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  • in: Abmahnbeantworter

    geschrieben von wpl

    Eine kleine Ergänzung:
    Neben positiven Äußerungenh (z.B. von netzpolitik.org) gibt es auch kritische Stimmen:-so meint Markus Kompa, (http://www.kanzleikompa.de/2016/08/23/abmahnbeantworter-des-ccc-leider-nicht-zu-empfehlen/ einige Einzelheiten des Anrufers seien taktisch unklug.

    So sollen die Abmahnopfer in dem Formular preisgeben, warum sie meinen, den unterstellten Rechtsverstoß nicht begangen zu haben, etwa weil sie im Urlaub gewesen wären usw.. Solche Geschwätzigkeit ist taktisch äußerst unklug. Denn wer sich ohne Not verteidigt, klagt sich an – und liefert den Abmahnern wertvolle Informationen, die zur Beurteilung der Erfolgsaussichten eher hilfreich als abschreckend sind.


    "Gut gemeint ist eben nicht gut gemacht", meint er.

    Auch Christian Solmecke (https://www.anwalt.de/rechtstipps/abmahnbeantworter-des-ccc-hilfe-gegen-filesharing-abmahnwahn_086329.html), der den guten Ansatz ansonsten lobt, weist auf Probleme hin.

    Ich zitiere:
    ... Problematisch ist etwa, dass man unter „Warum sind Sie kein Störer?“ Nachbarn als mögliche Täter angeben kann. Wie hier die rechtliche Situation aussieht, ist noch nicht von den Gerichten geklärt worden. Ebenfalls kritisch ist, dass man dort angeben kann, dass man ein offenes WLAN betreibt. Hier besteht die Gefahr, dass die Betroffenen in Haftung geraten. ...


    Insofern hat @waytogermany mit seinem Rat, rechtskundige Personen überprüfen zu lassen, ob eine Abmahnung gerechtfertigt ist, wohl recht - immerhin ist man dann eher auf der sicheren Seite.
    Allerdings kostet dies auch etwas ...
  • in: Abmahnbeantworter

    geschrieben von wpl

    Vom Chaos Computer Club ist eine Möglichkeit ins Netz gestellt worden, ungerechtigte Abmahnungen besser abwehren zu können.
    Man findet ihn hier: Abmahnbeantworter.

    Glücklicherweise bin ich zwar nicht von einer Abmahnung betroffen - und ich weiß darum auch nicht, wie nützlich dieses Online-Werkzeug ist, ich will aber dennoch darauf aufmerksam machen - schaden kann es ja wohl hoffentlich nicht :wink:

    Vielleicht könnten aber einige, die diesen Abmahnbeantworter nutzen (müssen), von ihren Erfahrungen berichten.
  • in: Eingliederung von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt

    geschrieben von wpl

    turmfalken-nikolai schrieb:

    Richtig! Die Begründung einer Ablehnung mit " Der Bewerber ist überqualifiziert" ist eigentlich ein Unding!
    Dahinter verbirgt sich nur die Angst das derjenige bestimmte Dinge anders nachvollziehen kann als ein Bewerber mit geringer Qualifikation und die eine oder andere Entscheidung in Frage stellen könnte


    Zum Thema "Überqualifizierung" gibt es übrigens einen sehr interessanten Artikel in der Welt: Warum Millionen Deutsche den falschen Job haben
    In diesem Artikel ist von vielen die Rede, die überqualifiziert sind, teils aus freien Stücken (weniger Stress etc.), aber zu einem großen Teil, weil es für sie keine Alternative gibt - soviel zum angeblichen "Fachkräftemangel".

    Ich weiß nicht, ob die Tatsache, dass viele geringer qualifizierte Jobs von Hochqualifizierten wahrgenommen werden, die Eingliederung von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt noch zusätzlich erschwert.
  • in: Artikel in der Süddeutschen Zeitung "Erben ist ungerecht"

    geschrieben von wpl

    Ich habe eben in der Süddeutschen Zeitung einen Artikel gefunden, dessen Aussage man teilen mag oder auch nicht - in jedem Fall finde ich den Denkansatz doch recht interessant: Erben ist ungerecht - und sollte mit 100 Prozent besteuert werden

    Interessant ist m.E. vor allem die Argumentationslinie:

    Von vielen werde die Erbschaftsssteuer als "wachstumsfeindlich, wirklichkeitsvergessen und - was auch immer das heißen mag - "kommunistisch"" bezeichnet. In Wirklichkeit sei es aber genau umgekehrt: Mit "kollektivistischer Gleichmacherei" habe selbst der Vorschlag einer 100-prozentigen Erbschaftssteuer nichts zu tun, man solle (in Hinsicht auf das geltende Erbrecht) " ehrlich genug sein zu bekennen, dass man das liberal-individualistische Engagement wenigstens zum Teil verrät und feudal-tribalem Denken anhängt".

    Immerhin entspringt ja der Erhalt eines Erbes keiner individuellen herausragenden Leistung, sondern nur der Tatsache, zufällig Nachfahre eines reichen Erblassers zu sein.

    Man lese sich den Artikel, wenn man will, genauer durch.

    der Autor bietet dem potentiellen Erblasser allerdings auch eine Alternative an (die im übrigen unangetastet bleiben soll), und zwar die Schenkung (mit geringerem Steuersatz).

    Natürlich ist das ganze nicht vollkommen zuende gedacht - Insbesondere bei der Übergabe von Firmen könnte es dazu kommen, dass ein neu eingeführtes "Nicht-Erbrecht" dazu führen könnte, dass wirtschaftliche Konzentrationsprozesse zunehmen - manch Inhaber, der seinen Betrieb nicht mehr "auf klassische Art" vererben kann, könnte versucht sein, den Betrieb zu veräußern - wobei in der Regel dann
    (anonyme) Kapitalgesellschaften dann im Vorteil wären - wodurch juristische Personen wie AGs, die ja nicht sterben (höchstens konkurs gehen o.ä.) im Wirtschaftsleben gegenüber natürlichen Personen (in Form von Personengesellschaften) ein immer größeres Übergewicht erhalten könnten.
    Ich weiß aber nicht, inwieweit dieser Einwand stichhaltig ist.


    Und, um ein solches reformiertes Erbrecht einzuführen, müsste meines Wissens das Grundgesetz (siehe hier Artikel 14 geändert werden, da ja Art. 14 das Erbrecht ausdrücklich gewährleistet.

    Aber ich kann allerdings auch gut reden, denn ich habe ja weder eine große Erbschaft zu erwarten noch viel zu hinterlassen :wink:

  • in: Der DDR-Thread

    geschrieben von wpl

    john-gunn schrieb:
    @wpl:
    Das "wahre Ostdeutschland"? Das ist die Propaganda, derer sich die Neo-Nazis seit Jahren befleißigen. Und wo hast Du diesen unreflektierten Quatsch her?


    Ich wollte nur darauf aufmerksam machen, dass es einen Ostdeutschen Rundfunk gegeben hat. (1991-2003).

    Was soll daran unreflektiert sein?
    Wo habe ich etwas davon geschrieben, dass Deutschland seine Grenzen von 1937 wiederhaben soll ?

    Womit habe ich es verdient, für eine simple Sachaussage derart heruntergeputzt zu werden?



  • in: Der DDR-Thread

    geschrieben von wpl

    - eigentlich off topic, aber ich will es trotzdem mal einstreuen ; -

    fabson schrieb:
    ... die BRD hat die DDR Gebiete eingenommen und das wahre Ostdeutschland von Polen komplett „vergessen“ (daher haben wir glaub ich auch nur einen WDR und MDR aber keinen ODR ;))


    Hat es aber einmal gegeben, wenn auch unter anderem Namen (siehe Wikipedia-Artikel zu "Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg" (ORB) - dann fusionierte 2003 der ORB mit dem SFB und heißt seitdem RBB (Radio Berlin Brandenburg).

    War ja in gewissem Sinne ja auch gerechtfertigt, da ja der östlichste Punkt Deutschlands sich in der brandenburgischen Gemeinde Neißeaue befindet ;)

  • in: Bundesvisionsongcontest

    geschrieben von wpl

    Na ja, ganz unabhängig von der bisherigen Diskussion - ich vermute mal, dass insbesondere sehr stark von der Sprache lebende Musikstücke vielleicht noch bei der nationalen Vorausscheidung, aber niemals bei dem eigentlichen "Eurovision Song Contest" Chancen haben - es sei denn, der Text ist in Englisch (weil Englisch eben sehr stark verbreitet ist".

    So dürfte z.B. der klassische Chanson kaum Erfolge haben, obgleich dieser Wettbewerb ursprünglich einmal "Grand Prix Eurovision de la Chanson Européenne" hieß, wenn hier auch "Chanson" eigentlich in der Grundbedeutung "Lied" zu verstehen ist.

    Auch allzu Avantgardistisches dürfte chancenlos sein.

    Wichtig ist es, zum richtigen Zeitpunkt das richtige Stück zu haben - aber dies ist kaum berechenbar.

    Anders lässt es sich kaum erklären, dass z.B. in einem Jahr völlig überraschend die finnische Rockband Lordi gewonnen hat - ein Jahr früher oder ein Jahr später hätte es m.E. auch völlig anders laufen können.

    Auch beim Sieg von Lena war m.E. nicht die Tatsache ausschlaggebend, dass sie eine überwältigend tolle Stimme hat oder der Titel ein Jahrhunderttitel war - nein, sie war einfach zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort - in diesem Jahr war ihre sympathische und erfrischende Art genau das, was gefragt war.

    Diese Unberechenbarkeit führt aber auch in der regel dazu, dass sich die wirklichen Größen (nicht Möchtergern-Superstars) an diesem Wettbewerb verhältnismäßig selten beteiligen, denn ein Erfolg ist eben nicht garantiert - nicht einmal mit einer noch so guten Performance und einem noch so guten Titel.
    Die ganz Großen können in solch einer Situation also eigentlich nur verlieren - gewinnen sie, wird es als selbstverständlich angesehen, verlieren sie, verlieren sie höchstens an Reputation.



  • in: Verteilung von Flüchtlingen

    geschrieben von wpl

    waytogermany schrieb:
    Platz gibt es doch in Europa genug. Die Bevölkerungsdichte ist doch noch sehr gering!


    Na, wenn es darum ginge, wo am meisten Platz ist - da wäre eigentlich Australien das Land der 1. Wahl, auch Kanada und die USA sind im Vergleich zu Europa dünn besiedelt, und Russland erst recht.

    Aber insbesondere Australien schottet sich ab - na, und nach Russland wollen sicherlich nur wenige...
  • in: Inline Hockey

    geschrieben von wpl

    Am besten scheint es mir, auf der Homepage des Deutschen Rollsport- und Inline-Hockey-Verbandes nachzusehen.

    Ein Link auf der Seite führt dann zur Sportkommission Inline-Hockey - allerdings verrät diese nichts über die Verteilung der "Inline-Hockey betreibenden Vereine" auf die verschiedenen Landesverbände.

    Wahrscheinlich muss man die Aktivitäten in diesem Bereich mühsam aus den Seiten der Landesverbände (links hier zu finden mühsam zusammenklauben.

    Was mich so ein wenig verwundert, ist die Zersplitterung in drei (aus der Sicht eines Laien wie mir) doch relativ ähnliche Sportarten:
    - Rollhockey
    - Inlinehockey
    - Inline-Skaterhockey
  • in: Vektorgrafik

    geschrieben von wpl

    Ich benutze hierfür auch inkscape.

    Allerdings: eine 1:1-Umwandlung wird man wohl nie hinbekommen, nach meiner Erfahrung passiert es häufig, dass geometrische Elemente, die wir eigentlich als eindeutig empfinden (Dreiecke, Vierecke, scharfe Winkel etc) in Vektorgraphik immer etwas anders aussehen (scharfe Winkel sind in der Regel "abgerundet") .
    Manchmal hilft aber dann eine Nachbearbeitung einiger Pfade (Kurven in Linien umwandeln o.ä.)
  • in: Cultural Commons Collecting Society - Alternative zur GEMA?

    geschrieben von wpl

    Bislang scheint es noch nicht allzu bekannt zu sein, aber seit 2014 gibt es möglicherweise eine Alternative zur GEMA:

    Die Cultural Commons Collecting Society ist eine europäische Genossenschaft, die es sich zum Ziel gesetzt hat, sich als europäische Verwertungsgesellschaft im Musikbereich zu etablieren. Die Zulassung beim Deutschen Marken- und Patentamt ist jedenfalls angestrebt.

    Meiner Meinung nach sind die Bedingungen für die Musiker fast in jeder Hinsicht fairer als bei der GEMA. Beispiele:

    - Für die Musiker: Gleiches Stimmrecht für alle
    - Musiker behalten die vollen Rechte für ihre Werke
    - Alternative Lizensierungen sind möglich (z.B. auch Creative commons)

    Aber wird sich C3S auch letztlich durchsetzen können (Zulassung vorausgesetzt)?

    Das hängt sicherlich davon ab, wie viele Musiker sich für die Mitgliedschaft in dieser Genossenschaft entscheiden. Bislang hat C3s naturgemäß nur wenige Mitglieder. Wichtig wäre es für diese Genossenschaft, vor allem ein paar "prominente" Mitglieder für sich zu gewinnen - leider werden Großverdiener in der Musikbranche sich wohl kaum für eine C3s-Mitgliedschaft entscheiden, weil diese bekanntlich bei der GEMA enorme Privilegien genießen (i.B. auf Ausschüttungen und Stimmrechten) und die wohl kaum aufgeben werden (was man ja auch nachvollziehen kann).
    Aber auch der C3s-Anteil der Musiker insgesamt muss natürlich auf einen relevanten Prozentsatz steigen, denn nur so kann die bisher allgemein angewandte "GEMA-Vermutung" irgendwann einmal gekippt werden.

    In jedem Fall - es wird schwierig für C3s, eine adäquate Relevanzstufe zu erreichen oder im Optimalfall auf Augenhöhe mit der GEMA operieren zu können.

    Aber was meint ihr?
  • in: Bahn-Sreik .. schon wieder

    geschrieben von wpl

    ikatools schrieb:

    m.E. wird dadurch nur die Abschaffung von Lokführern beschleunigt - wenn spätestens in ein paar Jahrzehnten selbstfahrende Autos marktreif sind, kanns selbstfahrende Züge auch geben...


    Zu diesem Unterthema habe ich einen recht interessanten Artikel gefunden: http://www.welt.de/wirtschaft/article134120632/Bahn-koennte-fahrerlos-fahren-aber-straeubt-sich.html
    Nun ist es so, dass U-Bahnen und Stadt/Straßenbahnen schon heute führerlos betrieben werden können und in einigen Fällen bereits betrieben werden. Die (BoStraB ermöglicht dies auch, denn in §31 (Haltestellen) gibt es z.B. Absatz 5, der wie folgt formuliert ist:

    (5) Bei Fahrbetrieb ohne Fahrzeugführer müssen in Haltestellen besondere Einrichtungen vorhanden sein, die
    einer Gefährdung von Personen durch fahrende Züge entgegenwirken.


    Auch im Regional- und Fernverkehr der Bahn wäre es prinzipiell technisch wahrscheinlich möglich. Allerdings ist hier zu bedenken, dass die gesetzliche Grundlage, die Eisenbahn Bau- und Verkehrsordnung führerlosen Betrieb generell ausschlisßt, siehe §45, Abs. 1:

    (1) Arbeitende Triebfahrzeuge müssen während der Fahrt mit einem Triebfahrzeugführer besetzt sein;
    gesteuerte Triebfahrzeuge (§ 18 Abs. 4) dürfen unbesetzt sein. Bei Kleinlokomotiven dürfen die Aufgaben des
    Triebfahrzeugführers auch von einem Bediener von Kleinlokomotiven wahrgenommen werden.

    (Hinweis: bei gesteuerten Triebfahrzeugen sitzt der Lokführer im Steuerwagen, lokführerlos ist so ein Zug eben auch nicht).

    Allerdings: Selbst wenn es keine Lokführer mehr gäbe, weil eben alles vollautomatisch läuft, müsste es ja immer noch Beschäftigte geben, die dieses vollautomatische System warten, betreiben, kontrollieren o.ä. Und diese Beschäftigten hätten dann eine vielleicht noch größere "Lahmlegungsmacht" als die Lokführer jetzt.

  • in: Wachstum Wachstum Wachstum...

    geschrieben von wpl

    verbrechergame schrieb:

    Wachstum ist auch nicht gleich Reichtum. In Südostasien gibt es wirklich arme Länder mit super Wachstumsraten, eben weil sie ihren Markt öffnen konnten und an der globalen Arbeitsteilung partizipieren und eben die haben die größten sozialen Fortschritte in ihrer Infrastruktur, in der Bildung und in der medizinischen Versorgung.


    Man muss beim Begriff Wachstum natürlich immer bedenken, dass 1 Prozent Wachstum von Land A und 1 Prozent Wachstum von Land B ein gewaltiger Unterschied sein kann.

    Nehmen wir z.B. an, Land A hat ein abstraktes Wirtschaftsniveau von 100 (als abstrakte Größe gesehen) und Land B von 200. Dann würde bei vierprozentigem Wachstum Land A ein Niveau von 104 erreichen (also +4), während Land B nur zwei Prozent benötigt, um einen Zuwachs um +4 zu erreichen (also von 200 auf 204). Dass Ostasien derzeit sehr hohe Wachstumsraten hat, liegt einfach auch daran, dass diese Länder aufgrund richtiger Weichenstellungen nunmehr Wachstumspotentiale mobilisieren, die bei uns großenteils schon ausgeschöpft sind.
    Man kann das ganze ein wenig mit der Leistungsentwicklung eines Sportlers vergleichen - je höher sein Leistungsniveau schon ist, desto schwieriger wird es für ihn, noch besser zu werden.

    Vom niedrigen Niveau ist es (bei gleichen Rahmenbedingungen) also immer "leichter", ein höheres Wachstum zu erreichen als vom höheren Niveau aus.
    Am Ende, glaube ich, (ich bin aber kein Wirtschaftswissenschaftler und kann auch falsch liegen) wird eine Wachstumskurve in der Tendenz im Idealfall die Form einer Sättigungskurve annehmen, zumindest so lange, wie kein neues Entwicklungspotential entsteht, z.B. durch neue Entwicklungen, wie wir sie in der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert oder der "Zweiten industriellen Revolution" (Digitalwirtschaft) im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts hatten.

  • in: Geschlechtsneutrale Sprache

    geschrieben von wpl

    Tja, das ist eben das Problem der meisten Sprachen mit grammatischem Genus.

    Es gibt
    a) Sprachen ohne grammatisches Genus (z.B. Turksprachen) - bei diesen Sprachen ergibt sich eine geschlechtsneutrale Sprache von selbst - aber gibt es deswegen in diesen Sprachbereichen weniger geschlechtliche Diskriminierung? Ich denke eher nicht.
    b) Sprachen, die nur die genera maskulinum und femininum haben (insb semitische Sprachen)
    c) das Deutsche hat zusätzlich noch das neutrum (also weder maskulinum noch femininum).

    Denkbar ist im übrigen noch ein viertes grammatisches Genus "utrum", das so etwas wie "maskulinum vereinigt mit femininum" ist.

    Die hethitische Sprache hatte übrigens ein Genussystem mit den beiden genera "utrum" und "neutrum". Im Niederländischenwird sich wohl vielleicht schon in den nächsten Jahrzehnten ein ähnliches System herausbilden.

    Und für das Deutsche gilt dies für einige Texte auch schon heute, wenn auch "nur" in pragmatischer und nicht in morphologischer Hinsicht:

    Es gibt (bei Stellenbeschreibungen, Gesetzestexten o.ä.) oftmals eine einleitende Formulierung wie
    im folgenden gelten für die verwendeten männliche grammatischen Formen ebenso die weiblichen grammatischen Formen, ohne, dass sie explizit ergänzt werden


    Und dies wiederum bedeutet, dass in diesem Text maskuline grammatische Formen als Formen des "pragmatischen" Genus "utrum" verwendet werden.
    Ich finde dieses sinnvoller, als die Sprache mutwillig zu verstümmeln -
    Na ja, wer weiß, vielleicht wird in einigen Jahrhunderten aus diesem pragmatischen Genus ja ein grammatisches Genus - wenn man ein wenig spekulieren darf.

    (Ich hoffe, dass meine Ausführungen überhaupt jemand verstanden hat :wink:)
  • in: Angeln als Sport Ja oder Nein?!

    geschrieben von wpl

    (Ich hoffe, dies liest überhaupt noch jemand :wink:)

    Wenn man "Sport" rein verbandstechnisch formuliert:
    "In Deutschland ist x Sport, wenn der Fachverband für x Mitglied im DOSB ist"

    muss man sagen: "Angeln ist ein Sport", denn der "Deutsche Angelfischerverband" ist Mitglied im DOSB (siehe DOSB - nichtolympische Verbände)

    Allerdings beschränken sich die Tätigkeiten der Anglerverbände (neben dem DAFV gibt es auch diverse Landesverbände) nicht nur auf das Angeln selbst, sondern sie beschäftigen sich auch mit Naturschutz- und Gewässerschutzaspekten.

    Ob die Verbände das eigentliche Angeln (auch "Wettangeln") selbst als Sport bezeichnen, weiß ich nicht, wenn man sich aber z. B. die Satzung des DAFV genauer ansieht, kommt man zum Ergebnis "eher nicht"(ich kann mich aber auch irren): das Stichwort "Sport" taucht hier nämlich ausschließlich in Verbindung mit dem Begriff "Castingsport" auf - und Castingsport ist nachgewiesenermaßen ein echter Leistungssport, in dem es sogar Weltmeisterschaften gibt.

    Soweit das, was ich recherchiert habe.
  • in: Gedicht von mir

    geschrieben von wpl

    demolyian schrieb:
    Ich zeig euch mal ein Gedicht von mir und ihr sagt mir eure Meinung?

    Kriege, Chaos, Zerstörung, Liebe, Hass..
    ...

    Regen, Wind, Schnee, Pfützen, Savannen...
    ...

    Blau, Gelb, Grün, Orange, Lila, Schwarz, Weiß.
    ...

    Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Englisch.
    ...


    Zur ersten Zeile 1. Strophe - Vorschlag
    Hier gibt es zwei mögliche Ansätze:
    a) man lässt "Liebe, Hass" so stehen, wie es steht. Dann hat man in den ersten drei Strophen jeweils erste Zeilen, die mit einem Gegensatzpaar enden ("Liebe, Hass", "Pfützen"(nass), "Savannen" (trocken), "Schwarz", "Weiß"). Dann fällt es allerdings schwer, bei der letzten Strophe ein Gegensatzpaar zu haben. Vielleicht könnte man dort ja "Spanisch" durch "Chinesisch" ersetzen - dann hat man dort ein Gegensatzpaar "europäische Sprache" - "nichteuropäische Sprache" und zugleich auch eine gewisse Analogie zur ersten Zeile der ersten Strophe: Dort stehen vier negative Begriff und ein positiver Begriff und bei den Sprachen hätte man dann vier europäische und eine nichteuropäische Sprache.
    b) man ersetzt "Liebe, Hass" z. B. durch "Hass, Mord" - dann hat man dort nur noch negative Begriffe.

    Zur 3. Strophe - Vorschlag:
    Vielleicht wäre es sinnvoll, die dritte Strophe wie folgt beginnen zu lassen:
    Blau, Gelb, Rot, Schwarz, Weiß

    Dann würde nämlich jede Strophe mit genau fünf Wörtern beginnen.

    Weitere Änderungen wären möglich, indem die Struktur der vier Strophen insgesamt ähnlicher gemacht werden (z.B. immer in der dritten Zeile eine Frage ...)

    Allerdings sind dies meine (vielleicht als sehr formalistisch empfundene) Überlegungen, und ich weiß nicht, ob diese zu deinem (damaligen oder jetzigen) Stil passen.
  • in: Deutschland Weltmeister?

    geschrieben von wpl

    creamimpact schrieb:
    Deutschland ist Weltmeister
    Sehr Verdient


    Finde ich auch.

    Dass die deutsche Mannschaft nicht wie im Halbfinale durchmarschieren konnte, sollte eigentlich jedem klar sein. Komisch - ich hatte es irgendwie im Gefühl, dass es eine Verlängerung geben und das Finale nicht torreich sein würde (ich hatte sogar ein Elfmeterschießen befürchtet) - in den Spielen zuvor war es ja schon deutlich zu sehen, wie gut die Argentinier in der Defensive aufgestellt waren. Überrascht hat mich bei der argentinischen Mannschaft im Finale eher die im Vergleich zum Halbfinale wesentlich offensivere Einstellung - was Deutschland zwar riesige Probleme bereitet hat, zugleich aber auch dem Spiel gut getan hat.

    Insgesamt haben im Finale nur Nuancen entschieden - was auch daran lag, dass die Argentinier gerade in diesem Finale ihre beste Turnierleistung abgerufen haben (wie es sich ja auch gehört).

    Der Unterschied zwischen beiden Mannschaften war, dass die Deutschen insgesamt aus ihren Chancen mehr gemacht haben, und sie in der Verlängerung ein wenig mehr konditionell zuzusetzen hatten.

    Auch die Turnierleistung insgesamt spricht für die deutsche Mannschaft - fassen wir die Spiele einmal kurz zusammen:

    - Portugal 4:0 - leider wurde nach diesem Auftakt Deutschland schon zum Topfavoriten hochstilisiert und außer Acht gelassen, dass Portugal einfach einen rabenschwarzen Tag erwischt hat

    - Ghana 2:2 - es wird gern vergessen, dass Ghana 2009 U20-Weltmeister war (einige der damals aktiven Spieler sind bei der WM 2014 dabei gewesen) - es handelt sich also keinesfalls um ein x-beliebiges No-Name-Team! Nun gut, die deutsche Mannschaft hat hier nicht ihren besten Tag erwischt, aber ich finde, dass Ghana wirklich gut gespielt hat. Dieses Team kann nun immerhin für sich in Anspruch nehmen, als einzige Mannschaft nicht gegen den späteren Weltmeister verloren zu haben.

    - USA 1:0 - dies Spiel wurde im "Argentinien-Modus" gewonnen ("Das Pferd springt nur so hoch, wie es muss")

    - Algerien 2:1 - Algerien ist ein Musterbeispiel dafür, wie ein guter Trainer aus wenig viel machen kann: Die Mannschaft verfügt zwar über keine absoluten Superstars, allerdings waren die Spieler sehr konditions- und laufstark (was bei ihrer aufwendigen Spielweise auch nötig ist), hochmotiviert, und vor allem taktisch hervorragend eingestellt (und zwar genau so, wie es der deutschen Mannschaft am meisten weh tat).

    - Frankreich 1:0 - Sehr starke Leistung der Franzosen, die vor vier Jahren noch sang- und klanglos in der Vorrunde gescheitert waren.

    - Brasilien 7:1 - paradoxerweise für die Deutsche Mannschaft das leichteste Spiel - ich denke, Kolumbien oder Chile im Halbfinale wäre wesentlich unangenehmer gewesen. Im Nachhinein war es gut, dass die Deutsche Mannschaft nicht aus taktischen Gründen in der Vorrunde "auf 2.Platz" gespielt hat, um Brasilien im Halbfinale auszuweichen (im Achtelfinale haben, wenn ich mich nicht irre, sich ausnahmslos die Gruppensieger durchgesetzt)

    - Argentinien 1:0 - wie schon gesagt, die Argentinier hatten ihre stärkste Turnierleistung abgerufen.

    Soweit meine (total unfachmännische) Bilanz.


  • in: Deutsche Bahn und Steuergeld

    geschrieben von wpl

    kigollogik schrieb:
    Vorher bietet die Bahn einfach Preise für die Benutzung der Gleise an, die kleine Unternehmen gerade so stemmen können, womit sie niemals wirkliche Konkurrenz werden wird.


    Hierzu eine Information: Die DB Netz AG veröffentlicht online übrigens Trassenpreislisten etc. (siehe Trassenpreise 2013 oder Trassenpreise 2014
    Man kann sogar eine Software für die Preiskalkulation herunterladen: Trassenpreisauskunft


    kigollogik schrieb:
    Man wäre ja als Unternehmen DB auch schön blöd, würde man sich seine eigene Konkurrenz züchten.


    In Schleswig-Holstein funktioniert - zumindest beim Nahverkehr allerdings die Konkurrenz schon ziemlich gut - immerhin haben dort schon einige Nicht-DB-Unternehmen Ausschreibungen für den Betrieb von Teilnetzen gewonnen, wie z.B. Hamburg Westerland/Sylt die NOB.
  • in: Deutsche Bahn und Steuergeld

    geschrieben von wpl

    Bei der Angelegenheit darf man nicht vergessen, dass die Bahn AG dazu verpflichtet ist, eine Dividende an den Bund auszuschütten (2012 waren es ca. 525 Millionen Euro).
    Im Grunde gibt also der Bund, wenn er nun 500 Millionen ins Netz (re)investiert, nur einen großen Teil der Gewinne an das System Schiene zurück (Ramsauer will größeren Teil der Bahn-Dividende ins Netz investieren


    Ein interessanter Artikel ist im übrigen auch in der Wirtschaftswoche zu lesen: Wieviel Bahn können wir uns leisten? - insbesondere sollte nach Ansicht der Autoren bei den Infrastrukturmaßnahmen ein viel größeres Augenmerk auf den Güterverkehr gelegt werden. Außerdem sollten die Mitel effizienter verwendet werden - als Positivbeispiel nennen die Autoren übrigens die Schweiz: "Auf einem Kilometer Schienennetz schaffen die Eidgenossen jedenfalls doppelt so viel Personenverkehr und ein Drittel mehr Güterverkehr. Die Steuerzahler danken es: Die Schweizer zahlen pro Gleiskilometer nur ein Drittel dessen, was die Deutschen zahlen."

    Vielleicht kann man hier auch einmal vom Nachbarn lernen?
  • in: leichtathletik wm 2013 !

    geschrieben von wpl

    Für die Christina Obergföll freut es mich ganz besonders ,weil sie ja schon seit einem Jahrzehnt einem großen Titel nachjagt.

    Die Ergebnisse der Deutschen können sich durchaus sehen lassen (mit 4 Titeln, insg. 7 Medaillen und vielen vorderen Platzierungen).

    Etwas schade fand ich es aber, dass die Veranstaltung von den Moskauern nicht allzu gut angenommen wurde (eigentlich unverständlicherweise, denn die russischen Leichtathleten waren doch sehr erfolgreich)

    Eine bessere Publikumsresonanz erhoffe ich mir für die Europameisterschaft im nächsten Jahr - die findet nämlich in Zürich statt - und das Meeting in Zürich im Letzigrund-Stadion ist eigentlich immer gut besucht.
  • in: Impro - Theater

    geschrieben von wpl

    Obgleich dieser Thread schon verhältnismäßig alt ist (ich habe ihn wohl übersehen), möchte ich dennoch ein kleines bisschen von meinen Kenntnissen zum Besten geben.

    Im Grunde genommen gibt es zwei Arten von Impro-Theater:
    a) die kurze Form
    b) Langform-Impro

    Bei Kurzform-Impro werden in der Regel kürzere Szenen gespielt, die immer jeweils eine Spielregel haben (der sogenannte "Handle") . Beispiele sind z.B.
    - "emotionale Achterbahn" - Eine Szene wird gespielt, und ein Spielleiter sagt immer Emotionen an, die ein Spieler verkörpern muss.
    - Replay-Szenen - eine einfache Szene wird zunächst gespielt und dann unter verschiedenen Rahmenbedingungen wiederholt (z.B. als emotionales Replay, ein Genre-Replay, ...)
    Da die Vielfalt an Handles fast unübersehbar ist, sei hier auf entsprechende Seiten im Internet verwiesen (z.B. impro-theater.de)

    Viele dieser Handles sind auch zugleich Übungen, die helfen können, allgemeine Improvisationstechniken zu entwickeln.

    Die meisten Amateur-Impro-Gruppen beschränken sich im wesentlichen auf Kurzform-Impro, es gibt aber auch professionelle Gruppen, die diese Art der Improvisation betreiben
    Wettbewerbsformate der Kurzformimprovisation sind z.B. Theatersport (Registrierte Marke!) und Micetro.

    Bei der Langform-Improvisation gibt es Formate ab 10 Minuten Länge, die in der Regel auch eine "Makrostruktur" haben. Es gibt aber auch Formate, die abendfüllend sind. Bekanntestes Format ist der sogenannte "Harold", bei dem u.U. aus einem einzigen Wort, das als Vorschlag aus dem Publikum kommt, ein ganzer Abend gestaltet wird. Gruppen, die die Langform-Improvisation bevorzugen, sind in der Regel professionelle Gruppen. Die Formate sind übrigens auch hier fast unübersehbar in ihrer Vielfalt.

    Ich persönlich empfand eigentlich die Langform-Improvisation immer als die interessantere.

    Wenn man will, gibt es noch eine dritte Form, die "anwendungsorientierte" Improvisation - einige Gruppen (ausschließlich professionelle) machen "Unternehmenstheater" und versuchen hierdurch, innerhalb eines Betriebes eine bessere Gruppendynamik herzustellen - hier bin ich aber, wenn es um Einzelheiten geht, überfragt.
  • in: Dopingbekämpfung - ein möglicher zusätzlicher Denkansatz?

    geschrieben von wpl

    Bisher ist es ja in der Regel so, dass Doping-Fahnder den Doping-Anwendern immer einen Schritt nachhinken.

    Ein Medikament mit leistungssteigernder (oder verschleiernder) Wirkung wird entwickelt -> dieses ist zunächst nicht nachweisbar -> dieses Mittel wird gefahrlos von Dopern gefahrlos angewendet. ->

    Bis die Doingfahnder darauf kommen: "O, da ist eine Doping-Wirkung" -> irgendwann ist ein sicheres Nachweisverfahren entwickelt -> und siehe da: Dopinganwender werden (oft erst 10 Jahren o.ä.) entlarvt.

    Eine "gerechte" und zu 100 Prozent konsistente Neuwertung der damaligen Wettbewerbe ist dann kaum noch möglich, da man ja nicht weiß, wer sonst noch gedopt hat, aber gerade zufällig nicht in der Stichprobe drin war.

    Aber ich meine, es wäre schon eine Überlegung wert, im Arzneimittelrecht (das muss natürlich international gelten, und das ist schon die erste Schwerigkeit) einen entsprechenden Passus einzubauen, der vorschreibt, dass jedes Unternehmen, das ein Medikament neu auf den Markt bringen will, das eine leistungssteigernde Wirkung (oder eine verschleiernde) hat, nicht nur die üblichen Verträglichkeits- und Wirksamkeitstests überstehen muss, sondern zusätzlich zwingend ein sicheres Nachweisverfahren für dieses Medikament beschreiben muss.

    Ich sehe schon ein, dass dies schwierig durchzusetzen ist (und wohl auch nicht zu 100 Prozent greifen wird, da es ja auch (illegale) private Labors geben dürfte, die Dopingmittel um der Dopingentwicklung willen entwickeln.)

    Auch müssten vielleicht für wirklich lebenswichtige Neuentwicklungen Ausnahmen geschaffen werden (zugleich muss aber verhindert werden, dass solche Mittel überhaupt zu Dopingzwecken zugreifbar sind). Dass natürlich bei diesen Anforderungen die Entwicklungskosten des Medikaments steigen dürften, ist ebenfalls wahrscheinlich.

    Aber insgesant sollte man über diesen Denkansatz durchaus einmal nachdenken (wenn ich auch befürchte, dass die Idee letztlich nicht umsetzbar sein könnte).

    Es wäre doch wirklich schön, wenn Dopingbekämpfer schon von vornherein keinen Rückstand mehr gegen Dopinganwender hätten.
  • in: Besserer Schutz gegen überzogene Abmahnungen?

    geschrieben von wpl

    Vielleicht werden sich einige wundern, dass ich nach so langer Zeit noch etwas in den Thread schreibe - allerdings: das Gesetz, das vor etwa zwei Jahren angekündigt wurde, ist nun tatsächlich vom Bundestag verabschiedet worden, und zwar laut Pressemitteilung des Bundesjustizministeriums am 29. Juni 2013, siehe Überzogene urheberrechtliche Abmahnungen.

    leider ist das entsprechende Gesetz noch nicht im Bundesgesetzblatt, sodass ich zunächst einmal mühsam in den Dokumenten des Deutschen Bundestags suchen musste.

    Den eigentlichen Gesetzentwurf enthält die Drucksache 17/13057 - Entwurf eines Gesetzes gegen unseriöse Geschäftspraktiken, die entscheidenden Artikel sind die Artikel 9 und 10.

    Artikel 9 enthält eine Änderung des Urheberrechtsgesetzes, die wie folgt formuliert ist:
    § 97a des Urheberrechtsgesetzes vom 9. September 1965 (BGBl. I S. 1273), das zuletzt durch … geändert
    worden ist, wird wie folgt gefasst:
    㤠97a
    Abmahnung
    (1) Der Verletzte soll den Verletzer vor Einleitung eines gerichtlichen Verfahrens auf Unterlassung abmahnen
    und ihm Gelegenheit geben, den Streit durch Abgabe einer mit einer angemessenen Vertragsstrafe bewehrten
    Unterlassungsverpflichtung beizulegen. Auf die Abmahnung ist § 174 des Bürgerlichen Gesetzbuchs
    entsprechend anzuwenden.
    (2) Die Abmahnung hat in klarer und verständlicher Weise:
    1. Name oder Firma des Verletzten anzugeben, wenn der Verletzte nicht selbst, sondern ein Vertreter abmahnt,
    2. die Rechtsverletzung genau zu bezeichnen,
    3. geltend gemachte Zahlungsansprüche als Schadensersatz- und Aufwendungsersatzansprüche aufzuschlüsseln
    und
    4. wenn darin eine Aufforderung zur Abgabe einer Unterlassungsverpflichtung enthalten ist, anzugeben, inwieweit
    die vorgeschlagene Unterlassungsverpflichtung über die abgemahnte Rechtsverletzung hinausgeht.
    Eine Abmahnung, die nicht Satz 1 entspricht, ist unwirksam. Wenn ein Verletzer aufgrund einer solchen Abmahnung
    eine Unterlassungserklärung abgibt, so ist diese Unterlassungserklärung unwirksam.
    (3) Soweit die Abmahnung berechtigt ist und Absatz 2 Nummern 1 bis 4 entspricht, kann der Ersatz der
    erforderlichen Aufwendungen verlangt werden. § 49 des Gerichtskostengesetzes ist entsprechend anzuwenden.
    (4) Soweit die Abmahnung unberechtigt oder unwirksam ist, kann der Abgemahnte Ersatz der für die
    Rechtsverteidigung erforderlichen Aufwendungen verlangen. Weiter gehende Ersatzansprüche bleiben unberührt.“


    An dieser Stelle wird also festgelegt, wie eine Abmahnung auszusehen hat, damit sie überhaupt rechtswirksam ist. - Wichtig ist in diesem Zusammenhang insb. Absatz (4)!

    Eine Deckelung der Mahngebühren wiederum ist in Artikel 10 enthalten, die eine Änderung des Gerichtskostengesetzes beinhaltet:

    Artikel 10
    Änderung des Gerichtskostengesetzes
    Das Gerichtskostengesetz vom 5. Mai 2004 (BGBl. I S. 718), das zuletzt durch … geändert worden ist,
    wird wie folgt geändert:
    ...
    2. § 49 wird wie folgt gefasst:
    㤠49
    Urheberrechtsstreitsachen
    (1) In einer Urheberrechtsstreitsache beträgt der Streitwert für den Unterlassungs- oder Beseitigungsanspruch
    1 000 Euro, wenn der Beklagte
    1. eine natürliche Person ist, die urheberechtliche Werke oder durch verwandte Schutzrechte geschützte
    Leistungen nicht für ihre gewerbliche oder selbständige berufliche Tätigkeit verwendet, und
    2. nicht bereits wegen eines Anspruchs des Klägers durch Vertrag, aufgrund einer rechtskräftigen gerichtlichen
    Entscheidung oder einer einstweiligen Verfügung zur Unterlassung verpflichtet ist;
    es sei denn, dieser Wert ist nach den besonderen Umständen des Einzelfalles unbillig.
    (2) Absatz 1 ist auch anzuwenden, wenn ein Unterlassungs- und ein Beseitigungsanspruch nebeneinander
    geltend gemacht werden.“


    Außerdem ist noch §51 des Gerichtskostengesetzes geändert (betreffs gewerblichem Rechtsschutz) Insgesamt sollen, wenn man obiger Pressemitteilng des Bundesjustizministeriums die Kosten für eine erste Abmahnung nicht mehr als 155.30 Euro nach Regelgebühr betragen.

    Hoffen wir, dass das Schlusswort der Pressemitteilung
    Überzogene Massenabmahnungen von Verstößen gegen das Urheberrecht lohnen sich künftig nicht mehr.

    auch tatsächlich stimmt.






  • in: Musiker in Deiner Stadt

    geschrieben von wpl

    Diese Seite scheint in der Tat nicht allzu seriös zu sein.

    Ich habe allerdings einige Empfehlungen für http://www.musiker-sucht-musiker.de/ online gefunden.
    Besitzer und Betreiber dieser Seite ist musica viva, nach eigener Aussage "Europas größter Anbieter von Musikferien für erwachsene Hobbymusiker"

    Ich gehe davon aus, dass sich auch das Angebot von musiker-sucht-musiker vor allem an Amateurmusiker richtet, und eher nicht an Berufsmusiker.
  • in: Wo ist der Biss der Frauen im Fußball?

    geschrieben von wpl

    Na ja, letztlich ist ja auch noch mehr gekommen :wink: - immerhin haben sie es ja wieder geschafft, Europameister zu werden.

    Aber was mir auffällt, ist (neben der Tatsache, dass das Leistungsgefälle innerhalb Europas in den letzten Jahren weitaus geringer geworden ist) die starke Repräsentanz nordeuropäischer Mannschaften:

    Außer Deutschland waren mit Norwegen, Dänemark und Schweden ausschließlich skandinavische Mannschaften im Halbfinale.

  • in: Weg aus Deutschland - der Traum vom Auswandern

    geschrieben von wpl

    Also für mich wäre das Auswandern nichts - schon aus dem einen Grund, dass die intensive Beschäftigung mit Literatur (insb. Teilnahme an Poetry Slams) mir extrem wichtig ist. Hierzu ist man doch sehr an die eigene Sprache gebunden, wenn man nicht zu den Glücklichen zählt, die sich fremde Sprachen leicht aneignen können (und zwar auch in künstlerischer Form!) - Na ja, Österreich oder die Schweiz wären zwar nicht Deutschland, wo ich lebe, aber als richtiges Auswandern würde ich dies wohl kaum bezeichnen.

    Außerdem denke ich auch deshalb nicht ans Auswandern, weil ich mir einfach keinen Ort vorstellen kann, an dem für mich die Lebensbedingungen signifikant besser sein könnten, als sie es an meinem Wohnort sind.

    Auch wenn mir in und an Deutschland wirklich nicht alles gefällt - insgesamt finde ich es dort doch recht gut auszuhalten, und ehe ich mich mit unsicheren Hoffnungen auf ein besseres Leben auf den Weg in die Ferne mache, genieße ich doch lieber zu Hause das, was ich habe.

    Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass es Menschen gibt, denen es es ganz anders geht als mir.
  • in: Expandiert das Universum doch nicht?

    geschrieben von wpl

    Der Professor für theoretische Physik Christoph Wetterich (Heidelberg) hat ein neues Denkmodell zur Geschichte des Universums engeführt (siehe Physikprofessor Wetterich erfindet Universum neu, englischsprachig auch in nature: Cosmologist claims Universe may not be expanding).

    Sein Denkansatz geht davon aus, dass die beobachtete Rotverschiebung der meisten Lichtemissionen im Weltall nicht notwendig darauf zurückzuführen ist, dass sich die Lichtquellen voneinander entfernen, sondern dass die Massen der Elementarteilchen seit dem Urknall zugenommen haben. Sollte dies der Fall sein, würde sich ebenfalls hieraus eine Rotverschiebung ergeben, auch wenn der Abstand zwischen Lichtquelle und Lichtziel gleich geblieben ist: In der Zeit, als das Lichtteilchen emittiert wurde, war die Masse des Emittierenden geringer als heute und die Energie des Photons geringer.
    ...
    Je weiter eine Galaxie von der Erde entfernt ist, desto länger waren ihre Photonen zu uns unterwegs. Folglich sehen wir die Sterneninsel in dem Zustand, den sie innehatte, als sie das Licht aussandte.
    Der gleiche Effekt wäre zu beobachten, wenn die Masse aller Objekte im All einst geringer gewesen und seither konstant angestiegen wäre. Dann erschiene uns das Licht ferner Galaxien im Vergleich zu den Frequenzen naher Himmelskörper ins Rote verschoben, und zwar proportional zu ihrer Entfernung. Auf diese Weise würde die Rotverschiebung den Eindruck erwecken, die Galaxien flögen von uns weg – auch wenn sie es nicht tun. Betrachtet man diese alternative Interpretation der Rotverschiebung mathematisch, ergibt sich ein neues Bild der Kosmologie.


    Ich finde diesen Denkansatz äußerst interessant. Nach dem Standardmodell müste man davon ausgehen, dass das Universum expandiert, und zwar mit derzeit sogar mit zunehmender Geschwindigkeit. Bislang ist es aber schwer erklärlich, was nun das Universum "immer schneller" auseinandertreiben könnte.

    Aus wissenschaftlicher Sicht hat der alternative Denkansatz den Vorteil, dass man zur Zeit des Urknalls keine Singularität annehmen muss (Unendlichkeiten hassen Kosmologen ja wie die Pest :wink:)

    Allerdings: Im Artikel steht auch, dass die Hypothese auch einen großen Nachteil hat: sie lässt sich nämlich (derzeit?) nicht testen. - Auch ist es wiederum schwer erklärlich, was im Laufe der Zeit die Elementarteilchen schwerer macht.

    Ich meine - auch wenn der neue Denkansatz sich im Nachhinein als falsch erweisen sollte - es könnte sich dennoch lohnen, ihn weiter zu verfolgen, zumal er ja mathematisch korrekt sein soll (was ich aber aufgrund meiner geringen mathematischen Kenntnisse nicht beurteilen kann, vieleicht gibt es ja Mitleser, die dies besser können, für diese siehe hier eine Downloadmöglichkeit - siehe oben rechts).
  • in: Geht es auf einer Feier nur noch ums Saufen?

    geschrieben von wpl

    fatfreddy schrieb:
    ...
    Ich glaube nicht, daß jemand in Bayern heute Spaß an der Brühe hätte, die man vor 5000 Jahren als Bier bezeichnete.
    Streich mal eine Null aus deiner Zeitangabe. :wink: Warum das so ist, erklärt eine kurze Google-Suche nach Hopfen als Kulturpflanze.


    Hierzu eine kleine Zusatzinformation:

    1. Vor 4000-5000 Jahren wurde möglicherweise durchaus schon Bier hergestellt - von den Sumerern. Allerdings wird neuerdings die Frage gestellt, inwieweit die damaligen Brauereiprodukte überhaupt Bier in unserem Sinne waren - eventuell war das damalig erzeugte Getränk eher dem heutigen Kwas ähnlich. (siehe http://www.mpg.de/4777555/sumerer_brautechnologie).

    2. Im Mittelalter wurden neben Hopfen auch andere Pflanzen als Bierwürze verwendet, z.B. der Gagelstrauch. Da der Gagelstrauch in größeren Mengen gesundheitsschädlich ist, war diese Praxis allerdings bedenklich. Zu weiteren Pflanzen, die für Bierwürze Verwendung fanden, siehe auch Wikipedia: Bierwürze.

    So, aber nun noch etwas zum Thema: Ich persönlich kann feiern, ohne zu saufen. Leider können dies offensichtlich einige nicht.
  • in: Beatbox.. eure meinung?

    geschrieben von wpl

    In der Poetry-Slam-Szene gibt es so einige, die ziemlich gut Beatboxing beherrschen (und auch rappen können).

    Bei Slam-Meisterschaften (an denen Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teilnehmen) gibt es im Rahmenprogramm eigentlich immer einen Rap-Slam - und zu den vorgetragenen Texten wird oft einer eine Beatbox-Begleitung improvisieren - So etwas zählt fast immer zu den Highlights der Veranstaltung.

    Das ist die Form des beatboxing, die ich kenne (also als Begleitung eines von Slammern gerappten Textes)

    Zufällig habe ich gestern bei einem Poety Slam in Lüneburg einen Beatboxer gehört (als "featured act"), der wirklich mitreißend war. Also, ich fand ´s toll - auch wenn er in einem ganz anderen Stil performt hat, als der, denn ich schon kannte.
  • in: Snooker

    geschrieben von wpl

    Ich finde diese Billardvariante sehr interessant, habe aber eine ziemlich lange Zeit benötigt, mich da "hineinzusehen". Jetzt kann ich viele Spielzüge und Strategien der Spieler recht gut nachvollziehen.

    Im Vergleich mit Snooker (mit seinem großen Tisch - was wirklich eine enorme Präzision erfordert) kommt mir das normale Poolbillard wie Kinderkram vor (was es aber gar nicht ist).

    Zuerst habe ich das Zusehen bei Snooker als ausgesprochen beruhigend empfunden (der Rhythmus ist ja sehr ruhig) - in letzter Zeit habe ich allerdings begonnen, mit meinen persönlichen Lieblingsspielern mitzufiebern, wodurch der Entspannungseffekt natürlich weg ist.

    Seitdem empfinde ich so manche Partie als außerordentlich spannend, obgleich ja objektiv gesehen ja wenig "Action" passiert.

    Zur Umfrage möchte ich noch etwas sagen:

    Ich glaube, einen "besten" Snooker-Spieler gibt es nicht - was man ja daran sieht, dass die Spitze der Weltrangliste verhältnismäßig häufig wechselt - wenn man will, könne man Steven Hendry nennen, weil dieser ziemlich lange die Nr. 1 in der Welt war. Allerdings war zu seinen besten Zeiten das Niveau und die Leistungsdichte in der Spitze noch nicht so hoch wie heute.

    Wenn die Frage nach dem "charismatischten" Spieler gestellt würde, wäre die Antwort allerdings aus meiner Sicht eindeutig - es wäre m.E. Ronny O Sullivan - seine Art zu agieren, die so spielerisch leicht wirkt, ist wohl kaum zu übertreffen - Bei keinem Spieler macht es mehr Spaß, zuzusehen (wenn er in guter Form und Stimmung ist)

  • in: Autor werden

    geschrieben von wpl

    pixilab schrieb:
    ...
    Im Web gibt es Angebote, die einem ermöglichen seine Bücher kostenlos vertreiben zu lassen, man hat dann wenig Anteil an den Einnahmen, aber für einen unbekannten Autor ist das kein schlechter Einstieg, oder wie seht ihr das?
    ...
    Hat sich einer von euch an einem Roman versucht und kann etwas von seiner Erfahrung berichten und einige Tipps für einen Einsteiger geben?


    Ich habe zwar keinen Roman geschrieben, aber ein paar kleine Bücher habe ich durchaus fertig (Gedichte und Kurzgeschichten) . Ich habe mich bisher dabei aber noch nie an einen Verlag gewendet - ich lasse mir meine Bücher bisher immer im "Copy-Shop meines Vertrauens" machen - immer in kleinen Auflagen - vor allem, damit ich immer mal etwas Persönliches zum Verschenken habe, ein paar Bücher habe ich aber auch schon bei eigenen Leseauftritten (insb. bei Poetry Slams) verkaufen können.

    Ansonsten wäre vielleicht noch "book on demand" eine Möglichkeit? http://www.book-on-demand.de
  • in: Was haltet ihr von Windows 8

    geschrieben von wpl

    volnerius schrieb:
    Ich finde WIndows 8 ungewohnt, ist aber auch kein Wunder, es ist ja wirklich mal etwas komplett anderes als die anderen Versionen.

    Nach einer gewissen Zeit, wenn man sich mit dem neuen System dann zurechtgefunden hat, ist es ansich allerdings doch recht brauchbar und für den Preis wirklich gut.


    Ich arbeite an zwei Rechnern, davon hat einer noch Windows Xp und der andere Windows 8. Was ich an Windows 8 richtig nervig finde (insbesondere beim neuen Word für das Windows 8), ist, dass ich mich nach einigen Funktionen, die ich beim alten System problemlos gefunden habe, regelmäßig tot gesucht habe.

    Aber ich hoffe, ich finde die vermissten Funktionen beim neuen Windows 8 nach und nach wieder.
  • in: Leistungsschutzrecht

    geschrieben von wpl

    Ich habe übrigens den entsprechenden Gesetzentwurf gefunden. Man findet ihn hier auf der Homepage des Bundesministeriums der Justiz.

    http://www.bmj.de/SharedDocs/Downloads/DE/pdfs/RegE_LSR.pdf?__blob=publicationFile.

    Gesetzgebungstechnisch handelt es sich um die Änderung des Urheberrechtsgesetzes.

    Ich halte, wie wohl die meisten, dieses Gesetz für absolut sinnlos - zur Beruhigung von privaten (nichtkommerziellen) Nutzern kann ich aber immehin auf den Entwurf des §87g, Absatz 4 verweisen:


    (4) Zulässig ist die öffentliche Zugänglichmachung von Presseerzeugnissen oder
    Teilen hiervon, soweit sie nicht durch gewerbliche Anbieter von Suchmaschinen
    oder gewerbliche Anbieter von Diensten erfolgt, die Inhalte entsprechend aufbereiten.
    Im Übrigen gelten die Vorschriften des Teils 1 Abschnitt 6 entsprechend.


    In der Begründung von §87f steht außerdem: "So wird eine bloße Verlinkung von dem Leistungsschutzrecht nicht erfasst und
    bleibt weiterhin zulässig."

    In der Begründung von §87g steht außerdem noch die Formulierung:
    Nach Absatz 4 Satz 1 ist es zulässig, Presserzeugnisse oder Teile hiervon öffentlich zugänglich zu machen, soweit
    dies nicht durch gewerbliche Anbieter von Suchmaschinen und von gewerblichen Diensten,
    die Inhalte entsprechend aufbereiten, erfolgt. Dies gilt selbstverständlich nicht für die
    Nutzung von urheberrechtlich geschützten Werken, die in den Presserzeugnissen enthalten
    sind. Die gesetzlich zulässige Nutzung beurteilt sich hier weiterhin nach den hierfür
    maßgebenden Bestimmungen der §§ 44a ff. UrhG.


    Mit anderen Worten: für den nichtkommerziellen/privaten Betreiber einer website ändert sich meines Wissens nichts Wesentliches (allerdings bin ich kein Jurist und kann für die Richtigkeit meiner Einschätzung nicht garantieren)

    Ich vermute - sollte dieses Gesetz in Kraft treten, wird google seinen Pressedienst einstellen - und die Verleger weden sehen, was sie davon haben - ich vermute, es sind eher Verluste als Gewinne.
  • in: Obama oder Romney

    geschrieben von wpl

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein wirklich nennenswerter Anteil der Europäer sonderliche Sympathien für einen Republikaner aufbringt. Für mich gilt dies ebenso: Ich bin für Obama.

    Aber erschreckend finde ich es, dass in den USA eine Partei wie die Republikaner, die sich in den letzten 20 Jahren immer weiter nach rechtsaußen positioniert hat, überhaupt noch nennenswert Anhängerschaft hat.

    Das war übrigens nicht immer so - selbst den als rechts verschrienen Reagan fand ich noch akzeptabel, auch Bush senior fand ich noch zumutbar. Meiner Einschätzung erst seit Georde Dabblju ist die GOP (Grand Old Party) so weit nach rechts gedriftet.

    Aber das scheint ja niemand zu merken. Legt das vielleicht daran, dass der Durchschnittsamerikaner Parteiprogramme i.a. ignoriert ?
  • in: Was haltet ihr von den ganzen Casting Shows?

    geschrieben von wpl

    all-in1 schrieb:
    gerade ist die eine Casting Show zu Ende gegangen mit Popstars, schon fängt mit das Super Talent die nächste an. Ich finde es wird langsam zuviel und dadurch sehr langweilig.


    Dieses Phänomen scheint beileibe nicht neu zu sein - es gibt da ein Gedicht von Kurt Tucholsky aus dem Jahre 1927 (!), das von der Kernaussage her immer noch aktuell ist, und an das ich in diesem Zusammenhang sofort gedacht habe:
    All people on board!

    Wenn einer ein erfolgreiches Konzept hat, dann laufen aber auch wirklich alle dem Trend hinterher - damals wie heute.

    Andererseits: in diesem Gedicht wird aber auch die Tendenz angesprochen, dass soich so ein Trend auch einmal totläuft - und hinsichtlich dieser sogenannten "Talentshows" hoffe ich doch stark, dass dies auch hier einmal passiert. Zitat:


    Denn morgen ist da ein neues Glück:
    das englische Grusel- und Geisterstück.

    Da kommen aber in hellen Haufen
    die Theaterdirektoren gelaufen!
    ›Die Gräfin auf der Kirchhofswand‹,
    ›Sherlock Piel zwischen Lipp und Kelchesrand‹,
    ›Das Bidet im Urwald‹ – oder wie das so heißt,
    und plötzlich hat jedes Theater nen Geist.
    »Das kenn Se nich? Das haben Sie noch nicht gesehn –?
    Da müssen Sie unbedingt hingehn –!«

    Und auf einen, ders nicht gesehn hat, spucken . . .
    Morgen sind die Achseln ganz müde vom Zucken:
    »Wenn ich schon Geisterstücke seh –
    Passé!«


    Bis dahin hilft eben nur Ab- oder Umschalten.

    Aber um wieder ein wenig näher an den Kern des Themas zu kommen -
    ich erinnere mich an eine Sendung (aus den 1960-1980-er-Jahren), der Talentschuppen - und da wurden tatsächlich noch wirkliche Talente entdeckt!.

    Ja, aber wo kann man sich HEUTE noch halbwegs seriös als Talent versuchen?

    Da kenne ich eigentlich nur die Möglichkeit der Kleinkunst-Bühne o.ä..

    Wenn man z.B. meint, gute Texte zu schreiben, kann man sich beim Poetry Slam versuchen (aus diesem Kreis sind einige sehr gute Kabarettisten/Comedians/Autoren u.s.w. etc. hervorgegangen), als Singer/Songwriter kann man an Singer-Slams teilnehmen.

    Weiterhin gibt es auch noch Open Stage-Veranstaltungen (auch Open Stage Slams).
    Na gut, was ich da eben genannt habe, sind natürlich keine Casting-Shows, aber sie erfüllen durchaus die Funktion, die Casting-Shows haben sollten - es werden durchaus auch wirkliche Talente entdeckt.

    Diese Veranstaltungen sind im übrigen auch für das Publikum sehr oft hochinteressant und viel unterhaltsamer als der ewige Fernseh-Einheitsbrei.

    Zusammenfassung: bezüglich Casting-Shows lasse ich das Fernsehen links liegen. Wenn ich auftreten (und in diesem Zusammenhang natürlich auch Interessantes hören) möchte, gehe ich zu Poetry Slams.
  • in: Wahlrecht für den Bundestag verfassungswidrig. Was nun?

    geschrieben von wpl

    Kleine Ergänzung zu meiner Eröffnung des Theads, in dem ich u.a. den Professor Friedrich Pukelsheim erwähnt habe.

    Nun hat jener tatsächlich Vorschläge gemacht, wie bei den Bundestagswahlen künftig besser gestaltet werden kann.
    Quelle: http://www.lto.de/recht/presseschau/p/presseschau-18-09-2012-juristentag-diskussion-ueber-filmverbot-koenigshaus-gegen-nacktbilder/ (dort etwas herunterscrollen):

    Wahlrechtsreformer: Die SZ (Robert Rossmann) porträtiert den Augsburger Professor Friedrich Pukelsheim und seinen Vorschlag für ein neues Bundestagswahlrecht, das den Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts entsprechen und sowohl Überhangs- als auch Ausgleichsmandate vermeiden soll.


    Leider ist der entsprechende Beitrag der Süddeutschen Zeitung (dort ein wenig herunterscrollen) nicht allgemein zugreifbar - sehr ärgerlich!

    Allerdings gibt es auf der Homepage des Deutschen Bundestags ein Dokument "Stellungnahme für die Öffentliche Anhörung am 5. September 2011 zu den Gesetzentwürfen zur Änderung des BWahlG der Fraktionen CDU/CSU und FDP, SPD, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN" - vielleicht finde ich da ja Näheres.
  • in: Die neutrale Schweiz - Noch

    geschrieben von wpl

    Ich halte einen EU-Beitritt der Schweiz derzeit für mehr als unwahrscheinlich.

    Na gut - ich habe da einen Zeitungsartikel aus dem Tagesanzeiger, in dem davon berichtet wird, dass die JUSOS der Schweiz sich mit einer knappen Mehrheit für einen EU-Beitritt ausgesprochen haben.

    Ich denke, dies ist aber inerhalb des schweizerischen Meinungsspektrums eine Minderheitenposition - meines Wissens hatte es 2001 eine Volksabstimmung gegeben, die eine große Mehrheit von über 70 % gegen den EU-Beitritt ergeben hat. Weitere Informationen hier bei admin.ch. Nicht einmal in der Romandie, der man eine größere EU-Affinität als der Deutschschweiz nachsagt, hatten die Befürworter eine Mehrheit (nur die Kantone Neuchatel, Genf und Jura hatten eine Zustimmungsquote von mehr als 40%)

    Und derzeit ist die EU in der Schweiz außerordentlich unpopulär - nur 17% wollen beitreten (siehe tageswoche.ch

    Naja, und was ich von der Schweiz halte: Ich war im November 2008 mal ein paar Tage in der Schweiz, und es hat mir gut gefallen. Was mich fasziniert, ist diese kleinteilige Struktur - man hat so eine enorme Vielfalt auf kleinstem Raum.
    Der "Kantönli-Geist" hat zwar sicherlich auch Nachteile, aber es ist damit doch eine starke Bürgernähe verbunden.
    Ich würde, obgleich ich im Grunde überzeugter EU-Bürger bin (bei allen Problemen) dennoch der Schweiz von einem EU-Beitritt eher abraten.
  • in: De-Mail - Ich verstehs nich

    geschrieben von wpl

    rdabars schrieb:
    ... Firmen haben keinen Fingerabdruck aber dafür eine Signatur. Eine E-Mail-Adresse ist oft mehreren Personen zugeordnet, das ist korrekt. DE-Mail hingegen darf nur einer einzigen Person zugeordnet sein.


    Wobei die Person nicht unbedingt eine natürliche Person sein muss - es kann (wenn wikipedia recht hat) durchaus eine Firma o.ä. sein, siehe der entsprechende Wikipedia-Artikel

    De-Mail kann sowohl von natürlichen Personen als auch von juristischen Personen genutzt werden


    Also: alles, was eine juristische Rechtspersönlichkeit besitzt, kann eine DE-mail haben.
  • in: Black Jack

    geschrieben von wpl

    codnight schrieb:
    Ist so ne Regel bei Blackjack nicht

    Die Bank gewinnt immer?


    Das gilt für Roulette (zumindest theoretisch) - denn da gibt es ja die 0 - und so hat man z.B. bei einer "einfachen Chance" zwar die Möglichkeit, seinen Einsatz verdopelt zurückzubekommen, allerdings nicht mit der Wahrscheinlichkeit 1/2, sondern nur mit der Wahrscheinlichkeit 18/37. - durchschnittlich macht man also 1/74 Verlust.

    Hingegen gibt es für Black Jack durchaus eine erfolgversprechende Gewinnstrategie, siehe hier: eine Arbeit über die Mathematik des Black Jack Allerdings gibt es, selbst, wenn der Spieler keinerlei Fehler macht, keine Garantie für Gewinne.

    Analysiert wurde in der im Link angegebenen Quelle der sog. "High-Low-Count" (siehe S. 25ff).

    Dass es überhaupt gewinversprechende Spielsysteme geben kann, liegt einfach daran, dass jede bereits gezogene Karte den Spielverlauf beeinflusst (das gilt für eine Zahl im Roulette nicht - die Ziehungen sind im Ergebnis unabhängig voneinander) (siehe S. 22). Aber trotzdem würde ich nie versuchen, mit Black Jack Geld zu gewinnen - denn vor Verlust ist man ja trotzdem nicht sicher, wenn man nicht über sehr große finanzielle Mittel und viel Durchhaltevermögen verfügt.
  • in: Programm: Internetgeschwindigkei testen

    geschrieben von wpl

    Ich hätte da auch noch eine Möglichkeit anzubieten:
    Bandwidth Meter Online Speed Test

    Ob nun der Test von ggamee besser ist oder meiner - das weiß ich nicht.
    Vielleicht ist es ja sinnvoll, Vergleichsmöglichkeiten zu haben
  • in: Was haltet ihr von "möglichen" Abmahnwellen, wegen Links

    geschrieben von wpl

    fatfreddy schrieb:
    Hier herrscht anscheinend der Tenor, daß ein Gericht, das über Vorgänge im Internet entscheidet prinzipiell Vertreter des Bösen ist.


    Wohl eher nicht "ein Gericht" - eher "das Landgericht Hamburg" - dieses Gericht ist bekannt dafür, grundsätzlich immer im Sinne der Kläger zu entscheiden (mir ist keine Ausnahme bekannt, lasse mich aber gern eines besseren belehren ;)), weshalb sich Kläger natürlich bevorzugt (soweit möglich) an dieses spezielle Gericht wenden. Wahrscheinlich hat wohl diese Tatsache zum "Pawlow-Reflex" geführt, denn für manche ist das Landgericht Hamburg in dieser Beziehung ein regelrechtes "rotes Tuch".

    In diesem Fall hat das Gericht aber wohl recht, und so stimme ich fatfreddy im Übrigen auch zu.
  • in: Problematik absichtlich verlorener Spiele - Lösungen?

    geschrieben von wpl

    bettcrew schrieb:

    ggamee schrieb:
    KO Spiel, und fertig!


    Ganz so einfach ist das aber auch nicht:

    ...

    In einer KO-Runde könnte nun aber folgende Auslosung auftreten: A-B und C-D. Dann wäre der Endstand:
    1. A
    2. C
    3. B
    4. D
    Obwohl B im direkten Vergleich besser ist als C.


    Wobei die Problematik, dass starke Athleten/Mannschaften schon in einer frühen Phase gegeneinander anterten müssen, bei einigen Sportarten dadurch umgangen wird, dass bei der Auslosung die Weltrangliste in Form einer Setzliste berücksichtigt wird (z.B. Tennis) - dann wäre z.B. die Auslosung A-B und C-D in der 1. Runde unmöglich (wobei ich natürlich davon ausgehe, dass sich die Hierarchie A>B>C>D auch in der Rangliste widerspiegelt).
    In diesem Falle gibt es dann nur 2 Möglichkeiten der Auslosung a): A-D und B-C und b): A-C und B-D.
    In beiden Fällen wäre das Ergebnis 1. A, 2. B, 3. C, 4. D (natürlich nur, wenn alles "nach Papierform" läuft)

    Allerdings: Das Double-knock-out-Format (siehe galerietbb) finde ich schon sehr bedenkenswert.
  • in: Problematik absichtlich verlorener Spiele - Lösungen?

    geschrieben von wpl

    Der Skandal um absichtlich verlorene Spiele im Damen-Doppel (Badminton) bei Olympia 2012 wurde ausgiebig in der Presse behandelt (Badminton-Skandal: Indonesien fordert anderes Format, auch:Badminton im Zwielicht).

    Von dieser Problematik ist aber nicht nur Badminton betroffen - vielleicht erinnern sich ja noch einige daran, dass bei einer Fußball-WM einmal Deutschland und Österreich gegeneinander gespielt hatten (übrigens auch in einer Gruppenphase), und nachdem Deutschland 2:1 in Führung gegangen war, wurde der Ball nur noch hin und her geschoben, weil dieser Spielstand jeweils beiden Mannschaften zum Weiterkommen genügte.
    Allerdings war man aus diesem Schaden klug geworden und lässt seitdem die letzten 2 Spiele der Vierergruppen grundsätzlich immer gleichzeitig stattfinden, damit nicht die Mannschaften, die das spätere Spiel bestreiten, irgendwelche "Gentlemans Agreements" betreffs Spielausgang treffen können. Dies hilft aber möglicherweise nichts, wenn z.B. am letzten Spieltag die Plätze 1 und 2, die zum Weiterkommen berechtigen, schon feststehen.

    Beim Basketball gibt es offensichtlich die gleiche Problematik: Verdächtige Pleite.

    Es wäre sinnvoll, dass man den Modus solcher Wettbewerbe grundsätzlich so ändert, dass derartige Manipulationen unmöglich sind. Aber wie?

    Eine Möglichkeit wäre natürlich, dass man das reine K.O-System einführt - in diesem Fall würde dann allerdings auch der Faktor Losglück/Lospech eine große Rolle spielen (Wenn eine Mannschaft/ein Athlet gleich in der ersten Runde gegen den Topfavoriten antreten muss oder gegen einen "Angstgegner", ist dies für diese schon einmal sehr großes Pech!).


    Aber welche Möglichkeiten gibt es sonst, "negativen Erfolg im Siegfall" zu verhindern, ohne die strukturelle Ungerechtigkeit des reinen K.O-Systems in Kauf nehmen zu müssen?
    (Von so einem negativem Erfolg durch einen absurden Qualifikationsmodus (der ja mit der WM verbunden war) für das olympische Turnier war übrigens bei der letzten Fußball-Frauen-WM die Deutsche Mannschaft betroffen - sie hatte im direkten Vergleich Frankreich besiegt und durfte zur "Belohnung" dann gegen den späteren Sieger Japan antreten - und absurderweise war dann Frankreich bei Olympia qualifiziert, weil diese Mannschaft aufgrund der Niederlage Japan vermeiden konnte und so ins Halbfinale gelangte) . Damit wir uns nicht falsch verstehen: Frankreich hatte nachweislich nicht absichtlich verloren!


    Mir ist da nichts wirklich Vernünftiges eingefallen, "ungerechte Ergebnisse" zu verhindern.

    Vielleicht ist ja die "Doppel-K.O-Runde" (bei Judo und Ringen) eine praktikable Lösung - die Verlierer gegen die beiden Finalisten ermitteln in einer Hoffnungsrunde die Drittplatzierten.

    Aber vielleicht hat ja irgendwer noch eine bessere Idee?
  • in: Wirtschaftskrise Plan-B

    geschrieben von wpl

    motoernie schrieb:
    ... Die Schlussfolgerung
    Ein durchschnittlicher Haushalt gibt jährlich ca. 25.000 Euro für seinen Lebensunterhalt aus und bezahlt somit Jahr für Jahr rund 10.000 Euro Zinsen
    ist an keiner Stelle beiesen sondern wird nur behauptet. Eine Behauptung ohne schlüssigen Beweis ist aber nur reine Stimmungsmache.


    Das Statistische Bundesamt bitet zu dieser Thematik einige Daten an, z.B. hier: Ein­kommen, Ein­nahmen & Aus­gaben.

    In der Tabelle Einkommen, Einnahmen und Ausgaben privater Haushalte1 2010 in den Gebietsständen
    findet man u.a. folgende Angaben (Durchschnitt pro Haushalt und Monat für das Jahr 2010, Stichprobe):

    Haushaltsbruttoeinkommen 3758
    Ausgabefähige Einkommen und Einnahmen 2 981
    Private Konsumausgaben 2 168
    Andere Ausgaben 1 547

    Wenn man nun die Ausgaben addiert, ergeben sich sogar (2168+1547)*12=44580 Euro,
    die privaten Konsumausgaben würden sich auf 2168*12=26028 Euro belaufen.


    Zu Durchschnittsausgaben für Zinsen habe ich auf der Homepage des Stat. Bundesamts nichts gefunden - es gibt aber einige Informationen zu der Lage überschuldeter Haushalte, z.B. hier(Vermögen, Schulden - hier handelt es sich also nicht um Durchschnittshaushalte.

    Die Angaben lassen sich also teilweise belegen - aber eigentlich sollte bei statistischen Angaben eine Quellenangabe nicht fehlen!

    Die Kritik ist also insofern gerechtfertigt.
  • in: Wahlrecht für den Bundestag verfassungswidrig. Was nun?

    geschrieben von wpl

    Das Bundesverfassungsgericht hat festgestellt, dass u.a. dadurch, dass ein "negatives Stimmgewicht" beim Wahlergbnis auftauchen kann, das Wahlrecht für den Bundestag verfassungswidrig ist.

    das Urteil selbst kann man übrigens auf der Homepage des Bundesverfassungsgerichts auf http://www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/fs20120725_2bvf000311.html nachlesen.

    Duie beiden Leitsätze lauten wie folgt:

    1.Die Bildung der Ländersitzkontingente nach der Wählerzahl gemäß § 6 Abs. 1 Satz 1 BWG ermöglicht den Effekt des negativen Stimmgewichts und verletzt deshalb die Grundsätze der Gleichheit und Unmittelbarkeit der Wahl sowie der Chancengleichheit der Parteien.

    2.a) In dem vom Gesetzgeber geschaffenen System der mit der Personenwahl verbundenen Verhältniswahl sind Überhangmandate (§ 6 Abs. 5 BWG) nur in einem Umfang hinnehmbar, der den Grundcharakter der Wahl als einer Verhältniswahl nicht aufhebt.
    b) Die Grundsätze der Gleichheit der Wahl sowie der Chancengleichheit der Parteien sind bei einem Anfall von Überhangmandaten im Umfang von mehr als etwa einer halben Fraktionsstärke verletzt.


    Interessant an diesem Urteil ist, dass das Gericht nicht Überhangmandate generell ausschließen will, sondern nur die Anzahl unbedingt begrenzt haben will. (Allerdings vermute ich: wenn es keine Überhangmandate gibt, gibt es auch das Problem des negativen Stimmgewichts nicht mehr, ich kann dies aber nicht mathematisch exakt beweisen)


    Ich wage einmal zu behaupten, dass im Grunde aufgrund der Änderung des Parteiensystems es sehr schwierig sein dürfte, innerhalb des bestehenden Zuteilungssystems überhaupt einen befriedigenden Reformansatz zu finden.

    Im Prinzip geht das System nämlich so:

    - Die Hälfte der Sitze geht an die siegreichen Wahlkreiskandidaten
    - Die andere Hälfte geht an Listenkandidaten, allerdings, um den Gesamtproporz bezüglich der Bundesländer zu wahren, an Kandidaten der Landeslisten. Hierbei werden für jede Partei die Anzahl der Landeslistensitze errechnet, die ihr zustehen. Die Anzahl der in diesem Bundesland gewonnenen Wahlkreise werden abgezogen, sodass sich die Anzahl der Landeslistensitze entsprechend verringert, im Extremfall auf 0.

    Und hier geht das Problem los: gewinnt eine Partei mehr Wahlreissitze, als ihr Landeslistensitze zustehen, so ergibt sich ein sogenanntes Überhangmandat, das die Mehrheitsverhältnisse im Bundestag entsprechend verzerrt. Früher war dieser Effekt zu vernachlässigen, weil es eben nur zwei große Parteien und eine kleine Partei gab. Heute gibt es aber etwa 5-6 Parteien, die Bundestagsmandate erringen, und da die beiden großen Parteien stimmenmäßig nicht mehr eine ganze Größenordnung über den kleineren Parteien rangieren, erhöht sich so die Wahrscheinlichkeit von Überhangmandaten.

    Aber wie könnte man hier wirklich effizient etwas ändern?

    Ich wüsste da mehrere Varianten, die aber alle ihre Nachteile haben:

    1. Für Überhangmandate wird ein Ausgleichsverfahren eingeführt. So würden die Mehrheitsverhältnisse im Bundestag zwar letztlich getreu abgebildet (auch das Problem des negativen Stimmgewichts würde sich meines Wissens nicht mehr ergeben). Aber das Parlament könnte durch eine solche Regelung erheblich aufgebläht werden - und das kommt den Steuerzahler teuer.

    2. es wird für Überhangmandate ein "negatives Ausgleichsverfahren" eingeführt. Dieses Verfahren bestünde darin, dass eine Partei, die in einem Bundesland "zu viele Direktmandate" gewonnen hat, nach einem noch zu schaffenden mathematischen Verfahren in einem oder mehreren anderen Bundesländern entsprechend weniger Landeslistensitze erhält, als sie eigentlich errungen hätte. Sollten sich trotzdem noch Überhangmandate ergeben, (wenn diese Partei insgesamt auf Bundesebene mehr Direktmandate gewonnen hat, als ihr Sitze zustehen, müsste dieser Rest dann nach einem Ausgleichsverfahren wie in 1. geregelt werden.
    Vorteil einer solchen Regelung ist eine wesentlich geringere "Aufschwemmung" des Bundestags, aber der regionale Proporz (auf den ja die Gesetzgeber aufgrund der föderalen Struktur der Bundesrepublik Deutschland auch zu Recht geachtet haben), wäre dann möglicherweise in sehr starkem Ausmaße nicht mehr gegeben.

    3. statt Landeslisten der Parteien werden Bundeslisten aufgestellt. Vor- und Nachteile wie bei 2.

    4. Direktmandate werden abgeschafft, und es gibt nur noch Landeslisten. Vorteil: es gibt garantiert keine Überhangmandate mehr, allerdings erkauft man sich dies daraus, dass die Personalisierung des Wahlrechts gänzlich wegfällt.

    5. es wird auf Bundesebene ein konzeptionell ähnliches wahlrecht wie im Bundesland Hamburg eingeführt (mit Bundesländern o.ä. als Mehrpersonenwahlkreise). Ein solches wahlrecht zu entwickeln, dürfte allerdings sehr kompliziert werden - auch das Wahlrecht wäre mit Sicherheit sehr komplex - und ein zu komplexes Wahlrecht halte ich auch nicht gerade für vorteilhaft.

    soweit stichwortartig, was mir so eingefallen ist.

    Allerdings frage ich mich, warum man auf eine derart vertrackte und komplizierte Materie nicht einmal ein Wissenschaftlerteam ansetzt, das ein Wahlrecht erarbeitet. Im Schweizer Kanton Zürich is man genau so vorgegangen - das Wahlrecht wurde im wesentlichen vom Mathematiker Friedrich Pukelsheim entwickelt, und man ist mit diesem, soweit ich weiß, sehr zufrieden.

    Warum sollte dies hierzulande nicht auch einmal gemacht werden?
  • in: Zinsen abschaffen

    geschrieben von wpl

    kurt-stephan schrieb:
    schaut mal unter Islamistische Banken nach!


    Zu diesem Thema habe ich einen interessanten Artikel in der FAZ gefunden: Islamische Finanz - Die zinslose Ökonomie - eine sichere Bank?

    In diesem Artikel steht, dass es, wenn man das ganze System einmal genau analysiert, mit der Zinslosigkeit gar nicht so weit her ist - damit die diversen Geschäfte sharia-kompatibel werden, werden de-fakto-Zinsgewine einfach zu Handelsgewinnen umdefiniert.
    Ein Beispiel:
    ... Das klassische Beispiel ist der Hauskauf: Wenn eine islamische Bank die vom Kunden gewünschte Immobilie zunächst kauft, um sie später teurer an ihn weiterzuveräußern, wird aus verbotenem Zinsgewinn ein rein formal zulässiger Handelsgewinn. In der Substanz bleibt es aber ein Zinsgeschäft. ...


    Im übrigen gibt es auch in der Ökonomie auch andere theoretische Ansätze zu einer zinslosen Wirtschaft, die sich in der Praxis meines Wissens aber nicht durchgesetzt haben, so z.B. der Proudhonismus, der den zinslosen Kredit als wichtiges Element aufzählt.

    Eine weitere Arbeit gab es von Hans Langenlütke, dessen Dissertation(?) 1925 den Titel "Tauschbank und Schwundgeld als Wege zur zinslosen Wirtschaft - Vergleichende Darstellung und Kritik der Zirkulationsreformen P.J. Proudhons und Silvio Gesells" trug.

  • in: Strafbare Religiöse Beschneidungen

    geschrieben von wpl

    kigollogik schrieb:
    Wo fängt Körperverletzung an?

    Nach geltender Rechtsaufasung ist zunächst einmal jeder chirurgische Eingriff eine Körperverletzung, siehe der entspechende Wikipedia-Artikel http://de.wikipedia.org/wiki/Operation_(Medizin):
    Eine Operation erfüllt nach der geltenden Rechtslage in Deutschland den Straftatbestand der Körperverletzung (vgl. §§ 223 ff. StGB). Sie ist also nur rechtmäßig, wenn zugleich ein Rechtfertigungsgrund vorliegt.


    Insofern ist die Feststellung des Landgerichts Köln, dass es sich bei einer Beschneidung um eine Körperverletzung handelt, ebenso trivial, wie, wenn jemand behauptet, dass 2 plus 2 als Ergebnis 4 hat.

    Der eigentlich strittige Punkt ist, ob eine religiös bedingte Rechtfertigung auch eine juristisch relevante Rechtfertigung ist.
    Und diese hat das Landgericht Köln verneint. Da das entsprechende Urteil meines Wissens nicht in einer Online-Urteils-Datenbank zugreifbar ist (wobei ich mich natürlich auch hier gern eines besseren belehren lassen würde), zitiere ich stattdessen aus der Pressemitteilung des Gerichts zum Urteil http://www.lg-koeln.nrw.de/Presse/Pressemitteilungen/26_06_2012_-_Beschneidung.pdf:

    Aufgrund eines aktuellen Falles hatten das Amtsgericht Köln und das Landgericht Köln, über die Strafbarkeit von Beschneidungen nicht einwilligungsfähiger Jungen aus rein religiösen Gründen zu entscheiden.

    Diese beiden Gerichte(Amtsgericht: Az. 528 Ds 30/11 , Landgericht: Az. 151 Ns 169/11), sind zu unterschiedlichen Ergebnissen in ihrem Abwägungsprozess gekommen. Das Amtsgericht sagt: "Die Einwilligung der Eltern reicht als Rechtfertigung aus", das Landgericht widerspricht dieser Rechtsauffassung und räumt dem Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit Vorrang ein:
    Denn im Rahmen einer vorzunehmenden Abwägung überwiege das Grundrecht des Kindes auf körperliche Unversehrtheit vorliegend die Grundrechte der Eltern. Ihre Religionsfreiheit und ihr Erziehungsrecht würden nicht unzumutbar beeinträchtigt, wenn sie gehalten seien abzuwarten, ob sich das Kind später selbst für eine Beschneidung entscheidet.

    Allerdings ist sich auch das Landgericht bewusst, dass diese Rechtsfrage umstritten ist:
    Die Kammer hat den Freispruch im Ergebnis dennoch bestätigt, weil der Angeklagte sich in einem unvermeidbaren Verbotsirrtum befunde habe. Er habe angenommen, dass sein Handeln rechtmäßig gewesen sei. Dieser Irrtum sei für ihn unvermeidbar gewesen, da die zugrunde liegenden Rechtsfragen in Rechtsprechung und Literatur unterschiedlich beantwortet würden.


    Ich bin angesichts der Vielzahl der vorliegenden Informationen schon etwas ratlos, was nun wirklich das Richtige ist.
  • in: Tour de France - machts Wiggins?

    geschrieben von wpl

    kigollogik schrieb:
    Ja, und deswegen meine Frage an dich: Wieso ist das Risiko als 11. Platzierter höher als das eine s 50. platzierten erwischt zu werden, wenn man doped?


    Um feststellen zu können, ob diese Hypothese stimmt, müsste man genau die Richtlinien für Dopingkontrollen kennen, die von der UCi o.ä. stammen. Da ich diese Richtlinien aber nicht kenne, kann ich nur spekulieren.

    Ich meine, mich zu erinnern, dass in der Leichtathletik bei Weltmeisterschaftsfinals etc. die Erstplatzierten (z.B. die ersten drei) durchgängig kontrolliert werden und die dahinter Platzierten nur stichprobenartig. Somit ist also das Risiko, bei einer vorderen Platzierung mit Doping erwischt zu werden, tatsächlich größer als bei einer hinteren.

    Wenn man dieses Procedere auf den Radsport mit seinen viel größeren Teilnahmefeldern überträgt, könnte die Hypothese durchaus stimmen (wenn z.B. die ersten 15 komplett und der Rest stichprobenartig kontrolliert werden) - aber, wie gesagt, ich weiß nichts Genaueres.

    Aber vielleicht weiß ja der Querdenker ganz genau Bescheid und verrät es uns nur nicht ;)
  • in: Sommerzeit und wie kann man die abschaffen?

    geschrieben von wpl

    Die Abschaffung der Sommerzeit ist, wenn man sie will, gar nicht so leicht zu bewerkstelligen:

    Sie ist nämlich nicht nur im deutschen Gesetz über die Einheiten im Messwesen und die Zeitbestimmung (siehe §4 und §5) geregelt.

    Darüberhinaus gibt es noch eine europäische Richtlinie 2000/84/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. Januar 2001 zur Regelung der Sommerzeit

    Wenn man also konkret etwas ändern will, müsste man auf europäischer Ebene tätig werden, beispielsweise einen Europaabgeordneten dafür begeistern oder eine Petition an das europäische Parlament richten.
    Weiterhin gibt es die Möglichkeit einer europäischen Bürgerinitiative - man braucht aber mindestens eine Million Unterschriften!
  • in: Kaninchen gestorben- Warum?

    geschrieben von wpl

    Hmmmh, ich habe folgendes gefunden:
    http://www.diebrain.de/k-frischfutter.html:

    Zu Klee steht dort folgendes:
    Gelbklee, Weißklee und Rotklee werden in geringen Mengen gut vertragen. Sie enthalten alllerdings zur Blütezeit eine geringe Menge cyanogene Glycoside (daraus wird Blausäure abgespalten). Grade junger Klee wirkt in großen Mengen stark aufgasend und bei übermäßigem Verzehr kann es zu Durchfall kommen.


    Auch bei wikipedia - Artikel zu Klee wird auf das Vorhandensein von Giften, hingewiesen z.B. Thiocyanate, die zu phototoxischen Reaktionen führen können

    Also: Klee in nicht zu großen Mengen füttern!
  • in: nicht-kommerzielle Facebook-Alternativen, insb.Social swarm

    geschrieben von wpl

    Wer es nicht akzeptieren will, dass Facebook quasi den social-network-Markt monopolisiert (wenn man von google+ einmal absieht) und sich einen Sch*dr* um das Datenschutzrecht schert, für den wäre es schön, wenn es brauchbare Alternativen gäbe.

    Zu einer Alternative, nämlich diaspora gibt es bereits einen Thread, nämlich: Ist das "Anti-Facebook" eine Alternative für Euch?.
    Diaspora soll aber relativ schwierig zu installieren sein.

    Eine weitere (leichter installierbare) Alternative wäre Friendica.

    Einen netzwerkübergreifenden Ansatz wiederum verfolgt das Projekt "social swarm" (Artikel aus der Zeit), das vom Datenschutzverein foe-bud (foebud) entwickelt wird.
    Wenn ich das Konzept richtig verstehe, sollen hier quasi alternative Netzwerke untereinander vernetzt werden, um so zu einer "kritischen Masse" zu kommen, die solche sozialen Netzwerke erst lebensfähig macht.

    Ich persönlich finde es gut, dass es Initiativen gibt, die sich nicht auf das Schimpfen auf facebook beschränken, sondern versuchen, bessere Alternativen zu schaffen und wünsche dafür viel Erfolg. Allerdings weiß ich auch, dass es sehr schwierig sein dürfte, sich gegen den Datenriesen Facebook wenigstens eine Nische zu schaffen.

    Aber was haltet ihr davon?
    Wer hat schon Erfahrung mit solchen Netzwerken?
    Und wie ist eure Einschätzung, dass solche Ansätze überhaupt Erfolg haben können?
  • in: Autoren Tipps

    geschrieben von wpl

    sonok schrieb:
    Seh ich auch so. Spamthread.


    Da stimme ich auch zu - da dies hier ja jetzt sowieso Spamthread ist, darf ich mir auch mal einen Einzeiler leisten ;)
  • in: Unterrichtsausschluss wg fehlender Einwilligung FB Bilder

    geschrieben von wpl

    grussonkel schrieb:
    Laut einem Bericht auf Golem wurden in Braunlage im Harz 6 Schüler von einer Unterrichtsstunde ausgeschlossen weil die Eltern einer Veröffentlichung auf Facebook nicht zugestimmt hatten. ...
    Was haltet ihr davon?


    Das ist m.E. ein klarer Verstoß gegen das Recht auf informationelle Selbstbestimmung!
    An Stelle der Betroffenen würde ich mich direkt an das Niedersächsische Kultusministerium wenden, und nachfragen, ob es hierzu überhaupt Richtlinien gibt.

    Die KMK (Kultusministerkonferenz) sieht das Thema im übrigen kritisch, siehe folgender Text auf digital-lernen.de

    edit: Zu der Sache gibt es übrigens auch einen Artikel auf spiegel online
  • in: Autoren Tipps

    geschrieben von wpl

    themesking schrieb:
    Hey Limaleser,
    ich bin auf der suche nach Autoren wer kennt einen oder mehrere gutte.
    Sie sollten anspruchsvolle Werke schreiben die man leicht lesen kann b.z.w. einen guten schreibstill


    Hmmmh,
    "leicht lesbar" - das ist doch teilweise sehr individuell zu interpretieren
    "guter Schreibstil" - ob ein Autor diesen aufweist - diese Beurteilung ist auch subjektiv.

    Ein Buch, das ich eventuell empfehlen würde ist "Die Stadt der träumenden Bücher" von Walter Moers (allerdings nicht die Fortsetzung, die ist schwach). Leicht zu lesen ist das Buch nach meinem Empfinden durchaus, einen guten Schreibstil hat Moers allemal, und, wenn ich dieses Buch auch nicht als in seiner Gesamtheit als anspruchsvoll charaktierisieren würde, so hat es doch zumindest ein anspruchsvolles Element: Wenn man nämlich versucht, die zahlreichen Anagramme von Autoren, die im Text vorkommen, zu entschlüsseln (z.B.Ojahnn Golgo van Fontheweg für Johann Wolfgang von Goethe, Göfel Ramsella für Selma Lagerlöf u.s.w.), dann ist dies schon eine ziemlich anspruchsvolle Aufgabe. Außerdem wimmelt es in dem Buch von Anspielungen auf Literaturgenres o.ä.

    Ein Autor, der m.E. ebenfalls leicht zu lesen, anspruchsvoll und stilistisch gut schreibend ist, ist Erich Kästner.

    Um aber wirklich gute Tips geben zu können, müsste man natürlich auch deine Vorlieben kennen (magst du lieber Romane oder Kurzgeschichten, welche Thematiken und Genres bevorzugst du, u.s.w. ...)
  • in: Versammlungsgesetz

    geschrieben von wpl

    Das Versammlungsgesetz habe ich hier gefunden. Eine Definition, was überhaupt als öffentliche Versammlung anzusehen ist, enthält dieses Gesetz befremdlicherweise nicht.


    babyshop schrieb:
    Vieles ist meines Wissens nach auch im "Sicherheits- und Ordnungsgesetz" geregelt.

    Zudem gibt es in manchen Städten für einige Gegenden besondere Regelungen (oft um Regierungsgebäude herum), z.B. auch für den Hamburger Rathausmarkt.


    Diese Gesetze werden oft "Bannmeilengesetz" genannt.

    Für den Bund gibt es das Gesetz über befriedete Bezirke für Verfassungsorgane des Bundes, entsprechend haben die Länder eigene Bannmeilengesetze, z.B. für Hamburg das Hamburgische Bannkeisgesetz u.s.w.
  • in: Wofür zahle ich Gema und GEZ Gebühren

    geschrieben von wpl

    ggamee schrieb:
    ... Dafür wird den Künstlern oft von Plattenfirmen geraten zu der Schwedischen Gema zu gehen, da man als europäischer Künstler sein Land aussuchen kann, und die schwedische Gema freundlicher ist. ...


    Ist denn dies so ohne weiteres möglich? Ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass die STIM die rechtlichen Möglichkeiten hat, Urheberrechte in Deutschland zu verwerten - aber ich lasse mich natürlich gern eines besseren belehren.

    Im übrigen zur STIM: Diese Verwertungsgesellschaft hat es 2009 testweise ermöglicht, dass Mitglieder ihre Werke auch unter CC-Lizenz veröffentlichen konnten. (2007 hatte die niederländische BUMA/Stemra einen ähnlichen Test gemacht, 2008 die dänische KODA).
    Gefunden auf heise online
    Was aus diesen Tests geworden ist, weiß ich allerdings nicht - auf der STIM-Homepage habe ich jedenfalls nichts dazu gefunden. Eine Evaluation des niederländischen Pilotprojekts findet man hier.

    Ergänzung: Die französische SACEM hat 2012 ein ähnliches Pilotprojekt gestartet (siehe wikipedia)

  • in: Hat Deutschland eine Verfassung

    geschrieben von wpl

    melancholiegift schrieb:
    *lach* naja so gesehen haben wir ja auch keine Verfassungs da hat der consolen-freak schon recht.. Das grundgesetz ist ja nur ein übergangsmodell bis es eine Verfassung gibt.. mal wikien..

    Da ist's ja

    "Gemäß Art. 146 GG verliert das Grundgesetz seine Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die vom deutschen Volk in freier Entscheidung beschlossen wurde."
    ...


    Nun ja, das Grundgesetz war ursprünglich auch als Übergangsmodell gedacht (bis zur Wiedervereinigung) - aber als die Wiedervereinigung 1990 dann tatsächlich erfolgt war, ist aus dem Provisorium letztlich etwas Endgültiges geworden.

    Art. 146 ist hier auch kein Gegenbeweis. Immerhin gibt es viele Verfassungen, die die Möglichkeit zum Verfassungswechsel vorsehen. Die Schweizerische Bundesverfassung sieht z.B. ausdrücklich die Möglichkeit einer Teilrevision (Art. 194) bzw. sogar einer Totalrevision (Art. 193) vor. Im Unterschied zum Deutschen Grundgesetz ist in der Schweizerischen Verfassung sogar das Verfahren exakt festgelegt - sie kann sogar auf eine Volksinitiative zurückgehen (Art. 138)
  • in: Hat Deutschland eine Verfassung

    geschrieben von wpl

    melancholiegift schrieb:
    Joah eben, bei euch heißt das Bundesverfassung, bei uns Grundgesetz..
    Jedes Land hat mehr oder weniger seine eigene Verfassung? Also mir fällt keins aus dem ff ein welches keine hätte.


    Großbritannien (United Kingdom) hat keine Verfassung, siehe Wikipedia. Zitat:


    Im Gegensatz zu fast allen Staaten besitzt das Vereinigte Königreich keine kodifizierte Verfassung. Diese besteht vielmehr aus Gewohnheitsrecht, erlassenen Gesetzen mit Verfassungsrang und dem Common Law, die zusammen als britisches Verfassungsrecht bezeichnet werden.

  • in: Photoshop kaufen?

    geschrieben von wpl

    fuhnefreak schrieb:
    Lass Photoshop stecken, und hol dir GIMP! Das ist kostenlos und kann fast genau soviel wie Photoshop! Und mit einigen Plugins kann es sogar genau so viel.

    Photoshop brauchst nur nur, wenn du es kommerziel benutzen möchtest, aber ich glaube da kannst du auch GIMP nutzen, da musst du mal in den Nutzungsbedingungen nachschauen!


    Dem stimme ich zu - allerdings: wenn man beruflich (gleich, ob angestellt oder freiberuflich) irgend etwas mit Computergraphik zu tun hat, habe ich gelesen, dann kommt man um Photoshop nicht herum ("Branchen-Standard").

  • in: Die besten Gedichte

    geschrieben von wpl

    hitzigrath schrieb:
    Ich mag das paradoxe Gedicht Dunkel war's der Mond schien helle:
    ...


    Interessant ist, dass der Autor dieses Gedichts unbekannt ist. Es soll um 1850 in Sachsen entstanden sein. wikisource bzw. wikipedia

    Es gibt zahlreiche Varianten dazu.
  • in: Scientology unterwandert Firmen?

    geschrieben von wpl

    prinzie schrieb:
    Hallo,

    heute ist es so, dass die Scientology-Sekte mehrere hunderttausend Mitglieder in Deutschland und sogar einen eigenen Geheimdienst hat. Es kursieren zur Zeit Gerüchte, dass Firmen wie Thalia, Christ, Warsteiner, Müller und viele andere Firmen und Institutionen von Scientology unterwandert wurden, das heißt Scientology-Anhänger in den Chefetagen sitzen und deren Praktiken (bzw. die von Hubbard) ggf. auch ausführen.

    Ich persönlich habe davon nie etwas (bewusst) mitbekommen, aber andere Leute behaupten das Gegenteil.

    Nun stellt sich natürlich die Frage: Macht Scientology so etwas? Wenn ja, wie und warum?


    Zur Firma Warsteiner habe ich folgendes gefunden: Fast 15 Jahre kursierten Geüchte, bis 2010 das NDR-Magazin ZAPP herausgefunden hat, dass das ganze auf einer ziemlich perfiden PR-Campagne beruhte, vgl. Der Westen oder der entsprechende Wikipedia-Artikel.

    Mit anderen Worten: Man sollte mit solchen Vorwürfen sehr vorsichtig umgehen, es kann sich durchaus auch um eine Rufmordcampagne handeln.

    Bei Thalia scheint es sich auch um Gerüchte zu handeln, siehe gutefrage.net.

    Bedenklich ist aber folgendes über Juwelier Christ: gutefrage.net. Da soll es im Mitarbeiterbereich "von Scientology-Prospekten nur so wimmeln"
    Ein gerichtsverwertbarer Beweis ist dies vielleicht noch nicht, aber es mahnt zur Vorsicht.

    Also: Scientologynahe Firmen gibt es durchaus!
  • in: Eurovision 2012

    geschrieben von wpl

    Also, ich kann mit dem 8. Platz gut leben, und dass Schweden gewonnen hat, ist auch in Ordnung.

    Was mich gestört hat (aber ich weiß auch nicht, wie man es anders hätte machen sollen), ist, dass der Aserbeidschan (viele meinen, wie eine Mafia) regierende Aliyev-Clan eine so große Bühne erhalten hat.

    Positiver Punkt war allerdings (was den meisten nicht aufgefallen war), dass einige Länder Vertreter von Minderheiten an den Start geschickt hatten - so war der türkische Sänger Mitglied der jüdischen Gemeinde, die albanische Sängerin war, gehört den Roma an und die "russischen Babuschkas" kamen aus Udmurtien (Udmurtisch ist eine Sprache, die meines Wissens zu den finnisch-ugrischen Sprachen gehört) - und singen auch z.T. Udmurtisch.
  • in: Die besten Gedichte

    geschrieben von wpl

    Es gibt viele Gedichte, die ich gut finde, insbesondere solche, die man gut vortragen kann

    Ein schönes Beispiel ist Goeethes Zauberlehrling, vor allem deshalb, weil man in den Vortrag so schön viel Performance hineinlegen kann.

    Allerdings auch die Sprachspielereien von Ernst Jandl haben es mir angetan - seine Texte sind im übrigen nicht immer lustig, es gibt auch sehr ernste Gedichte!.
    (Die Gedichte, die ich selber schreibe, enthalten sehr viel "Wortjonglage" und sind häufig Jandl-inspiriert)
  • in: 0, Periode 9 = 1?

    geschrieben von wpl

    Die Reihe


    R(1)= 0,9
    R(2)=0,99
    ...
    R(n)=0,9...9 (insgesamt n Neunen)
    ...

    nähert sich mit zunehmendem n asymptotisch dem Wert 1,0 an.

    Also ist 0,999... mit unendlich vielen Neunen=1.

  • in: zwei mal in kurzen abständen 32 Vieren auf dem PC gehabt!

    geschrieben von wpl

    marmota schrieb:
    Also entweder sollte man mehrere Virenscanner installiert haben (was natürlich auf die Performance geht), ...


    Das könnte aber erhebliche Probleme nach sich ziehen, weil man dann u.U. passieren kann, dass ein Virenscanner Programme des anderen Virenscanners als Virus bezeichnet - ich hatte es schon einmal, dass ein Computer nicht richtig funktionierte, weil zwei Virenerkennungssoftwarepakete nicht miteinander kompatibel waren - erst als ich eines der beiden Programme deinstallierte, lief alles wieder rund.
  • in: Grundgesetzverteilung als Antwort auf Koranverteilung

    geschrieben von wpl

    Der Bundestagsabgeordnete Memet Kilic hat in Pforzheim in der Fußgängerzone als Antwort auf die Koranverteilungen kostenlos Ausgaben des Grundgesetzes verteilt. (siehe Focus und andere Publikationen)

    Ich finde die Idee gut und nachahmenswert, jedenfalls besser, als mit Provokationen zu reagieren.

    Natürlich: bei der Bundeszentrale für politische Bildung kann man sich natürlich kostenlos das Grundgesetz bestellen (soviel ich weiß) und auch im Internet ist es leicht zugreifbar (bei gesetze-im-internet), aber eine aktive Herangehensweise bei der Verbreitung des Grundgesetzes ist schon eine lobenswerte Initiative.

    oder was meint ihr?
  • in: Mehr Wissenschaft in der Politik?

    geschrieben von wpl

    Naja, die meisten Wissenschaftler/innen dürften wenig Lust haben, sich mit Politik abzugeben.
    Die Arbeitsweisen sind doch sehr unterschiedlich - in der Wissenschaft kommt es vor allem auf Fakten und Methoden an, in der Politik darauf, Mehrheiten zu organisieren.

    Allerdings gibt es auch durchaus Ausnahmen:

    Dagmar Schipanski war sogar Rektorin der TU Ilmenau, bevor sie in die Politik ging. nach dem Ausscheiden aus der Politik hat sie sich wieder der Wissenschaft zugewandt und ist sein 2011 Rektorin des Studienkollegs zu Berlin.

    Ich meine, dass dies eigentlich ein gutes Beispiel ist.
    Allgemein würde ich es allgemein gut finden, wenn sich mehr Leute aus der Praxis (nicht nur aus der Wissenschaft) sich in der Politik engagieren würden, die Politik aber nur auf Zeit ausüben (denn Vollzeitpolitiker haben wir genug)
  • in: Bald erneute Wahlen in Griechenland?

    geschrieben von wpl

    geomath schrieb:
    Hey,

    mal ne Frage: Muss ne Regierung eine Mehrheit in Griechenland haben, um sich vereidigen zu lassen?
    Oder anders gefragt: wenns die Linken nicht schaffen, und die PASOK auch nicht, und die Konservativen danach auch nicht, ne Regierung zu bilden, könnten die Ultrarechten meinetwegen mit den Konservativen ne Minderheitsregierung ausrufen?
    Ich hoffe nicht, kenne allerdings das Prozedere in Griechenland nicht genau...

    Grüße geomath


    Ich kenne die griechische Verfassung auch nicht, aber ich habe online eine Fassung gefunden, und zwar auf verfassungen.eu.

    Und da steht auf Art. 37, Abs. 1 folgendes:


    Artikel 37. (1) Der Präsident der Republik ernennt den Ministerpräsidenten; auf dessen Vorschlag ernennt und entläßt er die übrigen Mitglieder der Regierung und die Vizeminister.


    Die nächsten Absätze definieren nun die Einzelheiten der Ernennung:

    (2) Zum Ministerpräsidenten wird der Vorsitzende der Partei ernannt, die im Parlament über die absolute Mehrheit der Sitze verfügt. Verfügt keine Partei über die absolute Mehrheit, so erteilt der Präsident der Republik dem Vorsitzenden der Partei mit der relativen Mehrheit einen Sondierungsauftrag, um die Möglichkeit der Bildung einer Regierung, die das Vertrauen des Parlaments genießt, zu erkunden.
    (3) Besteht diese Möglichkeit nicht, so erteilt der Präsident der Republik dem Vorsitzenden der zweitstärksten Parlamentspartei einen Sondierungsauftrag, bleibt dieser Versuch weiter erfolglos, so erteilt er dem Vorsitzenden der drittstärksten Parlamentspartei einen Sondierungsauftrag. Jeder Sondierungsauftrag gilt für drei Tage. Bleiben alle Sondierungsaufträge erfolglos, so ruft der Präsident der Republik alle Parteivorsitzenden zusammen und erstrebt die Bildung einer aus allen im Parlament vertretenen Parteien bestehenden Regierung zur Durchführung von Wahlen, falls die Unmöglichkeit der Bildung einer das Vertrauen des Parlaments genießenden Regierung bestätigt wird; im Falle des Mißerfolgs beauftragt er den Präsidenten des Staatsrates oder des Kassationsgerichtshofes (Areopags) oder des Rechnungshofes mit der Bildung einer Regierung auf möglichst breiter Grundlage zur Durchführung von Wahlen und er löst das Parlament auf.
    (4) In den Fällen, in denen nach den vorigen Absätzen einem Parteivorsitzenden ein Auftrag zur Regierungsbildung oder ein Sondierungsauftrag erteilt werden sollte und die Partei keinen Vorsitzenden oder Stellvertreter hat oder falls dieser nicht zum Abgeordneten gewählt wurde, erteilt der Präsident der Republik dem von der Parlamentsfraktion der Partei Vorgeschlagenen den Auftrag. Der Vorschlag zur Auftragserteilung erfolgt binnen drei Tagen, nachdem der Parlamentspräsident oder sein Stellvertreter dem Präsidenten der Republik die Stärke der Parteien im Parlament mitgeteilt hat. Diese Mitteilung muß vor jeder Erteilung eines solchen Auftrags erfolgen.


    Mit anderen Worten: anders als in Deutschland wird der Ministerpräsident (was dem Bundeskanzler entspricht) vom Präsidenten ernannt und bedarf nicht der Wahl durch das Parlament. Allerdings: Das Parlament hat in Griechenland die Möglichkeit, qua Misstrauensvotum die Regierung abzusetzen, siehe Art. 84, Abs.2. Näheres siehe die angegebene Quelle.

    ...
    Naja, die Frage hat sich ja mittlerweile sowieso erledigt, denn nun gibt es ja doch Neuwahlen:
    Parlament in Athen aufgelöst
  • in: Maultrommel–einfaches Instrument,verblüffende Möglichkeiten

    geschrieben von wpl

    Ich möchte ein paar Beispiele für die Verwendung von Maultrommeln geben (wobei ich mich auf Asien beschränke) – ich finde, es ist schon verblüffend, was man aus einem so einfachen Instrument, das ja im Grunde nur einen einzigen Ton erzeugt, an Klängen herausholen kann. Ich habe hierbei, damit der Post nicht allzulang wird, mit einer Ausnahme davon abgesehen, die angegebenen youtube-Files direkt einzubinden - ich hoffe, ein einfacher Link tut es auch ;)

    1. Yakutien (Republik Sakha)
    In der yakutischen Musik (Die Republik Sakha liegt im Osten Sibiriens) nimmt die Maultrommel (heißt hier khomus) eine herausragende Stellung ein. Anbei drei Beispiele für Soli:

    a) 1. Beispiel

    b) 2. Beispiel (II),
    Hier wird z. T eine „elektrische Maultrommel“ gespielt – es dürfte sich um eine moderne lokale Entwicklung handeln.

    c) 3. Beispiel

    Diese youtube-Filme wurden bei Wettbewerben aufgenomemen, abschließend noch ein Beispiel für eine Gruppe:

    d) das bekannteste Ensemble aus Yakutien ist Ayarkhaan.
    Hier ein Beispiel: My horse (Live-Mitschnitt) (bei youtube gibt es aber noch zahlreiche andere)

    2. Kirgisische Beispiele
    (Zur kirgisischen Musik hatte ich vor längerer Zeit ein eigenes Thema erstellt: Wenig bekannte "Weltmusik" - Kyrgyzstan)

    In der kirgisischen Musik wird die Maultrommel besonders stark auch als Melodieinstrument verwendet – sogar in Orchestern findet dieses Instrument Verwendung (wen es näher interessiert. Bei youtube „ordo sakhna“ eingeben und in den Erebnissen suchen). Aus der Fülle an Beispielen seien hier nur zwei ausgewählt:

    a) Hölzerne Maultrommel (Kyrgyz)
    Yusup Aisaev - hier handelt es sich um eine besondere Form (Jigatch Komuz), die mit ihrem sehr tiefen (manche sagen didgeridoo-artigen) Grundton stark von der häufigeren Metallform absticht. Ähnliche Instrumente verwenden meines Wissens die Chanten im Ural

    b) Ein Beispiel für Kirgisische Virtuosität (Korrigiert)

    Auszug einer Performance einer Gruppe (private Aufzeichnung) – . Hinsichtlich des Maultrommelspiels (heißt hier Demir Komuz) beachte man hier insbesondere ab 4:05 Minuten das „freihändige“ Solo!

    3. Außerdem noch ein etwas längeres Beispiel einer Künstlerin aus der Republik Altai (südliches Sibirien):
    Tandalai . Hier sind u.a. Techniken zu sehen, bei denen percussionsartige Geräusche zu hören sind, auch gleichzeitiges Singen und Spielen ist zuhören.
    Mehr zu dieser Künstlerin auch unter meinem Thema
    eine ungewöhnliche Stimme aus Sibirien-Tandalai

    Leider konnte ich hier nur einen kleinen Ausschnitt (hier: Asien) berücksichtigen. Ich hoffe aber trotzdem, das Interesse ein wenig geweckt zu haben.
  • in: Krawalle beim Relegationsrückspiel - Was ist zu tun?

    geschrieben von wpl

    Das Relegationsrückspiel zwischen Fortuna Düsseldorf Düsseldorf und Hertha BSC Berlin (siehe Focus oder andere Berichte) ist aufgrund der Krawalle irregulär zuende gegangen.

    Wie sollte der DFB bei einem Protest der Hertha BSC entscheiden?

    Im Grunde genommen gibt es drei Möglichkeiten:

    1) Die "pragmatische" Entscheidung - Bis zur Unterbrechung des 2. Spiels war Fortuna Düsseldorf sportlich für die 1. Liga qualifiziert und es war ausgeschlossen, dass sich in den letzten zwei Spielminuten, die vor der Unterbrechung noch zu spielen waren, daran noch irgend etwas geändert hätte. Also Entscheidung wie Feld (zumal ja die letzten zwei Minuten letztlich noch nachgeholt wurden)

    2) Die härteste Entscheidung - Das Spiel wird aufgrund der Krawalle mit 2:0 für Hertha BSC gewertet, sodas Hertha BSC erstklassig bleibt. Einerseits wäre dies sportlich für Fortuna Düseldorf sehr hart, weil sich diese Mannschaft sporlich ja als die Bessere erwiesen hat - andererseits ist zu fragen, ob der Verein hinsichtlich der Sicherheitsrichtlinien im Stadion bundesligatauglich ist. Außerdem wäre dies ja bei weitem nicht das erste Mal, dass außersportliche Umstände den verdienten Erfolg einer Mannschaft zunichte machen.

    3) Außerdem wäre es möglich, das Relegationsspiel zu wiederholen, und zwar ohne Publikum.

    Ehrlich gesagt, eigentlich finde ich keine der drei Alternativen sonderlich glücklich, aber andere fallen mir nicht ein (letztlich wird da wohl satzungsgemäß verfahren werden)

    Aber vielleicht hat ja irgend jemand eine andere Idee?
  • in: Rechtliche Vorgaben zur Publikation von Zeitungsartikeln

    geschrieben von wpl

    Also, einfach so veröffentlichen ist nicht erlaubt, da Zeitungsartikel dem Urheberrecht unterliegen.
    Zitieren aus einem Zeitungsartikel ist erlaubt, aber nur in einem Ausmaß, das für das eigene Werk erforderlich ist


    Was ich einmal gemacht habe ist folgendes (dies ist aber keine Garantie dafür, dass dies zu 100 Prozent in Ordnung ist)

    Ich hatte die Redaktion einer Lokalzeitung per e-mail gefragt, ob ich einen bestimmten Artikel auf meiner Homepage verwenden darf. Die Zeitung war einverstanden und ich habe diesen Artikel auf meiner Seite eingestellt. (Jetzt habe ich ihn dort nicht mehr, weil der Gegenstand des Artikels für meine Seite nicht mehr relevant ist) Wichtig ist es aber auch, eine genaue Quellenangabe zu machen.

    Wenn eine Zeitung einen Artikel auch online anbietet, dann setze ich aber, anstatt ihn zu spiegeln, grundsätzlich immer einen Link auf diesen Artikel (der immer in einem neuen Fenster geöffnet wird, um anzudeuten, dass dieser Artikel kein eigener inhalt ist).

    Was aber m.E. nicht möglich ist, das ist, einen ganzen Pressespiegel online zu veröffentlichen - in diesem Falle würden nämlich Gebühren an die VG Wort anfallen (das ist so etwas wie die GEMA für Geschriebenes).


    Soweit meine bescheidene Information (ohne Garantie für die Richtigkeit)

    Wenn du aber ganz auf der sicheren Seite sein willst, frage am besten jemanden, der sich im Urheberrecht gut auskennt.

    Ach, und eh ich es vergesse: Im Urheberrechtsgesetz gibt es sogar einen Paragraphen, der u.a. speziell Presseartikel abhandelt, und zwar §49
  • in: Hollande - ein guter Präsident?

    geschrieben von wpl

    kigollogik schrieb: Die erste Tat ist ja schon zum Zeichen für die Deutschen einen deutschsprachigen Minister zu ernennen, einen ehemaligen Deutsch-Lehrer.

    Ich denke alles weitere muss man abwarten, wie es sich entwickelt.


    Zum Personaltableau:

    Im Gespräch als Minister ist Manuel Valls (swissinfo.ch), dieser hat aber Wurzeln im Tessin, und dieser kanton ist italienischsprachig.

    Ein weiterer Kandidat für einen Ministerposten ist Jean-Marc Ayrault, dieser ist tatsächlich früher Deutschlehrer gewesen (siehe Die Welt) - deutschsprachig (als Erstsprache) ist er aber nicht, da er aus Nantes kommt.

    Und was das Sparen angeht:
    Die Crux an der ganzen Angelegenheit ist einfach die, dass einerseits dringend gespart werden muss, um den Staatsbankrott zu verhindern, und auch, um langfristig auch wieder politische Gestaltungsmöglichkeiten zu haben.

    Andererseits: Wird zu intensiv gespart, wird die Wirtschaft abgewürgt, und es drohen soziale Probleme.

    Wer, gleich wo, derzeit regiert, ist um die Aufgabe nicht zu beneiden, einen Weg zwischen der Charybdis des Staatsbankrotts und der Scylla sozialer Probleme zu finden.

    Welcher Weg der richtige ist, wird sich wohl leider erst im Nachhinein erweisen, darum möchte ich mit einer Beurteilung Hollandes noch warten.
  • in: Die grauen Städte Deutschlands

    geschrieben von wpl

    Also, ich kann mich über zu wenig Grün in meiner Stadt (ich wohne in Hamburg) nicht beklagen - allerdings ist Hamburg auch als "grüne Großstadt" bekannt. In Hamburg ist die tatsächliche Flächennutzung in etwa wie folgt (siehe auch ein statistischer Bericht des Statistischen Landesamts Nord:

    Gebäude- und Freifläche 37,8%
    Betriebsfläche 0,8 %
    Erholungsfläche 7,6%
    Verkehrsfläche 12,4%
    Landwirtschaftsfläche 24,7% (!)
    Waldflache 6,2%
    Wasserfläche 8,1%
    Flächen anderer Nutzung 2,1%
  • in: Dortmund guter Meister?

    geschrieben von wpl

    kigollogik schrieb:
    So und um nun NACH der Saison das Fazit zu ziehen: :-)

    ...
    Und jetzt von dir:
    Welche Mannschaft hat aus welchen Gründen die Meisterschaft mehr verdient?


    Ich stimme völig zu, dass Dortmund verdient deutscher Meister ist.
    Und was die internationalen Erfolge betrifft: Man darf nicht vergessen, dass Bayern München eigentlich schon jahrzehntelang fast ununterbrochen auf internationaler Ebene antritt (siehe auch die Bilanz - einen solchen Erfahrungsschatz kann Dortmund nicht aufweisen, darum verwundert es auch nicht, dass die internationalen Erfolge von Dortmund (noch) eher klein sind.

    Außerdem habe ich bei Bayern München gerade in diesem Jahr das Gefühl, dass man sich dort bewusst auf die internationalen Wettbewerbe konzentriert hat, weil auf die deutsche Meisterschaft keine Chance mehr bestand. Ich erinnere mich an ein Jahr, in dem Bayern München Europapokalsieger wurde und gleichzeitig in der Abschlusstabelle der Bundesliga nur 10. war! (das war laut wikipedia 1974/75
  • in: König

    geschrieben von wpl

    thedarkside schrieb:
    ...
    Unabhängig davon, dass unsere Demokratie (präsidentielle Demokratie, gerne auch als 'wehrhafte Demokratie' bezeichnet) verfassungstechnisch (sofern man das Grundgesetzt nun als eine solche akzeptieren möchte) nunmal nicht die Möglichkeit bietet, sich selbst abzuschaffen,

    Das Grundgesetz sieht übrigens einen Verfassungswechsel durchaus vor. Zitat:

    Art 146 Dieses Grundgesetz, das nach Vollendung der Einheit und Freiheit Deutschlands für das gesamte deutsche Volk gilt, verliert seine Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist.

    Allerdings: ein konkretes Verfahren einer Verfassungsrevision (z.B. zu einer konstitutionellen Monarchie) findet man im Grundgesetz nicht.


    thedarkside schrieb:
    halte ich die Etablierung einer Monarchie (ganz gleich in welcher Form) für obsolet. Die Geschichte hat in mehreren Fällen bewiesen, dass es sich hierbei nicht um ein langfristig tragbares Regierungssystem handelt. Zwar halte ich auch die Demokratie in Deutschland für teilweise veraltet/unausgereift, korrupt und bürokratisch - gemessen an den Alternativen handelt es sich hierbei jedoch definitiv um das kleinere Übel.


    Wie schon Winston Churchill sinngemäß sagte: "Die Demokratie ist die schlechteste Staatsform - mit Ausnahme aller anderen"
  • in: Dänenampel in Schleswig-Holstein?

    geschrieben von wpl

    ggamee schrieb:
    SSW ist die Dänische Minderheiten Partei. Die brauchen keine 5%, die kriegen immer Sitze, mindestens einen, weil SH mit den Dänen ein komisches Abkommen hat, das ist irgendwie geschichtlich verankert.

    Liebe Grüße


    Dass Vertretungen nationaler Minderheiten von der 5-Prozent-Klausel befreit sind, steht übrigens explizit im Schleswig-Holsteinischen Wahlgesetz , und zwar in §3, Absatz 1:

    § 3
    Wahl der Abgeordneten aus den Landeslisten
    (1) An dem Verhältnisausgleich nimmt jede Partei teil, für die eine Landesliste aufgestellt und zugelassen worden ist, sofern für sie in mindestens einem Wahlkreis eine Abgeordnete oder ein Abgeordneter gewählt worden ist oder sofern sie insgesamt fünf v. H. der im Land abgegebenen gültigen Zweitstimmen erzielt hat. Diese Einschränkungen gelten nicht für Parteien der dänischen Minderheit.


    Ein ähnlicher Passus existiert auch im Bundeswahlgesetz (für den Wahl zum Deutschen Bundestag), und zwar in §6, Absatz 6:

    (6) Bei Verteilung der Sitze auf die Landeslisten werden nur Parteien berücksichtigt, die mindestens 5 vom
    Hundert der im Wahlgebiet abgegebenen gültigen Zweitstimmen erhalten oder in mindestens drei Wahlkreisen
    einen Sitz errungen haben. Satz 1 findet auf die von Parteien nationaler Minderheiten eingereichten Listen keine
    Anwendung.

    Theoretisch könnte de SSW bei Bundestagswahlen sogar eine Schleswig Holsteinische Landesliste aufstellen - die Anzahl der Stimmen dürfte allerdings nicht für ein Mandat ausreichen (im Bundestag 1949 war der SSW allerdings mit einem Sitz vertreten!)
  • in: Homepage rechtlich sicher halten

    geschrieben von wpl

    Zum Thema Disclaimer:

    Ich habe ein Dokument, auf dem die Pflicht zum Disclaimer ganz anders gesehen wird:
    http://www.daniel-rehbein.de/urteil-landgericht-hamburg.html

    Wenn der Autor recht hat, ist ein solcher Disclaimer rechtlich gesehen wirkungslos - und im Falle eines Rechtsstreits sogar schädlich!

    Zitate:

    ... Eine Aussage "Ich distanziere mich" ist also gemäß Feststellung des Gerichts gar keine Distanzierung. Denn man kann nicht einfach per Deklaration Tatsachen schaffen.


    ... Wenn er aber seine Links mit einer pauschalen Distanzierung "Disclaimer" versieht, so wird das Gericht dies mit hoher Wahrscheinlichkeit als ein deutliches Indiz dafür werten, daß er von der Rechtswidrigkeit der verlinkten Seite wusste (siehe hierzu auch den Schlußsatz des §9 Absatz 1 Teledienstegesetz). Eine Haftungsfreizeichnungsklausel "Disclaimer" nützt also nicht nur nichts, sondern sie kann sich im Ernstfall (wenn tatsächlich ein Rechtstreit eingetreten ist) erheblich negativ auswirken!


    Mit anderen Worten. Wenn man einen Link setzt, sollte man sich sich inhaltlich schon genau angesehen haben.
    Aber was ist nun, wenn sich der Inhalt des Links nach Setzung geändert hat?

    Dann ist man immer nach Meinung des Autors auf der sicheren Seite, wenn man ihn entfernt, sobald man Kenntnis von der mutmaßlichen Rechtswidrigkeit des Inhalts erlangt hat.

    Denn (ich zitiere wieder):
    Gemäß §8 des Teledienstegesetzes (TDG) sind Homepage-Besitzer für verlinkte rechtswidrige Inhalte nur dann verantwortlich, wenn sie von den Inhalten Kenntnis haben. Sie sind ausdrücklich nicht verpflichtet, aktiv nach rechtswidrigen Inhalten zu suchen. Wird also eine verlinkte zunächst unbeanstandete fremde Seite später mit rechtswidrigen Inhalten gefüllt, so haftet derjenige, der diese fremde Seite verlinkt hat, nur dann, wenn ihm nachzuweisen ist oder wenn es deutliche Indizien dafür gibt, daß er von dem neuen rechtswidrigen Inhalt Kenntnis hatte.


    Mir scheint die Argumentation des Autors des Textes, den ich hier ausgiebig zitiert habe, durchaus plausibel zu sein - deshalb habe ich auch keinen Disclaimer auf meiner Seite, sondern eine Bitte, mich auf mögliche Rechtswidrigkeiten in den Inhalten von Links aufmerksam zu machen.
  • in: „Bild für alle“

    geschrieben von wpl

    schnookerippsche schrieb:
    Hallo limas,
    Am 23 Juni ist es soweit. Der Axel-Springer-Verlag will seine Cash-Cow, das Boulevard-Magazin „Bild“ an alle Deutschen Haushalte liefern lassen.
    Nun regt sich ja im Kreise des Internets ja schon eine Gegenbewegung,...


    ich habe hierzu nährere Information gefunden:

    1) TAZ
    2) Die Aktion

    Wer Lust hat, sich daran zu beteiligen, soll es tun - ich persönlich werde die Blöd-zeitung aber einfach nur ins Altpapier entsorgen und damit hat ´s sich.
  • in: Gibt es Aliens

    geschrieben von wpl

    kalinawalsjakoff schrieb:
    Warum sollte Leben nur auf Kohlenstoffbasis existieren? Es gibt soviele Elemente im Periodensystem.


    Na gut, es gibt zwar viele Elemente im Periodensystem (sogar solche, die im Leben eine große Rolle spielen).

    Aber: kein Element kann Basis so vieler chemischer Verbindungen sein wie Kohlenstoff- nicht umsonst gibt es ja in der Wisenschaft der Chemie
    - die organische Chemie - das ist fast ein Synonym zu "Kohlenstoffchemie" (allerdings nicht zu 100 Prozent, denn solche Verbindungen wie Kohlendioxid oder Karbonate zählt man, obgleich sie Kohlenstoff enthalten, zur anorganischen Chemie) und
    - die anorganische Chemie (das ist quasi die "Chemie aller anderer Elemente").

    alles in allem ist es schon deshalb kaum vorstellbar, dass es ohne Kohlenstoff Moleküle geben kann, die sich selbst reproduzieren können.

    Folgende Typen von Elementen kommen schon einmal nicht in Fage, Basiselemente für lebende Strukturen zu sein:
    - Metalle (weil diese nur Salze mit anderen Elementen bilden können, Basen in Verbindung mit Wasserstoff und Sauerstoff und Legierungen in Verbindung mit anderen Metallen Dies sind schon einmal die meisten Elmente
    - Halogene und Chalkogene (die Elemente der 6., und 7. Hauptgruppe), diese können nur Salze und Mineralien mit Metallionen bilden sowie Säuren mit Wasserstoff und Sauerstoff. Langkettigere Moleküle kann alenfalls Schwefel bilden (allerdings nur quasi eindimensional, nämlich Polysulfide der Formel H2Sx)
    - Edelgase (diese gehen entweder überhaupt (Helium, Neon, Argon keine oder nur sehr wenige (Krypton und Xenon) Verbindungen ein

    Es bleinen also die sonstigen Nicht- und Halbmetalle übrig, und das sind:
    - Bor aus der 3. Hauptgruppe (schon das nächste Element Aluminium ist ein Metall
    - in der vierten Hauptgruppe außer Kohlenstoff noch Silizium und Germanium (Zinn und Blei sind bereits schon wieder Metalle. von diesen Elementen hat außer Kohlenstoff allenfalls noch Silizium ,aber auch dies nur ansatzweise die Tendenz, überhaupt langkettigere Moleküle zu bilden (Silane)
    - in der 5. Hauptgruppe Stickstoff (das sehr reaktionsträge ist), Phosphor, Arsen, Antimon und Wismut,von denen die letzten beiden schon wieder Metalle sind.

    Kurz: Keines der Elemente hat auch nur ansatzweise das Potential, auch nur einen Bruchteil der vielen Verbindungen einzugehen, wie es der Kohlenstoff kann.

    Mit anderen Worten: Leben auf einer anderen Basis als der Kohlenstoffbasis ist mehr als unwahrscheinlich.

    Allerdings: Im Universum dürfte Kohlenstoff wohl kein extrem exotisches Element sein, da es doch noch verhältnismäßig leicht ist und entweder beim Urknall oder bei Novae entstehen kann bzw. konnte. Somit ist außerirdisches Leben als solches nicht auszuschließen (manche halten es sogar für wahrscheinlich, dass es sich überall bildet, wo es möglich ist).

    Einen ganz interessanten Artikel dazu habe ich hier gefunden: Leben auf dem Mars: Flechten von der Erde könnten überleben. In diesem Artikel ist von Flechten die Rede, die ja schon verhältnismäßig komplex sind - Bakterien sollten da erst recht eine Chance haben.

  • in: Chelsea doch ins Finale?

    geschrieben von wpl

    fifa-society schrieb:

    Real oder Bayern haben im Finale dann noch einen Vorteil ... um sich dieses Unentschieden gestern zu erkämpfen hat sich Chelsea zienlich viele Karten abgeholt. Jetzt fehlen um Finale Meireles, Ramires und Terry


    Allerdings hat Bayern München sich auch drei gelbe Karten abgeholt (Welt online): Badstuber, Alaba und Gustavo

    Das ganze dürfte sich in etwa ausgleichen.
  • in: Computerspielpreis für Crysis- CDU schießt den Vogel ab

    geschrieben von wpl

    Ich habe mal ein bisschen recherchiert, um mir ein eigenes Bild von der Sache zu machen.

    Die Fakten:

    1. Der Deutsche Computerspielpreis hat folgende Ausrichter:

    Die Branchenverbände BIU und G.A.M.E. sowie der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsminister Bernd Neumann sind Ausrichter des Deutschen Computerspielpreises.


    2. Grundlage dieses Preises ist die Bundestagsdrucksache 16/7081 - Bericht über das Prüfergebnis zur Sicherung eines zielgruppengerechten und qualitativ hochwertigen Angebots an interaktiven Unterhaltungsmedien

    Da der Bundesbeauftragte für Kultur und Medien der Bundesregierung zugeordnet ist und der Deutsche Bundestag nun mal dazu da ist, die Regierung zu kontrollieren, hat die CDU/CSU-Fraktion, die ja Teil des Bundestags ist auch das Recht, sich zu der Angelegenheit zu äußern.

    Soweit zum Formalen.

    Und nun zum Inhaltlichen:

    Das kritisierte Spiel wurde für 2012 nominiert in der Kategorie Bestes Deutsches Spiel. Kriterien sind u.a. folgende:
    Wichtig ist, dass das Spiel technisch und künstlerisch hochwertig sowie kulturell und pädagogisch wertvoll ist, aber auch Spaß und Unterhaltung bietet.


    Ich interpretiere dies so, dass für die Verleihung dieses Preises allen Kriterien genügen muss.
    Nehmen wir einmal, dass die technisch-künstlerische Hochwertigkeit gegeben ist (nach dem, was ich hier im thread gelesen habe, wohl zu Recht) und das Spiel (zumindest für eine genügend große Zielgruppe) unterhaltsam ist, dann sind zwei der drei Kriterien gegeben.

    Aber was ist dann mit dem kulturellen und pädagogischen Wert?
    Erläutert wird dieser wie folgt:
    Ein pädagogisch-didaktischer Wert kommt Spielen zu, die die Lebenswelt der Zielgruppe thematisieren, ohne zu über- oder unterfordern, unaufdringlich Werte, Lerninhalte oder Medienkompetenz vermitteln und entwicklungsförderlich sind.


    Bei der Beschreibung dieses Spiels (Nominierte 2012) kann ich bei Crysis 2 beim besten Willen nichts besonders kulturell oder pädagogisch Wichtiges entdecken (ich kann mir jedenfalls kaum vorstellen, dass mittels eines Science-Fiction-Szenarios wie hier "unaufdringlich Werte, Lerninhalte oder Medienkompetenz" vermittelt werden).

    Da ist Blue Byte vom Konzept schon anders - da spielen durchaus auch Lerninhalte wie Öko-Bilanz o.ä. eine Rolle (wobei ich natürlich nicht weiß, wie gut die Beschreibung auch umgesetzt wird) - auch dem dritten nominierten Spiel "Harveys neue Augen" kann ich durchaus schon etwas Pädagogisches entnehmen - das Szenario könnte durchaus Werte vermitteln, ähnlich einem Märchen (wenn der pädagogische Wert von Märchen auch in Pädagogenkeisen umstritten ist).

    Mit anderen Worten: Die Kritik an der Nominierung des Spiels Crysis 2 ist meiner Meinung nach vollkommen gerechtfertigt.
  • in: Bplaced Status / Lima Allgemein

    geschrieben von wpl

    kid schrieb:
    Moin,

    hat jemand etwas von Bplaced gehört? Dort hoste ich auch 2 Seiten und diese sind seit heute nicht mehr erreichbar.


    Hmmh, ich habe auch eine Seite bei bplaced, aber die läuft wie immer; der Server, auf dem meine Seite liegt, ist jedenfalls in Ordnung. Allerdings kann ein Server, auf dem andere Seiten liegen, durchaus gestört sein, deshalb ist meine Auskunft nicht unbedingt verallgemeinerbar.

    bplaced.net ist aber ebenfalls aufrufbar.
  • in: Facebook-Pranger | Friedrich

    geschrieben von wpl

    trueweb schrieb:
    kigollogik schrieb:
    Er war nicht eindeutig identifizierbar???
    Vorname, Nachname UND Wohnort und du bist der Meinung man kann den Menschen NICHT eindeutig identifizieren?
    Was hat denn deiner Meinung nach gefehlt? das Geburtsdatum?


    Das reicht vollkommen aus, um jemanden zu identifizieren. Ich jedenfalls kenne zumindest jeden Nachnamen die nächsten paar Straßen auf und ab.


    leider nicht unbedingt - denn Facebook-Accounts kann praktisch jeder unter fremdem Namen anlegen - außerdem behauptet der Beschuldigte, dass sein Account schon zweimal gehackt wurde - angesichts der lausigen Programmierung von Facebook kann man dies wohl nur schwer widerlegen - und e-mail-Absender kann man leicht fälschen (dank der veralteten e-mail-Protokolle).
    Näheres im Hamburger Abendblatt

    Ich meine:
    1. es war falsch, das Internet als Pranger zu nutzen.
    2. Es war aber richtig, das Stalking anzuzeigen.
  • in: Führerschein bald mit 16

    geschrieben von wpl

    grussonkel schrieb:
    Ausserdem habe ich noch nichts von solchen Überlegungen seitens der Politik gehört, stelle also bitte einen Link dazu ein.


    Sorry - leider habe ich diesen Thread erst gerade mitgekriegt.

    Die Idee wird sich so oder so nicht durchsetzen - immerhin hat Verkehrsminister Ramsauer das ganze schon als Unfug bezeichnet:
    Ramsauer nennt Führerschein mit 16 „Unfug“ (Focus)
  • in: Mehrstimmrechtsaktien und feindliche Übernahmen

    geschrieben von wpl

    Zu meiner Überraschung habe ich gelesen, dass es in den USA erlaubt ist, Aktien unterschiedlicher Gewichtung auszugeben.
    Einen Hinweis dazu habe ich gefunden im Focus: Gründer haben Google fest in der Hand

    In diesem Artikel (Beispiel Google) ist von insgesamt drei Aktientypen die Rede:
    - A-Aktien (normale Aktien von Anteilseignern von google)
    - B-Aktien (Aktien der beiden Firmengründer, die zehnfaches Stimmgewicht haben)
    - stimmrechtlose Aktien als dritte Aktienart (für Mitarbeiter) sind geplant

    Eine solche Drei-Klassen-Gesellschaft der Aktien ist nach dem deutschen Aktiengesetz gänzlich ausgeschlossen.

    Zwar ist es erlaubt, neben den normalen "Stammaktien" mit Stimmrecht bis zur Hälfte des Grundkapitals sogenannte Vorzugsaktien (der Vorzug besteht bei der Auszahlung der Dividenden) auszugeben (§139), und diese Aktien dürfen auch ohne Stimmrecht sein (§12, Abs. 1, Satz 2.

    Allerdings sind Mehrstimmrechtsaktien, wie sie hier beim google-Konzern in Form der B-Aktien vorliegen, im deutschen Aktienrecht explizit ausgeschlossen (§12, Abs. 2)

    Im Prinzip ist es ja auch m.E. richtig, alle Aktien (Ausnahme Vorzugsaktien) mit gleichem Stimmrecht auszustatten, allerdings ist durch diese Ungleichheit im Rechtssystem in Bezug auf die Abwehr feindlicher Übernahmen keine Chancengleichheit mehr gegeben:

    Wenn jetzt z.B. ein USA-Konzern (als Zwischenziel zur kompletten Übernahme) die Mehrheit an einer AG nach deutschen Aktienrecht übernehmen will, benötigt er insgesamt nur 50 Prozent+1 Aktie, während für einen deutschen Konzern, der einen amerikanischen Konzern übernehmen will, selbst 90 Prozent A-Aktien zur Stimmen-Mehrheit nicht ausreichen, wenn wir annehmen, dass die B-Aktien wie beim Beispiel google zehnfaches Stimmrecht haben.

    Dieses Ungleichgewicht führt letztlich dazu, dass Unternehmen in Ländern, deren Recht Mehrstimmrechte zulassen (es kann sich hierbei auch um andere Länder als die USA handeln) letztlich bessere Chancen haben, feindliche Übernahmen abzuwehren als AGs in Staaten, bei denen dies nicht gilt.

    Aber sollte man deshalb Mehrstimmrechte im deutschen Aktienrecht wieder einführen?
    Oder gibt es andere Möglichkeiten, diesen Nachteil auszugleichen?
  • in: wegen fremden Foto auf FaceBook-Pinnwand abgemahnt

    geschrieben von wpl

    Achtung, Satire:

    Wie wäre es denn, wenn der Abmahnanwalt, der versucht, mit einer fotographierten Gummiente Geld zu schinden, seinerseits mit Abmahnungen zugeschüttet würde?

    Siehe folgender Artikel: Wegen Abmahnungswelle – Abmahnanwalt pleite

  • in: Google´s neue Nutzungsbedingungen

    geschrieben von wpl

    welcheralk schrieb: Ich habe in der Zeitungs etwas von der Seite startpage.com gelesen. Diese soll wohl eine gut alternative zu google sein.


    Diese Suchmaschine findet man hier:startpage.com

    Die Suchergebnisse scheinen ja recht gut zu sein, nur wenn man sehr spezielle Suchanfragen macht, scheinen die google-Ergebnisse noch ein wenig besser zu sein (eigentlich sollte es keine Unterschiede geben, aber ich habe einige Fälle unterschiedlicher Suchergebnisse gefunden).

    Dennoch - diese Suchmaschine sollte man durchaus im Hinterkopf behalten, meine ich.
  • in: Besserer Schutz gegen überzogene Abmahnungen?

    geschrieben von wpl

    Der Thread ist zwar schon ziemlich alt - aber es scheint mir dennoch sinnvoll zu sein, folgenden Fall hier zu posten, anstatt ein neues Thema aufzumachen.

    jetzt wird man mittlerweile schon für etwas abgemahnt, auf das man im Grunde überhaupt keinen Einfluss hat:
    Freund postet Foto – Abmahnung wegen Bildrechten oder ähnlicher Artikel bei Spiegel online
    (Genaueres lese man im Artikel nach)

    Wie ist nun eigentlich genau die Rechtslage:

    1. Facebook selbst ist bei der Haftung außen vor - in den Geschäftsbedingungen ist, so viel ich weiß, formuliert, dass die Nutzer für inhalte haften - dies scheint juristisch wohl wasserdicht zu sein. Außerdem ist der "Diensteanbieter" gesetzlich von einer Haftung befreit, sofern bestimmte Bedingungen erfüllt sind

    2. Normalerweise müsste derjenige, der urheberrechtlich geschütztes Material rechtswidrig veröffentlicht, dafür haften, das wäre zunächst einmal der "Freund". Allerdings - es gibt auch eine so genannte "Störerhaftung", durch die der Facebook-Nutzer dann doch wieder haftbar wird.

    Allerdings - muss ein Nutzer auch dann haften, wenn er von der Urheberrechts-Störung zunächst einmal nichts wissen kann (man sieht einem Bild ja nicht an, dass es geschützt ist).


    Entsprechende Urteile zu solchen Fällen wie diesem hier liegen im übrigen noch nicht vor.

    Aber ob so oder so, dieser Fall zeigt einmal mehr, dass eine Beschränkung dieser grassierenden Abmahn-Abzockerei wirklich dringend erforderlich ist


  • in: xampp

    geschrieben von wpl

    Manchmal hilft es, eine ältere Version zur Installation zu wählen - es scheint manchmal von Kleinigkeiten abzuhängen, ob das XAMPP nun läuft oder nicht.

    Der Laptop, an dem ich gerade jetzt sitze, machte bezüglich der Installation überhaupt keine Schwierigkeiten - XAMPP lief von Anfang an reibungslos.

    Aber auf meinem anderen Laptop ließ sich das neueste XAMPP ums Verrecken nicht fehlerfrei funktionierend installieren - bei der aktuellen Version bekomme ich dort gar nichts zum Laufen, bei der letzten Version verweigert mysql beharrlich die Bereitschaft, zu laufen. Hingegen funktioniert eine ältere Version von XAMPP (die schon ein paar Jahre alt ist) völlig problemlos.

    Wo bei den beiden neuen Versionen die Kompatibilitätsprobleme liegen könnten, habe ich nicht herausfinden können - also habe ich mich bei meinem anderen Laptop mit der älteren Version begnügt (was auch kein Sicherheitsproblem sein sollte, da dieser nicht am Internet angeschlossen ist).

    Ob dies ein Einzelfall ist, weiß ich aber nicht, und darum weiß ich auf nicht, inwieweit mein Hinweis "Vielleicht hilft eine ältere XAMPP-Version" auch wirklich hilfreich ist.
  • in: Ende mit dem Herumgeschreie beim Tennis?

    geschrieben von wpl

    Die WTA plant, übermäßige Geräusche künftig mit Punktabzügen zu bestrafen (siehe Blick) oder Focus

    Viele werden dies als eine Erlösung empfinden, besonders die Zuschauer im Stadion, die (richtigerweise) dazu angehalten werden, sich während der Ballwechsel ruhig zu verhalten (was bei sehr guten Ballwechseln schwer fällt), aber ihrerseits von einigen Spieler/innen mit einer extremen Geräuschkulisse von bis zu 100 db/A genervt werden (während man daheim am Fernseher ja noch wenigstens den Ton wegdrehen kann)

    Nun ist es zwar so, dass ein starkes Ausatmen beim Schlag die Kraftentfaltung verbessert, es kann also nicht darum gehen, den Tennissport gänzlich lautlos zu machen. Aber verschiedentlich wurde schon der Verdacht geäußert (auch von Profi-Spieler/inen), dass einige Spieler/innen ihr Geschrei absichtlich produzieren, um die Gegner zu irritieren (hierdurch wird nämlich das Schlaggeräusch übertönt, aus dem erfahrene Spieler heraushören können, wie der Ball gespielt wurde)

    Nun soll im Juniorenbereich vermehrt die Regel 26 der ITF (Regeln)konsequent in dem Sinne ausgelegt werden, dass übermäßige Lautstärke als Behinderung gilt (die Regel selbst soll sich also nicht ändern):

    Wird ein Spieler beim Spielen eines Punktes durch eine absichtliche Handlung des
    Gegners / der Gegner behindert, gewinnt der Spieler den Punkt.
    Jedoch ist der Punkt zu wiederholen, wenn ein Spieler beim Spielen eines Punktes
    durch eine entweder unabsichtliche Handlung des Gegners / der Gegner oder etwas
    außerhalb seiner eigenen Kontrolle liegendes (mit Ausnahme einer ständigen Einrichtung)
    behindert wird.


    Es wird aber noch ein wenig dauern, bis sich die Geräuschentwicklung wieder auf ein normales Level einspielen wird, da man es den Arrivierten nicht zumuten will, sich das langjährig angewöhnte Stöhnen wieder abzugewöhnen (was zugegebenerweise auch schwierig ist).

    Was aber haltet ihr davon?

    edit: eine kleine Ergänzung zur Verbandsstruktur:
    - Die ITF ist der Welt-Tennisverband, der für die Regeln zuständig ist (die beiden Vereinigungen, s.u. können die Regeln natürlich nicht ändern)
    - Die ATP ist die Vereinigung der Profispieler
    - Die WTA ist die Vereinigung der Profispielerinnen.

  • in: Programm - Musik Noten Setzen & Lieder Gestalten

    geschrieben von wpl

    Ein Programm (bzw. ein Projekt), das man auch gut für den Musiksatz verwenden kann, ist abcplus. Hiermit kann man einerseits Notensätze erstellen, man kann aber auch MIDIS erstellen, die man dann sofort abspielen kann. abcplus basiert auf der ABC-Musiknotation, die (zumindest nach meinem Eindruck) relativ leicht erlernbar ist. Die Bestandteile sind im übrigen auch kostenlos.

    Wenn man den Schwerpunkt auf quasi-professionellen Notensatz legen will, ist wahrscheinlich Lilypond besser (so viel ich weiß, kann man mit diesem Programm sogar Mensural-Notenschrift darstellen), aber nach meinem Empfinden unhandlicher und schwieriger. Die Notation ist übrigens auch nicht kompatibel zu er von abcplus und basiert auf der (von LISP abgeleiteten) Programmiersprache Scheme.


  • in: "Verdiene x Gulden für y´s Platz" - Ein "Spamming-Anreiz"?

    geschrieben von wpl

    In Anknüpfung zu einem mittlerweile geschlossenen Thead was-heist-verdiene-1-gulden-fuer-quiensoyyos-platz möchte ich dann doch noch folgendes zu denken geben:

    1. Einerseits ist diese neue Anzeige durchaus ein Anreiz, im Forum aktiver zu werden. Es kann zu mehr Beiträgen und somit zu lebendigerer Diskussion führen.

    2. Andererseits besteht m. E. die Gefahr, dass sich nun einige überehrgeizige Benutzer mehr als bisher bemüßigt fühlen, auf Teufel komm raus sämtliche Foren vollzuspammen. Natürlich haben die Moderatoren etc. die Möglichkeit, dementsprechende Threads zu verschieben oder andere (strengere) Maßnahmen zu ergreifen. Allerdings sind z.B. durch das Verschieben von Threads ins Spamforum Verfasser sinnvoller Beiträge immer mitbetroffen (durch Guldenabzüge). Und außerdem: Die Moderatoren hätten erheblich mehr an Arbeit zu bewältigen.

    Ich meine, man sollte die Entwicklung sorgfältig beobachten. Wenn sich der Anteil an Spam-Beiträgen erheblich erhöhen sollte (was ich natürlich nicht hoffe), müsste man sich etwas überlegen.

  • in: schweizerische Haftbefehle gegen deutsche Steuerfahnder

    geschrieben von wpl

    Ist es richtig, dass die Schweizer Justiz Haftbefehle gegen deutsche Steuerfahnder erlässt, die Daten, die bei der Ermittlung von Steuersündern nützlich sind, illegal beschafft haben (qua Ankauf gestohlener Daten)?

    Diese Frage kann man auf mehrere Arten beantworten:

    1. Aus Sicht der Schweizer Justiz ist das Vorgehen natürlich richtig, weil die Justiz ja schließlich dazu da ist, Rechtsverstöße zu verfolgen.

    2. Aus Sicht der Politik ist die ganze Sache natürlich schlecht, da es hierdurch wieder zu Verstimmungen zwischen Deutschland und der Schweiz kommt. Andererseits: Die Mühlen der Justiz sind ja (zumindest meines Wissens) nicht durch die schweizerische Politik, sondern die Justiz angeworfen worden - und diese sollte eigentlich (wie in Deutschland auch) im Idealfall unabhängig von der Politik arbeiten.

    3. Aus Sicht Deutschlands (zumindest, was den finanziellen Aspekt angeht, aber auch aus rechtlichen Gründen, weil die Steuerfahnder ja versucht haben, deutsches Recht durchzusetzen, wenn auch mit fragwürdigen Mitteln) ist dieses Vorgehen natürlich unakzeptabel.

    Die Reaktionen in Deutschland sind aus diesem Grund naturgemäß gespalten:

    "Rechtspositivisten" (wie ich sie einmal nennen will) haben natürlich Verständnis für das Schweizer Vorgehen (wie z.B. der FDP-Generalsekretär Döring, siehe FAZ), während "Fiskalisten", die in erster Linie an die Finanzen Deutschlands denken, in höchster Weise empört sind und "Vergeltung" fordern. So fordert der Vorsitzende der Deutschen Steuergewerkschaft ein "hartes Vorgehen", ähnlich wie das der USA, z.B. die Androhung des Abbruchs der Geschäfte (was immer as auch sein möge). Gegenüber den USA sei die Schweiz ja auch eingeknickt - das Bankgeheimnis ist gegenüber den USA gelockert worden (die USA erhalten nunmehr die Daten der Steuerhinterzieher)

    Allerdings - Zwischen dem Rechtssystem der USA und dem Deutschlands gibt es einen Unterschied:

    - Die USA hätten niemals Daten illegal ankaufen können, um damit Steuerhinterzieher dingfest zu machen - in den USA gilt nämlich die "fruit of the poisonous tree-"Doktrin, die ein unbedingtes Beweisverwertungsverbot für illegal beschaffte Beweise vorsieht.
    - Diese Doktrin gilt in Deutschland nicht (Ausnahmen: durch Folter erpresste Geständnisse o.ä.), siehe auch ein Papier vom wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestags. Begründet wird dies mit dem unterschiedlichen Rechtsystem. Allerdings: ein endgültiges Urteil in Steuersachen hat das Bundesverfassungsgericht noch nicht gefällt (sieh Frankfurter Rundschau)

    Aber so oder so, verzwickt ist die Situation allemal.

    Ich meine, das angestrebte Abkommen zwischen Deutschland und der Schweiz betreffs Steuerhinterziehung sollte bald zustandekommen, damit solche Dinge überhaupt nicht mehr vorkommen (auch wenn es natürlich aus deutscher Sicht unbefriedigend ist, nicht alle hinterzogenen Steuern einkassieren zu können). Eine andere Möglichkeit zur Bereinigung gibt es nicht, meine ich.
  • in: Saarwahl WE

    geschrieben von wpl

    socialdemocrat schrieb:
    ...
    Wenn die Mehrheitsverhältnisse das ergeben, kann ich mir zumindest vorstellen, dass die etablierten Parteien auf die Piraten zukommen um zumindest mal zu sondieren.
    ...


    In Hamburg gibt es sogar eine Bezirksversammlung (das ist nach europäischer Definition die "kommunale Grundstufe", bzw. die Ebene unter der Bürgerschaft (dem Landesparlament)), und zwar die Bezirksversammlung Bergedorf, in der sich zwei Abgeordnete der FDP mit einem Abgeordneten der Piraten zu einer gemeinsamen Drei-Personen-Fraktion zusammengefunden haben.

    Naja, Hamburg ist zwar nicht Saarland und im Saarland ist die FDP ja fast völlig verschwunden - aber es gibt durchaus Fälle, in denen "etablierte" Parteien mit den Piraten eng kooperieren könnten (wobei man natürlich mittlerweile darüber streiten kann, inwieweit die FDP überhaupt noch als etabliert gelten kann)
  • in: Katajjaq – eine faszinierende Art, die Stimme zu gebrauchen

    geschrieben von wpl

    Ich habe leider nur eine Erklärung dafür, die auch nicht allzu viel sagt:

    Es ist einfach so Tradition!

    Vielleicht liegt dies daran, dass die Männer vor allem mit Jagd beschäftigt waren, während die Frauen zu Hause waren und genügend Muße für diese Art künstlerischer Betätigung hatten.
    Vielleicht war dies auch eine frauenspezifische Art, Zusammenhalt zu schaffen (die traditionelle Art ist ja zu zweit!).

    Wie gesagt, eine bessere Erklärung habe ich nicht gefunden, also bin ich hier auf Spekulation angewiesen.

    Im sibirischen Raum ist die Tradition übrigens genau umgekehrt gelagert - allerdings der dortige khöömi wurde von Männern ausgeübt - aber dies ist traditionell eine solistische Betätigung. Dass die Frauen diese Kunst bis vor kurzen nicht ausüben durften, war purer Aberglaube (man glaubte, dass Fauen dadurch unfruchtbar würden). In neuerer Zeit gibt es aber auch Frauen, die khöömi beherrschen, z.B. einige Mitglieder der tuwinischen Gruppe Tyva Kyzy - vielleicht mache ich zu diesem Thema mal ein Extra-thread auf.

    Aber was ist nun der Unterschied zwischen den beiden Kulturräumen?

    Nun - nomadische Kulturen sind beide, aber: Die Inuit sind(waren) vor allem eine Gesellschaft von Jägern und Sammlern (eine andere Kulturform ist in den Gebieten, wo sie leben, wohl auch kaum möglich), während die (süd)-sibirischen Völker vor allem Viehzüchter sind.

    Leider erklärt dies den Unterschied auch nicht befriedigend.

    Tut mir leid, dass ich da nicht wirklich weiterhelfen kann.
  • in: Katajjaq – eine faszinierende Art, die Stimme zu gebrauchen

    geschrieben von wpl

    Eine sehr spezielle Art des Throat Singings ist das http://en.wikipedia.org/wiki/Inuit_throat_singing Katajjaq der (kanadischen) Inuit. Traditionelle Darbietungen haben in der Regel folgende Merkmale:

    - Im Gegensatz zum sibirischen Throat Singing sind die Ausübenden meist Frauen
    - Die Darbietungen sind Duette
    - Die Töne werden beim Ausatmen und bei Einatmen erzeugt.
    - Es handelt sich nicht um Lieder im eigentlichen Sinn, sondern eher um „sound patterns“

    Häufig werden Naturgeräusche imitiert (z.B. ein Moskito) , aber auch Wörter der Sprache oder Nonsenssilben können als Basis der Darbietungen genommen werden.

    Anbei drei traditionelle Beispiele (hier nur als Links eingestellt, um etwas Platz zu sparen):
    - Acht Beispiele (nur Ton)
    - Live-Mitschnitt von einem Festival
    - Beispiel für einen Wettbewerbsbeitrag

    Der auditive Eindruck ist für unsere Ohren zwar ziemlich merkwürdig, aber die Geräuscheffekte sind, wie ich meine, so interessant, so dass es naheliegt, sie auch in nicht-traditionelle Performances einzuarbeiten.

    Und dieses geschieht auch tatsächlich. Ein Beispiel für eine Künstlerin, die zwar den Inuit angehört, die man aber eher als Avantgarde-Künstlerin bezeichnen muss, ist Tanya Tagaq, die die traditionellen Techniken, für Solo-Performances nutzt,sie ist allerdings auch schon mit Björk und dem Kronos Quartet aufgetreten.

    Anbei drei Beispiele für „youtubes“ mit ihr:
    - Beschreibung des Katajjaq
    - eine Improvisation mit Katajjaq-Elementen
    - noch eine Performance

    eine praktische Einführung von ihr findet man auf folgendem Video:

    Ich finde es immer wieder faszinierend, dass sehr traditionelle Techniken (gerade auch von indigenen Völkern) in der Musik eine enorm innovative Wirkung entfalten können. Hier ist ein Beispiel dafür.
  • in: Was haltet Ihr vom deutschen Schulsystem ?

    geschrieben von wpl

    In Hamburg ist, wie ich meine, ein Schritt in die richtige Richtung gemacht worden:

    Als "Basisschule" gibt es die Stadtteilschule, bei der man die verschiedenen Schulabschlüsse machen kann, auch das Abitur in 13 Jahren. Diese Schulform fasst die früheren Schulformen Gesamtschule, Realschule und Hauptschule zusammen.

    Als zweite Schulform gibt es noch die "traditionellen" Gymnasien, bei dem man das Abitur in 12 Jahren machen kann.

    Ich meine, dies ist ein guter Kompromiss zwischen "Einheitsschule" (die ich nicht gut finde, weil hier meiner Meinung nach SchülerInnen mit hoher Begabung zu sehr "ausgebremst" werden - zumindest die Gefahr ist eminent vorhanden) und dem bisherigen zersplitterten Schulsystem, (das ich für ziemlich ineffizient halte).

    Allerdings: Die Systemfrage ist nur eine Seite der Medaille. Mindestens genauso wichtig aber ist der Unterricht selbst - die Lehrerausbildung muss verbessert werden, der Unterricht selbst muss effizienter werden, man muss überlegen, welcher Lehrstoff wichtig ist und welcher weniger wichtig, außerdem muss die Schule als solche auch auf das lebenslange Lernen, das in unserer Zeit so enorm wichtig ist vorbereiten (sprich: das Lernen lehren) und darf sich nicht auf die bloße Wissensvermittlung beschränken. Außerdem muss so weit wie möglich, auf individuelle Unterschiede zwischen SchülerInnen eingegangen werden (ich habe gehört, dass in dieser Beziehung Finland vorbildlich sein soll) und so weiter. Darum meine ich: Die Diskussion über Bildung sollte sich nicht nur an der Systemfrage festhalten, auch andere Aspekte, die ich eben genannt habe, sollten eine Rolle spielen.

    Allerdings: ich bin kein Bildungsexperte und weiß darum auch nicht, wie dies geschehen soll.
  • in: Inspirierende Musik für Programmierung

    geschrieben von wpl

    meron schrieb:
    ...
    Zum Thema der Tastatur- und Klickmusik: ich staune im Büro immer wieder wie rythmisch, schon fast musikalisch, die Kopierer und Drucker tönen, das ist z.T. wirklich musikalisch (soweit mir bekannt ist steht dahinter aber auch ein gewisses Design und eine spezielle Planung damit das angenehm tönt.)
    ...


    Da hast du recht - es gibt sogar Leute in der Produktentwicklung, die ihr Geld damit verdienen, diese nennt man Akustik-Designer

    Aber zurück zum Thema - ich persönlich kann mich ohne Musik besser auf eine Sache konzentrieren als mit - ganz gleich, was ich mache.
  • in: Was gehört alles in ein Impressum

    geschrieben von wpl

    karpfen schrieb:
    Um Spam bei E-Mails zu vermeiden würde ich auf die Anzeige der E-Mail-Adresse im Klartext, wenn möglich, verzichten und ein Kontaktformular einbauen.


    Wobei vielleicht sogar schon ein wenig hilft, wenn man statt "abc.def@xyz.de" einfach "abc.def <at> xyz.de" schreibt und dann darauf hinweist, dass das "<at>" durch "@" ersetzt werden soll. Ein Beispiel dafür findet man hier

    Vorsicht allerdings mit dem Ansatz, die e-mail-Adresse in Form eines Bildes einzubauen, das zumindest von Suchrobotern nicht als Text interpretiert werden kann (also die Adresse in ein Bild umzuwandeln) - Nachteil ist natürlich, dass diese Adresse dann nicht mehr barrierefrei ist. Außerdem besteht möglicherweise Abmahngefahr, siehe http://www.shopbetreiber-blog.de/2011/02/24/abmahnung-impressum-grafik/

    Ob ein Impressum barrierefrei sein muss, darüber scheint es noch keine einschlägige Rechtsprechung zu geben, einige websites bieten allerdings eines an.
  • in: Leistungsschutzgesetz - ein klassisches Eigentor?

    geschrieben von wpl

    Presseverlage haben durch intensive Lobbyarbeit erreicht, dass demnächst ein Leistungsschutzgesetz (für die Nutzung von Zeitungsartikeln im Internet) eingebracht werden soll, siehe Süddeutsche Zeitung

    Ich zitiere einmal aus einem Dokument der dpa zum Thema "Koalitionsrundenergebnisse":

    2. Urheberschutz - Leistungsschutzrecht für Presseverlage
    Im Koalitionsvertrag ist vereinbart, dass Verlage im Online-Bereich nicht schlechter gestellt
    sein sollen als andere Werkvermittler. Deshalb sollen Hersteller von Presseerzeugnissen
    ein eigenes Leistungsschutzrecht für die redaktionell-technische Festlegung journalistischer
    Beiträge oder kleiner Teile hiervon erhalten.
    Gewerbliche Anbieter im Netz, wie Suchmaschinenbetreiber und News-Aggregatoren,
    sollen künftig für die Verbreitung von Presseerzeugnissen (wie Zeitungsartikel) im Internet
    ein Entgelt an die Verlage zahlen. Damit werden die Presseverlage an den Gewinnen
    gewerblicher Internet-Dienste beteiligt, die diese – mit der bisher unentgeltlichen – Nutzung
    der Verlagserzeugnisse erzielen. Auch die Urheber sollen eine angemessene finanzielle
    Beteiligung an der Verwertung des Leistungsschutzrechts erhalten. Einzug und Verteilung
    der Entgelte soll über eine Verwertungsgesellschaft erfolgen. Die Schutzdauer soll
    ein Jahr betragen.
    Die private Nutzung von Presseerzeugnissen im Internet wird nicht vergütungspflichtig,
    normale User werden also nicht betroffen sein. In der gewerblichen Wirtschaft bleiben
    das Lesen am Bildschirm, das Speichern und der Ausdruck von Presseerzeugnissen kostenfrei.


    Also, mir kommt das ganze so vor, wie wenn sich der Betreiber eines Restaurants dagegen wehrt, in einem Reiseführer erwähnt zu werden.

    Wenn dieses Gesetz tatsächlich in Kraft treten sollte, dann kann man mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass solche Dienste wie google news eingestellt werden (warum sollte ein Dienst, der für einen Verlag durch seine Auflistung ja auch kostenlose Reklame macht, dafür auch noch zahlen wollen?) und die Online-Anbieter der kompletten Zeitungstexte erheblich an Traffic verlieren werden - letztlich schießen sich die Verlage dadurch ein klassisches Eigentor.

    Oder sollte ich mit meinen Gedanken wirklich total falsch liegen und ich habe die unendliche Weisheit, die womöglich hinter diesem Gesetzesvorhaben steckt, gar nicht begriffen?

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