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Ist Religion gut, schlecht oder ein zwischending?

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  1. Autor dieses Themas

    classnet

    classnet hat kostenlosen Webspace.

    Hallo,

    ich persönlich bin Atheist, türkischer Abstammung und denke, dass Religionen im laufe von Jahrhunderten mehr übel als gutes über die Welt gebracht haben. Alleine, wenn man an die Hexenverbrennungen im Mittelalter oder die Inquisition denkt. Ich sehe, dass Religionen manchen Menschen Kraft schenken und sie somit leichter mit der Sterblichkeit anderer und vorallem ihrer selbst klarkommen! Religion ist der Hauptgrund für das nachhinken der muslimischen Welt im Bezug auf Infrastruktur, Bildung, etc.(Ausnahme ist die Türkei, aber die ist ein sekularer Staat, was auch das erkären würde). Ich will niemandem seinen Glauben verbieten und respektiere auch jeden Glauben, aber ich denke, dass wir ohne Religionen und den Glauben an eine höhere Macht besser dran wären!

    Was haltet ihr davon?

    Und ich entschuldige mich imm vorraus, wenn ich irgendjemandem in seinem Glauben verletzt habe!
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  3. Religion ist zweifelsohne gefährlich. Sie wird gerne als Rechtfertigung genutzt für Taten, die auf keiner vernünftigen Grundlage stehen. Betrachtet man die Existenz eines Gottes als gegeben, so ist es natürlich ein konsequent, seine Worte (in Form der Bibel, Koran, Tora,...) zu befolgen, da dieser Gott angeblich zu Recht ein Herrscher ist. Die Existenz eines solchen Gottes ist aber in keinster Weise bewiesen und damit fällt die Argumentation in sich zusammen.

    Das Problem ist bloß, dass viele Leute mit dem Gottes-Konzept aufwachsen und es dann für sie schwierig ist, zu erkennen, dass ihr Glaube keine Rechtfertigung hat.

    Bei diesem Thema ist auch wichtig zu berücksichtigen, dass die meisten religiösen Menschen trotz blödsinniger religiöser Texte zu vernünftigen Denken fähig sind und daher nicht alle religiösen Regeln uneingeschränkt befolgen. Radikale Fanatiker sind bei allen Religionen in der Minderheit, werden aber in den Medien deutlich prominenter im Vordergrund präsentiert, da die normalen Leute keine Nachricht wert sind.

    Es bleibt allerdings das Problem des Gruppenzwangs. Und wenn ein Staat eine Religion zur Staatsreligion erklärt, verschärft sich die Lage erheblich. Die Dinge öffentlich zu hinterfragen kann tödlich enden. Und Politiker können sich häufig nicht leisten gottlos zu sein, da viele Leute einen Herscher wollen, der sich einer Gottheit unterordnet.

    Religiösen Fanatiker haben einfach ein Rad ab. Wenn ich sage, Mohammed ist ein Volltrottel, fühlen sie sich gleich zutiefst gekränkt. Wenn ihr Mohammed wirklich so toll ist, wie sie glauben, warum sollte es Mohammed oder diese Leute kümmern, was ich darüber sage? Wenn sie der festen Überzeugung sind, dass sie richtig liegen, warum fürchten sie dann Kritik ihrer Religion? Diesen Leuten scheint einfach eine gewisse geistige Entwicklungsstufe zu fehlen.


    edit: Video, das relevant ist:

    Video Zusammenfassung: Quizshow Parodie zu biblischen Fakten, bei der meistens mehrere sich widersprechendene Antworten richtig sind. Sehr witzig :biggrin:

    Beitrag zuletzt geändert: 3.11.2012 10:33:43 von bladehunter
  4. kaetzle7

    Moderator Kostenloser Webspace von kaetzle7

    kaetzle7 hat kostenlosen Webspace.

    bladehunter schrieb:
    Religion ist zweifelsohne gefährlich. Sie wird gerne als Rechtfertigung genutzt für Taten, die auf keiner vernünftigen Grundlage stehen. Betrachtet man die Existenz eines Gottes als gegeben, so ist es natürlich ein konsequent, seine Worte (in Form der Bibel, Koran, Tora,...) zu befolgen, da dieser Gott angeblich zu Recht ein Herrscher ist. Die Existenz eines solchen Gottes ist aber in keinster Weise bewiesen und damit fällt die Argumentation in sich zusammen.
    Definiere doch mal den Begriff "Religion". Bedeutet an die Existenz eines Gottes zu glauben auch gleichzeitig Angehöriger einer Religion zu sein? Nein. Und selbst wenn man es so definieren würde, kann man nicht alle Religionen in einen Topf werden und behaupten Religion sei "zweifelsohne gefährlich".
  5. kaetzle7 schrieb:
    Definiere doch mal den Begriff "Religion". Bedeutet an die Existenz eines Gottes zu glauben auch gleichzeitig Angehöriger einer Religion zu sein? Nein. Und selbst wenn man es so definieren würde, kann man nicht alle Religionen in einen Topf werden und behaupten Religion sei "zweifelsohne gefährlich".

    Eine Definition ist schwierig zu finden. Wikipedia sagt

    Religion [...] bezeichnet man eine Vielzahl unterschiedlicher kultureller Phänomene, die menschliches Verhalten, Handeln, Denken und Fühlen prägen und Wertvorstellungen normativ beeinflussen. Es gibt keine wissenschaftlich allgemein anerkannte Definition des Begriffs Religion.


    Daher werde ich auf der Basis argumentieren, dass ich Religion als etwas bezeichne, das in der öffentlichen Wahrnehmung hauptsächtlich gültig ist: Der Glaube an ein oder mehrere übermenschliches Wesen, das Regeln und Strafen aufstellt, sowie in das Weltgeschehen eingreift, ohne dass es für dessen Existenz einen Beweis gibt.

    Die Gefährlichkeit leitet sich daraus ab, dass der Wille Gottes für einige Menschen mehr oder minder verpflichtent ist. Aber woher kommt der Wille Gottes? Es ist naheliegend, dass sich Menschen diese "Fakten" ausgedacht haben.

    Nun ist es natürlich nicht zwangsläufig so, dass das Wort Gottes schlechte Regeln enthält. Viele der moralischen Werte, die wir in der heutigen Gesellschaft pflegen, haben ihren Ursprung in der Bibel. Aber das Problem ist eben, dass in den meisten Religionen die Regeln Gottes nicht hinterfragt werden sollen. Selbst eine gut gemeinte Regel kann sich in der Praxis als problematisch herausstellen. Und da Gottes Worte oft als absolut betrachtet werden, sind offizielle Änderungen eine problematische Sache.

    Dem gegenüber stehen normale Gesetze, die von Menschen diskutiert werden und die auch revidiert werden können, wenn die Entscheidungsträger einsehen, dass ein Gesetz ein Fehler ist.

    Und daher sind Religionen zweifelsohne gefährlich.

    Beitrag zuletzt geändert: 3.11.2012 11:11:11 von bladehunter
  6. classnet schrieb:
    nachhinken der muslimischen Welt im Bezug auf Infrastruktur, Bildung, etc.(Ausnahme ist die Türkei


    Wieso siehst Du/ist das so? Vielleicht gibt es wirklich einen Grund, aber ich stecke kein bisschen in der Materie, also bitte versuch, mir das zu erklären :confused:
  7. Autor dieses Themas

    classnet

    classnet hat kostenlosen Webspace.

    @tobiworlds die muslimischen Länder haben gen null gleichberechtigung der Frau, es gibt sehr viele ungebildete, die Infrastruktur sieht meist nur in den großen städten gut aus(angemessen), man richtet nach der Sharia(gesetzbuch der muslime(Steinigung, etc.)), Demokratie ist ein Fremdwort und viele weitere Gründe! Und ich denke halt, dass die Religion and diesen Versäumnissen Schuld ist. Da Religion nicht gerade der größte Förderer ist von Entwicklung!



    Dieses Video spiegelt eine interesante und mir bezüglich bestätigende Statistik wieder(englisch)
  8. bladehunter schrieb:
    Daher werde ich auf der Basis argumentieren, dass ich Religion als etwas bezeichne, das in der öffentlichen Wahrnehmung hauptsächtlich gültig ist: Der Glaube an ein oder mehrere übermenschliches Wesen, das Regeln und Strafen aufstellt, sowie in das Weltgeschehen eingreift, ohne dass es für dessen Existenz einen Beweis gibt.
    Das stimmte noch bis ins späte 19. Jahrhundert, aber mittlerweile ist diese Ansicht überholt, denn Religion ist in der Mehrheit bereits nicht mehr der Glaube an Transzendetes - siehe auch die Religion des Siegmund Freud. Oftmals ordnet man auch irrtümlich den Atheismus nicht als Religion ein, aber wenn man einmal die grundlegenden Schriften des Atheismus (von Ludwig Feuerbach) gelesen hat, versteht man, dass der Atheismus eine selbsablehnende Religion ist. Es wird dabei an allen Grundfesten gezweifelt - Tatsächlich gibt es im Atheismus keine Transzendenz mehr, aber immer noch das Übermenschliche - das die Nationalsozialisten für ihren Führergedanken verwendeten - da schon Freud erkannt hatte, dass man immer an etwas höheres glauben würde.
    Ich sehe hier auch eine gewisse Widerspiegelung der gesellschaftlichen Konflikte. Möglichst alles soll über den Haufen geworfen werden, allerdings gibt es nicht immer einen klaren Gegenpol - es gibt insbesondere keine Antireligion:
    Wer glaubt zu wissen, dass Religion grundlos ist, der verfolgt eben wieder einen Glauben - und somit eine Religion...

    Vielleicht solltet ihr erstmal den Begriff Religion diskutieren, denn ich glaube der ist noch nicht allen ganz klar.
  9. toolz schrieb:
    bladehunter schrieb:
    Daher werde ich auf der Basis argumentieren, dass ich Religion als etwas bezeichne, das in der öffentlichen Wahrnehmung hauptsächtlich gültig ist: Der Glaube an ein oder mehrere übermenschliches Wesen, das Regeln und Strafen aufstellt, sowie in das Weltgeschehen eingreift, ohne dass es für dessen Existenz einen Beweis gibt.

    [...]
    Vielleicht solltet ihr erstmal den Begriff Religion diskutieren, denn ich glaube der ist noch nicht allen ganz klar.

    Ich habe doch geschrieben, dass ich die oben genannten Kriterien als Definition
    für Religion verwende, um meine Argumentation zu führen. Ich habe außerdem
    erwähnt, dass es keine wissenschaftlich allgemein anerkannte Definition für
    Religion gibt (Wikipedia). Wenn du nun daherkommst und sagst, dass meine
    Definition von Religion nicht die richtige ist, magst du möglicherweise Recht
    haben, aber das bringt uns kein Stück weiter.

    Wenn du so viel von Religion verstehst, wäre es sinnvoll selber eine treffende
    Definition zu bringen.

    Das stimmte noch bis ins späte 19. Jahrhundert, aber mittlerweile ist
    diese Ansicht überholt, denn Religion ist in der Mehrheit bereits nicht mehr
    der Glaube an Transzendetes - siehe auch die Religion des Siegmund
    Freud.

    Ich bin nicht besonders bewandert, was Freud angeht, aber auf Wikipedia steht,
    dass er eine ganze Zeit lang Atheist und Religionskritiker war. Er hat sich
    danach auf seine jüdischen Wurzeln besinnt und ist wieder religiös geworden.
    Von daher weiß ich jetzt nicht, was du da genau meinst.
    Und was meinst du mit dem Wort "Transzendenz"? Übernatürlichkeit? Es fällt mir
    schwer deiner Argumentation zu folgen.


    Oftmals ordnet man auch irrtümlich den Atheismus nicht als Religion ein, aber
    wenn man einmal die grundlegenden Schriften des Atheismus (von Ludwig Feuerbach)

    Mir ist Niemand bekannt, der Ludwig Feuerbach als Propheten des Atheismus
    huldigt. Atheismus ist nicht an eine bestimmte Person (imaginär oder real)
    gebunden. Atheismus ist eine Weltanschaung, aber keine Religion.


    gelesen hat, versteht man, dass der Atheismus eine selbsablehnende Religion ist.

    Natürlich kommt es darauf an, auf welche Definition man sich beruft :biggrin:
    Manche verstehen unter Atheismus eine absolut gesicherte Aussage über die
    Existenz von Gott. Andere sind realistischer und entspannter und sagen, dass es
    einfach sehr unwahrscheinlich ist, dass es einen Gott gibt. Das ist keinesfalls
    mit Agnostikern zu verwechseln. Agnostiker haben keine so klare Meinung wie
    Atheisten.

    Wenn man also sagt, dass Atheisten daran glauben, dass es keinen Gott gibt, ist
    das genauso sinnvoll wie zu sagen, dass "keine Briefmarken sammeln" ein Hobby
    ist.


    Es wird dabei an allen Grundfesten gezweifelt - Tatsächlich gibt es im Atheismus
    keine Transzendenz mehr, aber immer noch das Übermenschliche - das die
    Nationalsozialisten für ihren Führergedanken verwendeten

    Noch ein YouTube-Video:



    - da schon Freud erkannt hatte, dass man immer an etwas höheres glauben würde.

    Faszinierend. Und wenn ich dir sage, dass ich nicht an etwas höheres glaube?


    Ich sehe hier auch eine gewisse Widerspiegelung der gesellschaftlichen Konflikte.
    Möglichst alles soll über den Haufen geworfen werden,

    Verstehe ich nicht

    allerdings gibt es nicht immer einen klaren Gegenpol - es gibt
    insbesondere keine Antireligion: Wer glaubt zu wissen, dass Religion
    grundlos ist, der verfolgt eben wieder einen Glauben - und somit eine
    Religion...

    Ich glaube ich habe heute morgen 3 statt 2 Brote gegessen. Bin ich jetzt
    religiös? Das Wort "glauben" muss nicht zwangsläufig eine religiöse Bedeutung
    haben. Es ist einfach so, dass die Menschen nicht allwissend sind und die
    menschliche Sprache nicht immer eindeutig ist. Allerdings ist "glauben zu wissen" in der Tat ein Oxymoron.
  10. classnet schrieb:
    @tobiworlds die muslimischen Länder haben gen null gleichberechtigung der Frau, es gibt sehr viele ungebildete, die Infrastruktur sieht meist nur in den großen städten gut aus(angemessen), man richtet nach der Sharia(gesetzbuch der muslime(Steinigung, etc.)), Demokratie ist ein Fremdwort und viele weitere Gründe! Und ich denke halt, dass die Religion and diesen Versäumnissen Schuld ist. Da Religion nicht gerade der größte Förderer ist von Entwicklung!


    Tut mir leid, aber eine Frage bezieht sich auf die gemachte Ausnahme. Wieso trifft dies nicht auf die Türkei zu?
  11. Ich halte bladehunters Definition für viel zu eng. Religion bewegt Menschen, die psychologisch gesund sind, aufgrund von Annahmen, die nicht auf Wahrnehmungen der eigenen pysischen Sinne sind und die sie als Wissen ansehen (Glaube), bestimmten Handlungsweisen zu folgen, die Menschen, die diese Annahmen nicht teilen nicht verstehen können.
    Für mich ist auch ein entsprechender Fußballfan religiös. Er glaubt daran, dass seine Mannschaft besonders ist (besonders erfolgreich (das lässt sich noch belegen) besonders talentiert (da sind wir schon bei haltlosen Behauptungen), besonders freundlich (allgemeine Phrase die jeder raushaut), ...). Der Übergang von Hobby zu Religion ist oftmals fließend. Ich denke auch, dass jeder Mensch religiös ist und irgendetwas mehr verehrt als alles andere. Man opfert sein Leben immer irgendeiner Aufgabe, ohne die das Leben für einen keinen Sinn macht. Für mich zum Beispiel ist das streben nach Geld keine Lebensinhalt und ich kann das Verhalten mancher Menschen, die stehts nach Geld streben nicht verstehen, da ich denke, dass sie ihre Zeit besser verwenden können. Damit ist Religion eigentlich eine Grundlage von Konflikten, als auch der Individualität. (jetzt dürft ihr mich hauen)
    Der Atheismus ist genauso. Man hat keine Wahrnehmungen gemacht, dass es ihn nicht gibt. Das ist ohne die Weltformel auch schlichtweg nicht möglich. Man kann nicht die absolute Nichtexistenz wahrnehmen. Man kann es nur auf einem bestimmten Bereich beziehen. Ich kann zum Beispiel sagen, dass innerhalb meines Raumes kein Festnetztelefon ist, da ich jeden Gegenstand innerhalb des Zimmers kenne. Ich kann aber nicht sagen, dass in bladehunters Zimmer keine Bibel steht, ich kann es lediglich glauben, da seine Aussagen das nahelegen, aber zu sagen, nur, weil er noch nie sowas gesagt hat und ich noch nie in seinem Zimmer war hat er definitiv keine ist einfach nicht möglich. Aber ich runde das hier damit ab und werde wahrscheinlich nicht wieder schreiben, weil das die allgemeinen Argumentationen sind, die schon tausend mal ausdiskutiert wurden und es nie zu einem Konsens kam, da jeder seinen eigenen Glauben hat und damit Konflikte unvermeidbar sind.:wave:
  12. tobiworlds schrieb:
    classnet schrieb:
    @tobiworlds die muslimischen Länder haben gen null gleichberechtigung der Frau, es gibt sehr viele ungebildete, die Infrastruktur sieht meist nur in den großen städten gut aus(angemessen), man richtet nach der Sharia(gesetzbuch der muslime(Steinigung, etc.)), Demokratie ist ein Fremdwort und viele weitere Gründe! Und ich denke halt, dass die Religion and diesen Versäumnissen Schuld ist. Da Religion nicht gerade der größte Förderer ist von Entwicklung!


    Tut mir leid, aber eine Frage bezieht sich auf die gemachte Ausnahme. Wieso trifft dies nicht auf die Türkei zu?

    Ich habe gehört dieser Mann könnte damit was zu tun haben.
  13. reimann schrieb:
    Ich halte bladehunters Definition für viel zu eng. Religion bewegt Menschen, die psychologisch gesund sind, aufgrund von Annahmen, die nicht auf Wahrnehmungen der eigenen pysischen Sinne sind und die sie als Wissen ansehen (Glaube), bestimmten Handlungsweisen zu folgen, die Menschen, die diese Annahmen nicht teilen nicht verstehen können.

    Hm. Das klingt schonmal recht passend. Aber eventuell ist das auch etwas zu weit gefasst. Nehmen wir mal einen Lottospieler: Dieser sieht es als möglich an, dass er im Lotto gewinnt und glaubt auch, dass er genügend Glück haben wird, denn sonst würde er nicht spielen. Tatsächtlich ist es allerdings so, dass die Wahrscheinlichkeit für alle Teilnehmer gleich ist und die Wahrscheinlichkeit zu gewinnen, gering ist. Ein Lottospieler wäre nach deiner Definition einer Religion zugehörig, wenn ich das richtig schlussfolgere.

    Das Unverständnis anderer Leute ist so auch nicht richtig beschrieben. Du erwähnst das Beispiel eines Fußballfans. Andere Leute können durchas verstehen, warum jemand sich so verhält, ohne dass sie das gleiche Verhalten ausüben müssen.


    Für mich ist auch ein entsprechender Fußballfan religiös. Er glaubt daran, dass seine Mannschaft besonders ist (besonders erfolgreich (das lässt sich noch belegen) besonders talentiert (da sind wir schon bei haltlosen Behauptungen), besonders freundlich (allgemeine Phrase die jeder raushaut), ...). Der Übergang von Hobby zu Religion ist oftmals fließend. Ich denke auch, dass jeder Mensch religiös ist und irgendetwas mehr verehrt als alles andere. Man opfert sein Leben immer irgendeiner Aufgabe, ohne die das Leben für einen keinen Sinn macht. Für mich zum Beispiel ist das streben nach Geld keine Lebensinhalt und ich kann das Verhalten mancher Menschen, die stehts nach Geld streben nicht verstehen, da ich denke, dass sie ihre Zeit besser verwenden können. Damit ist Religion eigentlich eine Grundlage von Konflikten, als auch der Individualität. (jetzt dürft ihr mich hauen)

    Ich glaube dem Threadstarter geht es primär um Religionen im klassischen Sinne. Aber du hast Recht damit, dass menschliches Verhalten auch in anderen Zusammenhängen religiöse Züge annehmen kann. Wenn dann Irrationalität im Spiel ist, kann das auch schlimme Folgen haben. Schlägereien nach Fußballlspielen sind leider keine Seltenheit. Es gibt natürlich auch positive Gegenbeispiele von Leuten, die sich für ihre Ideale einsetzen und etwas gutes in der Welt bewegen.


    Der Atheismus ist genauso. Man hat keine Wahrnehmungen gemacht, dass es ihn nicht gibt. Das ist ohne die Weltformel auch schlichtweg nicht möglich.[...]

    Wie ich bereits geschrieben habe, gibt es 2 verschiedene Varianten (die mir bekannt sind) von Atheismus:
    - Der sichere Glaube, dass Gott nichtexistent ist
    - Die Lebenseinstellung, dass die Existenz von Gott so unwahrscheinlich ist, dass man ihn ignorieren kann

    Die erste Variante hat durchaus Potential als religiös zu gelten. Die zweite Variante hingegen geht in die Richtung "lasst mich mit dem Kram doch in Ruhe".

    Beitrag zuletzt geändert: 3.11.2012 19:13:01 von bladehunter
  14. bladehunter schrieb:
    Hm. Das klingt schonmal recht passend. Aber eventuell ist das auch etwas zu weit gefasst. Nehmen wir mal einen Lottospieler: Dieser sieht es als möglich an, dass er im Lotto gewinnt und glaubt auch, dass er genügend Glück haben wird, denn sonst würde er nicht spielen. Tatsächtlich ist es allerdings so, dass die Wahrscheinlichkeit für alle Teilnehmer gleich ist und die Wahrscheinlichkeit zu gewinnen, gering ist. Ein Lottospieler wäre nach deiner Definition einer Religion zugehörig, wenn ich das richtig schlussfolgere.


    Hm, da kann ich auch nicht so recht einschätzen, aber ich denke schon, dass der Lottospieler ein gutes Argument ist, dassdie Definition nicht vollständig ist. Aber das erklärt sich ja auch damit, dass niemand bisher eine allgemein anerkannte Definition finden konnte.

    bladehunter schrieb:
    Das Unverständnis anderer Leute ist so auch nicht richtig beschrieben. Du erwähnst das Beispiel eines Fußballfans. Andere Leute können durchas verstehen, warum jemand sich so verhält, ohne dass sie das gleiche Verhalten ausüben müssen.


    Naja ich sehe da keinen Unterschied.
    "Warum rollt er seinen Teppich aus und betet?" "Weil er ein Muslim ist."
    "Warum trägt er einen Schal von Schalke" "Weil er ein Fan ist"
    Wo ist da der Unterschied? Bei beidem führt man das Handeln darauf zurück, auch wenn man selbst anderer Meinung ist und nicht gleich handeln würde.
    Noch schärfer wird es mit diesen beiden Erwiderung (sozusagen vom Fragesteller):
    "Aber Deutschland ist doch ein christliches Land."
    "Aber wir sind doch in Dortmund."
    Aber das ist ein anderes Thema.

    bladehunter schrieb:
    Wie ich bereits geschrieben habe, gibt es 2 verschiedene Varianten (die mir bekannt sind) von Atheismus:
    - Der sichere Glaube, dass Gott nichtexistent ist
    - Die Lebenseinstellung, dass die Existenz von Gott so unwahrscheinlich ist, dass man ihn ignorieren kann

    Die erste Variante hat durchaus Potential als religiös zu gelten. Die zweite Variante hingegen geht in die Richtung "lasst mich mit dem Kram doch in Ruhe".


    Ok hab ich überlesen und seh ich ein. Allerdings denken viele, die eher zweiterem angehören, dass es nur ersteres gibt und dadurch werden sie unglaubwürdig. (Wortwitz ahoi)
  15. Früher als ich noch ein kleiner Junge war. Bin ich mit meine Eltern jeden Sonntag in die Kirlche gegangen. Was mich dort interessiert hat, waren nur schöne Mädchen.

    Ich habe Tage wie dieser geliebt. Für mich hatte jeden Sonntag was eiliges. Ich fand die Menschen freundlicher und glücklicher.

    Das ist das was Religionen aus meine Sicht aus uns machen. Freundlicher Menschen mit Manieren und Respekt zu einander.

    Solange Menschen freundlich und glücklich sind hab ich nichts gegen Religionen. Also ich bin nicht religiös, und glaub an Gott auf ein andere Art und Weise.

    - Glaube macht Stark! :thumb:

    Beitrag zuletzt geändert: 3.11.2012 20:16:41 von esquadrao
  16. bladehunter schrieb:
    Daher werde ich auf der Basis argumentieren, dass ich Religion als etwas bezeichne, das in der öffentlichen Wahrnehmung hauptsächtlich gültig ist: Der Glaube an ein oder mehrere übermenschliches Wesen, das Regeln und Strafen aufstellt, sowie in das Weltgeschehen eingreift, ohne dass es für dessen Existenz einen Beweis gibt.

    Die Gefährlichkeit leitet sich daraus ab, dass der Wille Gottes für einige Menschen mehr oder minder verpflichtent ist. Aber woher kommt der Wille Gottes? Es ist naheliegend, dass sich Menschen diese "Fakten" ausgedacht haben.
    Ist man Theist, meint man eben, dass die Regeln von Gott kommen und da dieser üblicherweise als allwissend angenommen wird, hält man diese Gebote halt auch für richtig.

    Meint man dagegen, dass der Glauben an Gott irrational ist, so sind logischerweise Religiöse für einen Menschen, die an etwas Irrationales glauben. Warum ist dann speziell Religion das Problem und nicht die Tatsache, dass es anscheinend in der Biologie des Menschen liegt, irrational zu sein?
    Wie ich bereits geschrieben habe, gibt es 2 verschiedene Varianten (die mir bekannt sind) von Atheismus:
    - Der sichere Glaube, dass Gott nichtexistent ist
    - Die Lebenseinstellung, dass die Existenz von Gott so unwahrscheinlich ist, dass man ihn ignorieren kann

    Die erste Variante hat durchaus Potential als religiös zu gelten. Die zweite Variante hingegen geht in die Richtung "lasst mich mit dem Kram doch in Ruhe".
    Ich sehe zwei Probleme mit dem Atheismus 2. Variante:

    1. Kein Mensch kommt ohne unbewiesenen Glauben aus. Warum genau ist dann aber der Glaube an Gott so problematisch?

    2. Nach deiner Definition könnte selbst der verrückteste Esoteriker ein Atheist sein, d. h. z. B. er glaubt daran, dass sein Kater eine Wiedergeburt von Elvis ist, aber er hält die Existenz Gottes für unwahrscheinlich => Atheist.
    Meinst du nicht eher so etwas wie Brights?

    Beitrag zuletzt geändert: 3.11.2012 20:43:36 von yara
  17. lpmediarecords

    lpmediarecords hat kostenlosen Webspace.

    religion ist das schlechteste was der welt passieren konnte. ob christen, moslime oder sonstige religionen!!! jede religion hat mehrere millionen tote gebracht !!! hexenjagd von den christen...... steinigungen bein den moslimen!!!! meiner meinung nach ist eine religion eine abwandlung des national sozialismuses ;) machtgeile idioten, die sich als papst ausgeben und millionen verdienen.
  18. krisi12345 schrieb:
    tobiworlds schrieb:
    classnet schrieb:
    @tobiworlds die muslimischen Länder haben gen null gleichberechtigung der Frau, es gibt sehr viele ungebildete, die Infrastruktur sieht meist nur in den großen städten gut aus(angemessen), man richtet nach der Sharia(gesetzbuch der muslime(Steinigung, etc.)), Demokratie ist ein Fremdwort und viele weitere Gründe! Und ich denke halt, dass die Religion and diesen Versäumnissen Schuld ist. Da Religion nicht gerade der größte Förderer ist von Entwicklung!


    Tut mir leid, aber eine Frage bezieht sich auf die gemachte Ausnahme. Wieso trifft dies nicht auf die Türkei zu?

    Ich habe gehört dieser Mann könnte damit was zu tun haben.


    Dankeschön, ich denke auch :D
  19. reimann schrieb:
    bladehunter schrieb:
    Das Unverständnis anderer Leute ist so auch nicht richtig beschrieben. Du erwähnst das Beispiel eines Fußballfans. Andere Leute können durchas verstehen, warum jemand sich so verhält, ohne dass sie das gleiche Verhalten ausüben müssen.


    Naja ich sehe da keinen Unterschied.
    "Warum rollt er seinen Teppich aus und betet?" "Weil er ein Muslim ist."
    "Warum trägt er einen Schal von Schalke" "Weil er ein Fan ist"[...]

    Okay. Dann habe ich dich falsch verstanden. Es ging mir primär um das Wort "Unverständnis" (diese Ironie :biggrin:). Ich stimme den restlichen Punkten deines Beitrags prinzipiell zu.

    yara schrieb:
    bladehunter schrieb:
    [...] Die Gefährlichkeit leitet sich daraus ab, dass der Wille Gottes für einige Menschen mehr oder minder verpflichtent ist. Aber woher kommt der Wille Gottes? Es ist naheliegend, dass sich Menschen diese "Fakten" ausgedacht haben.
    Ist man Theist, meint man eben, dass die Regeln von Gott kommen und da dieser üblicherweise als allwissend angenommen wird, hält man diese Gebote halt auch für richtig.

    Richtig (wie weiter oben bereits geschrieben)

    Meint man dagegen, dass der Glauben an Gott irrational ist, so sind logischerweise Religiöse für einen Menschen, die an etwas Irrationales glauben. Warum ist dann speziell Religion das Problem und nicht die Tatsache, dass es anscheinend in der Biologie des Menschen liegt, irrational zu sein?

    Religion begünstigt diese Irrationalität. Es ist deutlich schwieriger den Menschen zu vermitteln, dass sie sich irren, wenn es um Religion geht, als wenn es um weltliche Aspekte geht. Wahrscheinlich wird es nie einen Beweis geben, dass Gott nicht existiert. Daher kann eine religiöse Person immer argumentieren, dass Gott existieren könnte und man daher seine Regeln befolgen sollte. Siehe auch Russels Teekanne.

    Wie ich bereits geschrieben habe, gibt es 2 verschiedene Varianten (die mir bekannt sind) von Atheismus:
    - Der sichere Glaube, dass Gott nichtexistent ist
    - Die Lebenseinstellung, dass die Existenz von Gott so unwahrscheinlich ist, dass man ihn ignorieren kann

    Die erste Variante hat durchaus Potential als religiös zu gelten. Die zweite Variante hingegen geht in die Richtung "lasst mich mit dem Kram doch in Ruhe".

    Ich sehe zwei Probleme mit dem Atheismus 2. Variante:

    1. Kein Mensch kommt ohne unbewiesenen Glauben aus. Warum genau ist dann aber der Glaube an Gott so problematisch?

    Warum "unbewiesener" Glaube und nicht einfach nur "Glaube"? Ich bin mir nicht ganz sicher, was du damit meinst. Natürlich muss man als Mensch viele Annahmen über seine Umwelt machen, weil man selber nicht alles überprüfen kann.

    Der Glaube an Gott is problematisch, da die eigenen Handlungen nicht auf Vernunft basieren und daher den Menschen dazu verleiten können destruktive Taten zu begehen, während er selber glaubt, etwas gutes zu tun.

    Es gibt natürlich auch konstruktive Taten, die religiös motiviert sind. Um solche Taten auszuüben, muss man allerdings nicht zwangsläufig religiös sein. Daher ist Religion nicht zwingend notwendig.

    2. Nach deiner Definition könnte selbst der verrückteste Esoteriker ein Atheist sein, d. h. z. B. er glaubt daran, dass sein Kater eine Wiedergeburt von Elvis ist, aber er hält die Existenz Gottes für unwahrscheinlich => Atheist.

    Meinst du nicht eher so etwas wie Brights?

    Guter Einwand. "Gott" sollte in den Definitionen besser mit "Übernatürlichen" ersetzt werden. Und das Kozept der Brights war mir bis jetzt nicht bekannt. Mein erster Eindruck ist aber, dass diese Brights es für sinnvoll halten, ihre eigene Weltanschauung dem Rest der Welt mitzuteilen. Das muss bei Atheisten nicht zwangsläufig der Fall sein. Daher vermute ich, dass die Brights eine Untermenge der Atheisten sind.

    Beitrag zuletzt geändert: 4.11.2012 9:49:25 von bladehunter
  20. kaetzle7

    Moderator Kostenloser Webspace von kaetzle7

    kaetzle7 hat kostenlosen Webspace.

    bladehunter schrieb:
    Der Glaube an Gott is problematisch, da die eigenen Handlungen nicht auf Vernunft basieren und daher den Menschen dazu verleiten können destruktive Taten zu begehen, während er selber glaubt, etwas gutes zu tun.
    Welche Lebenseinstellungen und deren darausfolgende Handlungen basieren denn schon wirklich auf Vernunft? Ist es vernünftig zu glauben das Leben hat im Prinzip keinen Sinn und die Welt ist einfach nur zufällig entstanden? Ganz abgesehen davon, dass der Mensch gerne eine Antwort auf die Entstehung und Sinnhaftigkeit dieser Welt hat, ganz gleich wie scheinbar simpel sie ausfällt, weil er einfach neugierig ist, kann die Reduktion dieser Frage auf das ausschließlich irdisch sichtbare gravierende Konsequenzen haben. Dieses Denken kann zur Folge haben, dass das Leben an sich keinen Wert hat, dass Moral völlig irrelevant ist, dass ich, wenn es mir gefällt, destruktiv sein kann wie ich will, da ich nichts und niemandem gegenüber Rechenschaft ablegen muss. An absolut nichts zu glauben ist demzufolge zweifelsohne gefährlich...

  21. Hallo :wave:

    kaetzle7 schrieb:
    Dieses Denken kann zur Folge haben, dass das Leben an sich keinen Wert hat, dass Moral völlig irrelevant ist, dass ich, wenn es mir gefällt, destruktiv sein kann wie ich will, da ich nichts und niemandem gegenüber Rechenschaft ablegen muss. An absolut nichts zu glauben ist demzufolge zweifelsohne gefährlich...

    Es gibt genügend Menschen, die an nichts glauben (z.B. der TE) und sich trotzdem angemessen verhalten, sei es um nicht die Verachtung der Gesellschaft auf sich zu ziehen, wegen Empathie, Erziehung oder um das eigene Ehrgefühl zu wahren.

    Deswegen gibt es doch Gesetze, damit niemand macht was ihm gerade so einfällt.

    mfg :wave:
  22. Jeder, der heute immer noch glaubt, moralische Vorstellungen aus religiösen Schriften seien sinnvoll sollte sich ernsthaft mal hinsetzen und die Bibel oder den Koran lesen. Was dort als moralisch Richtig verkauft wird kann und darf in unserer Gesellschaft so wie sie jetzt ist einfach keinen Platz haben.
    Wenn erwachsene Menschen eine Anleitung zum "gutsein" brauchen, halte ich das außerdem für äußerst bedenklich. Dass sich die Jungs im Kindergarten prügel kann ich verstehen (sie wissen es ja nicht besser, können nicht einschätzen welche Folgen ihre Handlungen haben), sobald ich aber in der Lage bin diese Folgen einschätzen zu können, brauche ich kein Buch, dass mir sagt wie ich mich zu verhalten habe.
    Ich persönlich kenne zudem niemanden, der aufgrund einer fehlenden Religion abgrundtief Böse ist. Zudem kenne ich niemanden, der aufgrund einer Religion immer nur gutes tut. Ein Mittelding aus Beidem ist das, was die Natur des Menschen ausmacht, ganz gleich ob religiös oder nicht.


    reimann schrieb:
    Man kann nicht die absolute Nichtexistenz wahrnehmen.

    Und genau das ist eben das Problem vor dem Leute stehen die nicht an eine "höhere Macht" glauben. Daher liegt die Beweispflicht bei demjenigen, der behauptet etwas/jemand Existiert. Du kannst mir niemals beweisen, dass ich keine Handy besitze. (ich kann es einfach Verstecken wenn du in der Nähe bist).


    reimann schrieb:
    Naja ich sehe da keinen Unterschied.
    "Warum rollt er seinen Teppich aus und betet?" "Weil er ein Muslim ist."
    "Warum trägt er einen Schal von Schalke" "Weil er ein Fan ist"[...]

    Der Unterschied ist, dass der Fußball-Fan messbare, beweisbare Ergebnisse seines "Glaubens" hat. Auch wenn das Team in der aktuellen Saison vielleicht nicht so gut spielt, hat man immer noch die Möglichkeit auf die Erfolge der Vergangenheit zurückzublicken. Bei einem Gott funktioniert dies jedoch nicht, da keine messbaren Ergebnisse auftreten.


    kaetzle7 schrieb:
    Ist es vernünftig zu glauben das Leben hat im Prinzip keinen Sinn und die Welt ist einfach nur zufällig entstanden? Ganz abgesehen davon, dass der Mensch gerne eine Antwort auf die Entstehung und Sinnhaftigkeit dieser Welt hat, ganz gleich wie scheinbar simpel sie ausfällt, weil er einfach neugierig ist, kann die Reduktion dieser Frage auf das ausschließlich irdisch sichtbare gravierende Konsequenzen haben. Dieses Denken kann zur Folge haben, dass das Leben an sich keinen Wert hat, dass Moral völlig irrelevant ist, dass ich, wenn es mir gefällt, destruktiv sein kann wie ich will, da ich nichts und niemandem gegenüber Rechenschaft ablegen muss. An absolut nichts zu glauben ist demzufolge zweifelsohne gefährlich...

    Auf den Punkt mit der Moral bin ich ja schon am Anfang eingegangen.
    Klar, der Mensch möchte wissen, warum er hier ist. Der Mensch möchte aber auch wissen, warum Feuer heiß ist, und warum Eis kalt ist. Letztere beiden Dinge hat der Mensch nun schon vor einiger Zeit herausgefunden, an der Lösung für Ersteres wird immer noch gearbeitet. So macht es also keinen Sinn, voreilig den Schluss zu ziehen, dass Gott dafür verantwortlich ist. Gott ist und bleibt ein "God of the gaps", ein Wesen, dass die Stellen ausfüllt, über die (noch) nicht genügend Wissen zur verfügung steht. Heutzutage würde niemand wagen zu behaupten Gott ist für die Bewegung der Erde um die Sonne verantwortlich (was vor ein Paar hundert Jahren noch die gängige Meinung war), was im Kern nur eine weitere Wissenslücke darstellt, die erfolgreich geschlossen wurde.
    Ist dein Leben denn mehr wert, nur weil du an einen Gott glaubst? Ist mein Leben "minderwertig" weil ich nicht an ein übernatürliches Wesen glaube? Ich denke, das Leben jedes einzelnen ist unabhängig von Glaube, Geschlecht oder Rasse, sondern einzig und allein von Wissen. Wer nichts weiss, kann nichts zur Gesellschaft beitragen.
    Ich finde es zudem gewagt, in absoluten zu sprechen. Alleine der Glaube daran, dass ich Morgen nach dem Schlafen wieder aufwachen werde, macht das "absolute glauben an Nichts" zunichte. Dieser Glaube macht mich aber weder zu einer religiösen Person, noch würde jemand auf die Idee kommen, den Glaube an das morgendliche Aufwachen als Religion zu bezeichnen.


    Alles in Allem finde ich Religion als ein Wegweiser für moralische Werte falsch und veraltet, als Ort an dem sich Gleichgesinnte zusammenfinden können ist sie jedoch eine nicht zu verachtende Kraft.

    mfg
  23. syberpsace schrieb:
    Und genau das ist eben das Problem vor dem Leute stehen die nicht an eine "höhere Macht" glauben. Daher liegt die Beweispflicht bei demjenigen, der behauptet etwas/jemand Existiert. Du kannst mir niemals beweisen, dass ich keine Handy besitze. (ich kann es einfach Verstecken wenn du in der Nähe bist).


    Das Handybeispiel scheint aber nicht grade deinen Standpunkt zu verdeutlichen. Und das etwas nicht existiert bis es bewiesen wurde halte ich für eine sehr enge Weltansicht. "Hey Physik, du darfst das nicht. Das Higgs Boson wurde noch nicht nachgewiesen!" Solange es in der Zukunft bewiesen werden könnte, kann man nicht sagen, dass es nicht existiert, da es ja definitive Konsequenzen hat, die man nur derzeit nicht darauf zurückführen kann. Es kann nur in der Zukunft nicht bewiesen werden, wenn es widerlegt wurde also ein Gegenbeweis existiert. Andersrum ist es natürlich genauso. Etwas existiert nicht, weil es bewiesen wurde, denn Beweise können falsch sein, wenn ein Rechenfehler reingekommen ist. Existenz ist also von Beweisen unabhängig, nur die eigene Wahrnehmung und Überzeugung wird von Beweisen beeinflusst. Da ist eine Frau die Blut aus ner Jesusfigur fließen gesehen hat genauso gut wie du, der du siehst, dass Dinge auf den Boden fallen.:wink:
    Solange ein Gläubiger nicht will, dass du auch an Gott glaubst, muss er also für die Existenz keine Beweise vorlegen. Das ist aber grade auch der Knackpunkt.

    syberpsace schrieb:
    Der Unterschied ist, dass der Fußball-Fan messbare, beweisbare Ergebnisse seines "Glaubens" hat. Auch wenn das Team in der aktuellen Saison vielleicht nicht so gut spielt, hat man immer noch die Möglichkeit auf die Erfolge der Vergangenheit zurückzublicken. Bei einem Gott funktioniert dies jedoch nicht, da keine messbaren Ergebnisse auftreten.


    Er kann natürlich sagen, dass eine Mannschaft gut bzw. besser als eine andere ist anhand der bisherigen Spiele. Das habe ich auch definitiv nicht bezweifelt. Problematisch ist es, wenn derjenige denkt, das Team ist besonders talentiert oder ist gut, weil es grade aus dieser oder jener Stadt kommt oder die Spieler sind viel freundlicher, als die der anderen Teams. Da spielt genau der Punkt den ich weiter oben gezeigt habe eine Rolle, da das auf den persönlichen Wahrnehmungen des Fans basiert, denn ein Fan eines anderen Teams kann genau dasselbe sagen ohne falsch zu liegen und da sind wir bei denselben Konflikten wie sie auch bei Religionen vorkommen.

    Beitrag zuletzt geändert: 5.11.2012 16:54:15 von reimann
  24. Autor dieses Themas

    classnet

    classnet hat kostenlosen Webspace.

    Meine Ansicht ist ziemlich leicht zu erklären:

    Ich bin Atheist, also weiss ich über die Existenz aller nicht übernatürlichen Geschehnisse/Dinge, welche physikalisch zu erklären sind, bescheid.

    Die Beweisspflicht liegt klar bei den Gläubigen, man ist ja auch solange unschuldig bis das Gegenteil bewiesen wurde. Nun könnte man sich aber fragen, warum sollte ich soetwas beweisen es ist ja mein "Glaube" und dem entspechend glaube ich einfach dran. Dieser Spielraum gibt den Gläubigen immer Möglichkeiten zur Flucht, indem man sich die Regeln einer Religion so zusammensetzt, wie es einem passt.

    Generell gesehen macht es keinen Sinn über die Existenz eines Gottes/einer höheren Macht zu diskutieren, da der Gläubige von Dingen angetrieben wird, welche man nicht beweisen kann und der Atheist von der bewiesenen Wissenschaft. Sprich:
    Ein generell rational-denkender Mensch, wird bei diesem Thema völlig irrational, denn die Existenz des Weihnachtsmannes ist zum todlachen, aber die Existenz eines Gottes/einer höheren Macht tod ernst!
  25. sonok

    Moderator Kostenloser Webspace von sonok

    sonok hat kostenlosen Webspace.

    Das man einen Glaube nicht beweisen muß ist keine Flucht, sondern ein Fakt.

    Und daß man als Atheist von der bewiesenen Wissenschaft angetrieben wird ist doch Unsinn. Man glaubt halt nicht an Gott (nicht mehr und nicht weniger). Und niemand kann eines Gottes Nichtexistenz ebensowenig Beweisen wie der Gläubige die Existenz.
    Lustig ist hingegen, daß man zwar nicht an Gott glaubt, aber "übernatürlichen" Dingen, die physikalisch nicht zu erklären sind, eine Daseinsberechtigung einräumt. Ähm - wenn nicht physikalisch erklärbar, wie denn dann (wissenschaftlich) erklärbar?
  26. kaetzle7 schrieb:
    bladehunter schrieb:
    Der Glaube an Gott is problematisch, da die eigenen Handlungen nicht auf Vernunft basieren und daher den Menschen dazu verleiten können destruktive Taten zu begehen, während er selber glaubt, etwas gutes zu tun.
    Welche Lebenseinstellungen und deren darausfolgende Handlungen basieren denn schon wirklich auf Vernunft?

    Es gibt Menschen die vernünftiger sind als andere. Aber die meisten achten meiner Erfahrung nach darauf vernunftsbasiert zu handeln.


    Ist es vernünftig zu glauben das Leben hat im Prinzip keinen Sinn und die Welt ist einfach nur zufällig entstanden?

    Ob das Leben einen Sinn hat, weiß ich nicht. Falls das nicht der Fall sein sollte, kann es eines Tages auch möglich sein, dass der Mensch es selber schafft seinem Leben einen Sinn zu geben.
    Selbst wenn das Leben keinen Sinn haben sollte, sehe ich persönlich das nicht als problematisch an. Man sollte eben das beste aus der Sache machen. Natürlich kann man versuchen ein egoistischen Leben zu führen, aber langfristig werden die wenigsten damit Erfolg haben.

    Das dies alles aufgrund von Zufallsprozessen entstanden ist, halte ich für plausibel. Genügend Zeit war dafür vorhanden. Außerdem sollte man sich darüber im Klaren sein, dass, wenn die Dinge nicht so gekommen wären, wir uns diese Frage gar nicht erst stellen könnten. In unzähligen anderen Teilen des Universums hat es möglicherweise ähnlich gute Bedingungen gegeben, aber die Zufallsprozesse hatten andere Ergebnisse.


    Ganz abgesehen davon, dass der Mensch gerne eine Antwort auf die Entstehung und Sinnhaftigkeit dieser Welt hat,

    Ich hätte gerne auf viele Fragen eine Antwort. Das bringt mich aber nicht zu Gott.

    ganz gleich wie scheinbar simpel sie ausfällt, weil er einfach neugierig ist, kann die Reduktion dieser Frage auf das ausschließlich irdisch sichtbare gravierende Konsequenzen haben. Dieses Denken kann zur Folge haben, dass das Leben an sich keinen Wert hat, dass Moral völlig irrelevant ist, dass ich, wenn es mir gefällt, destruktiv sein kann wie ich will, da ich nichts und niemandem gegenüber Rechenschaft ablegen muss. An absolut nichts zu glauben ist demzufolge zweifelsohne gefährlich...


    Die Wortwahl ist wichtig. An nichts zu glauben, ist etwas anderes, als nicht an einen Gott zu glauben.
    Nur weil man nicht an einen Gott glaubt, heißt das nicht, dass man keinen weiteren weltlichen Glauben hat. Ich glaube beispielsweise, dass die Menschheit die Welt, auf der wir leben, zu einem besseren Ort machen kann. Ich glaube daran, dass es eine Zukunft geben kann, in der weltweiter Frieden herrscht.

    Du hast durchaus Recht, wenn du sagst, es ist gefährlich an nichts zu glauben. Von zentraler Wichtigkeit ist in diesem Fall, was für ein Wissen die Person neben ihrem nicht-glauben hat.
  27. kaetzle7

    Moderator Kostenloser Webspace von kaetzle7

    kaetzle7 hat kostenlosen Webspace.

    voloya schrieb:
    Es gibt genügend Menschen, die an nichts glauben (z.B. der TE) und sich trotzdem angemessen verhalten, sei es um nicht die Verachtung der Gesellschaft auf sich zu ziehen, wegen Empathie, Erziehung oder um das eigene Ehrgefühl zu wahren.
    Wenn das angemessene Verhalten vom Denken der Gesellschaft abhängt, fallen alle Hemmungen sobald man in eine Gesellschaft gerät die destruktiv denkt. Das ist doch auch gefährlich.

    syberpsace schrieb:
    Klar, der Mensch möchte wissen, warum er hier ist. Der Mensch möchte aber auch wissen, warum Feuer heiß ist, und warum Eis kalt ist. Letztere beiden Dinge hat der Mensch nun schon vor einiger Zeit herausgefunden, an der Lösung für Ersteres wird immer noch gearbeitet. So macht es also keinen Sinn, voreilig den Schluss zu ziehen, dass Gott dafür verantwortlich ist.
    Die Frage nach der Sinnhaftigkeit seines Lebens ist für einen Menschen sicher interessanter wie die Frage warum Feuer heiß ist, da erstere Frage entscheidend dafür ist, wie er sein Leben gestaltet.

    Ist dein Leben denn mehr wert, nur weil du an einen Gott glaubst? Ist mein Leben "minderwertig" weil ich nicht an ein übernatürliches Wesen glaube?
    Nein, wie kommst du denn zu diesem Schluss?

    Ich denke, das Leben jedes einzelnen ist unabhängig von Glaube, Geschlecht oder Rasse, sondern einzig und allein von Wissen. Wer nichts weiss, kann nichts zur Gesellschaft beitragen.
    Ist so ein Mensch (der nichts oder nur wenig weiß) denn dann minderwertig oder gar nicht lebenswert? Und schon wären wir wieder bei der Frage der Moral...

    Ich finde es zudem gewagt, in absoluten zu sprechen. Alleine der Glaube daran, dass ich Morgen nach dem Schlafen wieder aufwachen werde, macht das "absolute glauben an Nichts" zunichte. Dieser Glaube macht mich aber weder zu einer religiösen Person, noch würde jemand auf die Idee kommen, den Glaube an das morgendliche Aufwachen als Religion zu bezeichnen.
    Aber selbst der Glaube, dass du Morgens aufwachst beruht nur auf deiner bisherigen Erfahrung und ist nicht unbedingt auf reine Vernunft gegründet - immerhin sterben genug Menschen unerwartet über Nacht. Dass man dich deshalb nicht als religiös bezeichnen wird ist richtig, aber um diese Art von Glauben geht es ja gar nicht in diesem Thread, weshalb sich meine Aussage auch nicht darauf bezog.

    Alles in Allem finde ich Religion als ein Wegweiser für moralische Werte falsch und veraltet, als Ort an dem sich Gleichgesinnte zusammenfinden können ist sie jedoch eine nicht zu verachtende Kraft.
    Gleichgesinnte gibt es überall auf der Welt und nicht nur in Religionen. Ich werde wohl viele Gleichgesinnte finden, die meinen dass Gummibärchen gut schmecken - trotzdem muss sich vor dieser Masse niemand fürchten. Genauso gibt es genug Religionen die nicht unbedingt politisch aktiv sind, heilige Kriege führen wollen, die Welt erobern möchten, die Steinigung als Bestrafung wieder einführen wollen usw. Alle in einen Topf zu werfen ist ziemlich engstirnig und intolerant.

    bladehunter schrieb:
    Ob das Leben einen Sinn hat, weiß ich nicht. Falls das nicht der Fall sein sollte, kann es eines Tages auch möglich sein, dass der Mensch es selber schafft seinem Leben einen Sinn zu geben.
    Selbst wenn das Leben keinen Sinn haben sollte, sehe ich persönlich das nicht als problematisch an. Man sollte eben das beste aus der Sache machen.
    Wenn das Leben an sich keinen Sinn hat, dann hat es keinen Sinn sich über die Leben derer Gedanken zu machen deren Leben scheinbar nutzlos ist, da sie für die Gesellschaft nur noch eine Belastung sind. Vielleicht kann ich mir selbst einen gewissen Sinn schaffen weil ich aktiv bin und gewisse Fähigkeiten habe, was ist aber mit denen, die diese Möglichkeit nicht haben?

  28. Autor dieses Themas

    classnet

    classnet hat kostenlosen Webspace.

    sonok schrieb:
    Lustig ist hingegen, daß man zwar nicht an Gott glaubt, aber "übernatürlichen" Dingen, die physikalisch nicht zu erklären sind, eine Daseinsberechtigung einräumt. Ähm - wenn nicht physikalisch erklärbar, wie denn dann (wissenschaftlich) erklärbar?


    ich schrieb dies : "Ich bin Atheist, also weiss ich über die Existenz aller nicht übernatürlichen Geschehnisse/Dinge, welche physikalisch zu erklären sind, bescheid. "

    Was so viel bedeutet wie, ich glaube nicht an übernatürliche dinge(da es sowas schlichtweg nicht gibt), musst beim nächsten mal besser aufpassen beim lesen ;-) und ich weiss, dass es für jedes Geschehniss eine physkalische Erklärung gibt! Wir sie nur nicht in vielen Fällen kennen, da sie unseren jetzigen Stand der Wissenschaft überschreitet. Und die tatsache, dass man einiges im Universum "NOCH" nicht erklären kann (oder vielleicht nie), ist kein Beweiss für die Existenz eines Gottes, sondern lediglich überschreitet die Antwort unseren Horizont, is aber nicht übernatürlich ;-)
  29. kaetzle7

    Moderator Kostenloser Webspace von kaetzle7

    kaetzle7 hat kostenlosen Webspace.

    bladehunter schrieb:
    Das dies alles aufgrund von Zufallsprozessen entstanden ist, halte ich für plausibel. Genügend Zeit war dafür vorhanden. Außerdem sollte man sich darüber im Klaren sein, dass, wenn die Dinge nicht so gekommen wären, wir uns diese Frage gar nicht erst stellen könnten. In unzähligen anderen Teilen des Universums hat es möglicherweise ähnlich gute Bedingungen gegeben, aber die Zufallsprozesse hatten andere Ergebnisse.
    Dass das Leben aufgrund von Zufallsprozessen entstanden sein soll, ist in meinen Augen schon höchst unvernünftiges Denken. Schon bei der Entstehung einer Giraffe z.B. muss nicht nur einer, sondern gleich viele Zufälle auf einmal passiert sein. Es müssen dort alle 4 Beine und der Hals gleichzeitig gewachsen sein, denn wenn nur die Beine gewachsen wären, könnte das Tier nicht mehr ungehindert trinken und hätte einen entscheidenden Nachteil, dass es aussterben lassen hätte (mal ganz abgesehen davon, was passiert wäre, wenn nur ein Bein länger geworden wäre als die anderen). Wenn nur der Hals länger geworden wäre, müsste das Tier einen schweren langen Hals mit sich herumschleppen, der ihm keinen so bedeutenden Vorteil verschafft hätte, dass diese Mutation sich weiterverbreitet hätte. Giraffen brauchen einen besonders hohen Blutdruck, damit das Blut überhaupt in ihren Kopf kommen kann - und dennoch können sie den Kopf mühelos senken, ohne dass das Blut ihnen in den Kopf schießt. Das bewirkt ein Mechanismus in den Halsvenen, der den Blutdruck bei diesem Vorgang senkt Quelle). Erst wenn all diese Besonderheiten sich gleichzeitig in einer Giraffe entwickelt haben, ist sie überhaupt überlebensfähig - und sie mussten in mehreren Giraffen entwickelt worden sein, damit überhaupt durch Fortpflanzung eine neue Art entstehen konnte. Wenn du schon das Wissen in deiner Argumentation den Vordergrund stellst, dann kann schon das Wissen über eine einzige Tierart, gemischt mit dem Wissen über Wahrscheinlichkeiten, den Glauben an die Entstehung durch Zufallsprozesse zumindest sehr stark behindern und die Frage aufwerfen, ob es da nicht auch eine andere Möglichkeit der Entstehung geben könnte.

    Ich hätte gerne auf viele Fragen eine Antwort. Das bringt mich aber nicht zu Gott.
    Wie oben schon erwähnt, denke ich dass es eben folgenschwere und weniger folgenschwere Fragen gibt...

    ganz gleich wie scheinbar simpel sie ausfällt, weil er einfach neugierig ist, kann die Reduktion dieser Frage auf das ausschließlich irdisch sichtbare gravierende Konsequenzen haben. Dieses Denken kann zur Folge haben, dass das Leben an sich keinen Wert hat, dass Moral völlig irrelevant ist, dass ich, wenn es mir gefällt, destruktiv sein kann wie ich will, da ich nichts und niemandem gegenüber Rechenschaft ablegen muss. An absolut nichts zu glauben ist demzufolge zweifelsohne gefährlich...
    Die Wortwahl ist wichtig. An nichts zu glauben, ist etwas anderes, als nicht an einen Gott zu glauben.
    Nur weil man nicht an einen Gott glaubt, heißt das nicht, dass man keinen weiteren weltlichen Glauben hat. Ich glaube beispielsweise, dass die Menschheit die Welt, auf der wir leben, zu einem besseren Ort machen kann. Ich glaube daran, dass es eine Zukunft geben kann, in der weltweiter Frieden herrscht.
    Dieser Glaube beruht allerdings weder auf Beobachtungen noch auf Vernunftschlüsse. Die derzeitige Entwicklung der Welt zeigt eher in eine andere Richtung...

    Du hast durchaus Recht, wenn du sagst, es ist gefährlich an nichts zu glauben. Von zentraler Wichtigkeit ist in diesem Fall, was für ein Wissen die Person neben ihrem nicht-glauben hat.
    Wenn das Wissen entscheidend wäre, wären diejenigen benachteiligt, die keine Möglichkeit haben sich Wissen anzueignen - und das ist immerhin ein erheblicher Prozentsatz der Weltbevölkerung.

    Beitrag zuletzt geändert: 5.11.2012 22:14:49 von kaetzle7
  30. sonok

    Moderator Kostenloser Webspace von sonok

    sonok hat kostenlosen Webspace.

    classnet schrieb:
    Und die tatsache, dass man einiges im Universum "NOCH" nicht erklären kann (oder vielleicht nie), ist kein Beweiss für die Existenz eines Gottes, sondern lediglich überschreitet die Antwort unseren Horizont, is aber nicht übernatürlich ;-)


    Ich denke, die Aussage von etwas, daß den eigenen Horizont überschreitet sei nicht übernatürlich ist ebenso eine Glaubensangelegenheit wie die Aussage, es sei übernatürlich. Wenn man den Glaube an einen Gott (im Sinne von Sinn oder Unsinn) in Frage stellen möchte, kann man nicht mit einem festen Glauben an die Wissenschaft argumentieren.
  31. Die Giraffe ist nicht einfach so *puff* aus dem nichts entstanden. Evolution, Selektion und Mutation haben in deren Entstehungsprozess eine entscheidende Rolle gespielt. Und es hat bestimmt auch irgendwann einmal Giraffen mit längeren Hälsen oder einzelnen längeren Beinen gegeben. Da diese Eigenschaften, wie du richtig erkannt hast, aber nicht die Überlebenschancen fördern, sind die Exemplare mit diesen Eigenschaften früher verendet und konnten sich nicht fortpflanzen. Auch die Tatsache dass zwei Giraffen existieren müssen, um eine Fortpflanzung zu ermöglichen ist nicht ganz richtig. Ein Maultier zum Beispiel ist nicht zwangsläufig aus Mutter-Maultier und Vater-Maultier entstanden, und trotzdem ein vollständiges Maultier. Bei der Giraffe wie wir sie heute kennen ist das natürlich nicht der Fall, sehr wohl könnte aber eine ähnliche Spezies-Kreuzung in der Vergangenheit stattgefunden haben.
    Auch müssen nicht alle vier Beine der Giraffe gleichzeitig gewachsen sein. Ich bin mit der Entstehung der Giraffe nicht wirklich vertraut, könnte mir aber vorstellen dass als Vorläufer eine Spezies ohne Beine aber mit langem Hals existiert hat, die dann nach und nach Knochenfortsätze, die abschließend zu Beinen wurden, herausgebildet hat. (ähnlich dem Plesiosaurus) [ja ich weiß, ist sehr weit aus dem Fenster gelehnt].

    Das alles Beiseite gelassen: was spricht denn überhaupt dagegen, dass all diese Zufälle eingetreten sind?
    In dem Zusammenhang finde ich auch den Vergleich mit dem Weihnachtsmann sehr passend: Der Weihnachtsmann hat das Universum, die Erde und alles was wir kennen erschaffen. Dieser Satz klingt einfach nur Absurd. Wie kommt es also, dass diese Absudität verschwindet, wenn ich Weihnachtsmann mit Gott ersetze?

    Und um nochmal kurz auf die Frage des Sinns des Lebens zurückzukommen:
    Mir persönlich ist egal, ob mein Leben einen Sinn hat. Mich stört das auch nicht sonderlich, denn dadurch habe ich keinen Leistungsdruck, diesem Sinn gerecht zu werden.

    kaetzle7 schrieb:
    Ist so ein Mensch (der nichts oder nur wenig weiß) denn dann minderwertig oder gar nicht lebenswert?
    Das habe ich nicht gesagt, lediglich lediglich dass eine Person mit geringem Wissen die Spezies Mensch weniger weit voranbringen kann.
  32. Diskutiere mit und stelle Fragen: Jetzt kostenlos anmelden!

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