein japanischer Haiku kann auch durchaus weniger als 17 Silben haben, da einige Silben als zwei Moren zählen.

    4. Etwas exotischer ist die Möglichkeit, in einem Text nur einen einzigen Vokal zu verwenden – Ottos Mops von Ernst Jandl ist ein Beispiel (ich selbst habe eine ganze Serie solcher Texte geschrieben)

    5. Zu guter Letzt fällt mir noch die Idee ein, Texte in Palindromform zu schreiben – ich verweise hier auf „Kopfnuss – Januskopf“ von Oskar Pastior.

    Zusammengefasst – der eigentliche Endreim ist nur eine Möglichkeit der lyrischen Strukturierung, andere Formen sind m. E. aber gleichwertig
  7. Frag mal den einen oder anderen MC, was die Reime sollen.
    Das hat sich eigentlich in den letzten Jahrhunderten nicht wirklich geändert.
    Es gibt nur unterschiedlich musikalisch, rhythmisch begabte Autoren und wem andere Dinge wichtiger sind, denkt einfach nicht so sehr daran welchen Unterschied ein Text macht der zur Musik wird.

    gruß
    sf-media
  8. Ich geh' mal ganz kurz auf dieses Thema ein.

    Von wegen "immer mit Reimen" : Käse. Reim-dich-oder-ich-fress-dich ist seit vielen Jahren total aus der Mode. Wenn sich's anbietet, klar, gerne. Aber Reime als "must-have" für Poesie sind eben seit Jahren so nicht mehr angesagt.
    Freies Schreiben ist das was derzeit angesagt ist.
    Erwähntes Schreiben mit festem Versmaß ist eine schöne Möglichkeit, dass poetische Texte dennoch eben dieses gewisse rhythmische haben. Aber letzlich finde ich selbst - wer dichtet sollte dichten weil er dichtet, und nicht weil es sich reimen soll oder sonstwas. Es geht darum was man ausdrücken will.

    Just my 2 cents ;)
  9. Hier schrieb einer, dass der Inhalt für Gedichte wichtig sei, nicht die Form.
    Dabei ist gerade die Form von besonderer Bedeutung, denn sie macht Poesie überhaupt aus.
    Ich meine, wer von euch hört ein Lied hauptsächlich wegen seines Textes. Natürlich kann man den Text toll finden, wenn die Musik jedoch nicht dem Geschmack entspricht, kann der Text noch so toll sein, das Lied hört man sich nicht mehr an.
    So in etwa ist es auch mit Gedichten.

    "Die Zeit" veröffentlicht jede Woche eines in ihrem Kulturteil. Meistens lese ich darüber weg, weil ich die Form schon zu merkwürdig finde (man ist ja verwöhnt vom Deutschunterricht). Manchmal aber sind da so geniale Dinge bei. Vier Zeilen, sehr einfache Message, aber durch seine Form genial.
  10. b******r


    http://de.wikipedia.org/wiki/Poesie:
    Das Wort Poesie (von gr. ποίησις poiesis, „Erschaffung“) bezeichnet erstens einen Textbereich, dessen Produktion traditionell nach den poetischen Gattungen geteilt wird. Nach Aristotelischer Poetik (so das Wort für die Theorie der Poesie) sind dies Drama, Epos und kleinere lyrische Gattungen. Hier wird heute im deutschen seit dem 19. Jahrhundert eher von Literatur und literarischen Gattungen gesprochen. Allenfalls kurze Gedichte behielten (etwa mit dem Poesiealbum) im Deutschen das Wort. [...]

    Also hat Poesie nicht unbedingt was mit reimen zu tun ;)

  11. h******n

    Der Reim ist nur ein Stilmittel unter vielen...
    Musik besteht ja auch nicht nur aus Melodie, sondern es kommen noch Rhythmus, Tempo, etc pp. hinzu. Was der Künstler jeweils für sein Werk einsetzen mag, bleibt ihm überlassen.
  12. sonok schrieb:
    Naja, da kann man nicht nach Gründen fragen, daß ist ja künstlerische Freiheit.



    Genau, denn es muss sich ja nicht immer Reimen. Für die die im Deutschunterricht 9. Klasse ein wenig aufgepasst haben, es gibt viele Arten von Gedichten und viele Elemente. Das müssen dabei nicht immer Reime sein.
  13. also für mich gehören Reime und Poesie untrennbar zusammen ^^
  14. Ich persönlich finde es mit Reimen schöner - allerdings mit dezenten Reimen, es soll sich nicht jede Zeile auf 'ne andere reimen.
  15. Diskutiere mit und stelle Fragen: Jetzt kostenlos anmelden!

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