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Neue Gedanken zur Todesstrafe

lima-cityForumSonstigesOff-Topic

  1. s********s

    kalinawalsjakoff schrieb:
    Was ich von der Todesstrafe halte? Naja im Normalfall eigentlich nichts. Der Tod ist eine Strafe aus der der Täter nicht wirklich was lernt. Würde eher aus der JVA wieder wie früher Zuchthäuser machen, wo die Täter wie Vergwaltiger und Kinderschänder mitkriegen, was sie eigentlich angerichtet haben.

    Vielleicht nicht Zuchthaus, aber ich würde die Leuts die irgend ein schweres verbrechen begehen wirklich hart arbeiten, sie dadurch selbst ein leben lang erniedrigen, damit sie spürn wie es ist, was ein kind durch den Mißbrauch fühlt.


    Der Beitrag trifft es, würde ich sagen. (Achtung: meine persönliche Meinung) ;)
    In diversen GUS-Ländern ist es so, dass die Vergewaltiger und Kinderschänder mit den "normalen" Häftlingen zusammen in einem Knast absitzen. Wird nun durch die Häftlinge festgestellt, dass es sich bei dem einen oder anderen um einen perversen handelt, haben diese "Perversen" im Knast schon mal ganz schlechte Karten. Das Ganze reguliert sich autak, wenn man so will. Die Kinderschänder und Vergewaltiger werden genauso im Knast missbraucht, und manchmal auch fast getötet, wie sie es eigentlich mal jemand anderem zugefügt haben. Selbst unter den Knackis gibt es eine gewisse Grenze, die nicht überschritten werden darf. Das ist eine, ich sage mal, "saubere Lösung". Die die nun da landen, werden nichtmal von Seinesgleichen akzeptiert. In dem Moment wo jemand einen Vergewaltiger prügelt, ist es nicht der Staat. Und die Knackis die solche Taten im Knast an solchen "Perversen" ausüben, wurden ja schon bestraft, und sind damit auch nicht wirklich ungeschoren davon gekommen.

    Grundsätzlich kann ich mich schwer zur Todesstrafe äußern. Einerseits haben es die Täter regelrecht verdient, aber andererseits macht es den Staat und damit die höchste Instanz nicht besser.
    Besser noch: Deine Eltern rauchen, und sagen dir permanent, du sollst nicht rauchen. Kommt das glaubwürdig rüber? In meinen Augen nicht.

    Zum Thema Angehörige haben die Wahl denjenigen Täter zu töten fällt mir nur der Spruch ein: "Blut ist dicker als Wasser." Somit ist wohl klar, wie die meisten darauf reagieren würden. Keiner würde seine Angehörigen umbringen, auch wenn schlechte Verhältnisse in der Familie geherrscht haben.
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  3. Das Problem bei David`s Theorie ist folgendes:
    Angenommen es existiert eine Familie mit drei Kindern.
    Kind a und b mögen sich sehr, aber Kind c wird gehasst.
    Nun bringt Kind a das Kind c um. Kind b darf nun die Todesstrafe vollstrecken, was es natürlich nicht tut, da es selbst Kind c umbringen woltle, um z.B. seinen Erbteil zu vergrößern etc.

    Hierfür bräuchte man nun tausende extra regeln und das ganze wird sehr inkonsistent.
    => leider nicht zu gebrauchen

    Zum Thema an sich bin ich auch gespaltener Meinung.
    Ich habe ein Problem damit, dass es möglich ist unschuldige Menschen mit der Todesstrafe zu versehen.
    Die Todesstrafe ist nämlich eine zeitig gesehen sehr kurze Bestrafung, die endgültig ist und nicht wieder aufgehoben werden kann.

    Anderseits bin ich der Meinung, dass ein Täter exakt das widerfahren sollte, was er seinem Opfer angetan hat.
  4. Autor dieses Themas

    davidmuc

    Co-Admin Kostenloser Webspace von davidmuc

    davidmuc hat kostenlosen Webspace.

    sovietcars schrieb:
    Zum Thema Angehörige haben die Wahl denjenigen Täter zu töten fällt mir nur der Spruch ein: "Blut ist dicker als Wasser." Somit ist wohl klar, wie die meisten darauf reagieren würden. Keiner würde seine Angehörigen umbringen, auch wenn schlechte Verhältnisse in der Familie geherrscht haben.


    davidmuc schrieb:
    mit "Angehörige" meine ich selbstverständlich die Angehörigen des Opfers. Mit "Verurteilte" denjenigen, der das Opfer umgebracht hat. Hoffe das ist jetzt klar.

    :holy: Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.

    lucas9991 schrieb:
    Das Problem bei David`s Theorie ist folgendes:
    Angenommen es existiert eine Familie mit drei Kindern.
    Kind a und b mögen sich sehr, aber Kind c wird gehasst.
    Nun bringt Kind a das Kind c um. Kind b darf nun die Todesstrafe vollstrecken, was es natürlich nicht tut, da es selbst Kind c umbringen woltle, um z.B. seinen Erbteil zu vergrößern etc.

    Hierfür bräuchte man nun tausende extra regeln und das ganze wird sehr inkonsistent.
    => leider nicht zu gebrauchen

    Die Müllabfuhr darf auch entgegen der Einbahnstrassen fahren, Krankenwagen fürfen über rote Ampeln fahren und Polizeiautos dürfen im absoluten Halteverbot parken. Sollen wir deswegen die StvO abschaffen?
    Keine Regel ohne Ausnahme.
  5. s********s

    Hoppla... sorry Davidmuc. Das hab ich wohl nicht so gelesen, wie es da stand. ;)
  6. Was würdest DU wohl mit jemandem machen, der deinem Kind Schmerzen zufügt oder absichtlich tötet?


    Ganz Ehrlich?
    Ich weiß es nicht...

    Ich weiß nur eines: Wenn ich ihn umbringen würde, würde mir das mein Kind auch nicht zurück bringen...
    Und ich hätte nur noch mehr Leid:
    1) Mein Kind ist tot
    2) Ich bin ein Mörder... brauch ich das? Nein.

    Das ist allerdings nur meine Sicht, weil ich darüber stehe - ich habe kein ermordetes Kind... das macht es natürlich einfacher.

    Aber vil. solltest du deine Frage anders formulieren.
    Statt: Was würdest du tun, wenn dein Kind ermordet wird?
    Vil. Besser: Was wären die Konsequenzen, wenn du den Mörder deines Kindes umgebracht hast? (Und ich meine jetzt nicht, dass man ins Gefängnis wandert, sondern dass es "legal" passiert.)

    lg
    Sincer

    //Edit:
    Vielleicht nicht Zuchthaus, aber ich würde die Leuts die irgend ein schweres verbrechen begehen wirklich hart arbeiten, sie dadurch selbst ein leben lang erniedrigen, damit sie spürn wie es ist, was ein kind durch den Mißbrauch fühlt.

    Das erinnert mich an Clockwork Orange (Buch / Film)
    Und was ich dazu schreiben wollte, ist mir gerade entfallen... Wenns mir einfällt, melde ich mich :/

    Beitrag zuletzt geändert: 15.1.2009 21:55:11 von sincer
  7. Die Debatte um die Todesstrafe wird in Europa leider genauso naiv geführt wie in den Vereinigten Staaten. Nur eben aus dem anderen Blickwinkel des pazifistischen Idealisten, der nur deshalb pazifistischer Idealist ist, weil es alle anderen auch sind und er nie eine andere Sicht der Dinge gelernt hat (wie auch unsere amerikanischen Freunde auf der anderen Seite des Atlantiks auch).

    Rein sachlich betrachtet gibt es keine wirklich guten sachlichen Argumente für und gegen die Todesstrafe.

    In den meisten westlichen Demokratien ist die Verfassung das höchste Recht von dem sich alle Gesetze und Verordnungen ableiten lassen und müssen. Eine der zentralen Fragen der Rechtsphilosophie lauten daher "Was ist eigentlich das übergeordnete Recht von dem sich die Verfassung ableitet?". Die Antwort darauf ist mehr eine schwammige idealistische Vorstellung, die je nach Zeit und Denkrichtung anders beantwortet wurde. Der Klerus würde von "göttlichem Recht" sprechen, Humanisten und Philosophen sprachen eher von einer Art "Naturrecht". Letzteres kam ohne religiöse Gottheit aus, aber auch das Weltbild der Aufklärung wurde von der Vorstellung beeinflusst, dass eine Ordnung existiert, die größer als der Mensch und seine Gesellschaft sei. Bis heute.

    Man muss bei dieser Diskussion zunächst einmal begreifen, dass ein Teil unserer Rechtsnormen aus Regeln und moralischen Vorstellungen besteht, die rational betrachtet Produkt unserer Religion, Kultur und Gewohnheiten, Erbe unserer Philosophen und Denker und nicht zuletzt Konsequenz aus unserer Geschichte ist. Diese Regeln sind allerdings nicht in Stein gemeißelt.

    Ein Musterbeispiel für objektiv sinnvolles Recht wären die biblischen Gebote "Du sollst nicht stehlen" und "Du sollst nicht töten". Die Sinnhaftigkeit dieser Regeln ist spieltheoretisch erklärbar und für jedermann unmittelbar einleuchtend. Ein gesellschaftlicher Zustand in dem diese Regeln nicht mehr gelten ist für alle Beteiligten unerträglich, denn egal wie stark er als einzelner ist, er müsste dennoch ständig fürchten einem Raubmord zum Opfer zu fallen. Ein ordentliches Leben und Wirtschaften ist so völlig unmöglich und der einzige Ausweg daraus ist, sich mit anderen zu einer Gruppe zusammenzuschließen, in der diese Gebote befolgt und das Zuwiderhandeln bestraft werden. In der entsprechenden Größenordnung ist das dann ein Staat.

    Dass der einzelne seine Mitmenschen nicht einfach töten oder bestehlen soll, ist also für jeden Menschen einleuchtend und diese Rechtspraxis gilt auch so in jedem Land dieser Erde. Weitaus komplizierter wird es wenn man nun die Rolle des Staates miteinbezieht. Darf der Staat töten? Darf der Staat stehlen?

    Nun, offensichtlich darf der Staat mir per Gesetz ohne konkrete Gegenleistung Geld wegnehmen. Das nennt er dann Steuern. Er kann auch, wie von vielen linken Politikern gerne gefordert, den Reichen sowohl absolut als auch prozentual noch mehr wegnehmen, weit mehr als sie jemals an Gegenleistungen (Sicherheit, Infrastruktur, Bildung, soziale Sicherung, etc) zurückbekommen würden. Dafür hätte er ebenfalls eine Gesetzesgrundlage ("Eigentum verpflichtet") . Er darf mir, soweit es erforderlich ist, die meisten meiner Grundrechte einschränken, wie etwa mich meiner Freiheit berauben, wenn ich gegen irgendein Gesetz verstoßen und zu Haft verurteilt wurde. Wir halten also fest: Der Staat ist nicht mit einer natürlichen Person vergleichbar, sondern ist - v.a. auf der Ebene der Strafjustiz - eine neutrale Instanz, die auf hoheitlicher Ebene mit dem Bürger interagiert. Auch die Notwendigkeit dieser Tatsache dürfte für jeden sofort einleuchtend sein.

    Kommen wir aber zum wirklichen Knackpunkt und Kern dieses Threads: Darf der Staat töten? Geht es um die Verteidigung darf er es, bestes Beispiel sei das Militär. In der Justiz ist es ihm nach der derzeitigen Rechtslage nicht erlaubt. Aber warum? Genau hier hört es auf mit der über jede Kultur hindurch einleuchtenden Notwendigkeit. Der Europäer scheint die offensichtlich christlich inspirierte Vorstellung zu hegen, dass menschliches Leben heilig ist und dass keiner über Leben und Tod eines anderen Menschen entscheiden sollte. Das sind freilich Gedanken, die keiner objektiven Betrachtung, sondern allein der Kultur und vorherrschenden gesellschaftlichen Meinung entspricht. Und die kann sich auch ziemlich schnell wieder ändern.

    Meine persönliche Tendenz geht daher eher in Richtung pro Todesstrafe. Wer ein entsprechend schweres Verbrechen begangen hat, hat für mich sein grundgesetzlich garantiertes Recht auf Leben verwirkt. Für eine Gesellschaft gibt es keinen sachlichen Grund diese Form der Strafe auszuschließen und als Angehöriger eines brutal ermordeten Angehörigen würde ich deren Anwendung begrüßen.

    Achja, noch ein paar Kommentare zu einigen Argumenten des Startposts:

    >>-Eine Todestrafe ist unumkehrbar. <<

    Das sind 20 Jahre unschuldig hinter Gittern auch.

    >>-Die Todesstrafe macht den Staat, die Jugikative und den "Henker" zum Mörder.<<

    "Judikative". Beim Mord spielen niedere Beweggründe eine Rolle und er kann logischerweise nur von einer natürlichen Person begangen werden. Der Henker wäre zwar eine, aber man geht ja kaum so weit, dass man einen Henker zum "Mörder" verurteilt, einen Gefängniswärter zum "Kidnapper", Zwangsvollstrecker zum "Einbrecher" und eine Politesse zur "Erpresserin".

    >>-Generell ist die Todesstrafe barbarisch und einer zivilisierten Gesellschaft nicht angemessen.<<

    Generell ist das Melken von Kühen barbarisch und in einer zivilisierten Gesellschaft ist Kuhmilch nicht angemessen. Gegenargumente bitte.

    >>-Hohe Kosten.(Kostet den Steuerzahler genausoviel wie ein lebenslänglich Einsitzender)<<

    Ein Gefangener in einer normalen JVA kostet etwa 90 Euro am Tag. Wenn ein ernsthafter Kandidat für die Todesstrafe, wie z.B. Christian Klar, mehr als zwanzig Jahre in Haft und Sicherheitsverwahrung verweilt, sind das ohne Einberechnung der Inflation weit über 500 000 Euro (bei Klar wären es 854 100). Ich habe keine Ahnung woher du die Quelle für diesen Kostenvergleich hast, aber so viel kostet keine Hinrichtung.


    Die Vorschläge mit den Verwandten, etc pp, zitiere ich mal nicht. Ich sage aber in diesem Kontext noch einmal: Eine Privatperson, die Justiz übt ist nicht mit staatlicher Rechtssprechung und -ausführung vergleichbar. Ersteres hat in keiner vernünftigen Rechtsordnung etwas zu suchen.



    Beitrag zuletzt geändert: 17.1.2009 0:21:45 von ew3
  8. ho ;)

    Also ich persönlich kann mich deiner Meinung überhaupt nicht anschließen, ew3!

    Man kann alles sachlich argumentieren, ist schon klar, aber dabei vergisst du einen wesentlichen Punkt: Die Menschlichkeit.
    (Obwohl vergessen in diesem Fall wohl nicht ganz stimmt. Du erwähnst es zwar, allerdings ignorierst du es auch in gewisser Weise...)
    Menschen machen Fehler. Sei es der Mörder, der jemanden umbringt, der Zeuge, der den falschen Mann anprangert, oder der Richter, der das Fehlurteil fällt.


    Meine persönliche Tendenz geht daher eher in Richtung pro Todesstrafe. Wer ein entsprechend schweres Verbrechen begangen hat, hat für mich sein grundgesetzlich garantiertes Recht auf Leben verwirkt.

    Und wer entscheidet, was ein "entsprechend schweres Verbrechen" ist?
    Du? Der Staat? Oder ein Penner auf der Straße?
    Ist es Diebstahl? Ein Mord? Zwei Morde? Massenmord? "Terrorismus"?


    >>-Eine Todestrafe ist unumkehrbar. <<

    Das sind 20 Jahre unschuldig hinter Gittern auch.

    Nach 20 Jahren hast du allerdings die Chance, wieder ein Leben zu haben!
    Diese Chance hast du nach dem Tod eher nicht :/


    >>-Hohe Kosten.(Kostet den Steuerzahler genausoviel wie ein lebenslänglich Einsitzender)<<

    Ein Gefangener in einer normalen JVA kostet etwa 90 Euro am Tag. Wenn ein ernsthafter Kandidat für die Todesstrafe, wie z.B. Christian Klar, mehr als zwanzig Jahre in Haft und Sicherheitsverwahrung verweilt, sind das ohne Einberechnung der Inflation weit über 500 000 Euro (bei Klar wären es 854 100). Ich habe keine Ahnung woher du die Quelle für diesen Kostenvergleich hast, aber so viel kostet keine Hinrichtung.


    *Hust*
    Ruf mal bitte bei Amnesty International an... die geben dir sicher die Schlussrechnung.
    Meines Wissens ist die Todesstrafe sogar teurer, als die lebenslange (oder 20-Jährige) Haftstrafe!
    Warum? Ganz einfach: Du musst dir nur eine Frage stellen: Was würdest du tun, wenn du zum Tode verurteilt wirst? (Egal, ob schuldig, oder nicht.)
    Du wirst Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um es zu verhindern.
    D.h., dass du das Urteil anfechtest, und somit in die nächste Gerichtliche Instanz gehst. Du wirst erneut verurteilt, und fechtest es wieder an. Das geht bis zum obersten Gericht - Ich habe bereits erwähnt, dass dieser Vorgang mehrere Jahre dauern kann.
    Und wer zahlt diese Gerichtskosten? Den Anwalt, des Staatsanwalt, den Richter, ...?
    Das sind die Steuerzahler, und es kommt sie um einiges teurer, als den Suppenteller, den der Gefangene 20 Jahre lang bekommt!


    >>-Generell ist die Todesstrafe barbarisch und einer zivilisierten Gesellschaft nicht angemessen.<<

    Generell ist das Melken von Kühen barbarisch und in einer zivilisierten Gesellschaft ist Kuhmilch nicht angemessen. Gegenargumente bitte.

    Gerne.
    Hast du schon mal davon gehört, dass einer Kuh das Melken weh tut? Das sie dabei leidet?
    Also ich nicht. Ich kann nur vom Gegenteil berichten. Eine Kuh soll sogar gemolken werden (Es ist so ähnlich, wie beim Schären der Schafe.) - Nähere Infos bei dem Bauer deines Vertrauens ;)
    Hmm... Aber irgendwo hab ich mal vernommen, dass es nicht so ein geiles Gefühl ist, auf dem Elektrischen Stuhl zu sitzen :/

    lg
    Sincer

    PS: Nicht böse sein, aber deine Argumente sind mir eine Spur zu kalt. Das erinnert mich an den Film "Thank you for smoking". Der Typ in dem Film konnte dir sogar einreden, dass Zigaretten gesund sind...
  9. sincer schrieb:
    ho ;)

    Also ich persönlich kann mich deiner Meinung überhaupt nicht anschließen, ew3!

    Man kann alles sachlich argumentieren, ist schon klar, aber dabei vergisst du einen wesentlichen Punkt: Die Menschlichkeit.
    (Obwohl vergessen in diesem Fall wohl nicht ganz stimmt. Du erwähnst es zwar, allerdings ignorierst du es auch in gewisser Weise...)
    Menschen machen Fehler. Sei es der Mörder, der jemanden umbringt, der Zeuge, der den falschen Mann anprangert, oder der Richter, der das Fehlurteil fällt.


    Ich habe mich schwammigen Begriffen wie "Menschlichkeit" in der ersten Hälfte meines Posts gewidmet. Das Problem solcher Schlagwörter ist, dass sie nicht richtig definierbar sind. Was IST Menschlichkeit? Was ist Würde? Diese Fragen werden je nach Ort und Zeit anders beantwortet. Ich könnte mich nun genauso hinstellen und Freiheitsstrafen verurteilen, weil ich die Freiheit des Menschen als unantastbar erachte. Anschließend kann ich mich jedem Widersprecher moralisch überlegen fühlen und wahllos nichtssagende Schlagworte wie "Menschlichkeit", "unzivilisiert" und "barbarisch" einwerfen. In etwa so wird die Diskussion um die Todesstrafe auch hierzulande geführt. Wobei die Argumentationsweise in anderen Ländern auch nicht besser aussieht. Sie ist nur anders.

    Zu den Fehlern:

    Auch hier gilt wieder: Mord ist etwas anderes als Totschlag. Mord setzt Planung voraus, Totschlag ist eine Tat, die im Affekt oder durch Einfluss von z.B. Alkohol passiert. Solche "Fehler" von Seiten des Täters wurden bei der Urteilsfindung schon immer berücksichtigt. Die Todesstrafe abzulehnen, weil man das Risiko eines Verfahrensfehlers nie vollkommen ausschließen kann, ist lächerlich. Mit solchen halbgaren Argumenten kann man, wenn man so will, auch gleich das Rechtssystem an sich und die Polizei gleich mit anzweifeln.


    Nach 20 Jahren hast du allerdings die Chance, wieder ein Leben zu haben!
    Diese Chance hast du nach dem Tod eher nicht :/


    Merkwürdige Argumentationsweise. Wenn ein Hingerichteter unschuldig war, ist diese Strafe unumkehrbar. Wenn jemand 20 Jahre unschuldig im Gefängnis war, ist diese Strafe ebenfalls unumkehrbar, weil ihm niemand die verlorene Lebenszeit erstattet. Worin soll also der Unterschied liegen? In der Schwere der Strafe? Das wird wohl niemand anzweifeln.



    *Hust*
    Ruf mal bitte bei Amnesty International an... die geben dir sicher die Schlussrechnung.
    Meines Wissens ist die Todesstrafe sogar teurer, als die lebenslange (oder 20-Jährige) Haftstrafe!
    Warum? Ganz einfach: Du musst dir nur eine Frage stellen: Was würdest du tun, wenn du zum Tode verurteilt wirst? (Egal, ob schuldig, oder nicht.)
    Du wirst Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um es zu verhindern.
    D.h., dass du das Urteil anfechtest, und somit in die nächste Gerichtliche Instanz gehst. Du wirst erneut verurteilt, und fechtest es wieder an. Das geht bis zum obersten Gericht - Ich habe bereits erwähnt, dass dieser Vorgang mehrere Jahre dauern kann.
    Und wer zahlt diese Gerichtskosten? Den Anwalt, des Staatsanwalt, den Richter, ...?
    Das sind die Steuerzahler, und es kommt sie um einiges teurer, als den Suppenteller, den der Gefangene 20 Jahre lang bekommt!


    Und der lebenslänglich Verurteilte bleibt in der Regel zufrieden in seiner Zelle sitzen, damit er nicht weiter den armen Steuerzahler belastet? Jeder versucht rechtlich so viel wie möglich rauszuholen. Und so wie du das beschreibst, funktioniert es in der Realität auch wieder nicht. Man kann nicht einfach nach Gutdünken von Gericht zu Gericht springen, in der Hoffnung, dass eines einen schon frei sprechen wird. Zumindest nicht in Deutschland.


    >>-Generell ist die Todesstrafe barbarisch und einer zivilisierten Gesellschaft nicht angemessen.<<

    Generell ist das Melken von Kühen barbarisch und in einer zivilisierten Gesellschaft ist Kuhmilch nicht angemessen. Gegenargumente bitte.



    Gerne.
    Hast du schon mal davon gehört, dass einer Kuh das Melken weh tut? Das sie dabei leidet?
    Also ich nicht. Ich kann nur vom Gegenteil berichten. Eine Kuh soll sogar gemolken werden (Es ist so ähnlich, wie beim Schären der Schafe.) - Nähere Infos bei dem Bauer deines Vertrauens ;)
    Hmm... Aber irgendwo hab ich mal vernommen, dass es nicht so ein geiles Gefühl ist, auf dem Elektrischen Stuhl zu sitzen :/

    lg
    Sincer

    PS: Nicht böse sein, aber deine Argumente sind mir eine Spur zu kalt. Das erinnert mich an den Film "Thank you for smoking". Der Typ in dem Film konnte dir sogar einreden, dass Zigaretten gesund sind...


    Es gibt völlig schmerzfreie Arten der Hinrichtung. Warum die Amerikaner teilweise den elektrischen Stuhl anwenden, weiß ich nicht, es ist für die Diskussion auch völlig irrelevant.

    PS: Meine Argumente sind nur sachlich. Der Vorteil von sachlichen Argumenten liegt darin, dass sie unabhängig vom Zeitgeist gültig sind. Der Nachteil: Sie sind in der öffentlichen Meinung meist nicht populär, weil die öffentliche Meinung meist zum Polarisieren neigt und man für keine Seite radikal genug ist.

  10. Autor dieses Themas

    davidmuc

    Co-Admin Kostenloser Webspace von davidmuc

    davidmuc hat kostenlosen Webspace.

    ew3 schrieb:
    [...]Ein Musterbeispiel für objektiv sinnvolles Recht wären die biblischen Gebote "Du sollst nicht stehlen" und "Du sollst nicht töten".
    [...] der einzige Ausweg daraus ist, sich mit anderen zu einer Gruppe zusammenzuschließen, in der diese Gebote befolgt und das Zuwiderhandeln bestraft werden. In der entsprechenden Größenordnung ist das dann ein Staat.

    Dass der einzelne seine Mitmenschen nicht einfach töten oder bestehlen soll, ist also für jeden Menschen einleuchtend und diese Rechtspraxis gilt auch so in jedem Land dieser Erde. Weitaus komplizierter wird es wenn man nun die Rolle des Staates miteinbezieht. Darf der Staat töten? Darf der Staat stehlen?


    Du hast dir damit doch deine Frage selbst beantwortet. Die gruppe funktioniert nur, wenn Einzelne, die gegen die Regeln verstossen bestraft werden. Genau das macht doch der Staat und wenn er es nicht mehr dürfte, würde der Staat oder die Gruppe nicht funktionieren.

    ew3 schrieb:

    Nun, offensichtlich darf der Staat mir per Gesetz ohne konkrete Gegenleistung Geld wegnehmen. Das nennt er dann Steuern. Er kann auch, wie von vielen linken Politikern gerne gefordert, den Reichen sowohl absolut als auch prozentual noch mehr wegnehmen, weit mehr als sie jemals an Gegenleistungen (Sicherheit, Infrastruktur, Bildung, soziale Sicherung, etc) zurückbekommen würden. Dafür hätte er ebenfalls eine Gesetzesgrundlage ("Eigentum verpflichtet") . Er darf mir, soweit es erforderlich ist, die meisten meiner Grundrechte einschränken, wie etwa mich meiner Freiheit berauben, wenn ich gegen irgendein Gesetz verstoßen und zu Haft verurteilt wurde. Wir halten also fest: Der Staat ist nicht mit einer natürlichen Person vergleichbar, sondern ist - v.a. auf der Ebene der Strafjustiz - eine neutrale Instanz, die auf hoheitlicher Ebene mit dem Bürger interagiert. Auch die Notwendigkeit dieser Tatsache dürfte für jeden sofort einleuchtend sein.


    Wenn wir das wieder mit der Gruppe vergleichen, würde wohl der Gruppenanführer die Strafe durchführen. Da der Staat aber eine sehr große Gruppe ist, hat er sich Helfer geholt, die nennt man dann Richter.

    ew3 schrieb:
    Kommen wir aber zum wirklichen Knackpunkt und Kern dieses Threads: Darf der Staat töten? Geht es um die Verteidigung darf er es, bestes Beispiel sei das Militär. In der Justiz ist es ihm nach der derzeitigen Rechtslage nicht erlaubt. Aber warum? Genau hier hört es auf mit der über jede Kultur hindurch einleuchtenden Notwendigkeit.

    Weil der Tod endgültig ist. Bei einem Fehler seitens des Staates nicht umkehrbar.

    ew3 schrieb:
    Der Europäer scheint die offensichtlich christlich inspirierte Vorstellung zu hegen, dass menschliches Leben heilig ist und dass keiner über Leben und Tod eines anderen Menschen entscheiden sollte. Das sind freilich Gedanken, die keiner objektiven Betrachtung, sondern allein der Kultur und vorherrschenden gesellschaftlichen Meinung entspricht. Und die kann sich auch ziemlich schnell wieder ändern.

    Ja. Und? Wenn du dich einer Gruppe anschließt, die diese Vorstellungen hat, musst du diese auch akzeptieren, oder dir eine andere Gruppe aussuchen.

    ew3 schrieb:
    &gt;&gt;-Eine Todestrafe ist unumkehrbar. &lt;&lt;

    Das sind 20 Jahre unschuldig hinter Gittern auch.


    Ja,aber du bekommst eine Entschädigung für die verlorenen Jahre und du kannst danach wieder ein Leben führen.
    Das dürfte dir nach deinem Tod schwer fallen.(Wenn wir jetzt nicht ins Spirituelle abdriften wollen)


    ew3 schrieb:
    &gt;&gt;-Generell ist die Todesstrafe barbarisch und einer zivilisierten Gesellschaft nicht angemessen.&lt;&lt;

    Generell ist das Melken von Kühen barbarisch und in einer zivilisierten Gesellschaft ist Kuhmilch nicht angemessen. Gegenargumente bitte.

    Das Melken von Kühen ist notwendig und das trinken von Milch schadet keinem(ohne Laktoseintoleranz). Wenn du getötet wirst- ich hoffe da stimmst du mir zu- ist das durchaus schädlich für dich.

    ew3 schrieb:
    &gt;&gt;-Hohe Kosten.(Kostet den Steuerzahler genausoviel wie ein lebenslänglich Einsitzender)&lt;&lt;

    Ein Gefangener in einer normalen JVA kostet etwa 90 Euro am Tag. Wenn ein ernsthafter Kandidat für die Todesstrafe, wie z.B. Christian Klar, mehr als zwanzig Jahre in Haft und Sicherheitsverwahrung verweilt, sind das ohne Einberechnung der Inflation weit über 500 000 Euro (bei Klar wären es 854 100). Ich habe keine Ahnung woher du die Quelle für diesen Kostenvergleich hast, aber so viel kostet keine Hinrichtung.


    Die Zahlen schwanken, weswegen ich keine genaue Zahl angeben wollte aber der Jahresendbericht des DPIC (Death Penalty Information Center) gibt 39 Millionen Dollar an, während Seiten wie www.deathrow-usa.us Artikel aus der Palm Beach Post und den Dallas Morning News zeigen, die in Florida die Kosten von 26 Millionen Dollar pro Hinrichtung nennen, in Texas hingegen nur 2,3 Millionen Dollar.

    Auf jeden Fall mehr als deine läppischen 500k €uro.

    ew3 schrieb:
    Die Vorschläge mit den Verwandten, etc pp, zitiere ich mal nicht. Ich sage aber in diesem Kontext noch einmal: Eine Privatperson, die Justiz übt ist nicht mit staatlicher Rechtssprechung und -ausführung vergleichbar. Ersteres hat in keiner vernünftigen Rechtsordnung etwas zu suchen.

    Ah, da wären wir ja beim EIGENTLICHEN Sinn des Threads angekommen. Schade, dass du Diesem nur so wenig Beachtung schenkst nach deiner ausschweifenden Beurteilung des deutschen Rechtssystems.
    Also wenn du deine letzte Aussage jetzt noch mit Argumenten versehen könntest, könnten wir uns wieder dem Threadthema widmen und darüber diskutieren:-)


  11. c*****s

    @davidmuc: warum meinst du, dass ich den Eröffnungspost nicht gelesen bzw. verstanden habe?

    Ich sehe es ähnlich wie ew3. Wir meinen doch, dass die Todesstrafe schlimmer ist als lebenslange Freiheitsstrafe, oder?

    Nach deinem Vorschlag hängt es nun davon ab, wie sich die Angehörigen des Opfers entscheiden. D. h. das gleiche Verbrechen wird mal schwerer bestraft, mal weniger schwer. Sowas kommt natürlich auch in der normalen Rechtssprechung vor, aber man sollte es nicht noch fördern.
    Die Zahlen schwanken, weswegen ich keine genaue Zahl angeben wollte aber der Jahresendbericht des DPIC (Death Penalty Information Center) gibt 39 Millionen Dollar an, während Seiten wie www.deathrow-usa.us Artikel aus der Palm Beach Post und den Dallas Morning News zeigen, die in Florida die Kosten von 26 Millionen Dollar pro Hinrichtung nennen, in Texas hingegen nur 2,3 Millionen Dollar.
    Oh mann:confused: wie kommt man um Gottes Willen auf 2,3 oder gar 26 Millionen? Ist es so schwer einen Menschen in Jenseits zu befördern? Barbiturat-Überdosis und das ganze ist schmerzfrei und human.

    Beitrag zuletzt geändert: 17.1.2009 20:38:54 von calexus
  12. davidmuc schrieb:
    ew3 schrieb:
    [...]Ein Musterbeispiel für objektiv sinnvolles Recht wären die biblischen Gebote "Du sollst nicht stehlen" und "Du sollst nicht töten".
    [...] der einzige Ausweg daraus ist, sich mit anderen zu einer Gruppe zusammenzuschließen, in der diese Gebote befolgt und das Zuwiderhandeln bestraft werden. In der entsprechenden Größenordnung ist das dann ein Staat.

    Dass der einzelne seine Mitmenschen nicht einfach töten oder bestehlen soll, ist also für jeden Menschen einleuchtend und diese Rechtspraxis gilt auch so in jedem Land dieser Erde. Weitaus komplizierter wird es wenn man nun die Rolle des Staates miteinbezieht. Darf der Staat töten? Darf der Staat stehlen?


    Du hast dir damit doch deine Frage selbst beantwortet. Die gruppe funktioniert nur, wenn Einzelne, die gegen die Regeln verstossen bestraft werden. Genau das macht doch der Staat und wenn er es nicht mehr dürfte, würde der Staat oder die Gruppe nicht funktionieren.



    Und was ist das nun für ein Argument bzw. wofür? Oo



    Wenn wir das wieder mit der Gruppe vergleichen, würde wohl der Gruppenanführer die Strafe durchführen. Da der Staat aber eine sehr große Gruppe ist, hat er sich Helfer geholt, die nennt man dann Richter.


    Siehe oben.


    Weil der Tod endgültig ist. Bei einem Fehler seitens des Staates nicht umkehrbar.


    Genau das gleiche habe ich im meinem vorigen Post schon beantwortet. 20 Jahre Lebenszeit kann mir auch niemand mehr ersetzen, wenn ich fälschlicherweise im Gefängnis lande und einsperren tut man Mensch auch trotz des Restrisikos, dass einer von vielleicht 10 000 vielleicht doch unschuldig ist.


    ew3 schrieb:
    Der Europäer scheint die offensichtlich christlich inspirierte Vorstellung zu hegen, dass menschliches Leben heilig ist und dass keiner über Leben und Tod eines anderen Menschen entscheiden sollte. Das sind freilich Gedanken, die keiner objektiven Betrachtung, sondern allein der Kultur und vorherrschenden gesellschaftlichen Meinung entspricht. Und die kann sich auch ziemlich schnell wieder ändern.

    Ja. Und? Wenn du dich einer Gruppe anschließt, die diese Vorstellungen hat, musst du diese auch akzeptieren, oder dir eine andere Gruppe aussuchen.


    Ich glaube jetzt driftet eher DEIN Gedankengut geradewegs Richtung Nordkorea.



    ew3 schrieb:
    &gt;&gt;-Eine Todestrafe ist unumkehrbar. &lt;&lt;

    Das sind 20 Jahre unschuldig hinter Gittern auch.


    Ja,aber du bekommst eine Entschädigung für die verlorenen Jahre und du kannst danach wieder ein Leben führen.
    Das dürfte dir nach deinem Tod schwer fallen.(Wenn wir jetzt nicht ins Spirituelle abdriften wollen)


    Mir wäre weder ein Fall bekannt in dem jemand jemals eine Entschädigung bekommen hätte, noch einen entsprechenden Paragraphen im StGB. Wie gesagt, mit Hinweisen auf Restrisiken kann man so ziemlich jede Rechtspraxis kaputt reden, nur schafft man deshalb nicht die Polizei ab, weil ein Polizist versehentlich einen Unschuldigen erschossen hat. Solange die Verantwortlichen fahrlässig gehandelt haben, müssen sie bestraft werden und dann ist die Rechtsordnung wieder im Lot. Unbequemer Nachgeschmack mangelnder Wertschätzung von Menschenleben? Tja, unbequemerweise könnte sich auch ein Soldat in Afghanistan beim Blick auf seine Ausrüstung die Frage stellen, warum dem deutschen Steuerzahler sein Leben anscheinend nicht sonderlich viel Geld wert ist.



    Die Zahlen schwanken, weswegen ich keine genaue Zahl angeben wollte aber der Jahresendbericht des DPIC (Death Penalty Information Center) gibt 39 Millionen Dollar an, während Seiten wie www.deathrow-usa.us Artikel aus der Palm Beach Post und den Dallas Morning News zeigen, die in Florida die Kosten von 26 Millionen Dollar pro Hinrichtung nennen, in Texas hingegen nur 2,3 Millionen Dollar.

    Auf jeden Fall mehr als deine läppischen 500k €uro.


    Ohne Darstellung wie diese Zahlen zustande kommen sind die Daten wertlos, weil propagandagefährdet. Die reine Hinrichtung jedenfalls dürfte unter 1000 Euro kosten.

    ew3 schrieb:
    Ah, da wären wir ja beim EIGENTLICHEN Sinn des Threads angekommen. Schade, dass du Diesem nur so wenig Beachtung schenkst nach deiner ausschweifenden Beurteilung des deutschen Rechtssystems.
    Also wenn du deine letzte Aussage jetzt noch mit Argumenten versehen könntest, könnten wir uns wieder dem Threadthema widmen und darüber diskutieren:-)


    Weil jedem halbwegs gebildeten Menschen unmittelbar einleuchtet, dass solche naiven Gedankenspiele gegen die grundlegendsten Prinzipien unseres Rechtsstaats verstoßen. Recht kann nur von einer neutralen Person gesprochen werden. Das Prinzip der Blutrache existiert daher seit jeher nur in Regionen der Welt, in der keine Obrigkeit stark genug war eine staatliche Rechtssprechung durchzusetzen.

    Das Pochen auf diesem Threadinhalt treibt mir dann doch irgendwo ein kleines Schmunzeln ins Gesicht. Die Römer haben ihre Verbrecher und Aufständischen brutal hingerichtet, aber wenn man einem Rechtsgelehrten von damals erklärt hätte, dass man gut heißt, dass ein Angehöriger eines Opfers über das Schicksal des Verbrechers entscheiden soll, hätte er nur verständnislos den Kopf geschüttelt. Heutzutage ist es im Rechtsverständnis vieler anscheinend so, dass das Erwähnen der Todesstrafe einen empörten Aufschrei hinterlässt, aber einen Befangenen zum Richter zu machen eine durchaus überdenkenswerte Idee ist.
  13. Autor dieses Themas

    davidmuc

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    calexus schrieb:
    @davidmuc: warum meinst du, dass ich den Eröffnungspost nicht gelesen bzw. verstanden habe?

    davidmuc schrieb:
    calexus schrieb:
    also, ich finde diese Idee nicht so toll. Gleiches Verbrechen = gleiche Strafe, aber so entscheidet nicht ein unbeteiligter Richter nach objektiven Maßstäben, sondern die "Gnade" der Betroffenen.


    Schade, dass du meinen Eröffnungspost nicht gelesen/ nicht verstanden hast.


    Weil meine Ideee davon ausgeht, dass ein unbeteiligter Richter die Strafe verhängt.
    Der erwähnte Angehörige kann nur entscheiden, ob er die Strafe nun vollziehen möchte, oder ob er sie in 'Lebenslänglich' abschwächen will.
  14. c*****s

    Weil meine Ideee davon ausgeht, dass ein unbeteiligter Richter die Strafe verhängt.
    Der erwähnte Angehörige kann nur entscheiden, ob er die Strafe nun vollziehen möchte, oder ob er sie in 'Lebenslänglich' abschwächen will.
    So habe ich es auch verstanden.
    Weil jedem halbwegs gebildeten Menschen unmittelbar einleuchtet, dass solche naiven Gedankenspiele gegen die grundlegendsten Prinzipien unseres Rechtsstaats verstoßen. Recht kann nur von einer neutralen Person gesprochen werden. Das Prinzip der Blutrache existiert daher seit jeher nur in Regionen der Welt, in der keine Obrigkeit stark genug war eine staatliche Rechtssprechung durchzusetzen.
    Das Problem an Grundsatzfragen ist, dass es keine gemeinsame Basis gibt, auf der man die Diskussion aufbauen könnte. Sicher könnte man z. b. das germanische Rechtssystem wieder einführen, wo die Sippe entscheidet und es nicht darauf ankommt, ob eine Tat mit Vorsatz begangen wurde.

    Kann man alles diskutieren, nur wird man nicht viel vernünftige Argumente finden. Das ist eher eine Erfahrungssache, dass das moderne Rechtssystem besser funktioniert als die Alternativen.
  15. Autor dieses Themas

    davidmuc

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    ew3 schrieb:
    davidmuc schrieb:
    ew3 schrieb:
    [...]Ein Musterbeispiel für objektiv sinnvolles Recht wären die biblischen Gebote "Du sollst nicht stehlen" und "Du sollst nicht töten".
    [...] der einzige Ausweg daraus ist, sich mit anderen zu einer Gruppe zusammenzuschließen, in der diese Gebote befolgt und das Zuwiderhandeln bestraft werden. In der entsprechenden Größenordnung ist das dann ein Staat.

    Dass der einzelne seine Mitmenschen nicht einfach töten oder bestehlen soll, ist also für jeden Menschen einleuchtend und diese Rechtspraxis gilt auch so in jedem Land dieser Erde. Weitaus komplizierter wird es wenn man nun die Rolle des Staates miteinbezieht. Darf der Staat töten? Darf der Staat stehlen?


    Du hast dir damit doch deine Frage selbst beantwortet. Die gruppe funktioniert nur, wenn Einzelne, die gegen die Regeln verstossen bestraft werden. Genau das macht doch der Staat und wenn er es nicht mehr dürfte, würde der Staat oder die Gruppe nicht funktionieren.



    Und was ist das nun für ein Argument bzw. wofür? Oo



    Wenn wir das wieder mit der Gruppe vergleichen, würde wohl der Gruppenanführer die Strafe durchführen. Da der Staat aber eine sehr große Gruppe ist, hat er sich Helfer geholt, die nennt man dann Richter.


    Siehe oben.



    Dasselbe könnte ich dich zu allem was du geschrieben hast bis zu deinem letzten Absatz, indem du über das Threadthema schreibst fragen, aber ich dachte ich bin mal so nett und mache mir schon Gedanken zu dem davor geschriebenen. Wenn du das allerdings für genauso sinnlos hälst,wie meine Antworten, hättest du dir die mühe auch sparen können:-)

    ew3 schrieb:

    Weil der Tod endgültig ist. Bei einem Fehler seitens des Staates nicht umkehrbar.

    20 Jahre Lebenszeit kann mir auch niemand mehr ersetzen, wenn ich fälschlicherweise im Gefängnis lande und einsperren tut man Mensch auch trotz des Restrisikos, dass einer von vielleicht 10 000 vielleicht doch unschuldig ist.


    nach den 20 jahren gibt es LEBEN
    nach dem tot gibt es NICHTS
    begreifst du das denn nicht???


    ew3 schrieb:

    ew3 schrieb:
    Der Europäer scheint die offensichtlich christlich inspirierte Vorstellung zu hegen, dass menschliches Leben heilig ist und dass keiner über Leben und Tod eines anderen Menschen entscheiden sollte. Das sind freilich Gedanken, die keiner objektiven Betrachtung, sondern allein der Kultur und vorherrschenden gesellschaftlichen Meinung entspricht. Und die kann sich auch ziemlich schnell wieder ändern.

    Ja. Und? Wenn du dich einer Gruppe anschließt, die diese Vorstellungen hat, musst du diese auch akzeptieren, oder dir eine andere Gruppe aussuchen.


    Ich glaube jetzt driftet eher DEIN Gedankengut geradewegs Richtung Nordkorea.



    Das musst du mir näher erläutern. Was hat es mit Norkorea zu tun, wenn du in einer Gruppe nicht zufrieden bist?


    ew3 schrieb:


    ew3 schrieb:
    &amp;gt;&amp;gt;-Eine Todestrafe ist unumkehrbar. &amp;lt;&amp;lt;

    Das sind 20 Jahre unschuldig hinter Gittern auch.


    Ja,aber du bekommst eine Entschädigung für die verlorenen Jahre und du kannst danach wieder ein Leben führen.
    Das dürfte dir nach deinem Tod schwer fallen.(Wenn wir jetzt nicht ins Spirituelle abdriften wollen)


    Mir wäre weder ein Fall bekannt in dem jemand jemals eine Entschädigung bekommen hätte, noch einen entsprechenden Paragraphen im StGB.

    http://de.answers.yahoo.com/question/index?qid=20071002080443AASnN81

    Du kannst Google schon benutzen,oder?

    ew3 schrieb:
    Wie gesagt, mit Hinweisen auf Restrisiken kann man so ziemlich jede Rechtspraxis kaputt reden, nur schafft man deshalb nicht die Polizei ab, weil ein Polizist versehentlich einen Unschuldigen erschossen hat.

    Nein, aber unsere Rechtspraxis ist doch von Berufungen und Umwerfungen von urteilen durch höhere instanzen geprägt. Nur weil ein Polizist dich erschiessen will, musst du es ihn nicht unbedingt machen lassen, nur weil er Polizist ist. Du solltest eher davon ausgehen, dass er ein Mensch ist, der Fehler macht. Dadurch geht unsere rechtspraxis nicht kaputt, sondern sie lebt doch von unterschiedlichen Meinungen.

    ew3 schrieb:

    Die Zahlen schwanken, weswegen ich keine genaue Zahl angeben wollte aber der Jahresendbericht des DPIC (Death Penalty Information Center) gibt 39 Millionen Dollar an, während Seiten wie www.deathrow-usa.us Artikel aus der Palm Beach Post und den Dallas Morning News zeigen, die in Florida die Kosten von 26 Millionen Dollar pro Hinrichtung nennen, in Texas hingegen nur 2,3 Millionen Dollar.

    Auf jeden Fall mehr als deine läppischen 500k €uro.


    Ohne Darstellung wie diese Zahlen zustande kommen sind die Daten wertlos, weil propagandagefährdet. Die reine Hinrichtung jedenfalls dürfte unter 1000 Euro kosten.



    Also langsam wirds mir zu blöd. ich habe dir bereits eine Quelle genannt:
    http://www.deathpenaltyinfo.org/costs-death-penalty
    Falls du des Englischen nicht mächtig bist:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Todesstrafe

    Zwei durchaus verlässliche Quellen, die bestätigen, dass Hinrichtungen teurer sind als eine lebenlange Haft.
    Wenn dir das nicht reicht, kann ich dir auch nicht helfen. Das ist ja, als ob man mit ner Mauer redet.
    Klar kannst du immer antworten "Glaub ich nicht", aber ich habe Fakten, du nur leere Phrasen.

    ew3 schrieb:
    davidmuc schrieb:
    Ah, da wären wir ja beim EIGENTLICHEN Sinn des Threads angekommen. Schade, dass du Diesem nur so wenig Beachtung schenkst nach deiner ausschweifenden Beurteilung des deutschen Rechtssystems.
    Also wenn du deine letzte Aussage jetzt noch mit Argumenten versehen könntest, könnten wir uns wieder dem Threadthema widmen und darüber diskutieren:-)


    Weil jedem halbwegs gebildeten Menschen unmittelbar einleuchtet, dass solche naiven Gedankenspiele gegen die grundlegendsten Prinzipien unseres Rechtsstaats verstoßen. Recht kann nur von einer neutralen Person gesprochen werden. Das Prinzip der Blutrache existiert daher seit jeher nur in Regionen der Welt, in der keine Obrigkeit stark genug war eine staatliche Rechtssprechung durchzusetzen.



    Mit solchen indriekten Beleidigungen erreichst du nur, dass dir Ähnliches zurückhallt. Aber in eine Diskussion gehört so etwas nicht.
    So und mit diesem Absatz hast du bewiesen, dass du meinen Eingangspost entweder nicht gelesen, oder nicht verstanden hast.
    Aber ehrlich gesagt, habe ich bei dir langsam das gefühl, dass dir das egal ist. du siehst und hörst anscheinend nur, was du willst.
    Wenn du ernsthaft diskutieren willst, lese dir den Eröffnungspost nochmal GENAU durch und versuchs dann nochmal. Ich kau dir nicht alles vor:-)






    ZU CALEXUS' Post:

    davidmuc schrieb:
    Weil meine Ideee davon ausgeht, dass ein unbeteiligter Richter die Strafe verhängt.
    Der erwähnte Angehörige kann nur entscheiden, ob er die Strafe nun vollziehen möchte, oder ob er sie in 'Lebenslänglich' abschwächen will.


    calexus schrieb:
    So habe ich es auch verstanden.


    Dann verstehe ich deinen post nicht ganz:


    calexus schrieb:
    also, ich finde diese Idee nicht so toll. Gleiches Verbrechen = gleiche Strafe, aber so entscheidet nicht ein unbeteiligter Richter nach objektiven Maßstäben, sondern die "Gnade" der Betroffenen.


    Der Richter entscheidet doch nach objektiven Maßstäben.
    Der Angehörige des Opfers entscheidet( nach erfolgtem Todesurteil durch den Richter) lediglich, ob er wirklich will, dass das Opfer durch die Tötung des Angeklagten gerächt wird, oder ob die Tötung in eine Haftstrafe umgewandelt wird.

    Beitrag zuletzt geändert: 17.1.2009 21:44:34 von davidmuc
  16. das problem ist
    den meisten menschen geht es doch nur um rache

    aber eine strafe hat nicht die aufgabe eine tat zu rächen
    denn rache zu üben ist nicht die aufgabe der justiz
    - sondern dem täter die möglichkeit geben sich seiner schuld bewusst zu werden
    - und vorallem ihn aus sicherheitsgründen aus dem verkehr zu ziehen
    natürlich erfüllt die todesstrafe den letzteren punkt
    gibt ihm aber nicht die möglkichkeit sich seiner schuld bewusst zu werden
    und zu rehabilitieren

    aus dem grund bin ich und zufällig auch die justiz gegen

    - körperliche züchtigung als bestrafung
    - physische und psychische folter
    - lynchjustiz

    gewalt darf nur zur verteidgung und in verhältnismäßigkeit eingesetzt werden



    bei einem justizirrtum

    ist die todesstrafe natürlich nicht umkehrbar
    und auch nicht mit einer entschädigung an angehörige zu begleichen
    "dann könnte jeder mörder nähmlich auch mit einer aussergerichtlichen einigung oder strafzahlung den saal verlassen"

    sollte man zu unrecht seiner freiheit entzogen werden
    gewährt der staat dem geschädigten 25€ pro zu unrecht erlitten hafttag
    was aber als angemessen betrachtet wird
    und in meinen augen eindeutig zu wenig ist
    ausserdem gibt dir die enschädigung nicht deine jugend zurück
    welche das wertvollste gut in meinen augen ist

    mit 70 jahren zum tode verurteilt zu werden
    mit 20 zum tode verurteilt werden
    mit 70 jahren zu 25 jahren haft verurteilt werden
    mit 20 jahren zu 25 jahren haft verurteilt werden


    aber auch noch unmittelbar beteilgte in die entscheidung einzubeziehen
    in einer entscheidung über leben und tod
    wobei nur gefühle die entscheidung fällen
    und sie dann am ende selbst zum henker zu machen




    im übrigen suche ich mir nicht eine gruppe aus sondern werde in sie hinein geboren
    da bleibt mir wohl nichts anderes übrig als mich den regeln zu unterwerfen ob es mir nun gefällt oder nicht
    und die alternativen sind nicht gerade toll
    zudem sorgt die weltweite globalisierung dafür das die alternativen immer weniger werden
  17. ew3 schrieb:
    sincer schrieb:
    Nach 20 Jahren hast du allerdings die Chance, wieder ein Leben zu haben!
    Diese Chance hast du nach dem Tod eher nicht :/


    Merkwürdige Argumentationsweise. Wenn ein Hingerichteter unschuldig war, ist diese Strafe unumkehrbar. Wenn jemand 20 Jahre unschuldig im Gefängnis war, ist diese Strafe ebenfalls unumkehrbar, weil ihm niemand die verlorene Lebenszeit erstattet. Worin soll also der Unterschied liegen? In der Schwere der Strafe? Das wird wohl niemand anzweifeln.

    Hmm... kA, am besten, du probierst beides aus, und erzählst mir dann, worin der Unterschied lag... achso... wenn du Tod bist, kannst du mir das ja nicht mehr erzählen... blöde Sache, was?

    ew3 schrieb:
    Und der lebenslänglich Verurteilte bleibt in der Regel zufrieden in seiner Zelle sitzen, damit er nicht weiter den armen Steuerzahler belastet? Jeder versucht rechtlich so viel wie möglich rauszuholen. Und so wie du das beschreibst, funktioniert es in der Realität auch wieder nicht. Man kann nicht einfach nach Gutdünken von Gericht zu Gericht springen, in der Hoffnung, dass eines einen schon frei sprechen wird. Zumindest nicht in Deutschland.

    Also in Deutschland und Österreich gibt es ja zum Glück keine Todesstrafe.
    In anderen Ländern herrschen andere Sitten.
    In den USA kannst du dich von Ast zu Ast schwingen, bis es halt irgendwann doch keinen mehr gibt. (Ich glaube, der letzte Schritt ist ein Gnaden Ansuchen beim Präsidenten, oder ähnliches)
    In China zeigt irgendwer mit dem Daumen nach unten, und die erschießen dich gleich hinter der nächsten Ecke (Bildlich gesprochen...).

    Du hast natürlich auch als Verurteilter einer lebenslangen Haftstrafe die Möglichkeit, Berufungen einzulegen. Keine Frage, doch die Richter sind ja nicht blöd, und haben auch daher eine Vorkehrung getroffen:
    Anstatt jem. Lebenslänglich zu verurteilen, verurteilen sie die Menschen zu "6 Mal Lebenslänglich". Was hat das für Folgen? Man kann versuchen, eine Lebenslange strafe herabzusetzen. Statt 70 Jahren könntest du beispielsweise nur 30 bekommen, und danach hättest du deine "Lebenslange" Strafe abgesessen. Wenn du aber jetzt 6 mal lebenslänglich verurteilt bist, dann kannst du 1 oder 2 mal das Urteil herunterschrauben... bleiben nach Adam den Riesen mindestens noch 4 mal Lebenslänglich... Du kommst also nicht drum herum, dein Restliches Leben im Gefängnis zu verbringen.

    ew3 schrieb:
    Es gibt völlig schmerzfreie Arten der Hinrichtung. Warum die Amerikaner teilweise den elektrischen Stuhl anwenden, weiß ich nicht, es ist für die Diskussion auch völlig irrelevant.

    Du vergisst eines: Hinrichtungen finden nicht nur in den USA statt...
    Ich berufe mich mal wieder auf Amnesty: http://www.amnesty.at/todesstrafe/
    Wenn du dich ein wenig mit Hinrichtungen beschäftigst, kommst du dahinter, dass es noch schlimmere Sachen, als Giftspritzen, die Gaskammer, oder den Elektrischen Stuhl gibt.
    Das fängt an beim Stellen an eine Mauer, und erschießen (Und zwar in der Form, dass die den "Verurteilten" von den Beinen weg aufwärts durchlöchern...) und endet bei der Folter bis zum Tod!
    Allerdings kommt der Thread damit auf die falschen Gleise und geht vollkommen am Anfangspost von davidmuc vorbei. Ich mache dich nur darauf aufmerksam ew3, um dich von deiner kalten Ansichtsweise auf die brutale Realität zu holen.

    ew3 schrieb:
    Meine Argumente sind nur sachlich. Der Vorteil von sachlichen Argumenten liegt darin, dass sie unabhängig vom Zeitgeist gültig sind. Der Nachteil: Sie sind in der öffentlichen Meinung meist nicht populär, weil die öffentliche Meinung meist zum Polarisieren neigt und man für keine Seite radikal genug ist.

    Falsch: Der Nachteil ist in deinem Fall einfach, dass es nicht Realitätsnahe ist.
    In Wahrheit spielt es für dich und mich keine Rolle, wenn jem. umgebracht wird, oder zum Tod Verurteilt wird. Aber unter der Voraussetzung, dass man sich in diese Personen hineinversetzt (Also in den Mörder (Verurteilten), die Opfer, und die Angehörigen), kann man nicht mehr rein Sachlich Argumentieren. (Wobei das natürlich falsch ist, was ich hier sage... können schon, wie du mir jetzt bewiesen hast ;) )
    Und genau um diese Voraussetzung geht es in hier im Thread. Die Frage "Was wäre wenn..." inkludiert genau diese Voraussetzung.

    Und zu guter Letzt:
    ew3 schrieb:
    Ohne Darstellung wie diese Zahlen zustande kommen sind die Daten wertlos, weil propagandagefährdet. Die reine Hinrichtung jedenfalls dürfte unter 1000 Euro kosten.

    davidmuc hat dir schon geantwortet, jedoch weise ich dich nochmal drauf hin, dass du jederzeit eine genau Aufschlüsselung solcher Kosten erhalten kannst.
    Amnesty Deutschland:
    Tel: + 49 228 983 730
    Email: info@amnesty.de


    @aero23:
    aero23 schrieb:
    das problem ist
    den meisten menschen geht es doch nur um rache
    (...)
    [Zusammenhang: Ein Urteil sollte] dem täter die möglichkeit geben sich seiner schuld bewusst zu werden
    (...)
    [Zusammenhang: Die Todesstrafe] gibt ihm aber nicht die möglkichkeit sich seiner schuld bewusst zu werden

    Ich sehe das genau so...
    Jemanden umzubringen ist einfach, aber nicht sinnvoll.
    Klar: Wenn er tot ist, kann er niemals wieder etwas falsch machen, aber er kann genauso wenig wieder etwas gutes tun.

    lg
    Sincer

    Beitrag zuletzt geändert: 18.1.2009 13:44:18 von sincer
  18. kalinawalsjakoff

    Kostenloser Webspace von kalinawalsjakoff

    kalinawalsjakoff hat kostenlosen Webspace.

    Hmmm bei aero23 hab ich etwas gelesen, was mich doch auch ein wenig nachdenklich gemacht hat. Die Todesstrafe ist durchaus unumkehrbar das steht fest. Deswegen lassen die Amerikanischen Bundesstaaten einen zur Todesstrafe verurteilten Mörder mehrere Jahre im Todestrakt in einer Zelle schmoren (ich dachte 10 Jahre sind das durchschnittlich, kann mich aber auch irren). Das heßt die Todesstrafe wird nicht gleich am Tag nach dem Richterspruch durchgeführt. Das mag Sinn haben aber auch unsinn.

    Zum ersten hat das den Sinn, daß die zum Tode verurteilten immer noch Gelegehiet haben sich von ihrem Anwalt raushauen zu lassen oder deren unschuld beweisen zu lassen. Aber auf der anderen Seite und das ist die moralische, ist es für jemanden jeden Tag auf den sicheren Tod zu warten doch ziemlich heftig.

    Was das Alter angeht, was aero23 geschrieben hat mit 25 die Todesstrafe, folgich mit den oben genannten 10 Jahren Frist müßte der jugendliche im Alter von 15 Jahren sich schon zum Massenmörder gemacht haben um das mal übertrieben auszudrücken.+

    Aber jetzt mal die Todesstrafe hin und her angenommen es würde sie hier in Deutschland geben (wird es aber nie) ist das Alter auch noch ne entscheidene Rolle. Würde eh zuviel kosten für nen 70jährigen der eventuell schon ziemlich schlimm krank ist wenn er denn was schlimmes verbrochen hätte. In so nem Alter würde ich das als sinnlos erachten.
  19. Wegen der Idee mit dem lebenslang (was gar nicht lebenslang ist, in D "nur" 16 Jahre) da lachen sich die meisten doch kaputt. Ich meinen du hast nen Dach überm Kopf, du kriegst was zu Essen und du kannst sogar in der Zelle studieren(Rehabilitation). Du zahlst dich (als Steuerzahler) dumm und dämlich um jemanden ein angenehmes Leben im Gefängnis zu ermöglichen? Die meisten Bettler reißen sich doch im Winter um eine Straftat (und dann haben sie danach eine Arbeit) !
  20. Zuersteinmal will ich sagen:
    Ich bin gegen die Todestrafe.

    Meine Begründung für die Todesstrafe sind:

    * "Auge um Auge, Zahn um Zahn" ist gerecht.
    * Billiger, als ein lebenslanger Aufhalt.

    Meine Begründungen gegen die Todesstrafe sind:

    * Das Weltbild "Auge um Auge, Zahn um Zahn" ist veraltet. Also Mord mit Mord zu vergelten.
    * Billiger, als ein lebenslanger Aufhalt, trifft in den USA eigentlich nicht zu.
    Ein lebenslanger Aufenthalt ist billiger, wegen verschidener Prozesse.
    * Man könnte einen Unschuldigen richten. Die Zeit die man im Gefängnis ist, kann einem zwar auch nicht mehr wieder gegegeben
    werden, aber man ist schließlich nicht tot und hat den Rest seines Lebens.
    * In Europa ging die Kriminaltiätsrate zurück, als die Todesstrafe abgeschafft wurde.
    * In vielen Ländern wird die Todesstrafe auch für leichte Vergehen eingesetzt.
    * Oft werden Personen brutal hingerichtet --> Die Giftspritze in den USA ist nicht so ganz human. Derjenige erstickt qualvoll, ist aber
    gelähmt, sodass die umliegenden Personen dies nicht bemerken. Oder, dass der elektrische Stuhl sehr Schmerzhaft sein muss,
    ist glaub ich auch klar.

    Eine mögliche Alternative wäre Zwangskastration (und natürlich Lebenslange Haft).
    Dies sollte auch bei Sexualtätern gemacht werden.
  21. g******7

    Hallo zusammen! :angel:

    Hier ein paar Info´s aus Deutschland.

    Am 17.08.08 erschien im Focus folgender Kommentar:

    Star-Anwalt
    Rolf Bossi plädiert für Todesstrafe
    Der prominente Strafverteidiger Rolf Bossi hat sich für die Einführung der Todesstrafe in Deutschland ausgesprochen – für Gewalttäter, bei denen kein Erfolg auf Therapie bestehe.

    http://www.focus.de/politik/deutschland/star-anwalt-rolf-bossi-plaediert-fuer-todesstrafe_aid_325591.html

    Zu diesem Thema habe ich folgendes zu schreiben. Könnte mich den Kopf kosten!:pissed:

    Im Laufe der 70 ger Jahre wurde sie im Raum der EG völlig abgeschafft,. Inzwischen ist Weißrussland das einzige europäische Land, dass die Todesstrafe noch praktiziert.
    Für die Aufnahme in die EU ist die Abschaffung der Todesstrafe Voraussetzung.
    Auch in den USA wurde die Todesstrafe 1972 für verfassungswidrig erklärt.

    Im Laufe der 80ger Jahre setzte in den USA aber eine Entwicklung ein, die sich völlig von der Europas unterschied.
    Schon Nixon stand für eine konservative Wende und die Todesstrafe wurde 1976 wieder für verfassungskonform erklärt.
    Aber die eigentliche Wende setzte mit der konservativen Revolution unter Ronald Reagan ein.
    Der Sozialstaat wurde massiv zurückgefahren, der Neoliberalismus vertiefte die gesellschaftliche Spaltung erheblich und einhergehend mit einem ungebremsten Waffenkult führte diese Entwicklung auch zu einem Anstieg der Verbrechen.
    Gleichzeitig gerieten liberale Strafrechtsauffassung immer mehr in Misskredit und die Forderung nach harten Strafen wurde immer lauter.

    Jeder, der auch hierzulande lautstark für harte Strafen als einzig wahres Mittel zur Verbrechensbekämpfung eintritt, sollte sich gut überlegen, ob er wirklich in einer Gesellschaft leben möchte, in der man versucht, die soziale Frage dadurch zu lösen, dass Menschen massenhaft sozial benachteiligt, diskriminiert, ausgegrenzt, eingesperrt und umgebracht werden, anstatt die eigentlichen Ursachen von Armut und Gewalt anzugehen.

    So jetzt könnt Ihr mich lynchen!

    Gruß

    Ghost007
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