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"Einzigst"

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  1. Autor dieses Themas

    nikic

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    Moinmoin,

    wir sollen in Deutsch einen Text über Fallen der deutschen Sprache verfassen. Ich habe mir das Wort "einzigst" ausgesucht, da ich es anfangs für das einfachste hielt. "Einzig" kann man halt nicht steigern, braucht man doch garnicht erst diskutieren.

    Als ich dann aber im Internet ein wenig zu diesem Thema gestöbert habe, bin ich mehrfach auf die Behauptung gestoßen, dass "einzigst" ein Elativ sei.

    Eine weitere Annahme wäre, dass man es als ein Stilmittel, eine Hyperbel ansieht. So wie man im Englischen auch "goodest" oder "badest" als Hyperbeln verwendet.

    Was sagt ihr dazu?!?

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    Einzigst ist falsch!
    81,25 % (13 Stimmen)
    Einzigst ist ein Elativ
    6,25 % (1 Stimme)
    Einzigst ist eine Hyperbel
    12,5 % (2 Stimmen)
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  3. vampiresilence

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    vampiresilence hat kostenlosen Webspace.

    Einzigst ist genau so ein Wort wie "garnicht", oder das "allerkleinste". Es hat keine sprachliche Notwendigkeit, da es objektiv gesehen die Kernaussage in nichten verändert. Vom echten Sprachgebrauch her haben all diese Begriffe aber sehr wohl eine Bedeutung. Es soll eben eine Übersteigerung der letzte Aussage im Kontext hergestellt werden, also das bisher gesagte übertrumpfen, teilweise auch um einen humorösen Effekt zu erzielen.

    Liebe Grüße
    - VampireSilence

    Beitrag zuletzt geändert: 29.4.2009 20:29:56 von vampiresilence
  4. w******s

    Als ich deinen Post gelesen hatte, hab ich mir erst mal den Duden geschnappt um das zu überprüfen. Ich weiß nicht warum, aber ich habe das Gefühl, ich hätte die falsche Form schon oft gehört und würde sie vllt. auch selbst schon einmal genutzt haben. Wie dem auch sei, jetzt weiß ich auf jeden Fall, dass es falsch ist. Das einzig richtige einzig.
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass es ein Elativ oder eine Hyperbel ist. Meine These wäre da eher ein falscher Sprachgebrauch. Ziemlich oft wird das allein schon durch den Dialekt getan, welcher vor grammatikalischen Fehlern nur so strotzt. Wenn man nämlich darüber nachdenkt, ist es klar, dass "einzig" nicht zu steigern ist. Dass die deutsche Sprache nicht so einfach ist, sollte jedem klar sein. Dazu gibt es ja dann auch Belege wie "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" oder einige Berichte vom Zwiebelfisch.
  5. kaetzle7

    Moderator Kostenloser Webspace von kaetzle7

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    In meinem Duden gibt es für "einzig" sogar extra einen roten Kasten. Darin steht ganz oben:

    "einzig" darf nicht gesteigert werden:
    - er war mein einziger (nicht einzigster) Freund


    Tja, damit sollte eigentlich alles klar sein...

    [klugscheiß]
    @vampiresilence: Gar nicht wird gar nicht zusammen geschrieben :biggrin:
    [/klugscheiß]

    Beitrag zuletzt geändert: 29.4.2009 21:24:10 von kaetzle7
  6. Autor dieses Themas

    nikic

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    Naja, die Aussage, dass es doch klar sei, dass "einzig" nicht steigerbar ist, ist recht gefährlich. Hier scheint es ja auch noch recht klar zu sein. Aber zum Beispiel lassen sich viele Farben Steigern. Bei weiß, weißer, am weißesten ist das noch einigermaßen logisch. Aber ist nun hell- oder dunkelblau bläuer?
  7. kaetzle7

    Moderator Kostenloser Webspace von kaetzle7

    kaetzle7 hat kostenlosen Webspace.

    Klar kannst du jetzt anfangen den Duden der deutschen Rechtschreibung anzuzweifeln. So weit ich allerdings weiß, ist das, was darin geschrieben ist auch allgemein gültig. :wink:
  8. Autor dieses Themas

    nikic

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    Nun, ich könnte genauso gut sagen: Willst du etwa Goethe anzweifeln?
    Der hat das Wort in einem Gedicht verwendet (sogar sehr geziehlt zwei Mal hintereinander).

    Aber wie ich sehe istz die Mehrheit dagenen :D
  9. nikic schrieb:
    Nun, ich könnte genauso gut sagen: Willst du etwa Goethe anzweifeln?
    Der hat das Wort in einem Gedicht verwendet (sogar sehr geziehlt zwei Mal hintereinander).

    Goethe ist auf jeden Fall eine weniger zuverlässige Quelle für Rechtschreibungsfragen als der Duden. :wink:
    Zudem ist ja Goethes Stil ganz und gar nicht kritikfrei, gerade wegen solcher Wortkonstruktionen.

    Also grammatikalisch auf jeden Fall falsch.
  10. b******r

    Einzig sagt es doch schon - wenn etwas "Einzigartig" ist, ist keine Steigerung möglich.
    Sonst wäre es nicht "einzig", oder?
  11. Man sollte auf jeden Fall differenzieren, wo man das Wort verwenden darf und wo nicht.

    Goethe durfte selbstverständlich. Zum einen war es vielleicht zu seiner Zeit üblich, „einzigst“ zu verwenden und falls nicht, bleibt immer noch die künstlerische Freiheit. Die Sprache und deren Gebrauch verändert sich ja bekanntlich mit den Jahren. Im einem Gedicht darf ich das Wort aber auch heutzutage ohne jede Scheu schreiben (denn die künstlerische Freiheit hat sich zum Glück über alle Zeiten erhalten). In der Lyrik sind sogar Wortneuschöpfungen (z.B. „einzigstvoll“ möglich).

    Im Dialekt ist dieser Wortgebrauch ebenfalls kein Problem, sofern er üblich ist. Einzig in offiziellen Schreiben (z.B. Bewerbungsschreiben) sollte man vermutlich davon absehen, um nicht den Eindruck zu erwecken, man setze sich bewusst oder unbewusst über allgemeine Standards hinweg.

    Sprache hat nur ein klein wenig mit Logik zu tun und ein Löwenanteil entfällt vermutlich schlicht auf den Sprachgebrauch als solchen. Wenn „einzigst“ populär und damit ein fester Begriff innerhalb der deutschen Sprache wird, taucht er frührer oder später auch im Duden auf (und wird dann sozusagen offiziell anerkannt). Logik hin oder her. Goethe wiederum hätte vermutlich nicht schlecht über „Alcopops“ gestaunt, und die sind ja neuerdings auch im Duden vertreten.

    (Begriffszuordnungen wie „Elativ“ oder „Hyperbel“ kommen bei „einzigst“ nur dann in Frage, wenn man das Wort als solches akzeptiert und diese Akzeptanz existiert wohl derzeit allenfalls in der Poesie. Im „offiziellen“ Sprachgebrauch gibt es das Wort nicht und deshalb kann es auch keine Hyperbel sein)
  12. Autor dieses Themas

    nikic

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    nikic hat kostenlosen Webspace.

    Okey, danke für eure Antworten. Scheint ziehmlich eindeutig zu sein.

    Aber noch eine Frage:
    Begriffszuordnungen wie „Elativ“ oder „Hyperbel“ kommen bei „einzigst“ nur dann in Frage, wenn man das Wort als solches akzeptiert und diese Akzeptanz existiert wohl derzeit allenfalls in der Poesie. Im „offiziellen“ Sprachgebrauch gibt es das Wort nicht und deshalb kann es auch keine Hyperbel sein

    Das würde ich nicht so sagen. Eine Hyperbel kann doch ein Neologismus sein. Und "einzigst" ist ja nichtmal ein Neologismus, sondern nur ein Hyperlativ. Also wüsste ich nichts dagegen zu sagen es als stylistisches Mittel, eine ironische Hyperbel, zu verwenden...
    Elativ: Warum sollte es so sein? Das Wort "einzig" gibt es. Und ich meinte jetzt, dass man "einzigst" als ein Elativ von "einzig" ansehen kann...
  13. nikic schrieb:
    Das würde ich nicht so sagen. Eine Hyperbel kann doch ein Neologismus sein.


    Ja.

    nikic schrieb:
    Und "einzigst" ist ja nichtmal ein Neologismus, sondern nur ein Hyperlativ.


    Ja, kann man so sehen ...

    nikic schrieb:
    Also wüsste ich nichts dagegen zu sagen es als stylistisches Mittel, eine ironische Hyperbel, zu verwenden...


    Ich auch nicht. In der Poesie sind alle möglichen Stilmittel „erlaubt“. Der Duden kann mit der Poesie oder dem Sprachgebrauch als solchem nicht mithalten. Ich meine aber, dass der „amtliche Schriftverkehr“, der „offizielle Sprachgebrauch“ oder wie immer man das nennen will, diese Freiheiten nicht besitzt und wenn der Duden „einzigst“ als falsch deklariert, dann handelt es sich innerhalb dieser Grenzen um einen falschen Wortgebrauch und keine ironische Hyperbel, denn ich kann innerhalb dieser Grenzen ein falsches Wort nicht legitimieren, indem ich es zum Stilmittel erkläre.

    Aus dieser Sichtweise betrachte ich das Ganze (und kann mich selbstverständlich auch irren).

    nikic schrieb:
    Elativ: Warum sollte es so sein? Das Wort "einzig" gibt es. Und ich meinte jetzt, dass man "einzigst" als ein Elativ von "einzig" ansehen kann...


    Ja, kann man. Ich kann höchst bessere und überaus genaue und vor allem urneue Mittel einsetzen (sofern ich sie finde), um einen künstlerischen Effekt zu erzielen. Innerhalb dieser „künstlerischen Freiheit“ kann ich „einzigst“ als Elativ von „einzig“ sehen. Dagegen habe ich nichts einzuwenden. Was ich jedoch meinte: Ich kann „einzigst“ nicht verteidigen, wenn ich es in einem Bewerbungsschreiben verwendet habe. Es wurde ein Wort benutzt, das laut Duden im offiziellen Sprachgebrauch falsch ist. Diese Wort existiert nicht. Punkt.
  14. klausur-aufgaben

    klausur-aufgaben hat kostenlosen Webspace.

    "einzigst" ist hundert pro Dialekt.
  15. Auf der folgenden Seite gibt's eine Sammlung weiterer Stilblüten zu dem Thema: http://www.einzigste.info
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